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Das Von der Heydt Museum ist ein Kunstmuseum in Wuppertal Elberfeld das 1902 als Stadtisches Museum Elberfeld gegrundet wurde Seit 1961 tragt es den Namen von der Heydt in Erinnerung an die fur die Forderung des Museums wichtige Bankiersfamilie Die Sammlung des Museums umfasst Gemalde Skulpturen Grafiken und Fotografien vom 17 Jahrhundert bis zur Gegenwart Sammlungsschwerpunkte sind die franzosische Malerei des 19 Jahrhunderts und die Moderne Kunst Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus wurden im Von der Heydt Museum zahlreiche Werke als Entartete Kunst beschlagnahmt und in der Folge veraussert oder vernichtet Weitere Gemalde und Zeichnungen gingen im Zweiten Weltkrieg verloren Nach dem Krieg konnten aber Lucken im Bestand wieder geschlossen werden Seit Beginn der 1990er Jahre nahm die Tatigkeit des Museums im Bereich der Sonderausstellungen zu die zum Teil uberregionales Interesse hervorriefen Der Kunst und Museumsverein Wuppertal betreibt auch die Von der Heydt Kunsthalle in der Barmer Ruhmeshalle Von der Heydt Museum im Stadtbild von Wuppertal Elberfeld 2008 Eingang des Museums Von der Heydt 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Grundung des Museums und erste Jahre 1 3 Zeit des Nationalsozialismus 1 4 Nachkriegszeit 1 5 Jungere Geschichte 1 6 Liste der Museumsnamen 1 7 Liste der Museumsdirektoren 2 Architektur 3 Sammlung 3 1 Gemalde 3 2 Skulptur 3 3 Grafik und Fotografie 3 4 Einzelne Exponate 3 4 1 Skulpturen 3 4 2 Gemalde 3 5 Bibliothek 4 Sonderausstellungen 5 Filme 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten nbsp Die Barmer Kaiser Wilhelm Ruhmeshalle um 1900Das Von der Heydt Museum hat eine tief im 19 Jahrhundert verwurzelte Tradition die seine Grundung und sein Wachstum pragte Als Beginn der Geschichte des Museums gilt die Grundung des Barmer Kunstvereins im Jahr 1866 in Barmen in dem sich kunstinteressierte Industrielle organisierten Ab 1900 hatte dieser Verein seinen Sitz in der Kaiser Wilhelm Ruhmeshalle die nach dem Zweiten Weltkrieg als Haus der Jugend Barmen wiederaufgebaut wurde und dessen Teil Barmer Kunsthalle noch als Von der Heydt Kunsthalle fur Nebenausstellungen des Museums genutzt wird Der Sammlungsschwerpunkt lag auf niederlandischer Malerei des Barock und der Dusseldorfer Malerschule 1907 ubernahm Richart Reiche den Vorsitz des Barmer Kunstvereins und veranderte den Tatigkeitsschwerpunkt auf die Moderne Kunst Er organisierte 1910 eine Ausstellung mit Werken der Neuen Kunstlervereinigung Munchen in der Folge zeigte er auch Werke von Franz Marc Edvard Munch und Emil Nolde 1 Parallel dazu wurde 1892 der Elberfelder Museumsverein gegrundet der die Einrichtung eines stadtischen Museums in Elberfeld zum Ziel hatte Zu den Grundungsmitgliedern gehorte der Bankier August von der Heydt der eine der treibenden Krafte fur die Einrichtung eines Museums war Drei Jahre nach seiner Grundung 1895 mietete der Elberfelder Museumsverein auf Vorschlag von der Heydts im Haus Schwanenstrasse 33 hinter dem ehemaligen Rathaus eine Etage an um dort Ausstellungen zeitgenossischer Kunst zu veranstalten Von der Heydt ubernahm zusammen mit seinem Schwager Julius Schmits die Burgschaft fur die Miete dieser Raumlichkeiten 1896 bewilligte die Stadt Elberfeld dem Museumsverein einen Zuschuss von 3000 Mark im Jahr zur Aufrechterhaltung der Ausstellungstatigkeit und zum Kauf von Kunstwerken Im Gegenzug sicherte sich die Stadt ein Mitspracherecht bei Neuerwerbungen 2 1898 ubergab die Stadt die ihr vererbte Sammlung von Carl Erbschloe die 77 Gemalde und 230 kunstgewerbliche Objekte umfasste an den Elberfelder Museumsverein Weitere Schenkungen und Ankaufe erweiterten die Sammlung Grundung des Museums und erste Jahre Bearbeiten Die Ausstellungsraume in der Schwanenstrasse reichten schnell nicht mehr aus um der wachsenden Sammlung genug Platz zu bieten Am 7 April 1901 beschloss die Stadtverordnetenversammlung das alte Rathaus aus Platzgrunden aufzugeben Das frei werdende Gebaude sollte anschliessend fur die Nutzung als Museum umgebaut werden 2 Am 9 Marz 1902 berief der Elberfelder Museumsverein den Kunsthistoriker Friedrich Fries der vom Stadel in Frankfurt am Main kam als ersten Direktor des Museums Eroffnet wurde das Stadtische Museum Elberfeld im ehemaligen Rathaus am 25 Oktober 1902 In der ersten Ausstellung prasentierte Fries neben den Bestanden des Museums Kunstwerke aus Privatsammlungen aus der Stadt 2 Fries wurde im Folgejahr als stadtischer Beamter ubernommen Zudem wurde die Einrichtung einer stadtischen Museumskommission beschlossen In ihr sassen der Oberburgermeister drei Stadtverordnete Fries und drei Vertreter des Museumsvereins 3 Im Fokus von Fries Arbeit stand zu Beginn vor allem die Landschaftsmalerei des 19 Jahrhunderts Ebenfalls legte er einen Schwerpunkt auf den fruhen Realismus wobei er Werke von Kunstlern wie Carl Blechen Louis Ferdinand von Rayski Wilhelm Leibl und der Schule von Barbizon erwarb Diesen Gemalden stellte er solche aus dem niederlandischen Barock an die Seite Gemeinsam mit Mitgliedern des Elberfelder Museumsvereins konnte Fries die Sammlung des Museums im Bereich der Gemalde aber auch der Skulptur und Grafik erweitern 4 In den ersten Jahren hielt sich August von der Heydt aus den Belangen des Museums weitestgehend heraus Dies anderte sich 1905 als er sich zum Vorsitzenden des Museumsvereins wahlen liess 3 Zwischen 1905 und 1914 schenkte August von der Heydt zusammen mit Carl August Jung dem Stadtischen Museum Elberfeld zudem zehn Gemalde des Elberfelder Kunstlers Hans von Marees und drei von Ferdinand Hodler der zu dieser Zeit in Deutschland noch recht unbekannt war Mit diesen Schenkungen