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Die Alte Kunsthalle in Dusseldorf wurde von 1878 bis 1881 errichtet Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebaude nur leicht beschadigt so dass die Stadt Dusseldorf nach Kriegsende noch einige Ausstellungen dort veranstalten konnte 1967 erfolgte der Abbruch und der Neubau der Kunsthalle Dusseldorf auf einem Grundstuck auf der Sudseite des heutigen Grabbeplatzes Triumphportal der Alten Kunsthalle in Dusseldorf um 1900 davor das Bismarck Denkmal kolorierte Postkarte Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Umgebung 2 Baugeschichte 3 Baubeschreibung 3 1 Aussenarchitektur 3 1 1 Albermann Figuren 3 1 2 Hilgers Figur 3 1 3 Andere Figuren 3 1 4 Roeber Mosaik 3 2 Innenarchitektur 3 2 1 Gehrts Fresken 4 Ausstellungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage und Umgebung BearbeitenAls Standort fur die Kunsthalle war ein Gelande am ostlichen Ende der Muhlenstrasse auf dem heutigen Grabbeplatz vor der Alleestrasse der heutigen Heinrich Heine Allee ausgewahlt worden Damals lag hier der Friedrichsplatz Dieser Platz wurde ursprunglich Muhlenplatz und danach bis zu Beginn des 19 Jahrhunderts Paradeplatz genannt weil seinerzeit die Dusseldorfer Garnison hier ihre Paraden durchfuhrte 1 Baugeschichte BearbeitenDie Stadt schrieb 1874 einen Wettbewerb und wiederum 1877 einen zweiten aus Schliesslich beauftragte sie die Architekten Ernst Giese und Paul Weidner mit dem Neubau die bereits das damalige Stadttheater heute Opernhaus schrag gegenuber gebaut hatten Von 1878 bis 1881 wurde der Bau errichtet und am 3 Juli 1881 mit einem historischen Kostumumzug des Kunstlervereins Malkasten eingeweiht Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebaude schwer beschadigt gleichwohl veranstaltete die Stadt Dusseldorf nach Kriegsende noch einige Ausstellungen In der Nachkriegszeit wurde ein Wettbewerb fur einen Wiederaufbau am historischen Standort ausgeschrieben Die eingereichten Vorschlage wurden im Jahre 1960 jedoch zugunsten eines Vorentwurfs des stadtischen Hochbauamts verworfen man entschloss sich zum Abriss der Ruine der 1967 erfolgte und zum Neubau der Kunsthalle Dusseldorf auf einem Grundstuck auf der Sudseite des heutigen Grabbeplatzes Baubeschreibung BearbeitenDie Kunsthalle war ein rechteckiger zweigeschossiger Baukorper wobei die vordere Schmalfront die Hauptansichtsseite zur heutigen Heinrich Heine Allee bildete Aussenarchitektur Bearbeiten Die Schaufassade dominierte ein grosses Triumphportal das in seiner Form an einen Triumphbogen erinnerte Dieser war kolossal gestaltet und nahm die halbe Breite der Front ein Das Triumphportal gehorte dem spatklassizistischen Rundbogenstil an der damals zu den modernsten Tendenzen 2 in Paris gehorte und uber Dresden mit Gottfried Semper in Deutschland Eingang fand Das Tympanon war mit dem Allianzwappen der Maler und der Stadt Dusseldorf geschmuckt Albermann Figuren Bearbeiten Die Pfeiler des Triumph Portals trugen im oberen Teil vier Karyatidenfiguren von Wilhelm Albermann 3 die Musik und Malerei bzw Skulptur und Architektur verkorperten Die vier Meter hohen Figuren stutzten einen Architrav auf dem ein grosser Dreiecksgiebel ruhte 4 Das Triumphportal mit den Karyatidenpaaren und die gewolbte Dachform folgten dem Vorbild der Erweiterungsbauten des Louvre in Paris Pavillon Sully Palais de l Horloge nbsp Die klassizistischen Karyatide figuren 1880 81 von Wilhelm Albermann blieben erhalten