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Die Brucke war eine Kunstlergruppe auch KG Brucke die heute als wichtiger Vertreter des Expressionismus und als Wegbereiter der klassischen Moderne gilt Sie wurde am 7 Juni 1905 in Dresden von den vier Architekturstudenten Ernst Ludwig Kirchner Fritz Bleyl Erich Heckel und Karl Schmidt Rottluff gegrundet und im Mai 1913 in Berlin aufgelost 1 Weitere Mitglieder waren Max Pechstein Otto Mueller und Cuno Amiet kurzzeitig auch Emil Nolde und Kees van Dongen Ernst Ludwig Kirchner Ausstellungsplakat der Galerie Arnold in Dresden 1910 Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Charakterisierung und Ziele 3 Geschichte 3 1 Grundung in Dresden Juni 1905 3 2 Werbung weiterer Mitglieder ab 1906 3 3 Pechsteins Umzug nach Berlin 1908 3 4 Grundung der Neuen Secession 1910 3 5 Umzug nach Berlin Ende 1911 3 6 Auflosung Mai 1913 4 Bildthemen 5 Ausstellungen 6 Mitglieder 7 Rezeption 7 1 Vorbilder 7 2 Nachwirkung 8 Sonderausstellungen 9 Galerie 10 Literatur 11 Einzelnachweise 12 WeblinksName BearbeitenDer Name Brucke geht auf Schmidt Rottluff zuruck 2 Nicht abschliessend geklart ist ob er sich damit auf die vielen Brucken Dresdens bezog die den Kunstlern haufig als Motiv dienten oder ob es sich um eine Metapher fur den Willen zum Aufbruch in der Kunst und die Uberwindung alter Konventionen handeln sollte Heckel schrieb uber die Namengebung in sein Tagebuch Wir haben naturlich uberlegt wie wir an die Offentlichkeit treten konnten Eines Abends sprachen wir auf dem Nachhauseweg wieder davon Schmidt Rottluff sagte wir konnten das Brucke nennen das sei ein vielschichtiges Wort wurde kein Programm bedeuten aber gewissermassen von einem Ufer zum anderen fuhren 2 Charakterisierung und Ziele BearbeitenDie Ziele der Kunstlergruppe standen im Grundungsjahr noch nicht fest Wovon wir weg mussten war uns klar wohin wir kommen wurden stand allerdings weniger fest erinnerte sich Heckel spater 3 Programm der Brucke 1906 Holzschnitt von Ernst Ludwig KirchnerDas von Kirchner verfasste Programm wurde am 9 Oktober 1906 in der Elbtal Abendpost der Offentlichkeit prasentiert Kirchner fertigte einen Holzschnitt an auf dem er das Programm wiedergab 4 Ein zur gleichen Zeit in Dresden herausgegebener Handzettel enthielt den Programmtext in folgender Form Mit dem Glauben an Entwicklung an eine neue Generation der Schaffenden wie der Geniessenden rufen wir alle Jugend zusammen Und als Jugend die die Zukunft tragt wollen wir uns Arm und Lebensfreiheit verschaffen gegenuber den wohlangesessenen alteren Kraften Jeder gehort zu uns der unmittelbar und unverfalscht wiedergibt was ihn zum Schaffen drangt 5 Zu den erklarten Zielen der Brucke gehorte ein einheitlicher Gruppenstil Wesentliche malerische Merkmale sind eine kontrastreiche intensive Benutzung von Farbe die Veranderung der Form durch bewusste Vergroberung und Verzicht auf Details ein holzschnittartiger Charakter mit kantigen Formen und eine kuhne Raumgestaltung Weitere Techniken umfassen den Holzschnitt die Lithografie und das Aquarell Die Farbe wurde teilweise sehr pastos aufgetragen manchmal aber auch mit Benzin verdunnt um ein schnelleres Arbeiten zu ermoglichen Im Gegensatz zum franzosischen Fauvismus waren fur die Brucke Maler