starkte von der Heydt auch Fries den Rucken der sich etwa fur eine Ausstellung mit Werken von Marees 1904 grosser Kritik ausgesetzt sah 5 Ab 1913 konnte der Direktor in einem Raum des Museums dauerhaft zeitgenossische Kunst zeigen die August von der Heydt als Leihgaben zur Verfugung stellte Die expressionistischen Werke wurden kontrovers diskutiert Generell standen Teile des Museumsvereins der neuen Kunst skeptisch gegenuber Sie befurchteten dass Fries mit seiner Ablehnung gegenuber der Dusseldorfer Malerschule und diesen Sammlungsbestanden die bis dahin geleistete Arbeit des Vereins gefahrden wurde 6 Den Impuls der Ausstellungen von zeitgenossischer Kunst durch den Barmer Kunstverein nahmen August von der Heydt sein Schwager Julius Schmits und weitere Elberfelder Burger auf und erwarben unter anderem Landschaften der franzosischen Impressionisten und der Fauvisten Von der Heydt erwarb 1911 das Gemalde Akrobat und junger Harlekin von Pablo Picasso das zum ersten Werk dieses Kunstlers in einem deutschen Museum wurde 4 Auch in der Ausstellungstatigkeit wandte sich das Museum dieser Kunst zu etwa mit der vielbeachteten Ausstellung Courbet und die Entwicklung der modernen franzosischen Malerei aus dem Jahr 1907 Mit ihr begrundete das Museum den Durchbruch der jungsten franzosischen Kunst beim Publikum 7 Wegen der schnell wachsenden Sammlung wurde 1913 das Museum in einem Geschaftshaus hinter dem Rathaus erweitert 1915 wurde das Museum in Kaiser Wilhelm Museum umbenannt erhielt aber nach Ende des Ersten Weltkriegs und der Novemberrevolution 1918 seinen ursprunglichen Namen zuruck Infolge der Vereinigung der Stadte Elberfeld und Barmen zur Stadt Wuppertal im Jahr 1929 wurde das Museum in Stadtisches Museum Wuppertal umbenannt In diesem Jahr gab Friedrich Fries das Amt des Direktors ab Sein Nachfolger wurde Victor Dirksen der 1931 zudem Richart Reiche als Vorsitzender des Barmer Kunstvereins abloste In der Folge leitete er sowohl das Museum als auch die Ruhmeshalle in der weiterhin Ausstellungen mit zeitgenossischer Kunst veranstaltet wurden 8 Nachdem August von der Heydt 1929 verstorben war hatte seine Frau Selma dem Museum 15 bedeutende Werke aus dem Erbe ubergeben Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus wurden viele Werke in der Sammlung des Museums als Entartete Kunst klassifiziert In der Aktion Entartete Kunst 1937 und 1938 beschlagnahmten die Nationalsozialisten im Stadtischen Museum Wuppertal 56 Gemalde und 355 grafische Arbeiten in der Barmer Ruhmeshalle waren es 85 Werke Das Museum verlor dabei so bedeutende Gemalde wie Picassos Akrobat und junger Harlekin oder Lyonel Feiningers Scharenkreuzer 9 Weitere Verluste waren unter anderem Werke von Max Burchartz Maurice de Vlaminck Ewald Platte Eduard Dollerschell Max Peiffer Watenphul Lyonel Feininger Otto Weber Paul Wellershaus und Wilhelm Nagel 10 Der Picasso wurde 1939 in der Auktion der Galerie Fischer in Luzern zur Gewinnung von Devisen versteigert Den Zuschlag erhielt Roger Janssen aus Brussel fur 80 000 Schweizer Franken 11 Die von Selma von der Heydt nach dem Tod ihres Mannes gestifteten Werke wurden ihr zum Schutz vor Beschlagnahmungen zuruckgegeben Sie gingen jedoch in der Mehrzahl verloren als 1943 ihr Haus bei einem Bombenangriff zerstort wurde Als Kompensation fur die im Zuge der Aktion Entartete Kunst erlittenen Verluste uberliess Eduard von der Heydt dem Stadtischen Museum Wuppertal seine Sammlung indonesischer Textilien als Dauerleihgabe Es war der Beginn seiner verstarkten Zuwendungen an das Museum die vor allem nach dem Krieg grossere Ausmasse annahmen nachdem er zuvor vor allem die Berliner Nationalgalerie unterstutzt hatte 10 Daneben gab es weitere Zugange in der Sammlung vor allem im Bereich der Kunst des 19 Jahrhunderts Wahrend der Besetzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg war auch das Wuppertaler Museum auf dem dortigen Kunstmarkt tatig und erwarb einige Gemalde Ihre Provenienz ist nicht geklart so dass nicht ausgeschlossen werden kann dass sie aus ehemals judischem Besitz stammten Die Bestande des Museums wurden 1943 zum Schutz vor Luftangriffen in die Festung Ehrenbreitstein in Koblenz ausgelagert Wahrend der Bombenangriffe auf Wuppertal wurde am 25 Juni 1943 auch das Museumsgebaude stark beschadigt 10 In der Festung Ehrenbreitstein wurden weitere Kunstwerke beschlagnahmt oder gingen aus anderen Grunden verloren Insgesamt verlor das Stadtische Museum Wuppertal wahrend des Nationalsozialismus aufgrund der Kunstverfolgung und des Krieges 1680 Gemalde von denen 531 als vernichtet gelten Die grafische Sammlung verzeichnete einen Verlust von 1538 Blattern die Skulpturensammlung 67 Werke 9 Die im besetzten Frankreich erworbenen Bilder wurden von den franzosischen Besatzern zuruckgefuhrt ihre ursprunglichen Besitzer wurden jedoch nicht ermittelt 11 Zu den vom franzosischen Kunstkommissar beschlagnahmten Bildern gehorten unter anderem Werke von Eugene Delacroix Gustave Courbet Jean Auguste Dominique Ingres und Pierre Auguste Renoir 10 Nachkriegszeit Bearbeiten Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden bereits im Dezember 1945 erste Ausstellungen und Vortrage im Museumsgebaude abgehalten die offizielle Wiedereroffnung fand aber erst 1950 statt 1947 vereinigten sich der Barmer Kunstverein und der Elberfelder Museumsverein mit ihren Sammlungen zum Kunst und Museumsverein Wuppertal der von Victor Dirksen und Klaus Gebhard geleitet wurde Der Verein bemuhte sich die Sammlung der Moderne wieder aufzubauen Seit Kriegsende trug auch Eduard von der Heydt mit Schenkungen verstarkt zum Wiederaufbau der Sammlung bei 12 1952 vereinbarte er mit der Stadt Wuppertal dass alle bisherigen und zukunftigen Dauerleihgaben