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Weltausstellung 1873Wiener WeltausstellungHaupteingang des Weltausstellungsgelandes mit Rotunde im HintergrundAllgemeinAusstellungsflache 233 haBesucherzahl 7 255 000BIE Anerkennung jaTeilnahmeLander 35 LanderAussteller 53 000 AusstellerAusstellungsortOrt WienGelande Wiener Prater 48 216111 16 395556 48 216111 16 395556 Koordinaten 48 12 58 N 16 23 44 OKalenderEroffnung 1 Mai 1873Schliessung 2 November 1873Zeitliche EinordnungVorganger Paris 1867Nachfolger Philadelphia 1876Die Weltausstellung 1873 fand vom 1 Mai bis zum 2 November 1873 in Wien statt Sie war die funfte Weltausstellung und die erste im deutschsprachigen Raum Sie sollte das wieder gewachsene Selbstbewusstsein Osterreichs nach den verlorenen Kriegen gegen Piemont Frankreich 1859 und Preussen 1866 prasentieren Das Projekt wurde sowohl von liberalen Politikern unter dem Wiener Burgermeister Cajetan Felder als auch von Vertretern der osterreichischen Wirtschaft und Landwirtschaft unterstutzt Im offiziellen Programm wurde verlautbart dass die internationale Ausstellung das Kulturleben der Gegenwart und das Gesamtgebiet der Volkswirtschaft darstellen und deren weiteren Fortschritt fordern soll 1 Inhaltsverzeichnis 1 Planung 2 Ausstellungsgelande und Architektur 2 1 Bedeutende Bauwerke Auswahl 2 2 Infrastruktur im Weltausstellungsgelande 3 Die Eroffnung 4 Ausstellungsprofil 5 Aussteller und Besucher 6 Auszeichnungen an die Aussteller 7 Gesellschaft und Politik 7 1 Dreikaiserabkommen 7 2 Internationaler Patentkongress 7 3 Der persische Schah in Wien 8 Fotografie im Weltausstellungsgelande 9 Probleme wahrend der Ausstellung 10 Die Rolle des Ausstellungsleiters Schwarz Senborn 11 Die Rolle der Berichterstattung 12 Fazit der Weltausstellung 12 1 Kurzfristige und nachhaltige Auswirkungen 12 1 1 Entwicklung Wiens 12 1 2 Kontakte und Handelsbeziehungen 12 1 3 Museumsgrundungen 13 Weitere Nutzung des Gelandes 14 Bauliche Relikte der Weltausstellung 1873 15 Literatur 15 1 Zeitgenossische Zeitungen 16 Weblinks 17 EinzelnachweisePlanung Bearbeiten nbsp Rotunde und Hauptportal mit der Gleichendekoration Janner 1873 nbsp Das Gelande am 7 Marz 1873Bereits im Jahr 1857 wurden Publikationen veroffentlicht die sich fur die Durchfuhrung einer Industrieausstellung zur Forderung der Wirtschaft zur Erschliessung neuer Handelsmarkte und zum Aufbau von Handelsbeziehungen aussprachen Seit 1862 nahmen der Niederosterreichische Gewerbeverein und die Niederosterreichische Handels und Gewerbekammer an der Diskussion teil Aussteller die bereits Erfolge vorweisen konnten betonten den ungeheuren Nutzen solch einer Veranstaltung Kaiserliche Entschliessungen zur Abhaltung einer Weltausstellung wurden in den Jahren 1866 und 1868 veroffentlicht gingen jedoch durch die Wirren des Kriegsjahres 1866 und das Bekanntwerden der Planung der Pariser Weltausstellung 1867 unter Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung wurde auch die Weltausstellungsidee 1867 wieder aufgenommen Einen entscheidenden Beitrag dazu leistete der Industrielle Franz von Wertheim damals Prasident der Niederosterreichischen Handels und Gewerbekammer und des Niederosterreichischen Gewerbevereins Wertheim veroffentlichte einen Aufruf zur Abhaltung einer Weltausstellung in der Wochenschrift des Niederosterreichischen Gewerbe Vereins Damit war wohl der Stein endgultig ins Rollen gekommen 2 1869 wurde eine Kommission eingesetzt mit der Aufgabe Vorschlage zu Organisation und Finanzierung zu liefern Da bis zum Fruhjahr 1870 von der cisleithanischen Regierung siehe Burgerministerium und Ministerium Potocki keine Zusage erfolgte machte Wertheim mit dem Argument Druck dass England bereits wieder an die Planung einer Weltausstellung denke Es lagen auch bereits Anfragen von auslandischen Ausstellungskommissionen zur Bekanntgabe des Termins vor Am 21 Mai 1870 stellte Handelsminister Sisinio de Pretis aus dem Ministerium Potocki endlich den Antrag zur Durchfuhrung an den Kaiser Am 24 Mai 1870 unterschrieb Kaiser Franz Joseph I den Erlass zur Abhaltung der Ausstellung Erzherzog Karl Ludwig Bruder des Kaisers wurde zum Protektor und Erzherzog Rainer zum Prasidenten der Weltausstellung ernannt Am 9 Janner 1871 wurde der erfahrene Ausstellungsfachmann Wilhelm von Schwarz Senborn als Generaldirektor eingesetzt Dass er dabei uneingeschrankte Vollmachten erhielt war seine Bedingung Im Mai 1871 kam er dann von Paris nach Wien zu diesem Zeitpunkt begannen die konkreten Planungen Am 21 Juli 1871 wurde ein vom Ministerium Hohenwart eingebrachter Gesetzentwurf zur Gewahrung eines staatlichen Kredites in Hohe von 6 Millionen Gulden der in beiden Hausern des Reichsrats angenommen worden war vom Kaiser sanktioniert und in der Folge kundgemacht 3 Die Halfte des Betrages war ein Staatszuschuss die andere Halfte wurde als unverzinslicher Vorschuss bezeichnet fur den im Wege der Privat Subscription ein Garantiefonds von Industriellen und verschiedenen Gesellschaften die Garantie ubernahm Mit 1 August 1871 eroffnete Schwarz Senborn ein Buro im Kleinschen Haus in der Praterstrasse 42 4 5 die Strasse war wichtigster Zubringer von der Altstadt zum Weltausstellungsgelande Alle administrativen Angelegenheiten zur Weltausstellung liefen an dieser Adresse zusammen 6 Der Schriftsteller Journalist und Gemeinderat Julius Hirsch ein Vertrauter von Schwarz Senborn wurde zum Prasidialreferenten ernannt 7 Die Leitung der Kanzleidirektion ubernahm der Sektionsrat im k k Handelsministerium Georg Thaa mit der Redaktion der Officiellen Documente wurde der spatere Zentralgewerbeinspektor Franz Migerka beauftragt die Leitung des offiziellen Katalogs ubernahm C Mack Zur Unterstutzung der Verwaltung stellte man Schwarz Senborn eine kaiserliche Kommission an die Seite Organisationsstatut vom 12 September 1871 Dieses halbamtliche Regierungsorgan diente zur Wahrnehmung spezieller exekutiver Aufgaben im Interesse der Offentlichkeit 6 Im Oktober 1872 war fur die Bauarbeiten am Prater und sonstige Vorbereitungen die gesamte Summe aufgebraucht und so wurde dem Ministerium Auersperg mit entsprechenden Parlamentsbeschlussen am 4 April 1873 vom Kaiser sanktioniert ein zusatzlicher Kredit in Hohe von 9 7 Millionen Gulden bewilligt Abweichend vom ursprunglichen Gesetz wurde nunmehr das Gesamtbudget von 15 7 Millionen Gulden im Gesetz als unverzinslicher Staatsvorschuss bezeichnet 8 Aufgrund der ausufernden Budgetuberschreitung wurde Schwarz Senborn im Juni 1873 ein Kontrollorgan an die Seite gestellt das unter der Leitung von Josef Fierlinger Sektionschef im k k Ministerium der Finanzen stand Dieser