neben der malerischen Form und Bildkomposition auch die seelisch psychischen Momente und die damit in ihren Augen verbundene Erkenntnis oder Vermutung uber den Kern der Dinge bedeutsam Dabei wandten sie sich vom Menschenbild des 19 Jahrhunderts ab und stellten bisherige Tabuthemen in ihren Malereien dar Sie wollten ihre Mitmenschen aufrutteln und beunruhigen Zu den bevorzugten Motiven der Brucke Maler zahlten der Mensch in Bewegung Zirkus und Variete die Nacht das Hintergrundige Mensch und Natur Tanz Leben in der Grossstadt Akte und Badende Geschichte BearbeitenGrundung in Dresden Juni 1905 Bearbeiten Im Jahr 1902 lernten sich die Architekturstudenten Ernst Ludwig Kirchner und Fritz Bleyl an der Technischen Hochschule Dresden kennen Zur gleichen Zeit schlossen die Gymnasiasten Karl Schmidt Rottluff und Erich Heckel Bekanntschaft Zwei Jahre spater gingen auch sie nach Dresden um dort Architektur zu studieren Uber Heckels Bruder der mit Kirchner befreundet war kamen Schmidt Rottluff und Heckel mit diesem in Kontakt 6 Schon bald entdeckten die vier Kommilitonen ihr gemeinsames Interesse an der Kunst und beschlossen eine Kunstlergruppe zu grunden obwohl keiner von ihnen eine malerische Ausbildung besass Ihnen war jedoch der Wunsch gemein die akademische Malweise hinter sich zu lassen und der Kunst eine vollig neue Richtung zu geben Schmidt Rottluff und Heckel brachen ihr Studium ab um sich vollends der Malerei widmen zu konnen Ernst Ludwig Kirchner Portrat einer Frau signiert 1907 Saint Louis Art Museum MissouriDas genaue Grundungsdatum der Kunstlergruppe war lange Zeit umstritten Kunstkritiker wie Karl Scheffler Carl Einstein Will Grohmann und Franz Roh schwankten in ihren Angaben zwischen den Jahren 1900 und 1906 Erst 1973 offenbarte die Entdeckung einer Kirchner Skizze den 7 Juni 1905 als Grundungstag 7 Unmittelbar nach ihrem Zusammenschluss legte die Gruppe das Stammbuch Odi profanum an in dem jedes Mitglied seine Ideen und Vorstellungen notierte 6 Das Motto leiteten sie in Anspielung auf eine Ode des Horaz ab Odi profanum vulgus Hinweg unheil ger Pobel 8 Kirchners Wohnung und Bleyls Atelier im Dachgeschoss des Hauses auf der Berliner Strasse 65 in der Dresdner Friedrichstadt wurden als gemeinschaftliche Arbeitsraume bald zu eng Auf der Berliner Strasse 60 mietete Heckel daher einen leerstehenden Fleischerladen an der fur die Kunstler als Lager und spater von Kirchner als Wohn Schlaf und Arbeitsstatte genutzt wurde 9 Als Atelier diente ein ehemaliger Schusterladen der uber gutes Licht verfugte Die Raume wurden mit Batiken und Bildern geschmuckt und mit selbst angefertigten und bemalten Mobeln eingerichtet In dieser Umgebung gingen die Kunstler ans Werk In ihren Freundinnen fanden sie die ersten Aktmodelle und widmeten sich nebenbei der Lekture von Nietzsche Arno Holz und Walt Whitman Die Anfangszeit der Brucke war sehr produktiv Heckel sagte spater Hier im Atelier waren wir jede freie Stunde 3 Da Heckel seine Bilder teilweise ubermalte und Schmidt Rottluff die meisten seiner fruhen Arbeiten vernichtete sind aus dieser Phase nur wenige Werke erhalten Werbung weiterer Mitglieder ab 1906 Bearbeiten Otto Mueller Zirkuspaar Der Zirkus war ein beliebtes Motiv der Brucke MalerFruh begann das Werben um weitere