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Carl Charles Eduard Schuch 30 September 1846 in Wien 13 September 1903 ebenda geboren im Kaiserreich Osterreich vom Selbstverstandnis her Europaer steht als Maler am Ubergang zur Wiener Moderne Der Maler Carl Schuch Portrat von Wilhelm Leibl 1876 Das Atelier des Kunstlers 1877 Paonien um 1890 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistung 3 Werke 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenCarl Schuch stammte aus einem beguterten Elternhaus einer Erwerbstatigkeit nachzugehen hatte er zeitlebens nicht notig Sein Leben aber war gepragt von Tragik seit fruher Jugend uberschattet von Krankheit und Tod Auf den Verlust der Eltern vermutlich infolge der Tuberkulose folgte der Tod der einzigen Schwester Pauline 1869 Ihr Tod trieb den Heranwachsenden auf Wanderschaft durch Europa die er erst einstellte als ihn die venerische Krankheit zu uberwaltigen begann die seine Wiener Arzte bereits im November 1880 diagnostiziert hatten Heimkehr Wann ich einmal heimkehre fragst Du schrieb Schuch einmal seinem Jugendfreund Julius Rettich Ich will in Wien nicht leben weil ich dort nicht arbeiten kann Im Vorbeifahren werde ich vielleicht hinkommen dauernd dort bleiben glaub ich das kann mir nur einfallen wenn ich mich vernichtet und krank zum Sterben fuhle dann sucht ja jeder Bar seine Hohle jeder Vogel sein Nest jeder Hund seine Hutte um zusammengerollt still und scheu zu verenden Finanziell unabhangig und rastlos herumschweifend ist Schuchs Biografie einstweilen nicht definitiv zu rekonstruieren Zwar scheint er am 6 Oktober 1865 ein ordentliches Studium an der Kunstakademie in Wien aufgenommen zu haben brach dieses aber wohl bald ab um als Privatschuler mit dem auch vom Kaiserhaus geschatzten Landschafter Ludwig Halauska durch die Lande zu ziehen Nach dem Tod der Schwester Pauline begab sich Schuch nach Unterach am Attersee um mit Halauska noch des Sommers Neige mit Studien hinzubringen dann geh ich ganz fort auf lange sehr lange Zeit Anfang Dezember 1869 machte Schuch in Venedig die Bekanntschaft des malenden Architekturstudenten Albert Lang mit dem er in den folgenden 12 Monaten auf den Spuren Seumes und anderer Italien bereiste die politischen Wirren dieser Tage durften eine baldige Abreise nahegelegt zugleich aber auch verzogert haben Von Sizilien aus gelangten Schuch und Lang via Neapel und Rom in dessen Umgebung Campagna Olevano sie langere Zeit aufgehalten wurden nach Florenz Dort trennten sich ihre Wege fur kurze Zeit Lang ging nach Munchen Schuch via Venedig nach Wien machte sich aber bald wieder auf um Lang in Munchen wiederzusehen der ihn mit seinem Corpsbruder Wilhelm Trubner bekannt machte Im Fruhjahr 1871 nahm das Trio Wohnsitz und Atelier im nahen Bernried alsbald brach Schuch zu einer Inspectionstour an den Ammersee auf und brachte von dort Wilhelm Leibl mit Der Kontakt mit Wilhelm Leibl und seinem Kreis gilt gemeinhin als das Ereignis das Carl Schuchs weiteren Werdegang pragte zumal Wilhelm Trubner in einer autobiografischen Notiz in dasselbe Horn blies Ein Ubriges taten die Schuch Bildnisse von Rudolf Hirth du Frenes Wilhelm Trubner und Leibl selbst Manchem war und ist dies Beleg genug fur eine der Reinen Malerei verschworene Clique Zweifel an dieser Version sind freilich mehr als angebracht denn Schuchs Itinerar ist luckenhaft Schuch war zu Beginn seiner Karriere in Paris das ist hinreichend belegt nur wann Fest steht soviel Im Marz 1872 war Schuch in Munchen danach in Wien und im nahen Purkersdorf Fur den Herbst hatte er sich mit Trubner in