nach seinem Tod in den Besitz der Stadt ubergehen sollten und damit dauerhaft dem Museum zur Verfugung stehen Diese Schenkung bildete zudem den Abschluss der Amtszeit von Dirksen als Direktor 13 1953 folgte Harald Seiler Dirksen als Direktor des Museums nach 1962 wurde er von Gunter Aust abgelost Unter der Fuhrung von Seiler und Aust wurde die Sammlung weiterentwickelt ohne dass die Raumlichkeiten und die technischen Moglichkeiten des Museums Schritt halten konnten Auch mit Seiler als Direktor verstand sich Eduard von der Heydt gut und er setzte sein Bemuhen um das Museum fort Er stiftete in den Folgejahren bis zu seinem Tod 1964 zudem weitere Werke Durch das Engagement von der Heydts wurde die Sammlung vor allem im Bereich der franzosischen Kunst des 19 Jahrhunderts erheblich gestarkt Daneben richtete Eduard von der Heydt eine Stiftung ein die das Museum in die Lage versetzte weitere Neuerwerbungen vorzunehmen 12 Sein Engagement verstand er dabei als Fortsetzung der Bemuhungen seines Vaters Diesen Umstand betonte er beispielsweise 1955 als er von der Hamburger Kunsthalle ein Stillleben von Paula Modersohn Becker das dem Museum als Leihgabe zur Verfugung gestellt worden war vom sich straubenden Direktor zuruckforderte um es dem Wuppertaler Museum zur Verfugung zu stellen Diesen Schritt begrundete Eduard von der Heydt explizit damit dass es dem Wunsch seines Vaters entsprochen hatte 13 Aus Dankbarkeit gegenuber den wichtigsten Stiftern des Museums die insgesamt rund 300 Werke zur Sammlung beigetragen und viele weitere als wechselnde Leihgaben zur Verfugung gestellt hatten wurde es 1961 in Von der Heydt Museum umbenannt Dies wurde mit dem internationalen Renommee des Hauses begrundet das vor allem aufgrund des Engagements der von der Heydts bestunde Zugleich wurden Bedenken dass andere Mazene durch diesen Schritt abgeschreckt wurden mit dem Hinweis entkraftet dass sich auch bis dahin keine weiteren Mazene im Umfang der von der Heydts um das Museum verdient gemacht hatten 13 Den Namen Von der Heydt Museum tragt die Institution bis heute Wahrend der Amtszeit von Gunter Aust gab es Uberlegungen ein neues Museumsgebaude zu bauen Zu diesem Zweck sammelte der Kunst und Museumsverein Wuppertal den so genannten Museumspfennig mit dem der Bau unterstutzt werden sollte und aus deren Mitteln verschiedene Planungsphasen mitfinanziert wurden Mehrere Platze fur ein neues Gebaude standen zur Debatte und wurden von sechs Architekten aus dem Museumsverein bewertet 14 Im September 1969 entschied sich der Rat der Stadt fur einen Neubau neben dem Schauspielhaus Vor dem geplanten Architektenwettbewerb gab es jedoch eine Anhorung von Museumsexperten die unterschiedliche Vorstellungen vom Zweck und von der Nutzung eines Museums zu Tage forderte 15 Wahrend Aust eine eher pragmatische Einstellung zu einem Museum vertrat hatten einige der Experten bei der Anhorung im Januar 1970 sehr progressive Vorstellungen die den Besucher in den Mittelpunkt rucken sollten Bazon Brock schlug ein sehr variables sich schnell veranderndes Ausstellungskonzept vor das jedoch von den Medien als konservativ empfunden wurde und zur Verunsicherung beitrug Im Februar 1970 wurden deshalb die Planungen vorlaufig eingestellt 16 Der Wuppertaler Kulturausschuss bat Aust um eine detaillierte Raumplanung als Basis fur den Fortgang der Planungen und die Ausschreibung des Wettbewerbs Diesen Plan legte der Direktor im November 1970 vor Aufgrund der angespannten finanziellen Lage der Stadt kam es jedoch zu keinen weiteren Schritten in Richtung Neubau Stattdessen wurde nun uber den Umbau des bestehenden Gebaudes nachgedacht 17 1973 wurden dem Rat der Stadt mit dem Museumspfennig finanzierte Architektenvorschlage fur den Umbau vorgestellt Fur die Realisierung dieser mittlerweile favorisierten Option standen allerdings bis 1978 keine Mittel zur Verfugung Dennoch wurde 1974 der Neubaubeschluss von der Stadt zuruckgenommen und der Umbau des alten Gebaudes beschlossen Letztendlich wurden 1984 verschiedene Moglichkeiten fur den Umbau in Betracht gezogen und die Arbeiten selbst fur den Zeitraum 1985 bis 1989 im Investitionsprogramm vorgesehen 18 Im Marz 1985 stellten mehrere Architekten ihre Konzepte vor und Busmann Haberer erhielten den Zuschlag Am 1 April 1985 trat Aust von seinem Amt zuruck damit sein Nachfolger als Direktor auf die Planungen Einfluss nehmen konnte 19 Jungere Geschichte Bearbeiten Unter der Leitung von Gunter Aust war die Sammlung weiter vergrossert worden jedoch bestanden die raumlichen und technischen Probleme des Museums weiterhin Als Nachfolgerin von Aust wurde Sabine Fehlemann berufen die im April 1985 ihr Amt antrat 20 Sie kam vom Museum Abteiberg in Monchengladbach wo sie vor allem im Bereich der zeitgenossischen Kunst tatig gewesen war Deshalb war mit ihrem Wechsel auch die Befurchtung verbunden dass sie die Gegenwartskunst bei ihrer Arbeit am Von der Heydt Museum uberbetonen konnte 21 Ihren Einstand in Wuppertal gab sie mit einer Ausstellung zu Henri Laurens Damit stellte sie sich bereits in die Tradition des Museums und setzte diese in den folgenden Jahren ihrer Amtszeit auch weiter fort Nach ihrem Amtsantritt begannen die endgultigen Planungen fur den Umbau und die Modernisierung des Museumsgebaudes 1986 wurde das Museum fur die Bauarbeiten geschlossen erst am 25 Marz 1990 konnte das modernisierte Gebaude wiedereroffnet werden Die Kosten betrugen 25 4 Millionen D Mark 22 Wahrend der Bauzeit schickte Fehlemann die Sammlung des Museums in Sonderausstellungen in verschiedene Teile der Welt wo zwischen 1986 und 1988 uber eine Million Museumsbesucher die Werke aus dem Von der Heydt Museum sahen 21 In den 1990er und 2000er Jahren wuchs die