sowohl aktive als auch passive Mitglieder Den Passivmitgliedern wurden gegen einen jahrlichen Mitgliedsbeitrag von 12 und spater 25 Mark eine Jahresmappe mit Originalgraphiken der Kunstler sowie ein Jahresbericht mit Informationen uber die Arbeit der Brucke angeboten 1906 trat neben Max Pechstein auch Emil Nolde der Gruppe bei Schmidt Rottluff schrieb dem 17 Jahre alteren und fortgeschritteneren Nolde im Fruhjahr 1906 die hiesige Kunstlergruppe Brucke wurde es sich zur hohen Ehre anrechnen Sie als Mitglied begrussen zu konnen Der Appell zum Anschluss fand Gehor Nolde hatte der Kunstlergruppe nicht nur kunsthistorisch folgenreiche Kontakte vermittelt sondern auch die Kunst der Radierung Nolde verliess die Gruppe 1907 Er fuhlte sich von dem Trend zum Einheitsstil kunstlerisch gestort und ausserte Ihr solltet euch nicht Brucke sondern van Goghiana nennen 10 Auch Bleyl schied aus der Gruppe aus um einen Lehrauftrag als Architekt in Freiberg zu ubernehmen Die Werbung weiterer aktiver Mitglieder war nicht ohne Erfolg jedoch blieben sie meist ferne gelegentlich hilfreiche Trabanten Am starksten traten der Schweizer Cuno Amiet und der Niederlander Kees van Dongen aus dem Kreis der Fauves in Erscheinung 10 Amiet wurde von Heckel 1906 postalisch und van Dongen 1908 von Pechstein personlich in Paris angesprochen Van Dongen die international bedeutendste Anwerbung der Brucke beteiligte sich 1908 an der Parallelausstellung franzosischer Kunstler im Kunstsalon Emil Richter und wird ein Jahr als Mitglied gefuhrt Mit Edvard Munch und Henri Matisse forderte die Brucke zudem die Ubervater der eigenen Rebellion zum Beitritt auf vergeblich 10 Von Noldes geschaftstuchtigen Frau Ada Nolde kam der Vorschlag auch passive Mitglieder aufzunehmen 11 Bis zum Zeitpunkt ihrer Auflosung hatte die Gruppe 68 Passivmitglieder vorwiegend Intellektuelle und Angehorige des Burgertums In Hamburg waren es zuerst der Jurist und Graphiksammler Gustav Schiefler mit seiner Frau Luise die im Herbst 1905 von der Grundung der Brucke horten und nach Dresden reisten Schiefler erstellte Werkverzeichnisse von vielen Kunstlern und begann 1917 Kirchners Druckgraphik zu katalogisieren Im Jahr 1907 bat die Hamburger Kunsthistorikerin Rosa Schapire um Aufnahme als passives Mitglied Sie widmete ihr Leben alsdann den Werken der Brucke Kunstler hielt Vortrage erstellte Werkverzeichnisse und stand in regem Postkarten und Briefwechsel mit den Malern Der von ihr am hochsten geschatzte Karl Schmidt Rottluff malte 1911 das Bildnis Rosa Schapire Ebenfalls 1907 wurde Martha Rauert Ehefrau des Hamburger Rechtsanwalts und bekannten Kunstmazens Paul Rauert Schwager und enger Freund Albert Ballins 12 in die Reihen der passiven Mitglieder der Brucke aufgenommen Karl Schmidt Rottluff malte Paul Rauert 1911 Emil Nolde malte ihn 1910 und 1915 Ein weiteres passives Mitglied war der Kunsthistoriker Wilhelm Niemeyer Pechsteins Umzug nach Berlin 1908 Bearbeiten Mitgliederverzeichnis 19091908 zog Pechstein nach Berlin Er sollte ein Haus des Architekten Bruno Schneidereit am Kurfurstendamm ausmalen und richtete sich dort ein Atelier ein Heckel und Kirchner besuchten ihn mehrmals Pechstein berichtete spater Als wir in Berlin beisammen waren vereinbarte ich mit Heckel und Kirchner