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Karl Albiker 16 September 1878 in Uhlingen 26 Februar 1961 in Ettlingen war ein deutscher Bildhauer Lithograf und Hochschullehrer Gefallenen Denkmal in Rotunde Greiz Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Auszeichnungen 3 Ausstellungen Auswahl 4 Werk 5 Schuler 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenAlbiker war ab 1898 Meisterschuler der Karlsruher Kunstakademie und seit der gemeinsamen Studienzeit dort unter anderem mit dem expressionistischen Maler Karl Hofer befreundet Er bildete sich acht Monate lang in den Jahren 1899 1900 in Paris an der Academie Julian und bei Antoine Bourdelle weiter der Assistent des von ihm bewunderten Bildhauers Auguste Rodin war und den er auch kennenlernte Von 1900 bis 1903 lebte und arbeitete Albiker in Munchen von 1903 bis 1905 folgte ein Studienaufenthalt in Rom Im Jahr 1905 bezog er in Ettlingen ein eigenes Atelierhaus 1 1908 schloss er sich der Berliner Secession und der Badischen Sezession in Karlsruhe an Die Auszeichnung mit dem Villa Romana Preis ermoglichte ihm 1910 einen Studienaufenthalt in Florenz wo er sich mit dem Philosophen Leopold Ziegler anfreundete der Albiker sein Werk Florentinische Introduktion 1911 uber die Kunst widmete Von 1915 bis 1917 hatte er als ungedienter Landsturm freiwilligen Kriegsdienst Im Jahr 1919 wurde Albiker als Professor an die Dresdner Kunstakademie berufen ausserdem war er auch an der Kunstgewerbeschule Dresden tatig Er gehorte zu den bedeutenden Lehrern dieser Bildungsstatten und trat sowohl der 1927 gegrundeten Badischen Secession als auch der Neuen Munchener Secession bei Er fuhrte in den 1920er Jahren mehrere Auftrage fur den offentlichen Raum aus besonders Gefallenendenkmaler nbsp Gefallenenehrenmal Germania Grossplastik auf dem Hauptfriedhof Freiburg im Breisgau nbsp Die Staffellaufer auf dem Olympiagelande BerlinObwohl Albiker in theoretischen Erwagungen 1962 posthum herausgegeben das Problem der Figur im Raum betonte lasst sich sein Werk keiner einheitlichen Stilistik zuordnen Es reicht von schlanken dynamischen Bronzefiguren uber expressionistisch anmutende Figuren wie den Heiligen Sebastian oder einfuhlsame Portrats hin zu ruhig stehenden Figuren im Stil Aristide Maillols Letztere Gestaltungsweise in einer monumentalen Auspragung wie beim Freiburger Germania Denkmal von 1929 sollte sich ab 1933 als im Nationalsozialismus anschlussfahig erweisen Albiker geriet nachweislich mit der Machtubernahme der Nationalsozialisten unter publizistischen Druck auch weil er die Berufung moderner Kunstler wie Otto Dix nach Dresden unterstutzte Er verlor bis auf seine Professorenstelle alle seine Posten Zum 1 Mai 1933 trat er der NSDAP bei Mitgliedsnummer 2 458 650 2 3 Das nationalsozialistische Regime dem es freilich an Kunstlern fehlte die seine Ideologie zum Ausdruck hatten bringen konnen begunstigte die kunstlerische Tatigkeit durch den Kunst am Bau Erlass 1934 und beauftragte Bildhauer wie Karl Albiker Richard Scheibe Joseph Wackerle die sich bereits in den 1920er Jahren einen Namen gemacht hatten mit der Schaffung von Grossplastiken fur den offentlichen Raum unter anderem im Rahmen des Umbauprojektes des Berliner Sportforums zum Reichssportfeld Albiker wurde 1935 kurzfristig in das Programm der plastischen Gestaltung der Anlage mit einbezogen der Auftrag wurde ihm vermutlich durch den Dresdener Kollegen Wilhelm Kreis vermittelt ebenso 1938 das Relief fur das Dresdener Luftgaukommando Weitere grossere Werke oder Auftrage blieben aus Albiker wirkte 1937 in der Vorauswahl der Werke fur die Grosse Deutsche Kunstausstellung und nahm mit einem Werk teil 1943 nahm er mit neun Arbeiten an der von Reichsleiter Baldur von Schirach organisierten Ausstellung Junge Kunst im Deutschen Reich in Wien teil 1944 noch einmal mit einem Gipsmodell