Sammlung durch einige bedeutende Schenkungen Ausserdem gelang es Fehlemann einige Gemalde die in der Zeit des Nationalsozialismus beschlagnahmt worden waren und der Sammlung verlorengingen wieder in das Von der Heydt Museum zu holen 23 Zugleich wurde die Ausstellungstatigkeit verstarkt Dies war jedoch vor allem dem Engagement von Forderern zu verdanken da die Stadt Wuppertal seit 1994 keinen Etat zum Ankauf von Kunstwerken mehr bereitstellte Seit 2005 unterstutzt die Renate und Eberhard Robke Stiftung das Museum von der Heydt mit Mitteln fur den Ankauf von zeitgenossischer Kunst bereits seit 2003 fordert die Heinz Olof Brennscheidt Stiftung die Ausstellungstatigkeit In ihrer Amtszeit veranstaltete Fehlemann bei sinkendem stadtischen Etat fur Ausstellungen insgesamt 232 Sonderausstellungen von denen 133 lebenden Kunstlern gewidmet waren 24 nbsp Caspar Netscher Dame mit Papagei am Fenster 1666 Auch im Bereich der standigen Ausstellung wurden unter Fehlemann Neuerungen eingefuhrt So trat an Stelle einer recht statischen Ausstellung eine jahrlich wechselnde Prasentation von rund 200 Kunstwerken 25 Sie etablierte zudem den Museumsshop und neue Events wie Museumsnachte Im Jahr 2004 restituierte der Rat der Stadt Wuppertal je ein Werk von Hans von Marees Adolph Menzel und Otto Scholderer die auf Judenauktionen wahrend der Zeit des Nationalsozialismus erworben worden waren obwohl sich Fehlemann gegen diese Entscheidung straubte Sie lehnte die Ruckgaben als nicht rechtlich sondern bloss moralisch begrundet ab 26 2006 loste Gerhard Finckh Fehlemann als Direktor des Von der Heydt Museums ab Er setzte die Arbeit seiner Vorgangerin vor allem im Bereich der Wechselausstellungen fort Ende 2012 einigten sich das Museum und die Stadt Wuppertal dass das Museum weiterhin als stadtische Einrichtung betrieben und ihm ein angemessenes Gebaude zur Verfugung gestellt werde Jedoch erklarte der Stadtkammerer Johannes Slawig dass die Zahl der Vollzeitbeschaftigten von 25 auf 19 sinken solle was durch den Einsatz Ehrenamtlicher kompensiert werde Fur das an seine Kapazitatsgrenze stossende Museum im Alten Elberfelder Rathaus wurde erneut das Schauspielhaus ins Gesprach gebracht 27 Im Februar 2014 beschloss der Rat der Stadt Wuppertal die Restitution von Caspar Netschers Gemalde Dame mit Papagei am Fenster das ursprunglich zur Sammlung der Alten Pinakothek in Munchen gehort hatte und von den Nationalsozialisten gegen Devisen an das belgische Sammlerehepaar Hugo und Elisabeth Jacoba Andriesse verkauft worden war Nachdem die Andiessens in die USA geflohen waren beschlagnahmten die Nationalsozialisten 1942 das Gemalde zum zweiten Mal Es war 1952 durch die Schenkung Rudolf Zierschs in die Sammlung des Von der Heydt Museums gelangt Das Museum kooperierte mit der Erbengemeinschaft Andriesse die das Gemalde zur Versteigerung brachte um den Erlos fur wohltatige Zwecke zu nutzen 28 Das Gemalde wurde am 4 Juni 2014 bei Christie s in New York versteigert Mit einem Ergebnis von 5 09 Millionen Dollar wurde der zwischen 2 und 3 Millionen Dollar liegende Schatzpreis weit ubertroffen und ein neuer Rekord fur Netscher aufgestellt 29 Liste der Museumsnamen Bearbeiten 1902 1915 Stadtisches Museum Elberfeld 1915 1918 Kaiser Wilhelm Museum 1918 1929 Stadtisches Museum Elberfeld 1929 1961 Stadtisches Museum Wuppertal seit 1961 Von der Heydt MuseumListe der Museumsdirektoren Bearbeiten 1902 1929 Friedrich Fries 1865 1954 1929 1952 Victor Dirksen 1887 1955 1953 1962 Harald Seiler 1910 1976 1962 1985 Gunter Aust 1921 2018 1985 2006 Sabine Fehlemann 1941 2008 2006 1 Mai 2019 Gerhard Finckh 1952 seit 1 April 2020 Roland Monig 1965 Architektur Bearbeiten nbsp Das Museumsgebaude ehemals Rathaus der Stadt Elberfeld heute zu Wuppertal Hauptartikel Altes Elberfelder Rathaus Das Museumsgebaude des Von der Heydt Museums ist das Alte Elberfelder Rathaus Es liegt in der Elberfelder Fussgangerzone in der Strasse Turmhof Ecke Wall Sein Entwurf stammte vom Architekten Johann Peter Cremer Der Grundstein wurde 1828 gelegt 1831 konnte der Bau von der Stadtverwaltung bezogen werden und wurde dann in einem zweiten Bauabschnitt von 1839 bis 1842 vollendet Das Gebaude wurde im Stil des Klassizismus errichtet Die Fassade besteht aus Sandstein dessen Quader im Erdgeschoss gleichmassige in den Obergeschossen wechselnde Schichthohen haben Horizontal wird sie von kraftigen Gesimsen gegliedert Die ersten beiden Geschosse weisen eine Gliederung durch Blendarkaden als dominierendes architektonisches Element auf Das dritte Geschoss ist ebenfalls durch Arkaden gekennzeichnet deren Stellung enger ist als in den unteren Etagen Die Fassade des Gebaudes wird von einem Kronungsgesims und einem Eisengitter nach oben hin abgeschlossen 30 Die Deckenkonstruktion besteht aus Kreuz und Stutzkuppelgewolben Hinzu kommen Kassettendecke und Holzbalkendecke 31 Uber dem Eingang befindet sich mittig am Gebaude ein Balkon mit gusseiserner Brustung 1902 wurde das Gebaude zum Museum umfunktioniert Im Zweiten Weltkrieg wurde es von Bomben schwer beschadigt und nach dem Krieg wiederhergestellt Jedoch wurden die Raume und die technische Ausstattung lange Zeit aufgrund der finanziellen Situation der Stadt vernachlassigt auch wenn mehrere Ideen vom Neubau an anderer Stelle in der Stadt bis hin zum Umbau des Alten Rathauses zur Diskussion standen Wahrenddessen verscharfte sich die bauliche Situation Das Dach des Museums war undicht in den Raumen mit Oberlichtern kam es im Sommer zu Hitzestaus mit Temperaturen uber 38 C und die Heizung liess sich nicht im erforderlichen Mass regulieren 32 1985 begannen Planungen fur eine Modernisierung und Erweiterung des Gebaudes die zwischen 1986 und 1990 ausgefuhrt wurden Den Zuschlag