dass wir zu dritt an den Seen um Moritzburg nahe Dresden arbeiten wollten 13 Otto Mueller Landschaft mit Badenden Bei ihren Ausflugen in die freie Natur schufen die Maler zahlreiche Aktbilder Das Ziel dieser Ausfluge war die Darstellung der Harmonie von Mensch und Landschaft Die Kunstler wollten den Menschen in seiner wahren Natur darstellen Ein sehr beliebtes Motiv waren Badende Als Aktmodelle dienten neben Freunden der Kunstler auch Kinder Besonders die neunjahrige Franzi wurde von den Brucke Malern gern und haufig portratiert Pechstein war der Meinung dass die Arbeit an den Moritzburger Seen das Wirken der Gemeinschaft abermals ein grosses Stuck vorwarts gebracht habe 13 Um diese Zeit war erstmals ein einheitlicher Gruppenstil erkennbar Grundung der Neuen Secession 1910 Bearbeiten 1910 wurden unter anderem Pechsteins Bilder von der Berliner Secession abgelehnt Dies hatte die Grundung der Neuen Secession unter Pechsteins Leitung zur Folge der aus Solidaritat auch die ubrigen Brucke Mitglieder beitraten Im Mai 1910 fand im Kunstsalon Macht an der Kaiser Wilhelm Gedachtniskirche die Protestausstellung Zuruckgewiesener der Secession Berlin statt Die Kritiken fielen vernichtend aus Max Osborn schrieb wenn die Gruppe auf diesem Weg blind weitertappe werde das Ende ein grosses Fiasko und ein ungeheurer Katzenjammer sein 14 Pechstein notierte in seinen Erinnerungen Man bespie unsere Bilder auf die Rahmen wurden Schimpfworte gekritzelt und ein Gemalde von mir von einem Missetater mit einem Nagel oder Bleistift durchbohrt 13 Infolge dieser Ausstellung trat Otto Mueller als letztes Mitglied der Gruppe bei Umzug nach Berlin Ende 1911 Bearbeiten Berlin im Jahr 1912 Ein Jahr zuvor waren die Brucke Kunstler in die Hauptstadt gezogen Gemalde von Paul HoenigerEnde des Jahres 1911 folgten die anderen Mitglieder Pechstein und siedelten ebenfalls in die Hauptstadt uber Heckel ubernahm das Atelier von Mueller in Steglitz Kirchner zog nach Wilmersdorf wo auch Pechstein arbeitete und grundete mit diesem die Malschule MUIM Institut Moderner Unterricht im Malen die wenig spater wegen Schulermangels wieder schliessen musste In Berlin erhofften sich die Brucke Maler einen besseren Kontakt zu Sammlern und Handlern sowie ein aufgeschlossenes Publikum Doch das Leben war hart und die Kunstler hatten mit schwerer finanzieller Not zu kampfen Sie nahmen Kontakt zu den Verlegern Herwarth Walden und Franz Pfemfert auf und veroffentlichten ihre Arbeiten in deren Zeitschriften Der Sturm und Die Aktion Umschlag der Jahresmappe 1912 nach einem Entwurf von Otto Mueller die wegen Pechsteins Ausschluss nie veroffentlicht wurdeDas Leben in der Grossstadt beeinflusste die Kunstler nachhaltig Hier kamen sie erstmals mit den Werken des Kubismus und des Futurismus in Beruhrung deren Stilelemente in ihre eigenen Bilder einflossen Auch wenn die Brucke Mitglieder nach wie vor zusammenarbeiteten loste sich der Gruppenstil langsam auf und mehrere Individualstile nahmen seinen Platz ein Sie stellten im Februar 1912 in der Galerie Goltz in Munchen gemeinsam in der zweiten Ausstellung des Blauen Reiters aus der dort ein Jahr zuvor gegrundet worden war und beteiligten sich im Sommer an der bedeutenden Sonderbundausstellung in Koln Kurz darauf wurde Pechstein