des Luftgaukommando Frieses an der Grossen Deutschen Kunstausstellung 4 Albiker wurde auf der Gottbegnadeten Liste als einer der wichtigsten bildenden Kunstler des Dritten Reichs aufgefuhrt 5 Wahrend der Luftangriffe des Zweiten Weltkriegs wurden Karl Albikers Wohnung und sein Atelier in Dresden zerstort 1946 war er auf der Kunstausstellung Sachsische Kunstler in Dresden mit drei Werken vertreten 6 1947 kehrte er in seine badische Heimat zuruck und grundete die Karl Albiker Stiftung dank derer seine eigenen Werke sowie Werke aus seiner privaten Kunstsammlung darunter etwa 80 Arbeiten von Karl Hofer in den Besitz des Museums der Stadt Ettlingen kamen Abgesehen von Auftragen seiner Heimatstadt wurde es ruhig um ihn Karl Albiker war Mitglied im Deutschen Kunstlerbund 7 Er starb 1961 im Alter von 82 Jahren in Ettlingen Seine Frau Helene Albiker geb Klingenstein 1878 1952 war Malerin 8 Sein Sohn Carl Albiker 1905 1996 war Kunsthistoriker und Fotograf und trat ebenfalls zum 1 Mai 1933 der NSDAP bei Mitgliedsnummer 2 459 203 9 Auszeichnungen Bearbeiten1910 Villa Romana Preis 1925 Ehrendoktorwurde der Technischen Hochschule Karlsruhe 1943 Goethe Medaille fur Kunst und Wissenschaft 5 1953 Hans Thoma Preis 1957 Grosses BundesverdienstkreuzAusstellungen Auswahl Bearbeiten1901 8 Internationale Kunstausstellung im Glaspalast in Munchen 1901 Munchener Sezession 1906 Karlsruher Jubilaumsausstellung 1923 Badische Bildhauer Mannheim 1929 Werkbund Ausstellung 1937 Deutsche Baukunst und Deutsche Plastik 7 April bis 17 Mai 1937 Grosse Deutsche Kunstausstellung im Haus der Deutschen Kunst in Munchen 1939 Retrospektive seiner Werke in der Kunsthalle Mannheim 1943 Junge Kunst im Deutschen Reich im Wiener Kunstlerhaus 1944 Grosse Deutsche Kunstausstellung im Haus der Deutschen Kunst in Munchen 1953 Dritte Deutsche Kunstausstellung Dresden 10 1996 1997 Karl Albiker im Georgenbau des Dresdner SchlossesWerk Bearbeiten nbsp Pallas Athene Ehrenhof Karlsruher Institut fur Technologie nbsp Dem lebendigen Geist sitzende Athene 1931 uber dem Eingang zur Neuen Universitat der Ruprecht Karls Universitat HeidelbergNeben seinen Plastiken fur den offentlichen Raum gestaltete Karl Albiker auch Tonarbeiten fur die Staatliche Majolika Manufaktur Karlsruhe schuf Medaillen Medaillons und Lithografien Seine Werke sind unter anderem in der Stadtischen Galerie Ettlingen im Schloss Ettlingen und im Stadtischen Museum Zwickau zu sehen Plastiken 1905 1907 Plastik in den Pfullinger Hallen 1907 Reiherbrunnen in Baden Baden 1910 Die Klage auch genannt Die Trauernde Bronze 137 cm hoch im Osthaus Museum Hagen 1910 Reliefs am Eingang der Mannheimer Christuskirche 1911 12 Fries am Kuchlin Theater in Basel 1913 15 Giebelrelief fur das Konzerthaus Karlsruhe im Weltkrieg zerstort 1917 19 Zeppelin Denkmal am Konstanzer Hafen 1922 St Georg Relief fur das Gymnasium in Zwickau 1923 Hl Sebastian 1925 Pallas Athene als Gefallenendenkmal der Technischen Hochschule Karlsruhe 1926 Christusfigur aus Sandstein uber dem Haupteingang der Dresdner Heilandskirche 1926 Gefallener Soldat Grossplastik in Greiz Greizer Park in der Rotunde 1929 Gefallenenehrenmal Germania Grossplastik auf dem Hauptfriedhof Freiburg im Breisgau 1929 1931 Hygieia in Dresden Deutsches Hygiene MuseumDurch die Luftangriffe auf Dresden 1945 wurde die Plastik stark beschadigt ihre Uberreste sollten 1952 eingeschmolzen werden 1992 wurde sie vom Dresdner Bildhauer Wilhelm Landgraf wiederhergestellt 11 12 1931 Minerva in Heidelberg an der Ruprecht Karls Universitat 1936 Die Diskuswerfer und Die Staffellaufer in Berlin im Olympiapark ehemaliges Reichssportfeld 1937 Jungling Bronze ausgestellt 1937 auf der Grossen Deutschen Kunstausstellung in Munchen 13 1938 Figurenfries Fliegender Genius am Gebaude des Luftgaukommandos IV in Dresden 14 1954 Keramische Wandreliefs fur das