erhielten die Architekten Busmann Haberer aus Koln Ihr Konzept sah vor den Cremer Bau zu erhalten und in ihm einen Neubau zu vollziehen Durch Einbeziehung neuer Raume in das Ausstellungskonzept und die Uberdachung des Innenhofs mit einem Sheddach wuchs die Ausstellungsflache von 4000 auf 7000 Quadratmeter an 33 Mit Einverstandnis der Denkmalpfleger wurde das zu Jahrhundertbeginn erganzte Jugendstil Treppenhaus entfernt und durch zwei neue Treppen ersetzt Die untere Treppe wurde den Ideen von Cremer nachempfunden die obere folgt modernen Gestaltungsprinzipien Um die Treppen herum liegen die Ausstellungsraume 34 Die Ausstattung wurde den modernen Bedurfnissen eines Museums angepasst etwa im Hinblick auf die Lichtfuhrung mit naturlichem Licht durch die Oberlichter und einem neu entwickelten Kunstlichtkonzept Zudem wurde die Klimatisierung der Raume verbessert Seit 1991 befindet sich statt der beiden schreitenden Lowen rechts und links der Freitreppe hin zum Eingang die zweiteilige Skulptur Early Forms von Tony Cragg Der Kunstler kombinierte in ihr antike und moderne Gebrauchsgegenstande So stellt die eine Skulptur eine Verbindung von Amphore und Blechdose dar die andere kombiniert in ihrer Form Morser und Plastikflasche Den Kauf forderten das Land Nordrhein Westfalen und die Stadtsparkasse Wuppertal 35 nbsp Eingangsbereich mit Blick hoch zum Balkon nbsp Tony Cragg Early Forms Amphore Dose 1990 nbsp Tony Cragg Early Forms Morser Flasche 1990Sammlung BearbeitenDie Sammlung des Von der Heydt Museums umfasst Gemalde Skulpturen Grafiken und Fotografien Die Gemaldesammlung enthalt Werke vom Barock bis in die Gegenwart Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der franzosischen Kunst des 19 Jahrhunderts und der Klassischen Moderne Die Skulpturen in der Museumssammlung stammen aus dem 19 und 20 Jahrhundert und reprasentieren vor allem die franzosische und deutsche Moderne Die Sammlung der Grafiken reicht von der Renaissance bis in die Gegenwart Auch in dieser Abteilung liegt der Schwerpunkt auf der franzosischen Moderne Fotografien stammen vor allem aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und reprasentieren zeitgenossische Kunstler in der Sammlung Gemalde Bearbeiten Die Gemaldesammlung des Museums Von der Heydt umfasst insgesamt 3000 Werke 36 Die altesten Gemalde im Besitz des Museums stammen aus dem spaten 16 und dem 17 Jahrhundert Die 50 flamischen und niederlandischen Gemalde reprasentieren die Kunst des Goldenen Zeitalters Es handelt sich um Landschaften Genrebilder und Stillleben von Kunstlern wie etwa Joachim Patinir Claes Molenaer Floris van Schooten Jan van Goyen und David Teniers der Jungere Die Bilder wurden als Erganzung zur Malerei des 19 Jahrhunderts in die Sammlung aufgenommen einige von ihnen wurden von August und Eduard von der Heydt gestiftet Herausragende Werke in diesem Sammlungsbereich sind eine Hochgebirgslandschaft von Joos de Momper und Jan Brueghel dem Alteren und Frans Snyders Stillleben mit Wildschweinkopf Die Waldlandschaft von Jacob Isaacksz van Ruisdael wurde mit der Unterstutzung von Wilhelm von Bode 1910 in Paris fur 45 000 Reichsmark erworben obwohl der Verkauf an das Metropolitan Museum of Art in New York bereits vorgesehen worden war 37 nbsp David Teniers der Jungere Wirtshausszene 1634 nbsp Jan van Goyen Teich im Wald 1642 nbsp Joos de Momper und Jan Brueghel der Altere Hochgebirgslandschaft 1620 1625 Die Schwerpunkte der Sammlung liegen aber klar auf der Malerei des 19 und 20 Jahrhunderts Die Landschaftsmalerei der Romantik wird im Von der Heydt Museum durch Maler wie Carl Blechen Jakob Philipp Hackert und Carl Rottmann reprasentiert Die Malerei des Biedermeier ist durch einige Bildnisse wie etwa von Heinrich Christoph Kolbe und Ferdinand Georg Waldmuller vertreten Ein weiteres Sammelgebiet ist die Munchner Schule die mit ihren bedeutenden Vertretern Wilhelm Leibl Wilhelm Trubner Hans Thoma und Anselm Feuerbach prasent ist Eines der Gemalde aus dieser Zeit das mit den Niederlandern des Barock korrespondiert ist das Stillleben Hummer Zinnkanne und Spargelbund von Carl Schuch Daneben befindet sich etwa auch Carl Spitzweg mit Der Geologe in der Sammlung Wichtig fur das Wuppertaler Museum ist der Bestand an Werken von Hans von Marees der in Elberfeld geboren worden war und von dem 22 Gemalde das Museum sein Eigen nennt Das ist nach Munchen und Berlin die drittgrosste Kollektion seiner Werke was auf Schenkungen von Nachfahren des Kunstlers und auf gezielte Erwerbungen vor allem in den Anfangsjahren der Sammlung beruht 38 nbsp Wilhelm Leibl Der Spargroschen 1877 nbsp Anselm Feuerbach Nanna um 1861 nbsp Carl Spitzweg Der Geologe 1855 60 nbsp Hans von Marees Portrat Adolf von Hildebrand um 1868 Die franzosische Malerei des 19 Jahrhunderts ist im Von der Heydt Museum breit vertreten Alle bedeutenden Maler der Schule von Barbizon befinden sich mit Werken in der Sammlung Beispielhaft sind etwa Obstgarten im Herbst von Charles Francois Daubigny und Landschaft bei Etretat von Jean Baptiste Camille Corot Von Gustave Courbet besitzt das Museum die Bilder Winterlandschaft bei Ornans und Felsenkuste bei Etretat Hinzu kommen Werke von unter anderem Eugene Delacroix Jean Francois Millet und Honore Daumier Im Bereich des Impressionismus ist die Sammlung ebenfalls sehr gut aufgestellt Bereits kurz nach der Grundung 1902 begann der erste Direktor Fries damit diesen Sammlungsbereich mit Schenkungen wohlhabender Burger aufzubauen Erganzt wurde er vor allem durch die Schenkung von Eduard von der Heydt nach dem Zweiten Weltkrieg 39 Wichtige Werke aus diesem Sammlungsteil sind unter anderem die Landschaft Vetheuil von Claude Monet Distel und Der Fischer von Edouard Manet Tanzerinnen