als Verrater aus der Brucke ausgeschlossen da er ohne Erlaubnis der anderen in der Berliner Secession ausgestellt hatte Kirchner sprach spater von einem Vertrauensbruch 6 Die bereits fertiggestellte Jahresmappe uber Pechstein wurde daraufhin nicht mehr veroffentlicht und die Gruppe trat geschlossen aus der Neuen Secession aus Auflosung Mai 1913 Bearbeiten Im Jahresbericht 1912 kundigte Kirchner an dass noch im Fruhjahr eine Chronik von Brucke erscheinen werde Diese von Kirchner verfasste Schrift entstand zwar im Einvernehmen mit den anderen Gruppenmitgliedern doch der Text war ihnen zu einseitig und wurde abgelehnt Kirchner stellte sich in der Chronik selbst als wahres Genie der Gruppe dar und hob seinen Einfluss hervor Er schrieb ausserdem unter einem Pseudonym Kritiken uber die Werke der Brucke Maler in denen er die anderen Mitglieder beschuldigte von ihm abgeschaut zu haben Um seinen Fuhrungsanspruch zu untermauern datierte er sogar einige seiner Bilder vor Heckel sagte spater uber die Chronik Der Text hat uns vor den Kopf gestossen 3 Kirchner empfand die Ablehnung durch seine Kameraden wiederum als Undankbarkeit 15 und zog sich in der Folgezeit immer mehr zuruck Im Mai 1913 beschlossen daraufhin die ubrigen Mitglieder die Auflosung der Gruppe In einem Brief der von Kirchner nicht mehr unterzeichnet wurde setzten Heckel und Schmidt Rottluff die Passivmitglieder davon in Kenntnis Die Chronik die letztlich zum Ende der Gemeinschaft gefuhrt hatte wurde von Kirchner einige Jahre spater doch noch veroffentlicht Spater distanzierte er sich von der Brucke und wollte nicht mehr in Zusammenhang mit dieser genannt werden Bildthemen Bearbeiten Ernst Ludwig Kirchner Sitzende Dame Dodo 1907 Pinakothek der ModerneDie ersten Themen der Brucke waren das Stadtleben Zirkus und Variete der Mensch in Bewegung Tanz Aktdarstellungen und Landschaften Sie veranstalteten schon bald Exkursionen aufs Land und in die freie Natur zum Beispiel nach Goppeln 1907 entdeckte Heckel durch Zufall die Ortschaft Dangast im Atlas die von den Kunstlern in den darauf folgenden Jahren haufig besucht und in zahlreichen Bildern festgehalten wurde Auch andere Ausfluge etwa nach Fehmarn die Flensburger Forde oder Nidden auf der Kurischen Nehrung wurden unternommen haufig jedoch nicht geschlossen sondern in Kleingruppen oder alleine Ausstellungen Bearbeiten1905 fand im Durchgangsraum der Leipziger Kunsthalle von Beyer und Sohn erstmals eine Ausstellung von Brucke Bildern statt 16 Im Juli 1906 wurden weitere Werke in Braunschweig gezeigt Die erste Brucke Ausstellung in Dresden wurde am 24 September 1906 im Mustersaal der Lampenfabrik der Dresdner Kunstwerkstatten Karl Max Seifert Dresden Lobtau Grobelstrasse 17 eroffnet Ein von Bleyl gefertigtes Plakat das einen Frauenakt zeigte war von der Polizei im Vorfeld verboten worden 17 18 Die Veranstaltung war kein Erfolg Die Zuschauer blieben fern und auch die Kritiken waren gemischt Das konservative monarchisch gepragte Dresdner Publikum reagierte grosstenteils ablehnend und schockiert auf die Werke der Maler ebenso wie auf deren unkonventionelle Lebens und Arbeitsweise Von ihren Kritikern wurden sie als Hottentotten im Frack bezeichnet 19 In den Folgejahren wurden Wanderausstellungen der Brucke