Administrationsrat hatte die Aufgabe Einnahmen und Ausgaben zu kontrollieren Zu diesem Zeitpunkt konnte ein Defizit nicht mehr verhindert werden da alle Geschafte bereits abgeschlossen waren 6 Ausstellungsgelande und Architektur Bearbeiten nbsp GelandeplanAls Ausstellungsgelande wurde der Wiener Prater das ehemalige kaiserliche Jagdrevier das Kaiser Josef II bereits 1766 der Wiener Bevolkerung als Erholungsgebiet geschenkt hatte ausgewahlt Dieses Areal hatte eine Gesamtflache von etwa 233 Hektar wovon 16 Hektar bebaut wurden Die Flache war etwa funfmal so gross wie das Gelande des Champ de Mars in Paris wo die vorhergehende Weltausstellung stattgefunden hatte Begrenzt wurde das Ausstellungsgelande im Sudwesten durch die Prater Hauptallee im Nordwesten lagen der Praterstern und der ehemalige Nordbahnhof Im Sudosten wurde das Gelande durch die Auenniederungen und im Nordosten durch die erst 1870 fertiggestellte regulierte Donau begrenzt Die architektonische Leitung lag in den Handen von Carl von Hasenauer der das Projekt unter anderem mit den Architekten Gustav von Korompay und Gustav Gugitz realisierte Teil des Anlagekonzepts neben seinen zahlreichen Pavillons waren die Grunanlagen mit ihren Ruhezonen Wasserspielen und Baumgruppen Tausende von Gasflammen waren in dem Ausstellungsgelande verteilt und sorgten fur eine fulminante Ausleuchtung des Gelandes 1 Fur die Fassadengestaltung der grossten Hallen wurden historistische Stilformen verwendet die das aus einer Stahl Eisen Konstruktion bestehende Traggerust ummantelten Entgegen der typischen Bauweise von Ausstellungsbauten in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts Geruste in Glas Eisen Konstruktionen gestalterisch zu nutzen erschien den Wiener Bauherren Eisen als kunstlerisches Ausdrucksmittel ungeeignet Die Rotunde und der Industriepalast sind die popularsten Beispiele Die Rotunde ist als das Wahrzeichen der Weltausstellung in die Geschichte eingegangen Der Industriepalast war mit vier Toren ausgestattet wobei das Sudportal mit der imposanten Skulpturendekoration am auffalligsten war 9 Ebenso vertreten waren der Schweizerhaus bzw Tirolerhausstil eine Untergruppe des Heimatstils Im Internationalen Dorf wurden landestypische Bauernhauser aufgestellt Gezeigt wurden hier unter anderem ein Vorarlberger Bauernhaus zwei Hauser aus Siebenburgen ein Gedeler Haus sowie Wohnbaubeispiele aus Kroatien Rumanien Russland Galizien und dem Elsass Beispiele von burgerlichen Wohnhausern mit Inneneinrichtung aus Osterreich Holland und Norwegen sowie eine afrikanische Hutte und der prunkvolle Palast des Vizekonigs von Agypten wurden ebenfalls prasentiert 1 Das Areal bestand aus insgesamt 194 einzelnen Pavillons mit einer Vielzahl von internationalen Baustilen Bedeutende Bauwerke Auswahl Bearbeiten Rotunde Wahrzeichen der Weltausstellung Industriepalast nach ursprunglichen Planen der Architekten Eduard van der Null und August Sicard von Sicardsburg Maschinenhalle Lange 800 Meter Ausstellungsflache 40 000 m Kunsthalle Nachbildung des Osmanischen Ahmed Brunnens aus Konstantinopel Landwirtschaftliche Maschinenhalle Kaiserpavillon Pavillon des Osterreichischen Lloyds St Marxer Pavillon Pavillon der Neuen Freien Presse Pavillon des Cercle Oriental Nordlicher und Sudlicher Pavillon fur Kunst Pavillon der Donau Dampfschiffahrts Gesellschaft Persisches HausAgyptische Baugruppe samt Moschee und Minarett Pavillon der Additiven Ausstellung Pavillon der Karntner Montan Industrie Pavillons der Eisenbahngesellschaften Agricultur Hallen West und Ost nbsp Kopie des Osmanischen Ahmed Brunnens nbsp Gelande von der Rotunde aus 1873 nbsp Die Maschinenhalle nbsp Agriculturhalle West nbsp Pavillon der Tageszeitung Neue Freie Presse nbsp Wasserturm zum Hochdruck Wasserwerk nbsp Gemauerter Senkbrunnen nbsp St Marxer PavillonInfrastruktur im Weltausstellungsgelande Bearbeiten Die logistische Abwicklung des Ausstellungsaufbaus erfolgte nach dem modernsten Stand der Technik Unter der Leitung von Chefingenieur Wilhelm von Engerth sorgten eine Bau Abteilung eine Maschinen Abteilung sowie eine administrative und technische Rechnungs Abteilung fur die Planung und Durchfuhrung der Arbeit 10 So waren z B fur die Maschinenhalle 27 Einheiten Transmissionsgerust mit 794 Metern Wellenlange und mehreren Dampfmaschinen erforderlich sowie acht Kesselhauser die halb ins Souterrain versenkt waren um eine ungestorte Beaufsichtigung zu ermoglichen 11 Hohe Anforderungen mussten die Wasserleitungsanlagen erfullen Neben Nutz und Trinkwasser fur Restaurants und sanitare Anlagen wurde auch Wasser fur die Pflege der Gartenanlagen und Reinigung der Ausstellungshallen benotigt Es musste auch Wasser zur Brandbekampfung bereitstehen Drei Wasserwerke wurden errichtet ein Hochdruck Wasserwerk mit eigenem Wasserturm ein Niederdruck Wasserwerk fur die Maschinenhalle und ein Reserve Hochdruck und Fontainen Wasserwerk das mit einem Windkessel betrieben wurde Je nach Bedarf konnten diese untereinander verbunden werden Die ursprunglich geplante Dimension des Hochdruck Wasserwerkes wurde bald nach Eroffnung erweitert da der Wasserverbrauch einiger auf der Ausstellung gezeigter Maschinen hoher als erwartet war 10 Beispielsweise benotigte man fur die auf Endlospapier gedruckte Sonderbeilage der Internationalen Ausstellungszeitung eine Wassermenge von 3 bis 4000 Cubikfuss stundlich 12 Zur Brandbekampfung wurden 100 Feuerwechsler in den Hallen sowie 160 Hydranten im Aussenbereich montiert Die sanitaren Einrichtungen wurden von dem Unternehmen John Lennings in London installiert Mit diesen patentierten englischen Wasser Closets WC verfugte das Gelande uber einen Standard der damals sonst nur Privilegierten zur Verfugung stand Erst um 1885 wurde diese Einrichtung bei Neubauten in Wien zur Norm 13 Vom Nordbahnhof aus wurde eine Verbindungsbahn zum Ausstellungsbahnhof gebaut der hinter der Maschinenhalle positioniert war Diese Verbindung erfullte logistische Anforderungen fur den Transport der Baumaterialien ins Ausstellungsgelande Im August 1872 ist die Zahl von 5 000 Arbeitskraften dokumentiert die allein fur den Bau der Ausstellungsgebaude zustandig waren Fur diese wurden von der Gemeindeverwaltung eigene Massenquartiere mit insgesamt 3 377 Schlafstellen errichtet 10 Die Eroffnung Bearbeiten nbsp Die Eroffnungszeremonie Holzstich nach einer Zeichnung Vinzenz Katzlers 1873 Die spektakulare Eroffnungszeremonie wurde in Anwesenheit zahlreicher Reprasentanten von Politik und Industrie in der Rotunde der Industriehalle abgehalten Erzherzog Karl Ludwig uberreichte Kaiser Franz Joseph I den noch unvollstandigen Eroffnungskatalog und