im Probesaal von Edgar Degas und Le canal du Loing von Alfred Sisley Daruber hinaus gehoren dem Museum auch Werke von Camille Pissarro Pierre Auguste Renoir und Paul Cezanne sowie von den Postimpressionisten Paul Gauguin Vincent van Gogh und Paul Signac Ebenso ist die Kunstlergruppe der Nabis im Von der Heydt Museum vertreten Die Moderne ist mit all ihren Stromungen in der Sammlung prasent Beispiele fur den Fauvismus sind Blumen in einem Krug von Henri Matisse oder Der Hafen von Antwerpen von Georges Braque Pablo Picassos Harlekinfamilie nahert sich hingegen bereits dem Kubismus an wahrend Odilon Redon einer der Vertreter des Symbolismus ist nbsp Claude Monet Vetheuil um 1901 nbsp Edgar Degas Tanzerinnen im Probensaal 1891 nbsp Paul Cezanne Die eremitage in Pontoise 1881 nbsp Paul Gauguin Stillleben mit exotischen Vogeln II 1902 Die deutsche Entwicklung hin zur Moderne wird mit Werken von Paula Modersohn Becker Max Slevogt und Edvard Munch illustriert Von Lovis Corinth befinden sich neun Gemalde im Museum die seine verschiedenen Schaffensphasen illustrieren 40 Der Expressionismus ist in der Breite mit Kunstlern der Brucke Neuen Kunstlervereinigung Munchen und dem Blauen Reiter vertreten So finden sich in der Sammlung Gemalde von Ernst Ludwig Kirchner Erich Heckel Karl Schmidt Rottluff Wassily Kandinsky Otto Mueller Emil Nolde Franz Marc August Macke Adolf Erbsloh und Alexej von Jawlensky Herausragende Werke sind dabei etwa Frauen auf der Strasse von Kirchner und Marcs Fuchs Neben den Expressionisten befinden sich auch Futuristen wie Umberto Boccioni und sich mehr der Abstraktion zuwendende Kunstler wie Fernand Leger und Laszlo Moholy Nagy in der Sammlung Von Oskar Schlemmer der wahrend des Zweiten Weltkriegs in Wuppertal tatig war besitzt das Museum vier Gemalde aus dieser Zeit 41 Hinzu kommt mit Zwolfergruppe mit Interieur von 1930 auch eines seiner fruheren Werke Vertreter der Neuen Sachlichkeit in der Sammlung des Museums von der Heydt sind unter anderem Otto Dix etwa mit dem Bildnis Karl Krall und An die Schonheit Selbstbildnis Else Lasker Schuler George Grosz und Christian Schad Das Von der Heydt Museum besitzt vier Gemalde des Elberfelder Malers Carl Grossberg der in seinen Bildern die moderne industrialisierte Welt aufgriff Ein Schwerpunkt der Sammlung bildet auch Max Beckmann 1925 war das Selbstbildnis als Krankenpfleger das erste seiner Bilder in der Sammlung Die Mehrheit der neun Gemalde kam nach dem Zweiten Weltkrieg ins Museum 1976 schenkte Klaus Gebhard dem Von der Heydt Museum das zentrale Beckmann Werk Luftakrobaten aus dem Jahr 1928 42 nbsp Lovis Corinth Heimkehrende Bacchanten 1898 nbsp Ernst Ludwig Kirchner Frauen auf der Strasse 1915 nbsp Franz Marc Fuchs 1911 nbsp Umberto Boccioni Simultanvisionen um 1912 nbsp Carl Grossberg Brucke uber die Schwarzbachstrasse 1927 Mit Gemalden von Max Ernst Paul Klee und Salvador Dali ist der Surrealismus in der Sammlung des Von der Heydt Museums vertreten Auch die Abstrakte Malerei der Nachkriegszeit ist in Wuppertal facettenreich vertreten So steht etwa das Bild vom 3 6 1955 von Karl Otto Gotz fur den Tachismus ebenso wie Der Brand von Rom von Georges Mathieu Mit Jean Dubuffet findet sich der Begrunder der Art brut in der Sammlung wie auch Ernst Wilhelm Nay der sich der Amerikanischen Farbmalerei angenahert hatte Weitere Kunstler der Nachkriegszeit im Von der Heydt Museum sind unter anderem Lucio Fontana Gunther Uecker Sigmar Polke Gerhard Richter und Francis Bacon Jungere Erganzungen der Sammlung sind beispielsweise die Gemalde Dark Light von Sean Scully aus dem Jahr 1998 und Caspar David Friedrich Felsenschlucht 1821 von Hiroyuki Masuyama eine zeitgenossische Neuinszenierung des Gemaldes aus der Romantik aus dem Jahr 2007 Skulptur Bearbeiten Die Sammlung des Von der Heydt Museums umfasst rund 400 Skulpturen aus dem 19 und 20 Jahrhundert die vor allem von franzosischen und deutschen Bildhauern geschaffen wurden Den Grundstock der Sammlung erhielt das Museum bereits 1901 noch vor der Eroffnung im folgenden Jahr als Schenkung Die Werke darunter Kassandra und Badendes Madchen von Max Klinger sowie Skulpturen von Emmanuel Fremiet und Nicolaus Friedrich entsprachen dabei dem eher konservativ gepragten Geschmack des ausgehenden 19 Jahrhunderts 43 Die Hinwendung zur zeitgenossischen Plastik erfolgte 1906 als August von der Heydt den Herbstsalon in Paris besucht hatte und anschliessend dem Museum die Portratbuste des Bildhauers Falguiere von Auguste Rodin und den Ecce Homo von Constantin Meunier schenkte In der Folge wurde die Sammlung im Bereich der modernen Skulptur erweitert So finden sich in ihr etwa Wilhelm Lehmbrucks Geneigter Frauenkopf Karl Albikers Stehender Jungling und Raymond Duchamp Villons Madchenkopf der vom Elberfelder Museumsverein erworben wurde Nach dem Zweiten Weltkrieg erweiterte Eduard von der Heydt den Bestand Abgesehen von Edgar Degas und Maurice Sarkissoff konzentrierten sich seine Erwerbungen auf deutsche Bildhauer wie Klinger Lehmbruck Renee Sintenis und Fritz Huf Seit den 1960er Jahren wurde die Sammlung im Bereich der deutschen und franzosischen Skulptur durch Ankaufe und Schenkungen um Arbeiten von Kunstlern wie Rudolf Belling Ernst Barlach Kathe Kollwitz Oskar Schlemmer Gerhard Marcks Eugen Roth Aristide Maillol Henri Laurens und Ossip Zadkine erganzt Das Museum besitzt auch Skulpturen von Alberto Giacometti und Alexander Archipenko die beide in Paris tatig waren Seit 1974 befinden sich in der Sammlung des Von der Heydt Museums zudem funf Arbeiten von Hans Arp In jungerer Vergangenheit wurde die Skulpturensammlung auch internationalen Stromungen der Bildhauerei starker geoffnet So sind ebenfalls Kunstler wie George Segal