Kunstler in ganz Deutschland gezeigt Mitglieder Bearbeiten Ernst Ludwig Kirchner Die Maler der Brucke 1925 Museum Ludwig v l n r Mueller Kirchner Heckel Schmidt RottluffErnst Ludwig Kirchner 1905 1913 Karl Schmidt Rottluff 1905 1913 Fritz Bleyl 1905 1907 Erich Heckel 1905 1913 Max Pechstein 1906 1912 Emil Nolde 1906 1907 Otto Mueller 1910 1913Folgende Kunstler wurden zwar in die Gruppe aufgenommen werden jedoch bis heute nicht zum engeren Kreis der Brucke Mitglieder gezahlt da sie eher selten mit den anderen Mitgliedern zusammenarbeiteten und nur an wenigen Ausstellungen beteiligt waren Cuno Amiet 1906 1913 Akseli Gallen Kallela 1907 1908 Kees van Dongen 1908 1909 Franz Nolken 1908 1912 Bohumil Kubista 1911 1913Rezeption BearbeitenVorbilder Bearbeiten Vincent van Gogh Sternennacht Der niederlandische Maler gilt als ein wichtiges Vorbild der BruckeEin grosses Vorbild der Brucke war Vincent van Gogh von dem bereits 1905 in der Dresdner Galerie Arnold 50 Gemalde ausgestellt waren Fritz Schumacher ein ehemaliger Lehrer der Brucke Mitglieder sagte die Kunstler seien angesichts der Bilder ausser Rand und Band geraten 20 Van Goghs Einfluss wird vor allem hinsichtlich der Pinselfuhrung und der Farbgebung deutlich Auch Paul Gauguin beeinflusste die Kunst der Brucke nachhaltig Seine Bilder wurden 1906 in Dresden gezeigt Gauguins Reisen nach Tahiti veranlassten Nolde und Pechstein spater zu Aufenthalten in der Sudsee und auf Palau Zahlreiche Anregungen holten sich die Brucke Maler bei Besuchen im Dresdner Kupferstichkabinett und den dort ausgestellten Werken der Renaissance und des Barock Kirchner war ein grosser Bewunderer Albrecht Durers den er in der Chronik als Pfadfinder der Gestaltung bezeichnete 6 Die Kunstler beschaftigten sich eingehend mit den Holzschnitten des 15 und 16 Jahrhunderts und dem Flachenholzschnitt des 19 Jahrhunderts Im Dresdner Volkerkundemuseum lernten sie die afrikanische Primitivkunst Art primitif kennen deren Holzplastiken und Masken sie in ihrem gestalterischen Ausdruck beeinflussten Entsprechende Studienobjekte erstand man bei seinerzeit in Deutschland noch seltenen Handlern exotischer Kunst wie dem Volkskundler Julius Konietzko Wahrend ihrer Zeit in Dresden bezog die Gruppe mehrere Kunstzeitschriften darunter die englische Studio und die Munchner Jugend In Publikationen wie Ver Sacrum entdeckten sie den Symbolismus und den Jugendstil Einmal brachte Kirchner aus einer Bibliothek einen Band von Julius Meier Graefe uber moderne franzosische Kunst mit Bleyl sagte dazu Wir waren begeistert Wir suchten Weiterbildung fortschrittliche Entwicklung und Losung von Herkommlichen 21 1907 reiste Pechstein im Anschluss an einen Italienaufenthalt nach Paris und lernte dort die Arbeiten der Fauves kennen 1908 stellten die beiden Gruppen gemeinsam in Dresden aus In den Berliner Jahren der Brucke finden sich kubistische und futuristische Elemente in den Bildern der Kunstler Nicht eindeutig belegt ist der Einfluss Edvard Munchs auf die Kunstlergruppe 1906 waren im Sachsischen Kunstverein 20 Werke des Malers zu sehen um dessen Mitgliedschaft sich die Brucke vergeblich bemuhte Spater bestritten jedoch alle Mitglieder von Munch beeinflusst worden zu sein 22 Nachwirkung Bearbeiten In den Jahren der Weimarer