Treppenhaus der Pestalozzischule in EttlingenSchriften Das Problem des Raumes in den Bildenden Kunsten Frankfurt am Main 1962 Schuler BearbeitenWalter Becker 1893 1984 Albert Braun 1899 1962 Friedrich Buschelberger 1904 1990 Hedwig Haller Braus 1900 1989 Joseph Krautwald 1914 2003 Magdalene Kressner 1899 1975 Robert Propf 1910 1986 Hermann Rosa 1911 1981 Walter Schelenz 1903 1987 Herbert Volwahsen 1906 1988 Wilhelm Landgraf 1913 1998 Literatur BearbeitenWilhelm Reinhold Valentiner Albiker Karl In Ulrich Thieme Felix Becker Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 1 Aa Antonio de Miraguel Wilhelm Engelmann Leipzig 1907 S 227 Textarchiv Internet Archive Robert Volz Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft Das Handbuch der Personlichkeiten in Wort und Bild Band 1 A K Deutscher Wirtschaftsverlag Berlin 1930 DNB 453960286 S 14 Wilhelm Rudiger Hg Junge Kunst im Deutschen Reich herausgegeben im Auftrag des Reichsstatthalters und Reichsleiters Baldur von Schirach Katalog zur Ausstellung vom Februar Marz 1943 im Kunstlerhaus Wien Ehrlich amp Schmidt Wien 1943 Hubert Knauber Hg Albiker Fuhrer durch die Karl Albiker Stiftung Ettlingen 1978 Carl Albiker Karl Albiker Werkbuch Karlsruhe 1978 durch den Sohn angelegtes Werkverzeichnis mit zahlreichen Abbildungen Sigrid Walther Karl Albiker 1878 1961 Plastik Zeichnungen Katalog zur Ausstellung vom 9 November 1996 bis 5 Januar 1997 im Georgenbau des Dresdner Schlosses Neuer Sachsischer Kunstverein e V Deutsches Hygiene Museum Dresden 1996 Sigrid Walther Eine Gottin fur den Tempel der Gesundheit die Plastik Hygieia von Karl Albiker im Deutschen Hygiene Museum in Dresden Altenburg 1996 Beate Eckstein Im offentlichen Auftrag Architektur und Denkmalsplastik der 1920er bis 1950er Jahre im Werk von Karl Albiker Richard Scheibe und Josef Wackerle Schriften zur Kunstgeschichte Band 10 Hamburg 2005 ISBN 3 8300 1862 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl Albiker Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Karl Albiker im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Melanie Mertens Reformbau und Refugium Das Wohn und Atelierhaus Karl Albiker in Ettlingen In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 39 Jahrgang 2010 Heft 2 S 107 112 PDF Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 270646 Albiker Karl DFG VK Darmstadt Von Adelung bis Zwangsarbeit Stichworte zu Militar und Nationalsozialismus in Darmstadt http www gdk research de de obj19440011 html a b Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Die Zeit des Nationalsozialismus Band 17153 Vollstandig uberarbeitete Ausgabe Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2009 ISBN 978 3 596 17153 8 S 16 Raum III und Raum IV Sachsische Landesbibliothek Staats und Universitatsbibliothek Dresden SLUB https www kuenstlerbund de deutsch historie archiv archiv html leo bw de Albiker Helene abgerufen am 19 Januar 2016 Bundesarchiv R 4901 13258 Hochschullehrerkartei SLUB Dresden Dritte deutsche Kunstausstellung Dresden 1953 Abgerufen am 3 April 2022 deutsch Sigrid Walther Eine Gottin fur den Tempel der Gesundheit Die Plastik Hygiena von Karl Albiker im Deutschen Hygiene Museum Deutsches Hygiene Museum DZA Verlag fur Kultur und Wissenschaft GmbH Altenburg 1996 Abbildung der Hygiea 1929 31 auf der Seite des Hygiene Museums http www gdk research de de obj19400004 html Gebaude des Luftgaukommandos IV in Dresden auf www das neue dresden deNormdaten Person GND 118501569 lobid OGND AKS LCCN nr89016569 VIAF 5721798 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Albiker KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Bildhauer Lithograf und HochschullehrerGEBURTSDATUM 16 September 1878GEBURTSORT UhlingenSTERBEDATUM 26 Februar 1961STERBEORT Ettlingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Albiker amp oldid 230127697