hielt eine Ansprache Diese erwiderte der Kaiser und eroffnete die Ausstellung mit folgenden Worten Mit lebhafter Befriedigung sehe ich die Vollendung eines Unternehmens dessen Wichtigkeit und Bedeutung ich in vollstem Masse wurdige Mein Vertrauen in den Patriotismus und die Leistungsfahigkeit meiner Volker in die Sympathien und Unterstutzung der uns befreundeten Nationen hat die Entwicklung des grossen Werkes begleitet Mein kaiserliches Wohlwollen und meine dankbare Anerkennung sind seiner Vollendung gewidmet Hiermit erklare ich die Weltausstellung fur eroffnet 14 Ausstellungsprofil Bearbeiten nbsp Landwirtschaftliche MaschinenhalleDie Ausstellung war sowohl Schauplatz fur betriebswirtschaftliche Anliegen wie Prasentation technischer Entwicklungen und Erfindungen Umsatzsteigerung oder Knupfen internationaler Kontakte als auch Buhne zur Forderung der geistigen Kultur und Kulturgeschichte Durch Wissensvermittlung und Emotionalisierung bei der Darstellung von internationalen kulturellen Begebenheiten sollte die Heimat der ausgestellten Produkte nahergebracht werden Die Themen Industrie Maschinen Landwirtschaft und Kunst waren aufgrund der Fulle der Ausstellungsobjekte raumlich getrennt 1 Die osterreichische Ausstellung war in 26 Gruppen und 174 Sektionen gegliedert 15 Neben den Produkten des Industriezeitalters waren das Kunstgewerbe und die Landwirtschaft mit einem breit gefacherten Angebot vertreten Internationale Beachtung fand der osterreichische Beitrag Bildungswesen mit seinen sozialen Aspekten 16 Ebenso inszeniert wurden kulturelle Manifestationen Lebenswelten Essen Ausstattung und Architektur der ausstellenden Lander Die Additionelle Ausstellung widmete sich dem technikhistorischen Ruckblick uber die Geschichte der Arbeit und der Erfindungen von 1750 bis 1873 aus rein osterreichischer Perspektive Der Ausstellungsfachmann Wilhelm Exner trug dafur in einer Rekordzeit von acht Monaten osterreichweit aus offentlichen und privaten Sammlungen zahlreiche Exponate zusammen Im Pavillon der Additionellen Ausstellung befand sich auch die Ausstellung uber Frauen Arbeit die vom Gewerbefachmann Franz Migerka initiiert wurde 1 Auf der Weltausstellung fanden auch 16 internationale Fachkongresse statt Gliederung des Ausstellungsprogrammes in GruppenBergbau und Huttenwesen Land und Forstwirtschaft Wein und Obstbau und Gartenbau Chemische Industrie Nahrungs und Genussmittel als Erzeugung der Industrie Textil und Bekleidungsindustrie Leder und Kautschukindustrie Metallindustrie Holzindustrie Stein Ton und Glaswaren Kurzwarenindustrie Papierindustrie Graphische Kunste und gewerbliches Zeichnen Maschinenwesen und Transportmittel 17 Wissenschaftliche Instrumente Musikalische Instrumente Heereswesen Marinewesen Bau und Zivilingenieurwesen Das burgerliche Wohnhaus mit Inneneinrichtung Das Bauernhaus mit Einrichtung und Geraten Nationale Hausindustrie Darstellung der Wirksamkeit der Museen fur Kunstgewerbe Kirchliche Kunst Objekte der Kunst und Kunstgewerbe fruherer Zeiten Bildende Kunst der Gegenwart Erziehungs Unterrichts und BildungswesenAussteller und Besucher BearbeitenKosten Eintrittskarten Montag bis Freitag 1 GuldenSonn und Feiertag 50 Kreuzer 18 Eroffnungstag undTag der Preisverleihung 25 GuldenWochenkarte 5 Gulden 19 Saisonkarte fur Herren 100 GuldenSaisonkarte fur Damen 50 Gulden nbsp Katalog von J amp L Lobmeyr zur Wiener WeltausstellungDass mehr als 35 Nationen fur eine Beteiligung an der Weltausstellung gewonnen wurden war eine wesentliche Voraussetzung fur das Gelingen einer Weltausstellung Ursache fur die zahlreichen Zusagen waren sowohl die vielen Reisen der Erzherzoge Karl Ludwig und Rainer als auch der Ausstellungsmitarbeiter in den Orient sowie die exzellenten diplomatischen Kontakte Schwarz Senborns 20 Die westlichen Industrienationen stellten die Prasentation wirtschaftlicher und kultureller Guter in den Vordergrund wobei die Kolonien jeweils gesondert ausgestellt wurden Bei den ostlichen Nationen stand das Prasentieren ihres Landes und die Kontaktsuche zu den westlichen Nationen im Vordergrund Etwa 53 000 Unternehmer beteiligten sich insgesamt an der Ausstellung davon stammten etwa 9 000 aus Osterreich Ungarn Unter den osterreichischen Unternehmen befanden sich auch heute noch bekannte Industrielle wie F M Hammerle Ludwig Lobmeyr Franz Wertheim und Thonet Das Deutsche Reich betrachtete die Wiener Weltausstellung als deutsche Veranstaltung und forderte die Teilnahme von 8000 deutschen Unternehmen mit einer finanziellen Unterstutzung Frankreich zierte sich vorerst aufgrund der Nachwirkungen vorangegangener militarischer Niederlagen sagte jedoch schliesslich zu und war mit knapp 5000 Ausstellern Nummer drei nach Osterreich und dem Deutschen Reich Die britische Regierung versprach sich keinen Gewinn von neuen Absatzmarkten in Wien und hielt sich mit Unterstutzungen zuruck Der Mitorganisator Lionel Nathaniel de Rothschild finanzierte daher die Ausstellung zusatzlich aus privaten Geldmitteln Die ubrigen europaischen Lander Belgien Niederlande Norwegen Schweden Danemark Spanien und Portugal waren schwach vertreten da sie ebenfalls in Osterreich einen schwachen Absatzmarkt sahen Eine Voraussetzung an der Zusage der Vereinigten Staaten war die Klarung des Patentrechtes zum Schutze der Aussteller Osterreich schuf daher eine gesetzliche Grundlage wonach die ausgestellten Exponate wahrend der Ausstellungszeit vor Nachahmung geschutzt wurden Wahrend der Ausstellung fand dann der Internationale Patentkongress statt der eine nachhaltige Losung bringen sollte Die Meinung von Osterreich als wenig ergiebigen Absatzmarkt vertraten grundsatzlich auch die Vereinigten Staaten weshalb sich die Teilnahme auf wenige Verkaufsstucke beschrankte 20 Russland steigerte seine Darbietung gegenuber vorherigen Weltausstellungen immens da Zar Alexander II wirtschaftliche Anliegen forderte Die Lander des Orients und des Fernen Ostens zeigten neben lokaler Kunst ihre Landwirtschaft und Rohstoffe Agyptens Leistungsschau war vom personlichen Interesse des Vizekonigs Ismael Pascha an der Weltausstellung gepragt Seine finanzielle Unterstutzung ermoglichte eine reprasentative Schau von Rohstoffen und Gebrauchsgegenstande sowie statistisches Material uber Geografie und Wirtschaft Lebens und Wohnkultur der agyptischen Nation Die Teilnahme von Marokko und Tunesien wurde durch die Finanzierung von Privaten moglich gemacht Persiens Ausstellung wurde von seinem Schah unterstutzt Wiener Unternehmen unter anderem Franz von Wertheim finanzierten dazu den Persischen Pavillon Das japanische Kaiserreich eine aufstrebende wirtschaftliche Macht