nbsp Vorbild fur die Dusseldorfer Figuren waren die Figuren des Pavillon Sully de l Horloge Louvre Hilgers Figur Bearbeiten Auf dem Giebel stand eine im Zinkguss Verfahren erstellte funf Meter hohe Figur von Karl Hilgers Genius der Kunst oder Victoria eine Art geflugelter Schutzengel der Talente Die mannliche Figur trug in seiner erhobenen rechten Hand den Lorbeerkranz zu Ehren der Kunst In der linken Hand trug die Figur die ewige Flamme die den Wunsch nach nie erloschender Schaffenskraft darstellte 5 Die Giebelfigur uberstand den Bombenangriffen Im Juni 1947 wurde das Amt fur Denkmalpflege gebeten die Figur aus Sicherheitsgrunden zu entfernen Danach verlieren sich die Spuren nbsp Figur von Karl Hilgers Genius der Kunst Andere Figuren Bearbeiten Figuren die nach dem Abbruch der alten Kunsthalle im Stadtbild aufgestellt wurden waren die im Jahre 1907 geschaffene Figur Eine Mutter des Bildhauers Franz Dorrenbach 1870 1943 im Malkastenpark 6 oder die 1921 geschaffene Figur Anselm Feuerbach des Bildhauers Reinholf Felderhoff im Volksgarten Kruppstrasse 7 Roeber Mosaik Bearbeiten Die Bogenlunette zierte das von Fritz Roeber entworfene und von der Firma Antonio Salviati in Venedig ausgefuhrte Mosaik Der Triumph der Wahrheit 8 nach anderer Quelle Die Wahrheit als Grundlage aller Kunst auch Veritate Arti 9 Bei den Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg wurde das Mosaik nicht beschadigt Beim Abbruch des alten Kunsthalle im Jahre 1959 wurde das riesige Wand Mosaik abgenommen und als Fragmente auf Stoffbahnen applizierte Teilstucke segmentweise in Kisten verpackt und im Depot des Kunstmuseums gelagert 1994 wurden die Segmente von Restauratoren untersucht und als insgesamt fragil 9 bezeichnet nbsp Bogenlunette noch ohne Roeber Mosaik nbsp Roeber Mosaik in der Bogenlunette nbsp Wandmosaik Veritate Arti von Fritz Roeber 1851 1924 ganz nbsp Wandmosaik Veritate Arti von Fritz Roeber TeileInnenarchitektur Bearbeiten Das ausserlich pompose Gebaude zog wegen des zu gross geratenen und unzweckmassigen Treppenhauses sowie wegen der zu klein geratenen Ausstellungsraume Kritiken auf sich die bereits Ende der 1880er Jahre in die Forderung nach dem Bau einer neuen Kunsthalle mundeten 10 Bis 1906 erhielt das Museum einige Anbauten vor allem geraumige Oberlicht sale nbsp Querschnitt nbsp Grundriss Erdgeschoss nbsp Grundriss ObergeschossGehrts Fresken Bearbeiten Das zentrale Treppenhaus 11 erhielt sechs grossformatige allegorische Wandbilder zu den Hauptepochen der Kunstgeschichte Die Schicksale der Kunst im Wandel der Zeit von Carl Gehrts Die Treppe hinaufsteigend befand sich rechts von der Tur die in die anschliessenden Sale fuhrte das Fresko Im Anfang 12 Die Fresken Unter Roms Kaisern und Im Mittelalter befanden sich links und rechts der Tur an der westlichen Stirnwand des Treppenhauses 13 Drei der sechs Gemalde des Bilderzyklus Die Schicksale der Kunst im Wandel der Zeit nbsp erhaltene Vorstudie Im Mittelalter nbsp erhaltene Vorstudie Im Anfang nbsp erhaltene Vorstudie Unter Roms KaisernDie beiden Hauptgemalde im Treppenhaus befanden sich an der Langsseite Die Kunst im Alterthum und Die Kunst in der Renaissance Sie bildeten die klassischen Stutzpfeiler des akademischen Ideengebaudes 2 14 Die Kunst im Alterthum nbsp Dusseldorfer Kunsthalle Treppenhaus rechts das verschollene Wandgemalde Die Kunst im Alterthum von Carl Gehrts nbsp verschollenes Original Die Kunst im Alterthum nbsp erhaltene Vorstudie Die Kunst