Republik erlangten vor allem die ehemaligen Brucke Mitglieder Emil Nolde Max Pechstein und Ernst Ludwig Kirchner grosse Popularitat Die stimmungsvollen Bilder der Kunstlergruppe hatten daruber hinaus einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung des deutschen Films der 1920er und 1930er Jahre Regisseure wie Fritz Lang Metropolis Friedrich Wilhelm Murnau Nosferatu Eine Symphonie des Grauens oder Robert Wiene Das Cabinet des Dr Caligari zitierten in ihren Werken Stilmittel der Expressionisten 1926 malte Kirchner das Gruppenbild Eine Kunstlergemeinschaft auf dem neben ihm selbst Schmidt Rottluff Heckel und Mueller zu sehen sind Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus galten expressionistische Bilder als Entartete Kunst Die Ausstellung Entartete Kunst die insgesamt etwa 650 Bilder zeigte bestand annahernd zur Halfte aus Werken der Brucke Maler 1957 veranstaltete der Oldenburger Kunstverein die bahnbrechende Ausstellung Maler der Brucke in Dangast von 1907 bis 1912 die vom damaligen Kustos am Niedersachsischen Landesmuseum fur Kunst und Kulturgeschichte Gerhard Wietek kuratiert wurde Die Ausstellung mit der auch die kunstgeschichtliche Bedeutung des Nordseebades Dangast gezeigt werden konnte trug wesentlich zur nachfolgenden Forschung uber die Kunstlergruppe bei 100 Jahre KG Brucke deutsche Briefmarke von 20051967 wurde in Berlin das Brucke Museum eroffnet dessen Bau von Schmidt Rottluff angeregt worden war Das Museum zahlt etwa 400 Gemalde und Plastiken und einige Tausend Zeichnungen Aquarelle und Graphiken und ist damit die weltweit grosste zusammenhangende Sammlung von Werken dieser expressionistischen Kunstler 2001 wurde das Museum der Phantasie in Bernried eroffnet das die von Lothar Gunther Buchheim zusammengetragene umfangreiche Sammlung von namhaften Werken der Brucke Maler ausstellt Die Kunstlergruppe Brucke und ihre Werke geniessen neben dem Blauen Reiter bei vielen Kunstkennern den Ruf sie seien der bedeutendste Beitrag der deutschen Kunst des 20 Jahrhunderts an der Weltkunst Sonderausstellungen Bearbeiten2005 fanden anlasslich des 100 Grundungsjubilaums der Brucke zahlreiche Sonderausstellungen statt Das Bundesministerium der Finanzen gab eine 55 Cent Sonderbriefmarke heraus 29 August 2010 bis 9 Januar 2011 Der Blick auf Franzi und Marcella Zwei Modelle der Brucke Kunstler im Sprengel Museum Hannover 8 Juni 2018 bis 15 September 2018 Kirchner und die Kunstlergemeinschaft Brucke in der Staatsgalerie Stuttgart 17 November 2018 bis 24 Marz 2019 Die Brucke im Museum Frieder Burda in Baden Baden 21 November 2021 bis 27 Februar 2022 Brucke und Blauer Reiter Von der Heydt Museum WuppertalGalerie Bearbeiten Otto Mueller Am Ufer sitzendes Madchen Otto Mueller Hauser mit grunen Dachern Otto Mueller Stehendes Liebespaar Otto Mueller Zwei Zigeunerinnen Otto Mueller Zwei Madchenakte Otto Mueller Zwei sitzende Madchen Ernst Ludwig Kirchner Spielende nackte Menschen 1910 11Literatur BearbeitenBirgit Dalbajewa Ulrich Bischoff Hrsg Die BRUCKE in Dresden 1905 1911 Katalog zur Sonderausstellung Oktober 2001 bis Januar 2002 im Dresdner Schloss Konig Koln 2001 ISBN 3 88375 516 8 Horst Jahner Kunstlergruppe Brucke Geschichte einer Gemeinschaft und das Lebenswerk ihrer Reprasentanten Seemann