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Walter Dodde und die bergischen Bauern bei der Schlacht bei Worringen auch Die bergischen Bauern in der Schlacht bei Worringen oder Die Schlacht bei Worringen ist der Titel eines monumentalen Historienbildes von Peter Janssen dem Alteren Walter Dodde und die bergischen Bauern bei der Schlacht bei WorringenPeter Janssen der Altere 1893Ol auf Leinwand412 600 cmRathaus Dusseldorf Jan Wellem Saal Vorlage Infobox Gemalde Wartung Museum Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung und Bedeutung 2 Entstehung und Rezeption 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBeschreibung und Bedeutung BearbeitenDas Gemalde zeigt wie der Laienbruder oder Monch Walter Dodde dargestellt als Reiter in einem Zisterzienser Habit auf einem weissen kaltblutigen Ross am 5 Juni 1288 in der Schlacht von Worringen die bergischen Bauern Gefolgsleute des Grafen Adolf V von Berg zu ihrem Kampf gegen die Truppen des Kolner Erzbischofs Siegfried von Westerburg anfeuert Damit greift es die Rymkronyk des brabantischen Dichters Jan van Heelu auf die in den Versen 6278 bis 6285 das Auftreten des Laienbruders Walter Dodde in der Schlacht bei Worringen schilderte Nach der Uberlieferung zogen die Bauern begeistert durch Doddes Ansprache mit dem Schlachtruf Hya Berge romerijke Hoch ruhmreiches Berg hochmotiviert in das Gemetzel In ihrem Kampf richteten sie auch bei Verbundeten grossen Schaden an weil sie zwischen Freund und Feind kaum unterscheiden konnten Am oberen Bildrand stellte der Maler in Tiefenperspektive die Kampfer im Staub und im Rauch des Schlachtgetummels dar Das Ergebnis der Schlacht an dem den bergischen Bauern ein grosser Anteil zugeschrieben wurde entschied nicht nur den Limburger Erbfolgestreit sondern verschob auch die bis dahin dominierende Machtstellung Kurkolns zugunsten der Grafen von Berg und Mark Seinen Triumph manifestierte der siegreiche Graf von Berg nicht nur durch Losegeldforderungen und einen Suhnevertrag durch den der gefangen genommene Erzbischof von Koln am 19 Mai 1289 seine Freiheit wiedererlangte sondern am 14 August 1288 auch durch die Verleihung der Stadtrechte an den Ort Dusseldorf der rund hundert Jahre spater zur Haupt und Residenzstadt des Herzogtums Berg aufstieg Da die Schlacht bei Worringen gemeinhin als geschichtlicher Ausgangspunkt der Rivalitat zwischen Koln und Dusseldorf gedeutet wird wohnt dem Gemalde ausser dem Bezug auf den tapferen Einsatz der Bauern als Grundungsmythos der Stadt somit auch diese weitere Bedeutung inne Das Olbild mit dem Farbcharakter eines Freskos auf einer 412 cm hohen und 600 cm breiten Leinwand knupft an die Tradition des grossformatigen Historienbildes der Dusseldorfer Malerschule an Einflusse von Carl Friedrich Lessings Hauptwerk Hus vor dem Scheiterhaufen 1850 1 sind nachzuweisen Janssens Anknupfen an Lessing kommt insbesondere zum Ausdruck in der Darstellung individuell gestalteter Menschen im Vordergrund die in Verbindung mit den Figuren im Mittel und Hintergrund den Eindruck einer schwer uberschaubaren Menge hervorrufen und das im Realistischen auch im Kolorit verstarkt Anekdotische das jedem Bauern ein anderes Gesicht verleiht Dietrich Bieber Ekkehard Mai Entstehung und Rezeption Bearbeiten nbsp Replik im Stammhaus der Brauerei Schumacher in Dusseldorf 2013Das Bild wurde im Jahr 1889 ein Jahr nach dem Gedenkjahr der Schlacht von Worringen und dem 600 jahrigen Jubilaum der Stadtrechte durch den spater in Wien verstorbenen Rentner Carl Weiler einen lokalpatriotischen Burger der Stadt Dusseldorf bei dem Maler in Auftrag gegeben 2 Erst Anfang 1893 wurde das Gemalde fertiggestellt und im Fruhjahr des gleichen Jahres in der Kunsthalle Dusseldorf ausgestellt 3 An der Ausfuhrung sollen mehrere Schuler Janssens mitgewirkt haben Im gleichen Jahr wurde eine kleinere Replik des Gemaldes die Janssen in den Massen 115 cm mal 150 cm ganz eigenhandig gemalt hatte auf der ersten Grossen Berliner Kunstausstellung im Berliner Ausstellungspalast einer breiten Offentlichkeit prasentiert Die Jury zeichnete den Kunstler der in der Wilhelminischen Zeit als