im Alterthum Die Kunst in der Renaissance nbsp Treppenhaus vor 1904 rechts das verschollene Wandgemalde Die Kunst in der Renaissance von Carl Gehrts nbsp verschollenes Original Die Kunst in der Renaissance nbsp erhaltene Vorstudie Die Kunst in der Renaissance 16 von ihm dekorierte Lunetten zeigten das Thema Die Freuden und Leiden des Magdleins Malerei Die Gehrts Fresken wurden beim Abbruch der notdurftig abgedeckten Ruine im Jahre 1959 professionell aus dem Mauerwerk in den Treppenhausern herausgefrast Sie sind bis heute unauffindbar geblieben 5 In einem Museum in Kronenburg Eifel wurden 21 Werke des Malers Carl Gehrts ausgestellt Es sind Studien zu seinen Wandmalereien im Treppenhaus der 1888 erbauten Dusseldorfer Kunsthalle Weil das Gebaude in den 1960er Jahren abgerissen wurde sind die 21 Bilder die letzte Erinnerung an diese Malereien 15 Ausstellungen BearbeitenDie Alte Kunsthalle gehorte zu den ersten Museen in Deutschland deren Sammlungen und Ausstellungen uberwiegend der Gegenwartskunst gewidmet war Von 1883 bis 1920 war der Maler Hermann Carl Hempel Direktor bzw Geschaftsfuhrer der Kunsthalle Besonders in den ersten Jahren nach der Eroffnung 1881 wurden auch Ausstellungen durchgefuhrt die nicht die Gegenwartskunst betrafen zum Beispiel die Ausstellung Bilder Alter Meister vom 5 September bis 7 Oktober 1886 16 die Werke der Flamischen und Niederlandischen Schule vom 17 Jahrhundert von privaten Sammlern am Niederrhein und Westfalen umfasste Zu den bedeutenden Ausstellungen der Gegenwartskunst die in der Kunsthalle stattfanden zahlen die Ausstellungen des Sonderbundes der Jahre 1909 und 1911 Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Maler Carl Murdfield Geschaftsfuhrer der Stadtischen Kunsthalle auf dem Hindenburgwall 11a und es fanden Ausstellungen des Jungen Rheinlands des Blauen Reiters und der Brucke statt Die Rheinische Sezession hatte 1930 dort ihre Jahresausstellung 17 18 Ab 1935 ubernahm der Maler Fred Kocks die Leitung der Kunsthalle und mit der 1934 gegrundeten Gesellschaft zur Forderung der Dusseldorfer bildenden Kunst wurde ein neuer Abschnitt der Ausstellungspolitik ins Leben gerufen 19 Eine der bedeutendsten Ausstellungen der Kunsthalle in dieser Phase war Dada Dokumente einer Bewegung eine 1958 gemeinsam mit dem Kunstverein fur die Rheinlande und Westfalen kuratierte Retrospektive auf den Dadaismus Das Projekt pragte die rheinische Kunstszene nachhaltig und forderte dort die Entwicklung der Kunstrichtung Fluxus Literatur BearbeitenGeorg Friedrich Koch Museums und Ausstellungsbauten In Eduard Trier Willy Weyres Hrsg Kunst des 19 Jahrhunderts im Rheinland Architektur II Profane Bauten und Stadtebau Schwann Dusseldorf 1980 ISBN 3 590 30252 6 S 212 f Alexandra Konig Kunsthalle In Roland Kanz Jurgen Wiener Hrsg Architekturfuhrer Dusseldorf Dietrich Reimer Berlin 2001 Nr 20 S 15 Kathrin DuBois Die alte Kunsthalle In Orte der Dusseldorfer Malerschule Spuren der Kunstler in Dusseldorf Rheinische Kunststatten Heft 528 Rheinischer Verein fur Denkmalpflege und Landschaftsschutz Koln 2009 ISBN 978 3 86526 069 7 S 14 17 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kunsthalle Dusseldorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien kunsthalle duesseldorf de Kunsthalle Dusseldorf Kunstverein fur die Rheinlande und Westfalen Als Florenz an den Rhein ruckte Mit einer ausfuhrlichen Beschreibung der Gemaldegalerie Einzelnachweise Bearbeiten Heinrich Ferber Historische