unter der Regierung der kaiserlichen Meiji Periode nutzte die Weltausstellung fur seine ausgiebige Selbstdarstellung In Tokio wurden bereits 1872 zwei Vorausstellungen als Bewahrungsprobe gezeigt in denen uber 6000 japanische Exponate die fur die Wiener Weltausstellung ausgewahlt waren prasentiert wurden Eigene Arbeiter errichteten im Gelande kleine Pavillons kunstliche Wasserlaufe Brucken Hugel Sogar eines der Nationalheiligtumer der Tempel von Kyoto wurde nachgebildet Ein eigener Ausstellungskatalog wurde von den Japanern hergestellt Dieser Bildband galt lange als die zuverlassigste Quelle zur Beurteilung der japanischen Verhaltnisse im 19 Jahrhundert 1872 wurde ein Kunst und Industriemuseum in Japan eroffnet welches Exponate der Wiener Weltausstellung archiviert Dieses Ausstellungshaus existiert heute noch als staatliche Einrichtung im Norden Tokios 20 21 Das Kaiserreich Brasilien prasentierte eine Schau deren akribische Vorbereitungsarbeiten bereits im Jahr 1868 begonnen wurden Zur Weltausstellung erschien Wilhelm Theodor von Schieflers deutsche Ubersetzung der geographischen Beschreibung Brasiliens des brasilianischen Schriftstellers Joaquim Manuel de Macedo Sie wurde im Industriepalast ausgestellt 22 Eine interessante und erwahnenswerte Position bezog der chinesische Hof bezuglich einer Teilnahme an der Weltausstellung Der Kaiser lehnte eine offizielle Beteiligung mit dem Hinweis ab wenig von der Idee des Wettbewerbes und der Schaustellung zu halten vielmehr ware er der Ansicht dass der Handel Sache der untergeordneten Stande ware Der Initiative des osterreichischen Generalkonsul in Hongkong Gustav Ritter von Overbeck ist eine Schaustellung chinesischer Waren wie Tee Seidenstoffe Lackwaren oder Elfenbeinschnitzereien zu verdanken Das Museum fur Volkerkunde und das Museum fur angewandte Kunst in Wien halten heute einige dieser Exponate zur Besichtigung bereit 20 Liste der Ausstellerlander 20 nbsp Nordamerikanischer Wigwam nbsp Persisches HausJapanisches Kaiserreich Chinesisches Kaiserreich Siam Thailand Persien Iran Turkei mit Besitzungen Vizekonigreich Agypten Tunesien arabische HalbinselMarokko Griechenland Rumanien Russland mit Besitzungen Kaukasus Chiwa TurkestanVereinigte Staaten von Amerika Britisch Nordamerika Kanada Hawaii Sandwich Inseln England mit Besitzungen Britisch Indien Australien Neuseeland Ceylon Bahama Inseln Kapland Jamaika Mauritius Queensland Trinidad westafr BesitzungenFrankreich mit Besitzungen Algerien Tahite Franz Indien Franz Guayana Neu Kaledonien Westafrika Madagaskar Martinique Guadeloupe Reunion Senegal Hinterindien Cochinchina Niederlande mit Besitzungen Niederlandisch Indien heutiges Indonesien Ndl GuayanaBelgien Kaiserreich Brasilien Danemark mit Besitzungen in Ubersee Schweden nbsp Deutscher Annex Bau Pavillon des Unternehmens KruppDer Industrielle Alfred Krupp aus Essen war eine hervorhebenswerte Personlichkeit unter den Ausstellern Er verstand es die Weltausstellung fur seine unternehmerische Selbstdarstellung zu nutzen In einem eigenen Pavillon inszenierte der fuhrende Stahlproduzent aus Deutschland seine Exponate Mit einem uberschmiedeten 52 000 kg schweren Gussstahlblock ubertraf Krupp alle ausgestellten metallurgischen Erzeugnisse Er war einer der Verfechter der Idee eines Technischen Museums in Wien 23 In der Eingangshalle der Rotunde war das osterreichische Unternehmen Philipp Haas amp Sohne vertreten Mit ihren ausgestellten Mobelstoffen Gobelins und Teppichen nach Entwurfen von Prof Storck stellten sie den Hohepunkt der osterreichischen Textilindustrie dar 20 Die Ausstellung wurde eifrig von nationalen und internationalen Fachleuten besucht die eine grosse Anzahl an gedruckten Publikationen zur Wiener Weltausstellung hinterlassen haben Ein Teil davon lagert gegenwartig im Archiv des Technischen Museum in Wien 20 Das Ausstellungsgelande war ganztagig von 9 00 bis 19 00 Uhr geoffnet ab dem 26 Juni sogar bis 22 00 Uhr 20 Im gesamten Ausstellungsgelande waren Restaurants Bierhallen und Cafehauser verteilt Eine Kuriositat war ein Indianerwigwam der von zwei New Yorker Restaurantbesitzern in einem schattigen Teil des Gelandes aufgestellt wurde Schwarze Indianer und Mischlinge servierten dort typisch amerikanische Drinks In einem eigenen Musikpavillon sorgten Orchester fur permanente Musikunterhaltung Johann Strauss fuhrte hier sein fur die Weltausstellung komponiertes Werk die Rotunden Quadrille auf 20 Auszeichnungen an die Aussteller Bearbeiten nbsp Stollwerck Medaille Wien 1873 nbsp Die Exponate der Bergbau und Gussstahlfabrikation Bochum ausgezeichnet mit dem EhrendiplomDie Beurteilung von Exponaten in einer Ausstellung und die Verleihung von Medaillen hatte fur die Aussteller einen hohen Stellenwert und war gleichzeitig Motivation als Aussteller mitzuwirken 24 Die Wiener Unternehmen Lobmeyr Haas und Thonet begrundeten ihren Weltruhm mit der Pramierung ihrer Exponate auf fruheren Ausstellungen ebenso der Kolner Schokoladen und Zuckerwarenproduzent Franz Stollwerck der mit einer Medaille pramiert und von Kaiser Franz Joseph von Osterreich zum k u k Hoflieferanten ernannt wurde Die internationale Jury bestand aus 956 Personen Am 18 August 1873 fand beispielsweise in der Wiener Winterreitschule die feierliche Preisverleihung der Ehrendiplome statt Die Jury hatte dafur aus ausgestellten Meisterwerken aller teilnehmenden Nationen auf dem Gebiet der Kunst und Industrie 430 Unternehmen ausgewahlt 25 Insgesamt wurden 25 572 Medaillen vergeben 8 687 Verdienstmedaillen 2 929 Fortschrittsmedaillen 2 162 Medaillen fur Mitarbeiter 977 Kunstmedaillen 310 fur guten Geschmack 10 166 Anerkennungsdiplome und 441 Ehrendiplome davon gingen 6 158 an osterreichische Aussteller 26 Die Entwurfe der Medaillen stammen in Gemeinschaftsarbeit vom k k Hofmedailleur Josef Tautenhayn mit den Bildhauern Josef Cesar und Rudolf Weyr und dem wurttembergischen Hofmedailleur Karl Schwenzer 27 Gesellschaft und Politik BearbeitenDie Ausstellung war auch ein gesellschaftliches Ereignis ersten Ranges und Hintergrund politischer Vereinbarungen Wahrend der sechs Monate der Ausstellung statteten 33 regierende Fursten 13 Thronfolger und 20 Prinzen dem Wiener Hof einen Besuch ab 28 Neben Personlichkeiten aus Osterreich Ungarn wie Kronprinz Rudolf und Gyula Graf von Andrassy osterreichisch ungarischer Aussenminister zahlten auch die Mitglieder vieler Dynastien und Adelshauser unter anderen Konig Leopold II Konig Viktor Emanuel II von Italien Karl XV der preussische Kronprinz Friedrich III die preussische Kronprinzessin Victoria Prinz Albert von Sachsen Prinz Friedrich Wilhelm von Preussen Albert