Leipzig 2005 ISBN 3 86502 123 9 Christian Saehrendt Die Kunst der Brucke zwischen Staatskunst und Verfemung Expressionistische Kunst als Politikum in der Weimarer Republik im Dritten Reich und im Kalten Krieg Reihe Pallas Athene Beitrage zur Universitats und Wissenschaftsgeschichte Band 13 Stuttgart 2005 ISBN 3 515 08614 5 Meike Hoffmann Leben und Schaffen der Kunstlergruppe Brucke 1905 bis 1913 Mit einem kommentierten Werkverzeichnis der Geschafts und Ausstellungsgrafik Reimer Berlin 2005 zugl Dissertation Freie Universitat Berlin ISBN 3 496 01331 1 Gerd Presler Die Brucke Rowohlt Reinbek 2007 ISBN 978 3 499 50642 0 Ulrike Lorenz Brucke Taschen Koln 2016 ISBN 978 3 8365 3698 1 Einzelnachweise Bearbeiten Brucke Museum Die Brucke Abgerufen am 11 Oktober 2018 a b Ulrike Lorenz Norbert Wolf Hrsg Brucke Die deutschen Wilden und die Geburt des Expressionismus Taschen Verlag Koln 2008 S 6 a b c Gesprach Hans Kinkels mit Heckel In Das Kunstwerk 1985 Ulrike Lorenz Norbert Wolf Hrsg Brucke Die deutschen Wilden und die Geburt des Expressionismus Taschen Verlag Koln 2008 S 11 Magdalena M Moeller Hrsg 40 Jahre Brucke Museum Berlin Dokumente der Kunstlergruppe Brucke Hirmer Verlag Munchen 2007 ISBN 978 3 7774 3545 9 S 40 a b c d Ernst Ludwig Kirchner Chronik KG Brucke 1913 Karl Scheffler Malerei vom Impressionismus bis zur Gegenwart S 211 Carl Einstein Die Kunst des 20 Jahrhunderts S 129 Will Grohmann Zwischen den beiden Kriegen S 144 Franz Roh Nach Expressionismus S 52 Ulrike Lorenz Norbert Wolf Hrsg Brucke Die deutschen Wilden und die Geburt des Expressionismus Taschen Verlag Koln 2008 S 8 Das Kunstwerk Baden Baden 1958 S 24 a b c Ulrike Lorenz Norbert Wolf Hrsg Brucke Die deutschen Wilden und die Geburt des Expressionismus Taschen Verlag Koln 2008 S 12 13 Astrid Becker Verehrte Frau Nolde Sie sind ja wunderbar Ada Nolde und die Kunstler der Brucke In Astrid Becker Christian Ring Hrsg Ada Nolde meine vielgeliebte Muse und Managerin Emil Noldes 2019 S 160 177 hier 166 172 Albert Ballin von Johannes Gerhardt Hamburgische Wissenschaftliche Stiftung S 18 PDF 3 4 MB a b c Max Pechstein Erinnerungen Hrsg Leopold Reidemeister S 41f Kunstchronik 1910 11 S 19f Lothar Gunther Buchheim Die KG Brucke 1956 S 172 Leipziger Volkszeitung 16 November 1905 Deutsche Welle Die Brucke als Skandal 24 September 2006 Dresdner Neueste Nachrichten 26 September 1906 S 2 Christian Saehrendt Wer malt der Nation das Aushangeschild FAZ 15 Juni 2005 Schumacher Stufen des Lebens Erinnerungen eines Baumeisters 1935 S 283 Fritz Bleyl Erinnerungen Stuttgart 1961 S 24 Briefe Schmidt Rottluffs und Heckels an Gustav Vriesen In Donald E Gordon Ernst Ludwig Kirchner 1968 S 460 Weblinks Bearbeiten Commons Die Brucke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Brucke Museum in Berlin Dahlem Die Brucke Erklarung und Werke bei Ketterer KunstKunstlergruppe Brucke Engerer Kreis Fritz Bleyl Erich Heckel Ernst Ludwig Kirchner Otto Mueller Emil Nolde Max Pechstein Karl Schmidt RottluffWeitere Mitglieder Cuno Amiet Kees van Dongen Akseli Gallen Kallela Bohumil Kubista Franz Nolken Normdaten Korperschaft GND 63342 2 lobid OGND AKS LCCN n80128691 VIAF 140721077 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Brucke Kunstlergruppe amp oldid 233722913