ein bedeutender Vertreter der Kunstakademie Dusseldorf der Dusseldorfer Malerschule sowie der pathetisch patriotischen Historienmalerei galt dafur mit einer grossen Goldmedaille aus 4 Die Auszeichnung uberreichte der deutsche Kaiser Wilhelm II Auch in Dusseldorf wurde das Bild als ein grossartiges Kunstwerk gefeiert Friedrich Schaarschmidt ein Janssen Schuler und Chronist der Dusseldorfer Malerei des 19 Jahrhunderts schrieb 1902 5 Es ist darin etwas von dem furor teutonicus von dem der grosse Kanzler einmal gesprochen hat ein Sturm wie vor dem Gewitter bevor die ersten heissen Tropfen fallen geht durch das Bild eine Bewegung von Kampfesmuth und trotzigem Kraftgefuhl wie sie deutschem Wesen seit Jahrtausenden eigen sind nbsp Peter Janssen der AltereDas originale Monumentalbild das von seinem Auftraggeber zur Ausstellung in der Kunsthalle Dusseldorf bestimmt war hing lange im Jan Wellem Saal des Dusseldorfer Rathauses Im Jahr 1932 wurde das Bild dem Stadtmuseum Dusseldorf uberlassen 2007 kam es in das Eigentum der Stiftung Museum Kunstpalast Dusseldorf Im gleichen Jahr wurde es nach einer Renovierung des Jan Wellem Saals erneut dort aufgehangt 6 Das Dusseldorfer Brauhaus Schumacher verfugt uber die kleinere eigenhandige Replik Ein Holzstich des Gemaldes von Richard Brend amour erschien in der Zeitschrift Die Gartenlaube des Jahres 1897 7 Uber das Bild und die Malerei Janssens dessen Wandgemalde einst mit den Werken Michelangelos und Tiepolos verglichen wurden ging die Kunstgeschichte allerdings bald hinweg Auch in die allgemeine Aufwertung der Kunst des 19 Jahrhunderts die in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts einsetzte wurde der Kunstler kaum einbezogen Von der akademischen Jugend Dusseldorfs wurde schon zur Entstehungszeit bemerkt dass das von Janssen am haufigsten beschaftigte Modell Pothmann in verschiedenen Figuren auf dem Bild auftaucht Nach einer Anekdote von Peter Janssen dem Jungeren wurde das Gemalde daher spottisch Der Kampf der Pothmanner gegen die Pothmanner genannt 8 Literatur BearbeitenDietrich Bieber Peter Janssen als Historienmaler Zur Dusseldorfer Malerei des spaten 19 Jahrhunderts Habelt Verlag ISBN 978 3 77491 602 9 2 Bande Bonn 1979 Textband S 262 ff Dietrich Bieber Ekkehard Mai Gebhardt und Janssen Religiose und Monumentalmalerei im spaten 19 Jahrhundert In Wend von Kalnein Hrsg Die Dusseldorfer Malerschule Verlag Philipp von Zabern Mainz 1979 ISBN 3 8053 0409 9 S 180 356 Katalog Nr 121 Die Schlacht bei Worringen In Die Gartenlaube Heft 30 1897 S 504 ff Volltext Wikisource Weblinks BearbeitenWalter Dodde und die bergischen Bauern bei der Schlacht bei Worringen Objektblatt im Portal deutsche digitale bibliothek de Walter Dodde und die bergischen Bauern bei der Schlacht bei Worringen Webseite im Portal duesseldorf deEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Johann Hus vor dem Scheiterhaufen Webseite im Portal emuseum duesseldorf de abgerufen am 12 Februar 2021 Hugo Weidenhaupt Aus Dusseldorfs Vergangenheit Aufsatze aus vier Jahrzehnten Verlag der Goethe Buchhandlung Dusseldorf 1954 S 156 Sammlungen und Ausstellungen In Carl von Lutzow Adolf Rosenberg Hrsg Kunstchronik Wochenschrift fur Kunst und Kunstgewerbe Neue Folge IV Jahrgang 1892 93 Nr 25 vom 18 Mai 1893 Sp 410 Google Books Philipp Stein Das Ordensfest in der Kunstausstellung In Maximilian Harden Hrsg Die Zukunft Band 4 Nr 44 53 Verlag von Georg Stilke Berlin 1893 S 278 Google Books Friedrich Schaarschmidt Zur Geschichte der Dusseldorfer Kunst insbesondere im XIX Jahrhundert Kunstverein fur die Rheinlande und Westfalen Dusseldorf 1902 S 312 f Neuer Anstrich fur Jan Wellem Saal Artikel vom 8 November 2007 im Portal rp online de abgerufen am 14 August 2018 Die Gartenlaube Jahrgang 1897 Heft 30 S 504 505 Anna Klapheck Das Wandbild als Predigt Der Dusseldorfer Historienmaler Peter Janssen In Rheinische Post 18 Oktober 1980 Reprint im Portal phil fak uni duesseldorf de Frauen Kultur Archiv abgerufen am 2 Oktober 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Dodde und die bergischen Bauern bei der Schlacht bei Worringen amp oldid 234270499