Eduard Prinz von Wales mit Sohn Prinz Arthur Kronprinz Friedrich von Danemark Furst Nikolaus I von Montenegro sowie Diplomaten aus der ganzen Welt zu den Besuchern 29 Fur die kaiserliche Familie waren diese Besuche mit den ublichen zeremoniellen Reprasentionsaufgaben verbunden Sogar die sonst offentliche Auftritte scheuende Kaiserin Elisabeth kam ihren Reprasentationspflichten nach 20 Auch die Iwakura Mission besuchte die Weltausstellung und berichtete ausfuhrlich daruber Dreikaiserabkommen Bearbeiten Am 6 Juni 1873 wurde zwischen Kaiser Franz Joseph I und Zar Alexander II die Schonbrunner Konvention abgeschlossen Anlasslich des Besuches von Kaiser Wilhelm I in Begleitung des Reichskanzlers Graf Otto von Bismarck am 22 Oktober trat auch das Deutsche Reich dem Abkommen bei Dieser Kontrakt ging als Dreikaiserabkommen in die Geschichte ein Internationaler Patentkongress Bearbeiten Auf Initiative des Kurators Wilhelm Freiherr von Schwarz Senborn wurde in das Rahmenprogramm ein Kongress aufgenommen der die anhaltende Debatte des Patentschutzes zum Thema hatte So fand von 4 bis 8 August 1873 der Internationale Patentkongress zur Erorterung des internationalen Patentschutzes statt Die Teilnehmer begrundeten die uberstaatliche Notwendigkeit und einigten sich auf die Grundlagen fur ein wirksames und nutzliches Patentgesetz 30 Der persische Schah in Wien Bearbeiten Die grosste Publikumsattraktion war der Besuch von Naser al Din Schah von Persien der einer Einladung der Ausstellungskommission gefolgt war 40 000 neugierige Besucher wurden an diesem Tag eingelassen 31 Der Schah traf mit einem Gefolge von ca 60 Personen am 29 Juli 1873 in einem Separathofzug am Penzinger Bahnhof ein wo er feierlich empfangen wurde Danach wurde er nach Schloss Laxenburg gebracht wo er wahrend seines Aufenthaltes residierte 32 Uber die Aktivitaten des Schahs wahrend seines Wiener Besuches existieren ausfuhrliche und teils ironische Berichte in historischen Wiener Tageszeitungen Nach seiner Abreise hinterliess er offene Rechnungen in Wiener Geschaften insbesondere bei Juwelieren 19 da Perser gemass einer Landessitte niemals in Gastlandern bezahlten weil sie dadurch die Gastfreundschaft zu verletzen glaubten 33 Die Schaden in dem vom Schah und seinem Gefolge bewohnten Schloss Laxenburg waren so betrachtlich dass dieses renoviert werden musste Fotografie im Weltausstellungsgelande Bearbeiten nbsp Katalog der Wiener Photographen Association 1873Die Generaldirektion der Wiener Weltausstellung vergab eine Konzession fur fotografische Aufnahmen im Weltausstellungsgelande Die beauftragten Unternehmer Oscar Kramer technischer Leiter Gustav Jagermayer Frankenstein amp Comp technischer Leiter Michael Frankenstein J Lowy Josef Lowy technischer Leiter Max Jaffe und Gyorgy Klosz grundeten zu diesem Zweck die Wiener Photographen Association Bereits ab 8 Juni 1872 wurde der Baufortschritt am Gelande fotografisch dokumentiert In einem eigenen Pavillon wurden die Bilder zum Verkauf angeboten Die gesamte Bildproduktion umfasste etwa 2 200 Aufnahmen Diese wurden 1874 im General Catalog photographischer Erzeugnisse der Wiener Photographen Association fur die Weltausstellung 1873 veroffentlicht 1874 trennten sich die Mitglieder und teilten den Bildbestand unter sich auf 23 250 dieser Fotografien sind im Technischen Museum in Wien archiviert 34 Probleme wahrend der Ausstellung BearbeitenDas Dach der Rotunde erwies sich als undicht Immer wieder stromte das Wasser durch das Dach ins Innere 35 Die Arbeiten zur Instandsetzung des Aufzuges im ostlichen Querschiff der Rotunde wurden erst am 19 Oktober 1873 zwei Wochen vor Ausstellungsende beendet Bei einer Probefahrt war eine der teleskopartig ineinander liegenden Rohren geborsten worauf der Lift steckengeblieben war 36 Die Rolle des Ausstellungsleiters Schwarz Senborn Bearbeiten nbsp Wilhelm Freiherr von Schwarz Senborn um 1870Wilhelm Freiherr von Schwarz Senborn erklarte vor der Regierung und dem Reichsrat die Ausstellung mit einem Budget von sechs Millionen Gulden durchfuhren zu konnen ehe es konkrete Plane fur die Regulierungs und Bauarbeiten gab Im Mai 1871 begannen die Vorbereitungen fur den Bau des Weltausstellungsgelandes 6 Ursprunglich vorgesehene einfache Regulierungsarbeiten am Donauufer beim Wurstlprater mundeten bald in ein Mammutprojekt und liessen die Kosten explosionsartig in die Hohe schnellen 6 Im Zuge dessen liess er rucksichtslos die alten Buden schleifen und zwang so die Besitzer teurere salonfahige Bauten errichten zu lassen Ebenso untersagte er Gauklern und Standlern die Betreibung ihrer Geschaftstatigkeit obwohl sie eine offizielle Genehmigung der Stadt Wien hatten Schwarz Senborn wollte mit diesem Schritt fur mehr Sicherheit der Weltausstellungsbesucher sorgen Dies war Anlass fur scharfste Kritik von Burgermeister Cajetan Felder 6 Gemass historischen Zeitungsberichten ist es ihm damit gelungen die Wiener Volksmassen von diesem Gelande zu vertreiben und damit die fruher wohlhabenden Praterwirte zu ruinieren Diese Bauarbeiten beim Wurstlprater in diesem Umfang gehorten nicht zum Aufgabengebiet von Schwarz Senborn Mit seinem absolutistischen Fuhrungsstil alle Aufgaben an sich zu reissen und alles selbst entscheiden zu wollen hagelte es seit Beginn Kritiken Der Fortgang der Bauarbeiten verzogerte sich dadurch immer mehr und bald war auch der Budgetrahmen gesprengt Das Budget musste nach kurzer Zeit auf 16 Millionen Gulden erhoht werden So war das Ausstellungsgelande noch lange nach Eroffnungsbeginn eine chaotische Baustelle Wahrend der Ausstellung wurde dann die Unubersichtlichkeit des gesamten Gelandearrangements und die verwirrende Planlosigkeit in den Ausstellungskatalogen kritisiert Der Generaldirektor ging in der Offentlichkeit mit einer rucksichtslosen Zuversicht an sein Werk heran Diese bewirkte dass sich die Erwartungen der Wiener Bevolkerung bezuglich der materiellen Nachwirkungen der Ausstellung zu einer vollstandigen Siegesgewissheit steigerten In diesem Gefuhl wurde von kleinen Unternehmern wie Industriellen uberspannte Investitionen unternommen um moglichst an diesem Erfolg partizipieren zu konnen Die Enttauschung trat bereits kurz nach Eroffnung ein 37 Eine Fulle an unglucklichen Ereignissen wie schwere Regengusse Tage vor der Eroffnung wodurch sich der Prater in ein Sumpfgelande verwandelte der Wiener Borsenkrach kurz nach Eroffnung und die damit einhergehende Wirtschaftskrise mit zahllosen Unternehmenspleiten sowie eine ausbrechende Choleraepidemie in den Wiener Elendsvierteln hielt in den ersten Monaten viele Besucher fern Auch die stetig wachsende Besucherzahl ab