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Venerologie ist die Lehre von den sexuell ubertragbaren Erkrankungen die fruher als man vor allem ab 1493 mit dem Aufkommen der Frambosie und der Syphilis in Europa noch an eine alleinige Ubertragungsmoglichkeit durch den Geschlechtsverkehr glaubte als Geschlechtskrankheiten bezeichnet wurden Das Wort Venerologie leitet sich von venereus und logos logos ab Das Adjektiv venereus ist humanistisches Latein erst ab 1432 belegt 1 aber auch schon vorher in der Scholastik etwa von Thomas von Aquin gebraucht 2 und leitet sich von lateinisch venus Liebeslust Liebesgenuss 3 4 her Es bedeutet den Geschlechtsverkehr betreffend Das griechische Wort logos logos bedeutet Wort Lehre 5 Im medizinischen Sprachgebrauch findet sich haufig der Gebrauch des Adjektivs venerisch was gleichbedeutend mit sexuell ubertragbar ist Der Begriff venerisches Leiden wurde 1527 erstmals von dem franzosischen Arzt Jacques de Bethencourt statt der sein Land verunglimpfenden Bezeichnung Franzosenkrankheit fur die Syphilis und fur die lange Zeit nicht genau davon unterschiedene Gonorrhoe verwendet 6 Da sich viele der klassischen Formen dieser Erkrankungen der so genannten klassischen Geschlechtskrankheiten an der Haut manifestieren war die Venerologie eine Domane der Dermatologen Hautarzte Davon spezialisierten sich wiederum einige auf die Untersuchung des Ejakulates womit ein Grundstein fur andrologische Abteilungen an Hautkliniken und andrologisch geschulte Dermatologen gelegt wurde wenngleich heute auch Urologen und Internisten dieses Fachgebiet fur sich beanspruchen Ein Venerologe ist ein Facharzt fur die Behandlung von sexuell ubertragbaren Krankheiten Die offizielle Berufsbezeichnung lautet Facharzt fur Haut und Geschlechtskrankheiten Die Weiterbildung zum Facharzt erfolgt in Deutschland nach der Musterweiterbildungsordnung der Bundesarztekammer verzahnt mit der Ausbildung zum Dermatologen Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Venerologie Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenLiteratur BearbeitenJohann Karl Proksch Die Geschichte der venerischen Krankheiten I II Bonn 1895 96 Georg Brehm Haut und Geschlechtskrankheiten Georg Thieme Verlag 6 Auflage Stuttgart 1993 ISBN 3 13 482006 4 Gundolf Keil Geschlechtskrankheiten In Werner E Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Hrsg Enzyklopadie Medizingeschichte De Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 015714 4 S 482 f Einzelnachweise Bearbeiten Online Etymology Dictionary Thomas von Aquin Summa theologica Quaestio 64 virginitas quae abstinet ab omni delectabili venereo Jungfraulichkeit die sich von aller sexuellen Lust enthalt J M Stowasser M Petschenig F Skutsch R Pichl Hubert Reitterer E Sattmann J Semmler K Smolak W Winkler Der Kleine Stowasser Lateinisch deutsches Schulworterbuch Wien 2 Auflage 1987 ISBN 3 209 00225 8 Julius Rosenbaum Geschichte der Lustseuche im Altertume nebst ausfuhrlichen Untersuchungen uber den Venus und Phalluskultus Bordelle Noysos ϑhleia der Skythen Paederastie und andere geschlechtliche Ausschweifungen der Alten als Beitrage zur richtigen Erklarung ihrer Schriften dargestellt 7 Auflage H Barsdorf Berlin 1904 S 45 59 Venuskultus Wilhelm Gemoll Karl Vretska Griechisch Deutsches Schul und Handworterbuch 9 Auflage ISBN 3 209 00108 1 Birgit Adam Die Strafe der Venus Eine Kulturgeschichte der Geschlechtskrankheiten Orbis Munchen 2001 ISBN 3 572 01268 6 S 37 39 Normdaten Sachbegriff GND 4078768 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Venerologie amp oldid 230537449