Venedig verabredet via Florenz reisten die beiden zur Uberwinterung nach Rom Wahrend Trubner heimkehrte begab sich Schuch im Mai 1873 kurzfristig nach Olevano Romano Alarmiert von Edmund Kanoldt die Serpentara der den Deutsch Romern heilige Eichenhain solle abgeholzt werden ubernahm Schuch ein Viertel der Kosten fur den Ankauf zugunsten des deutschen Kaisers und Reichs nbsp Bauernhaus am Hintersee 1882 In der Sommerfrische am Hintersee in der Ramsau bei Berchtesgaden machte Schuch sodann die Bekanntschaft von Karl Hagemeister seinem spateren Biografen Gemeinsam besuchten sie im Herbst Wien und die dortige Weltausstellung um dann via Dresden zur nachsten Uberwinterung nach Brussel zu eilen Weihnachten 1873 verbrachten Schuch und Hagemeister in Amsterdam ein zweiter Aufenthalt in Amsterdam nun mit Trubner der sich erst nach Neujahr in Brussel einfand folgte im Marz 1874 Dann kam wohl eine weitere Inspectionstour die Schuch und Trubner via Harz Rugen und Bayerischen Wald nach Herrenchiemsee fuhrte Im Oktober hatte sich Trubner als Einjahrig Freiwilliger in Karlsruhe einzufinden und verabredete mit Schuch die Uberwinterung 1875 1876 in Munchen was Schuch in diesen zwolf Monaten tat scheint nur soweit klar als er im Herbst 1875 offenbar aus Olevano zuruckkehrte und im Fruhjahr 1876 mit Trubner zuerst nach Wessling dann nochmals nach Bernried am Starnberger See ging nbsp Stillleben mit Apfeln 1887 nbsp Stillleben mit Kurbis Pfirsich und Weintrauben 1884 Belvedere WienDann hatte Schuchs Wanderleben insofern ein Ende als er fur die Wintermonate festes Quartier nahm von dem aus er den Rest des Jahres agierte Von 1876 bis 1882 war Schuch demnach in Venedig ansassig Die Sommer hingegen verbrachte er weiter mal hier mal dort 1877 am Pragser Wildsee im Pustertal 1878 in Ferch am Schwielowsee 1879 auf Wanderschaft zwischen dem Fassatal und Laibach 1880 in Kahnsdorf am Grossen Seddiner See 1881 nochmals in Ferch Im Fruhjahr 1882 loste Schuch sein Venezianisches Atelier auf verbrachte den Sommer und ebenso den folgenden am Hintersee Doch stand fest dass er die Winter kunftig in Paris verbringen wurde Von 1882 bis 1894 hielt er sich in Paris auf In dieser Zeit beschaftigte er sich eingehend mit der Gattung Stillleben Er wurde gepragt von den Arbeiten von Gustave Courbet Es entstanden eine Reihe von Apfelstillleben Unter anderem auch nebenstehendes Bild aus dem Niedersachsischen Landesmuseum Hannover Erst nach der Eroffnung und eingehendem Studium des jahrlichen Salon machte er sich seither auf zur Sommerkampagne 1884 und 1885 in Scheveningen seither in La Chaux de Fonds nahe dem Saut du Doubs Sieben Sommer habe sie dort mit Carl Schuch verbracht notierte Louise Lami seine spatere Gattin andernorts nannte sie den Zeitraum 1888 bis 1893 nbsp Ehrenhalber gewidmetes Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof1893 bewirkte Schuchs Zustand eine Reihe von Kuraufenthalten 1894 ubersiedelte er im Fruhjahr nach Wien heiratete dort im Herbst Louise Lami und verfasste sein Testament Alles weitere Kuren half wenig Ende Februar 1897 wurde er erstmals in die Privatheilanstalt fur Gemuthskranke des Dr Wilhelm Svetlin verbracht im Juni zwar wieder entlassen 1898 folgte jedoch die endgultige Einweisung Dort darbte Carl Schuch noch einige Jahre Er starb am 13 September 1903 knapp 57 Jahre alt Das Totenbeschauprotokoll der Stadt Wien vermerkt als Todesursache paralytischer Blodsinn Schuch wurde in einem ehrenhalber gewidmeten Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof Gruppe 41 F Reihe G1 Nr 11 bestattet Leistung BearbeitenCarl Schuch