September 1873 konnte die Umsatzerwartungen nicht mehr erfullen Die Rolle der Berichterstattung Bearbeiten nbsp Der Organisator Schwarz Senborn brauchte fur Spott nicht zu sorgen Oktober 1873 Mit dem Eintreffen von Schwarz Senborn in Wien und gleichzeitigem Beginn der Vorbereitungen im Sommer 1871 setzte in nationalen und internationalen Tages und Wochenblattern ein intensives Interesse an der kommenden Weltausstellung ein In den Jahren 1872 und 1873 beherrschte das Thema in besonderem Ausmass die Wiener Tagblatter Viele Zeitungen druckten regelmassig Weltausstellungsbeilagen Die Beilage der Neuen Freien Presse mit dem Titel Internationale Ausstellungszeitung erschien in Zusammenarbeit mit Schwarz Senborn und weiteren Organisatoren wie Wilhelm Exner Damals bereits stand die Berichterstattung der Tagblatter unter dem Einfluss von betriebswirtschaftlichen Uberlegungen also der Auflagensteigerung hatten daher eher unterhaltenden als kritischen Charakter Eine eigene fur die Ausstellung gegrundete Zeitung die Wiener Weltausstellungs Zeitung wartete mit der umfangreichsten Berichterstattung auf Diese erschien von 18 August 1871 bis Anfang 1873 zweimal wochentlich und ab 1873 in taglicher Ausfuhrung Nach dem Ende der Weltausstellung setzte sie ihr Erscheinen unter dem Namen Internationale Ausstellungszeitung fort Ein weiteres Medium die Allgemeine Illustrierte Weltausstellung Zeitung wurde von renommierten Fachleuten mit Beitragen beliefert sowie von einigen auslandischen Kommissionen als ihr offizielles Mitteilungsblatt betrachtet Wahrend der Bautatigkeit wurde ebenso detailliert uber den Fortschritt der Arbeiten wie spater uber jeden einzelnen Ausstellungstag selbst berichtet Neben Berichten uber ausstellende Unternehmen Beschreibungen der Waren und Kulturguter waren die zahlreichen Besucher aus dem Ausland beliebtes Thema Besonderem Interesse war auch dem Besuch des persischen Schahs und seinem Gefolge gewidmet Konnten noch vor Beginn der Ausstellung die Medien in zwei Gruppen kategorisiert werden namlich die ausstellungsfreundlichen Blatter und die Gegner so wurde seit Bekanntwerden der Ausmasse des Defizites die kritischen Stimmen in den Medien immer weiter verbreitet Uberlegungen uber Finanzierung und Durchfuhrung einer Weltausstellung wurden besonders in volkswirtschaftlich orientierten Zeitungen thematisiert und die fehlende Ausstellungsreife der osterreichischen Wirtschaft der unvollendete Ausbau Wiens der allgemeine Wohnungsmangel die zu kurze Vorbereitungszeit die Kostenuberschreitung und nicht zuletzt das autoritare und willkurliche Handeln von Generaldirektor Schwarz Senborn standen im Zentrum der Kritik 38 Mit tiefem Misstrauen begegneten sich die Medien gegenseitig was die Auswahl der beschriebenen Unternehmen anbelangte Den Journalisten wurde vorgeworfen Zeilenhonorare von der Industrie entgegengenommen zu haben Daneben erschienen auch eine Reihe von Witz und Karikaturblattern die nennenswerte Ereignisse rund um die Weltausstellung als Persiflage aufbereiteten Dies waren unter anderem der Floh der Kikeriki und Die Bombe Auch in der Literatur wurden die Mangel der Ausstellung und der osterreichische Burokratismus der sie umgab heftig kritisiert Von der damaligen wirtschaftlichen Euphorie vor Beginn der Ausstellung mitgerissen existierten in Cisleithanien zum Zeitpunkt der Eroffnung bereits 866 verschiedene Blatter wovon alleine in Wien 355 erschienen Nach den wirtschaftlichen Turbulenzen im selben Jahr sank die Zahl wieder auf den vorherigen Stand von 616 Stuck Das neu gegrundete Blatt vom Grunder der Presse August Zang Finanzielle Fragmente musste nach der Weltausstellung wegen zu heftiger Polemik sein Erscheinen wieder einstellen da es von der k k Staatsanwaltschaft beschlagnahmt wurde Zusammenfassend lasst sich sagen dass der Materialreichtum der historischen Berichterstattung aus gegenwartiger Seite eine wichtige Quelle fur die Uberschaubarkeit der damaligen Ereignisse bietet Fazit der Weltausstellung BearbeitenAusgaben in der Hohe von 19 123 270 Gulden standen 4 256 349 Gulden an Einnahmen aus Eintrittskarten und Platzmieten gegenuber Das aus der Staatskasse finanzierte Defizit betrug somit 14 866 921 Gulden 6 20 Millionen Besucher wurden erwartet jedoch nur 7 25 Millionen haben die Weltausstellung besucht Der 2 November war der letzte und gleichzeitig mit 139 037 Personen der meistbesuchte Tag der Weltausstellung 39 Kurzfristige und nachhaltige Auswirkungen Bearbeiten Wahrend des Ausstellungszeitraums wurde in den osterreichischen deutschen franzosischen und englischen Zeitungen immer wieder von exorbitant hohen Preisen bei der privaten Zimmervermietung bei den Hoteliers in der Gastronomie und bei Waren des taglichen Gebrauches berichtet 40 Der Autor der wochentlichen Kolumne Feuilleton in der Wiener Sonn und Montags Zeitung vom 4 Mai 1873 berichtet von einem Fiaker der fur die Fahrt zur Weltausstellung 40 Gulden verrechnete und entsinnt sich bei seinem Rundgang durch die Ausstellung in einer Speisekarte ein Backhuhn um etwa 120 Gulden entdeckt zu haben 41 Entwicklung Wiens Bearbeiten nbsp Hotel Metropol erbaut anlasslich der Weltausstellung 1873 nbsp Die neue Augartenbrucke 1873 eroffnetDie Ausstellung hatte nachhaltigen Einfluss auf den Urbanisierungsprozess Wiens Um den erwarteten Besucherandrang bewaltigen zu konnen wurde von 1868 bis 1873 das Eisenbahnnetz auf mehr als die doppelte Lange erweitert 1859 1865 war der Neubau des Nordbahnhofs beim Praterstern erfolgt der fur den Ausstellungsaufbau logistische Bedeutung erlangte eine Stichbahn wurde direkt ins Ausstellungsgelande gefuhrt Uber die Verbindungsbahn die heutige Schnellbahn Stammstrecke konnten auch Zuge von West Sud und Ostbahn direkt zum Nordbahnhof gefuhrt werden Im gesamten Umfeld wurde das Verkehrsnetz ausgebaut Vom Praterstern fuhrte die 1872 so benannte Ausstellungsstrasse ab 1 Mai 1873 Wiener Pferdetramwaylinie seit 2008 verlauft die U Bahn Linie U2 in Tieflage unter der Strasse schnurgerade zum Ausstellungsgelande dessen Hauptportal war von der Prater Hauptallee durch die zur Rotunde fuhrende Kaiserallee so der Name bis heute erreichbar in deren Nahe die Endstation einer anderen Pferdetramwaylinie eingerichtet wurde Nord Nordwest und Franz Josefs Bahnhof wurden am 1 Mai 1873 durch eine weitere Tramwaylinie verbunden Vom Norden der Altstadt fuhrte die neue Augartenbrucke am 6 Juni 1873 fur den Verkehr geoffnet an Stelle einer alten Holzbrucke in den 2 Bezirk Eine weitere Entscheidung der Stadtpolitik in Vorbereitung der Weltausstellung war 1868 die erste 1870 1875 realisierte Donauregulierung um Uberschwemmungen in