Donald Judd Tony Cragg Alexander Calder Maurizio Nannucci und Lucio Fontana in der Sammlung vertreten Grafik und Fotografie Bearbeiten Das Von der Heydt Museum besitzt rund 30 000 grafische Arbeiten von der Renaissance bis in die Gegenwart 44 Die altesten Grafiken in der Sammlung stammen von Albrecht Durer und anderen seiner Zeitgenossen Einen weiteren Schwerpunkt bilden Werke aus dem Goldenen Zeitalter der Niederlande im 17 Jahrhundert Dabei sind etwa Zeichnungen und Radierungen von Rembrandt van Rijn hervorzuheben Das Zentrum der grafischen Sammlung bilden aber Werke aus dem 19 und 20 Jahrhundert So sind der deutsche Klassizismus und die Romantik in der Sammlung vertreten Ein wichtiges Konvolut bilden die 41 Einzelblatter und das Neapler Skizzenbuch des in Elberfeld geborenen Deutschromers Hans von Marees Sie ermoglichen einen direkten Einblick in seinen Schaffensprozess Andere deutsche Kunstler des ausgehenden 19 Jahrhunderts wie Max Klinger und Max Liebermann befinden sich mit reprasentativen Bestanden ebenfalls in der Sammlung Eduard von der Heydt schenkte dem Museum Aquarelle Pastelle Gouachen auf Papier und Zeichnungen von franzosischen Kunstlern der Moderne wie Edgar Degas Claude Monet Paul Cezanne Georges Seurat Alfred Sisley Zudem stiftete er fruhe Grafiken von Pablo Picasso und Marc Chagall 45 Besonders hervorzuheben ist die Sammlung des Museums Von der Heydt im Bereich der expressionistischen Grafik sowie der Bestand an Druckgrafik Aquarellen und Zeichnungen der Brucke Kunstler Ernst Ludwig Kirchner Emil Nolde Otto Mueller Karl Schmidt Rottluff und Erich Heckel Auch Arbeiten von Edvard Munch befinden sich in der Sammlung wie etwa die fruhe Lithografie Vampir 44 Seit 1991 befinden sich infolge der Schenkung der Tochter des Kunstsammlers Albert Rudolf Ibach zwolf Aquarelle und Zeichnungen von Paul Klee im Von der Heydt Museum Auch grafische Arbeiten aus der Nachkriegszeit etwa von Joseph Beuys sind Bestandteil der Sammlung In der Sammlung des Museums befinden sich etwa 640 Fotografien Sie stammen von rund 50 Kunstlern wie unter anderem Man Ray August Sander Wols und Laszlo Moholy Nagy Jungere Arbeiten stammen etwa von Bernd und Hilla Becher Klaus Rinke Peter Hutchinson und Monika Baumgartl nbsp Hans von Marees Das goldene Zeitalter I 1879 nbsp Georges Seurat Waldrand um 1883 Einzelne Exponate Bearbeiten Skulpturen Bearbeiten Siehe auch Die Sitzende Early Forms Gemalde Bearbeiten Siehe auch Bauerin mit Kuh Osny Bildnis Gerda Dame mit Papagei am Fenster Der Geologe Distel Der Fischer Fuchs Herbstmorgen in Eragny Madchen mit rotem Rock Portrat des Malers Paul Eugene Gorge Simultanvisionen Stillleben mit Kaffeetopf und Blumen und Stillleben mit Krug und Birnen Bibliothek Bearbeiten Die Bibliothek des Von der Heydt Museums umfasst rund 100 000 Bande mit dem Sammlungsschwerpunkt im Bereich der Kunstlermonografien mit forschungsrelevanten Werkverzeichnissen sowie schwer beschaffbaren Dissertationen und Kleinschriften und auch unveroffentlichte Materialien Graues Schrifttum zeitgenossischer oder regionaler Kunstler 46 Als Unikatbestand fuhrt die Bibliothek eine Datenbank Dokumentation samtlicher Museumsausstellungen seit 1902 sowie eine Wuppertaler Kunstler Datenbank mit Eintragen zu rund 2700 lokalen Kunstlern Sonderausstellungen Bearbeiten nbsp Werbung fur die Ausstellung Monet auf einem Wagen der Wuppertaler SchwebebahnSeit den 1980er Jahren nahm die Tatigkeit im Bereich der Sonderausstellungen zu Diese konnten zudem vermehrt ein breites uberregionales Interesse erregen In den 1990er Jahren fanden unter anderem grosse Ausstellungen wie Egon Schiele und seine Zeit im Jahr 1990 Von Cranach bis Monet Meisterwerke aus dem Nationalmuseum Bukarest 1994 und Garten der Frauen Wegbereiterinnen der Moderne 1996 statt Daneben gab es monografische Ausstellungen zu Kunstlern wie Lovis Corinth und Ferdinand Hodler die beide 1999 veranstaltet wurden 47 Im Jahr 2002 zeigte das Museum die Schau Imaginationen Von Ruysdael bis Manet Chagall Kandinsky die zum hundertjahrigen Bestehen abgehalten wurde In ihr wurde die Sammlungsgeschichte im Bezug auf die beiden grossten Mazene und auf die Verluste wahrend des Nationalsozialismus vorgestellt Seit 2006 setzte der Direktor Gerhard Finckh die Ausstellungstatigkeit in dieser Tradition fort Seine erste grosse Ausstellung war 2007 Abenteuer Barbizon Ihr folgte Anfang 2008 Auguste Renoir und die Landschaft des Impressionismus die 95 000 Besucher hatte Im Anschluss daran zeigte das Museum zwei Ausstellungen mit eher lokaler Ausrichtung Marees und Der expressionistische Impuls Meisterwerke aus Wuppertals Privatsammlungen die beide 2008 gezeigt wurden 25 2009 10 folgte dann mit der Ausstellung Monet die bisher erfolgreichste Schau des Von der Heydt Museums Mit uber 100 Werken aus allen Schaffensphasen war es die bisher umfangreichste Werksschau zu diesem Kunstler in Deutschland Sie zog 297 000 Besucher an und war damit die bisher meistbesuchte Ausstellung des Museums 48 Finckh verfolgte die Impressionismus Linie weiter indem er danach auch Ausstellungen zu Pierre Bonnard 2010 11 Alfred Sisley 2012 Camille Pissarro 2014 15 und Edgar Degas amp Auguste Rodin 2016 17 zeigte 2017 18 folgte eine Ausstellung zu Edouard Manet In der Folge des Outsides Projekt einer illegalen corporate streetart attack auf den offentlichen Raum in Wuppertal im Jahr 2006 fand im Februar 2007 unter dem Titel Still on and non the wiser in der Kunsthalle Barmen die erste Wuppertaler Streetart und Graffiti Ausstellung statt 49 Im Jahr 2009 folgte die Ausstellung Freiheit Macht und Pracht und 2011 Street Art 2 in Wuppertal 50 Die Avantgarde Ausstellung Der Sturm anlasslich des 100 Geburtstags der Sturm Galerie