ist einer der bedeutendsten osterreichischen Maler des Realismus dessen Werk in die Moderne weist Er malte in erster Linie Stillleben daneben aber auch Landschaften und Portrats Stilmassig vereint er Merkmale der Wiener Geschmackskultur mit Gustave Courbet und Wilhelm Leibl Werke Bearbeiten nbsp Landschaft mit Bruckenruine 1870 nbsp Hauser in Ferch am Schwielow See ca 1878 1881 Landschaft mit Bruckenruine Niedersachsisches Landesmuseum Hannover Kat Nr 107 1870 Pferd und Maultier Wuppertal Von der Heydt Museum Inv Nr 0068 um 1875 Ol auf Leinwand 49 5 75 cm Selbstportrat Wien Belvedere Inv Nr 1360 um 1875 1876 Ol auf Leinwand 56 46 cm Stilleben mit Apfeln Weinglas und Zinnkrug Munchen Neue Pinakothek Inv Nr 8563 um 1876 Ol auf Leinwand 69 2 92 cm Grosses Kuchenstilleben Wien Belvedere Inv Nr 1095 1879 Ol auf Leinwand 160 183 cm Am Seddiner See bei Kahnsdorf Greifswald Pommersches Landesmuseum wahrscheinlich 1880 Ol auf Leinwand 60 5 82 cm Stilleben mit Wildente und Jagdtasche I Wien Belvedere Inv Nr 5525 1881 Ol auf Leinwand 53 5 79 cm Stilleben mit Kurbis Pfirsich und Weintrauben Wien Belvedere Inv Nr 1358 um 1884 Ol auf Leinwand 62 81 cm Rosen Keksteller und Orange Suermondt Ludwig Museum Aachen Ol auf Leinwand 51 61 cm Der Rhododendronkorb Dresden Galerie Neue Meister 1885 86 Waldinneres bei Saut du Doubs Wien Belvedere Inv Nr 1096 um 1887 Ol auf Leinwand 150 200 cm Paonien Munchen Neue Pinakothek Inv Nr 8599 um 1890 Ol auf Leinwand 63 3 56 1 cmLiteratur BearbeitenConstantin von Wurzbach Schuch Karl In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 32 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1876 S 118 Digitalisat Karl Hagemeister Carl Schuch sein Leben und seine Werke Bruno Cassirer Berlin 1913 Eberhard Ruhmer Der Leibl Kreis und die Reine Malerei Rosenheimer Verlagshaus Rosenheim 1986 ISBN 3 475 52455 4 Gottfried Boehm Roland Dorn Franz A Morat Hrsg Carl Schuch 1846 1903 Ausstellung Stadtische Kunsthalle Mannheim Stadtische Galerie im Lenbachhaus Munchen 1986 ISBN 3 89165 029 9 Frank Schmieder Carl Schuch Maler und Werk Verlag der Kunst Dresden 1988 Christiane Schmieger Selbst sehen und selbst finden Carl Schuch und die Diskussion uber kunstlerische Wahrnehmung im 19 Jahrhundert Dissertation Koln 1993 Brigitte Buberl Hrsg Cezanne Manet Schuch Drei Wege zur autonomen Kunst Hirmer Munchen 2000 ISBN 3 7774 8640 X Klaus J Schonmetzler Hrsg Wilhelm Leibl und seine Malerfreunde Rosenheimer Verlagshaus Rosenheim 2001 ISBN 3 475 52780 4 Angelika Burger Schuch Carl Eduard In Neue Deutsche Biographie NDB Band 23 Duncker amp Humblot Berlin 2007 ISBN 978 3 428 11204 3 S 621 f Digitalisat Roland Dorn Fabienne Ruppen Carl Schuch in Venedig 1876 1882 Carl Schuch Studien Bd 1 Verlag J P Schneider jr Frankfurt am Main 2012 ISBN 978 3 9802873 0 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Carl Schuch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webprasenz der Carl Schuch Gesellschaft Literatur von und uber Carl Schuch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Carl Schuch im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Werke von Carl Schuch bei Zeno org Werke von Carl Schuch in Digitale Sammlungen BelvedereNormdaten Person GND 118843974 lobid OGND AKS LCCN n86132918 VIAF 3268049 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schuch CarlALTERNATIVNAMEN Schuch KarlKURZBESCHREIBUNG osterreichischer MalerGEBURTSDATUM 30 September 1846GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 13 September 1903STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Schuch amp oldid 236763330