den eingemeindeten Vorstadten und im Prater zu verhindern Das neue Bett des Hauptstroms der Donau nordostlich knapp neben dem Ausstellungsgelande wurde zwar erst 1875 in Betrieb genommen war aber auf Planen des Gelandes bereits wie fertig eingezeichnet Die neu geschaffene rechte Uferkante heute Handelskai und Donauuferbahn sicherte das Gelande vor Uberschwemmungen Die Personenschifffahrt fand im Weltausstellungsjahr aber noch auf der heutigen Alten Donau dem damaligen Hauptstrom und im Donaukanal siehe unten statt Noch wahrend der Weltausstellung am 24 Oktober konnte die I Wiener Hochquellenwasserleitung zu deren Bau man sich aufgrund wiederholter durch verschmutztes Wasser verursachter Krankheiten entschloss von Kaiser Franz Joseph I beim Hochstrahlbrunnen beim Schwarzenbergplatz feierlich eroffnet werden 42 Das Ausstellungsgelande wurde mit Fahrwegen und grosszugigen Wagenabstellplatzen erschlossen Strassennamen wie Ausstellungsstrasse Perspektivstrasse Rotundenallee Zufahrtsstrasse Sudportalstrasse und Nordportalstrasse weisen noch heute darauf hin Im Prater wurden alte desolate Buden geschleift und durch neue Hauser ersetzt In der Karntner Strasse der Hauptstrasse der Altstadt sorgte die Kommunalverwaltung 1872 fur einen haltbaren larmdampfenden Strassenbelag aus bituminosem Kalkstein um ein attraktives grossstadtisches Stadtbild zu bieten Dieses Asphaltpflaster war der erste erfolgreiche Versuch einen dauerhaften Strassenbelag zu erzeugen Die osterreichische Donau Dampfschifffahrts Gesellschaft eroffnete einen Linienschiffsverkehr mit sechs Dampfomnibussen auf dem Donaukanal Diese verkehrten von der Sophienbrucke der heutigen Rotundenbrucke und vom Karlskettensteg uber Nussdorf flussaufwarts nach Korneuburg Wegen mangelnder Rentabilitat wurde diese Verbindung nach Ende der Weltausstellung wieder eingestellt Das gleiche Schicksal ereilte die Leopoldsbahn und einige Strassenbahnlinien in den Prater die aus Anlass der Weltausstellung gebaut wurden Insgesamt wurde der Bauboom der in Wien mit dem Abriss der Stadtmauer ab 1858 und dem Bau der Wiener Ringstrasse 1865 eroffnet begonnen hatte in Zusammenhang mit dem Weltausstellungsprojekt unvermindert fortgesetzt Einige Vorhaben wie die Donauregulierung siehe oben oder der Bau der Kahlenbergbahn auf den Wiener Aussichtsberg konnten erst nach 1873 fertiggestellt werden Das Weltausstellungsjahr trug jedenfalls zur beschleunigten Entwicklung Wiens zu einer internationalen Metropole des Industriezeitalters wesentlich bei 10 Kontakte und Handelsbeziehungen Bearbeiten Die Exposition der Lander des Orients und des Fernen Ostens waren ein erster und durchaus gelungener Versuch ein lebendiges Bild von Land Kultur und Wirtschaftsgutern zu vermitteln In der Weltausstellung entstand reger Austausch unter den teilnehmenden Nationen und in dieser Zeit wurden zahlreiche Handelskontakte geknupft Museumsgrundungen Bearbeiten Schwarz Senborn grundete bereits im Jahr 1872 mit Unterstutzung von Erzherzog Rainer das Athenaeum 43 Schwarz Senborn liess fur sein Institut ganze kunstgewerbliche Kollektionen fur Untersuchungen der Rohstoffe und Bearbeitungsmethoden sammeln Die beiden Mitteilungen des Athenaeums enthalten umfangreiche Listen aller Spenden Bucher und Warenmuster darunter auch 13 auf der Weltausstellung prasentierte Kollektionen die zum Teil von privaten Sammlern abgegeben wurden Als Schulungs und Ausstellungsgebaude sollte einerseits ein Bau in der Gumpendorfer Strasse adaptiert werden andererseits wurde dem Athenaeum ein Holzgebaude von der Ausstellung sowie der russische Kaiserpavillon gespendet die fur das Institut verwendet werden sollten 44 Nach der Entsendung Schwarz Senborns in die USA wurde das Athenaeum aufgelost 45 Nach dem Ende der Weltausstellung kam es zu Streitigkeiten zwischen Wilhelm Schwarz Senborn dem Niederosterreichischen Gewerbeverein dem Handelsminister Anton von Banhans und weiteren Beteiligten uber die zukunftige Verwendung der Ausstellungsobjekte Der Niederosterreichische Gewerbeverein mit Wilhelm Exner als Ausstellungsexperten bereitete lange die Grundung des Technologischen Gewerbemuseums vor In dem Ausstellungskonzept waren ursprunglich die Exponate des Athenaeum s vorgesehen Exner suchte die Zusammenarbeit mit Handelsminister Anton von Banhans und erreichte die Uberfuhrung der von der Ausstellung ubrig gebliebenen Objekte in die Sammlung des Gewerbemuseums 46 Aus Anlass der Additionellen Ausstellung wurde die Idee zur Grundung eines osterreichischen Museum fur technische Entwicklungen und Erfindungen gelegt Die an der Organisation der Weltausstellung beteiligten Wilhelm Exner und Franz Migerka sowie weitere engagierte Ausstellungsteilnehmer wie der Industrielle Arthur Krupp gehorten zu den treibenden Kraften bei der Ausfuhrung dieser Idee Im Jahr 1918 erfolgte die Eroffnung des Technischen Museums fur Industrie und Gewerbe in Wien 46 Aufgrund wertvoller entstandener kultureller Beziehungen mit den orientalischen Ausstellerlandern konstituierte sich im Pavillon Cercle Oriental des Emil Hardt in der orientalischen Abteilung der Weltausstellung das Comite fur den Orient und Ost Asien 47 Bereits wahrend der Weltausstellung sammelten die Mitglieder Rohstoffe Handelswaren und Kunstgegenstande aus dem ostasiatischen Raum Im Jahre 1874 grundete das Comite das Orientalische Museum und brachte die Sammlung in den Bestand ein 48 Das Orientalische Museum wurde 1886 in Osterreichisches Handelsmuseum umbenannt Als dessen Direktor Arthur von Scala 1897 abtrat um die Leitung des Museums fur Kunst und Industrie heute Museum fur angewandte Kunst zu ubernehmen wechselte ein grosser Teil der Sammlung mit ihm 49 Seither konzentrierte sich das Handelsmuseum vermehrt auf Handelskontakte 1898 wurde die Einrichtung um eine Exportakademie erweitert 50 Orientalische und kunstgewerbliche Waren wurden 1907 an das Museum fur Kunst und Industrie an die Anthropologisch Ethnographische Abteilung des k k Naturhistorischen Hofmuseums heute Weltmuseum Wien und an das Technische Museum Wien abgegeben 51 Mit der Auflosung der Exportakademie 1922 wurde die verbliebene Warensammlung an die Hochschule fur Welthandel die heutige Wirtschaftsuniversitat Wien ubergeben 52 Weitere Nutzung des Gelandes Bearbeiten nbsp Messe Wien WestseiteKurz nach Ende der Weltausstellung hatte man bereits mit der Demolierung der Gebaude begonnen Ubrig blieben vorerst die Rotunde die Maschinenhalle und der Nordliche und Sudliche Pavillon fur Kunst Die Maschinenhalle wurde als Lagerhalle weiterverwendet In einem Zeitungsartikel von 1923 wird von den beiden Pavillons fur Kunst berichtet die