aus dem Fruhjahr 2012 51 wurde in einer jahrlichen Befragung von zehn renommierten Kritikern durch die Zeitung Welt am Sonntag zur besten Ausstellung des Kunstjahres 2012 in NRW ernannt 52 Uber den Jahreswechsel 2012 2013 zeigte das Museum eine Werkschau mit 50 Gemalden von Peter Paul Rubens Die Ausstellungspolitik des Museums wurde auch in der Folge positiv rezipiert Auch fur das Jahr 2014 wurde es in der Kritikerumfrage der Welt am Sonntag von zehn Kunstkritikern als Museum mit dem besten Ausstellungsprogramm ausgezeichnet Die Kritiker wahlten die Ausstellung Menschenschlachthaus in der insbesondere expressionistische Kunst mit Bezug zum Ersten Weltkrieg gezeigt wurde neben Misunderstanding Photography im Museum Folkwang und Kandinsky Malewitsch Mondrian Der weisse Abgrund Unendlichkeit der Kunstsammlung Nordrhein Westfalen zur Ausstellung des Jahres 53 Filme BearbeitenMuseums Check mit Markus Brock Von der Heydt Museum Wuppertal 30 Min Erstausstrahlung 11 Oktober 2020 54 Literatur BearbeitenVon der Heydt Museum Hrsg Von der Heydt Museum Wuppertal Gemalde des 19 Jahrhunderts Wuppertal 1974 Sabine Fehlemann Hrsg Von der Heydt Museum Wuppertal Zur Geschichte von Haus und Sammlung Edition StadtBauKunst Berlin Hamburg 1990 ISBN 3 927469 06 8 Sabine Fehlemann Hrsg Von der Heydt Museum Wuppertal Skulpturensammlung Von der Heydt Museum Wuppertal 2000 ISBN 3 89202 040 X Sabine Fehlemann Rainer Stamm Die Von der Heydts Bankiers Christen und Mazene Muller und Busmann Wuppertal 2001 ISBN 3 928766 49 X Sabine Fehlemann Hrsg Von der Heydt Museum Die Gemalde des 19 und 20 Jahrhunderts Wienand Verlag Koln Wuppertal 2003 ISBN 3 87909 799 2 Gerhard Finckh Nicole Hartje Grave Von der Heydt Museum Wuppertal Meisterwerke Von der Heydt Museum Wuppertal 2010 ISBN 978 3 89202 076 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Von der Heydt Museum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizieller Internetauftritt des Von der Heydt MuseumsEinzelnachweise Bearbeiten Finckh Hartje Grave S 7 a b c Fehlemann Stamm S 13 a b Fehlemann Stamm S 14 a b Finckh Hartje Grave S 8 Fehlemann Stamm S 15 Fehlemann Stamm S 16 Finckh Hartje Grave S 19 Finckh Hartje Grave S 9 a b Finckh Hartje Grave S 10 a b c d Fehlemann Stamm S 19 a b Peter Dittmer Aus Wuppertal in die Welt Treibgut Kunst Welt de vom 30 Dezember 2002 Zugriff am 23 September 2012 a b Finckh Hartje Grave S 25 a b c Fehlemann Stamm S 13 Fehlemann Geschichte von Haus und Sammlung S 29 Fehlemann Geschichte von Haus und Sammlung S 30 Fehlemann Geschichte von Haus und Sammlung S 31 Fehlemann Geschichte von Haus und Sammlung S 33 Fehlemann Geschichte von Haus und Sammlung S 35 und 36 Fehlemann Geschichte von Haus und Sammlung S 37 Kunst und Museumsverein Wuppertal Hrsg Leben mit der Kunst Dr Sabine Fehlemann am Von der Heydt Museum 1985 2006 Kunst und Museumsverein Wuppertal Wuppertal 2006 ISBN 3 89202 062 0 a b Kunst und Museumsverein Wuppertal S 4 Fehlemann Geschichte von Haus und Sammlung S 72 Kunst und Museumsverein Wuppertal S 7 Kunst und Museumsverein Wuppertal S 5 a b Finckh Hartje Grave S 13 Beutekunst Moral oder Recht Memento vom 6 Januar 2016 im Internet Archive In Spiegel Online vom 12 Dezember 2003 Nr 52 Stefan Melneczuk Sparkurs Stellenabbau im Von der Heydt Museum Memento vom 29 April 2015 im Internet Archive auf ws de vom 19 November 2012 dpa Nazi Raubkunst wird nach Ruckgabe aus Wuppertal versteigert auf aachener zeitung de vom 13 Mai 2014 abgerufen am 29 Januar 2015 Informationen zum Lot 15 Sale 2855 auf christies com abgerufen am 29 Januar 2015 Fehlemann Geschichte von Haus und Sammlung S 26 Eintrag In Wuppertaler Denkmalliste Zugriff am 25 September 2012 Fehlemann Geschichte von Haus und Sammlung S 35 Finckh Hartje Grave S 11 Fehlemann Geschichte von Haus und Sammlung S 40 und 41 Informationen zur Skulptur auf welt der form net Zugriff am 25 September 2012 Informationen zur Sammlung im Internetauftritt des Museums Zugriff am 24 September 2012 Finckh Hartje Grave S 30 Finckh Hartje Grave S 62 Finckh Hartje Grave S 100 Finckh Hartje Grave S 158 Finckh Hartje Grave S 220 Finckh Hartje Grave S 265 Finckh Hartje Grave S 339 a b Finckh Hartje Grave S 361 Finckh Hartje Grave S 362 Informationen zur Bibliothek des Von der Heydt Museums auf vdh netgate1 net Zugriff am 18 Dezember 2014 Finckh Hartje Grave S 12 Ralf Stiftel Das Von der Heydt Museum zeigt Pierre Bonnard auf wa de vom 14 September 2010 Zugriff am 23 September 2012 Frank Becker Der Charme des Temporaren Das Wuppertaler Von der Heydt Museum zeigt in der Kunsthalle Barmen unter der Uberschrift Still on and non the wiser Street Art und Graffiti In Museumsblatter Das unabhangige Kulturmagazin Wuppertal 9 Februar 2007 Gerhard Finckh Toke Lykeberg still on and non the wiser an exhibition with selected urban artists Ausstellungskatalog Publikat Verlag Mainaschaff 2008 ISBN 978 3 939566 20 5 Frank Becker Die Fresken der profanen Kathedralen unserer Zeit Street Art 2 in Wuppertal In Museumsblatter Das unabhangige Kulturmagazin Wuppertal 7 Mai 2011 100 Jahre Galerie Der Sturm n tv de abgerufen am 28 Mai 2013 Artikel in der Welt am Sonntag vom 16 Dezember 2012 abgerufen am 17 Dezember 2012 Die besten Museen des Landes in der Welt am Sonntag vom 14 Dezember 2014 abgerufen am 29 Januar 2015 Museums Check Von der Heydt Museum Wuppertal In Fernsehserien de Abgerufen am 15 November 2020 nbsp Dieser Artikel wurde am 2 Dezember 2012 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen 51 257252 7 14658 Koordinaten 51 15 26 1 N 7 8 47 7 O Normdaten Korperschaft GND 2026008 8 lobid OGND AKS LCCN n50077393 VIAF 137817793 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Von der Heydt Museum amp oldid 238093075