Wanderung durch die alte Stadt Dusseldorf Teil I Verlag C Kraus 1889 S 84 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Georg Friedrich Koch Museums und Ausstellungsbauten In Eduard Trier Willy Weyres Hrsg Kunst des 19 Jahrhunderts im Rheinland Band 2 Architektur II Profane Bauten und Stadtebau Schwann Dusseldorf 1980 ISBN 3 590 30252 6 S 212f Die Inschrift auf dem Sockel nennt den Dusseldorfer Bildhauer Leo Musch 1846 1911 Nach neueren Forschungen stammen die 1879 bis 1881 aus Sandstein gehauenen Skulpturenpaare jedoch von dem Bildhauer Wilhelm Albermann vgl Rolf Pupar Kunststadt Dusseldorf Objekte und Denkmaler im Stadtbild Grupello Verlag Dusseldorf 2009 ISBN 978 3 89978 044 4 S 33 Buchanfang online Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www grupello de Karyatiden Vier Kunste In Kulturamt der Landeshauptstadt Dusseldorf aufgerufen am 29 November 2020 a b 0021 Genius Giebelkronung der alten Kunsthalle In Ars publica Dusseldorf 3 Trotz geringer Hoffnung soll aber die Frage bleiben Kann einer der Leser zur Klarung dieses ungelosten Ratsels beitragen https www ars publica duesseldorf com newpage1 https www lokalkompass de duesseldorf c kultur volksgarten anselm feuerbach a588025 Bettina Baumgartel National regional und transnational Die Monumentalmalerei der Dusseldorfer Malerschule Apollinariskirche und Schloss Heltorf In Bettina Baumgartel Hrsg Die Dusseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819 1918 Band 1 Katalog Michael Imhof Verlag Peterberg 2011 ISBN 978 3 86568 702 9 S 115 f a b Das Roeber Mosaik In Ars publica Dusseldorf 1 Peter Huttenberger Die Entwicklung zur Grossstadt bis zur Jahrhundertwende In Hugo Weidenhaupt Hrsg Dusseldorf Geschichte von den Ursprungen bis ins 20 Jahrhundert Band 2 Schwann im Patmos Verlag Dusseldorf 1988 ISBN 3 491 34222 8 S 583 f Die Fresken von Carl Gehrts in der Dusseldorfer Kunsthalle In Die Kunst fur alle Malerei Plastik Graphik Architektur Band XIII Heft 5 1 Dezember 1897 S 9 67 Das Bildprogramm im Treppenhaus der ehemaligen Dusseldorfer Kunsthalle In CARL GEHRTS 1853 1898 und die Dusseldorfer Malerschule S 84 ff hier S 84 Katalog Nr 1 Im Anfang 1897 Das Bildprogramm im Treppenhaus der ehemaligen Dusseldorfer Kunsthalle In CARL GEHRTS 1853 1898 und die Dusseldorfer Malerschule S 84 ff hier S 92 Katalog Nr 12 Unter Roms Kaisern 1892 Friedrich Schaarschmidt Zur Geschichte der Dusseldorfer Kunst Dusseldorf 1902 S 331 ff rambow de PDF 402 S https www uni bonn de neues 089 2015 1 2 Vorlage Toter Link www uni bonn de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Juni 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Theodor Levin im Auftrag des Comites Verzeichnis der in der Kunsthalle zu Dusseldorf ausgestellten Bilder von alteren Meistern Ausstellung vom 5 9 7 10 1886 A Bagel Dusseldorf 1886 Einband mit Buchtitel Katalog Weihnachts Verkaufsausstellung Stadtische Kunsthalle Hindenburgwall 11a Memento vom 7 November 2017 im Internet Archive Ausstellungskatalog Ausschnitte Jahresausstellung Rheinische Sezession Mai Juni 1930 In Eifel und Kunst Gesellschaft zur Forderung der Dusseldorfer bildenden Kunst ubernahm am 1 Januar 1935 die unteren Ausstellungsraume der Kunsthalle Verwaltungsbericht der Landeshauptstadt Dusseldorf vom 1 April 1933 bis 31 Marz 1936 S 36 uni duesseldorf de 51 22765 6 77645 Koordinaten 51 13 39 5 N 6 46 35 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alte Kunsthalle Dusseldorf amp oldid 236528980