als Ateliers in Verwendung sind 53 Der Nordliche Pavillon wurde im Zweiten Weltkrieg zerstort und mit veranderter Fassade neu errichtet Der Sudliche Pavillon ist bis heute erhalten beide werden als Bildhauerateliers des Bundes genutzt Das renovierungsdurftige Gebaude befindet sich zwischen der Trabrennbahn Krieau die 1878 eroffnet wurde und dem Ernst Happel Stadion Die heute als Konstantinhugel bekannte Bodenerhebung entstand wahrend der Bauphase aus aufgeschuttetem Aushubmaterial Die Rotunde konnte nach der Ausstellung aus finanziellen Grunden nicht mehr wie ursprunglich vorgesehen abgetragen werden weshalb sie weiterhin fur kommerzielle Veranstaltungen und Ausstellungen genutzt wurde Nach 64 jahriger Nutzung fiel die Rotunde am 17 September 1937 einem Grossbrand zum Opfer nbsp Brand der Rotunde 1937Auf dem sudostlichen Drittel des Weltausstellungsgelandes eroffnete 1878 die Trabrennbahn Krieau Die nordwestlichen zwei Drittel des Weltausstellungsgelandes wurden von 1921 bis um 2000 als Messegelande von der Messe Wien genutzt und waren jahrzehntelang vor allem durch die regelmassigen Fruhjahrs und Herbstmessen allgemeine Messen ohne spezielles Thema stark besucht Diverse Unternehmen errichteten dazu eigene Pavillons auf dem Gelande Bis 2004 wurden dann auf dem nordlichen Drittel im Eigentum der stadtischen Messe Besitzgesellschaft von dieser mit Mitteln der Stadt Wien ca 190 Millionen Euro vier neue Messehallen und ein Messe Kongresszentrum errichtet Als Pachter sind nun die Reed Messen ein internationaler Messebetreiber fur die Bespielung verantwortlich seit 2008 ist die neue Messe Wien uber die U Bahn Stationen Messe Prater und Krieau erreichbar Auf dem westlichen Drittel wurde 2013 nach vier Jahren Bauzeit der neue Campus der Wirtschaftsuniversitat Wien eroffnet 2015 wurde auf dem westlichsten Teilstuck des einstigen Areals das neue Gebaude der Sigmund Freud Privatuniversitat eroffnet Die grosse Kreuzung der ehemaligen sudlichen Zufahrt zur Rotunde bzw zum Messegelande der Kaiserallee mit der den Sudrand des WU Gelandes begrenzenden Sudportalstrasse wird seit etwa 2007 auf Stadtplanen auch auf dem elektronischen der Stadtverwaltung als Rotundenplatz bezeichnet Bauliche Relikte der Weltausstellung 1873 Bearbeiten nbsp Praterateliers Sudlicher Pavillon 2023 nbsp Der ehemals im Zentrum der Rotunde befindliche Kaiser Franz Joseph Brunnen wurde in den Grazer Stadtpark transloziertNur wenige bauliche Elemente der Weltausstellung 1873 haben sich erhalten Von der Grosse her am beeindrucktendsten sind die beiden zwischen der Trabrennbahn Krieau und dem Ernst Happel Stadion befindlichen ehemaligen Pavillons des amateurs in denen wahrend der Ausstellung Kunst prasentiert worden war Die Planung der Pavillons wird Carl von Hasenauer dem Chefarchitekten der Wiener Weltausstellung von 1873 zugeschrieben Nachdem Kaiser Franz Joseph die Nachnutzung als Bildhauer Ateliers genehmigt hatte werden sie bis heute von Kunstlern als sogenannte Praterateliers genutzt Der Nordpavillon wurde im Zweiten Weltkrieg durch einen Bombentreffer zerstort und dann verandert wieder aufgebaut Der Sudpavillon ist weitgehend im Originalzustand erhalten 54 An der Prater Hauptallee befindet sich der ehemalige American Pavillon der Weltausstellung der heute als Holzdorfers Meierei firmiert und als Cafe Restaurant mit Biergarten genutzt wird Die Bezeichnung Meierei geht auf die einstige Nachnutzung des Pavillons als Milchausschank Lokal zuruck Ab 1924 bot dort die Wiener Molkerei Milch und saure Milch an 1941 erwarb der legendare Praterunternehmer Fritz Holzdorfer den Pavillon setzte den Milchausschank noch eine Zeitlang fort und erweiterte nach und nach das gastronomische Angebot In weiterer Folge wurde das Lokal von seinen Nachfahren die den Pavillon um seitliche Zubauten erweiterten weitergefuhrt 54 Ein kleiner Pavillon der vom Wiener Weltausstellungsgelande zunachst in einen privaten Garten im Wiener Stadtteil Dobling ubernommen worden war befindet sich seit 1999 im Schulgarten Kagran und wird dort als Hochzeitspavillon genutzt 54 Ein Mosaik ziert den zwischen den Wiener Gebauden Stubenring 3 und 5 befindlichen Wiener Minervabrunnen Es befand sich einst an einem Weltausstellungsgebaude und wurde nach der Ausstellung dorthin ubertragen 54 55 Im Zentrum des Kuppelsaals der Rotunde befand sich ursprunglich der reichlich mit Skulpturen verzierte Kaiser Franz Joseph Brunnen Er wurde nach der Weltausstellung von der Stadt Graz erworben und sodann in den Grazer Stadtpark transloziert 54 56 Literatur BearbeitenAmtliches Verzeichniss der Aussteller welchen von der internationalen Jury Ehrenpreise zuerkannt worden sind Wien 1873 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A11155884 SZ 3D5 doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Friedrich Bomches Hrsg Bericht uber die Weltausstellung im Jahre 1873 Selbstverlag der Kustenlandischen Ausstellungs Commission Buchdruckerei des Osterreichisch Ungarischen Lloyd Triest 1874 Online Version Friedrich Pecht Kunst und Kunstindustrie auf der Wiener Weltausstellung 1873 Cotta Stuttgart 1873 Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3D 7B 7B 7B1 7D 7D 7D GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A11164526 SZ 3D7 doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Welt ausstellen Schauplatz Wien 1873 Herausgeber Technisches Museum Wien Beitrage von Ulrike Felber Manuela Fellner Feldhaus und Elke Krasny dt engl ISBN 3 902183 10 1 Jutta Pemsel Die Wiener Weltausstellung von 1873 Bohlau Verlag Wien Koln 1989 ISBN 3 205 05247 1 Anna Minichberger Die Japanischen Lackarbeiten der Wiener Weltausstellung im 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Online Version Paul Pantzer Hrsg Die Iwakura Mission Das Logbuch des Kume Kunitake uber den Besuch der japanischen Sondergesandtschaft in Deutschland Osterreich und der Schweiz im Jahre 1873 Iudicium Munchen 2002 ISBN 3 89129 746 7 Hedvig Ujvari Zwischen Bazar und Weltpolitik Die Wiener Weltausstellung von 1873 in Feuilletons von Max Nordau im Pester Lloyd Geschichtswissenschaft Band 17 Frank amp Timme Berlin 2011 ISBN 978 3 86596 336 9 Wolfgang Kos Ralph Gleis Hrsg Experiment Metropole 1873 Wien und die Weltausstellung Wien Museum Czernin Verlag Wien 2014 ISBN 978 3 7076 0475 7 Johann Werfring Rare Relikte der Wiener Weltausstellung In Wiener Zeitung 27 Mai 2023 S 18 f Zeitgenossische Zeitungen Bearbeiten Wiener Weltausstellungs Zeitung Central Organ fur die Weltausstellung im Jahre 1873 18 August 1871 bis 31 Dezember 1873 Von der Osterreichischen Nationalbibliothek digitalisierte Ausgaben Wiener Weltausstellungs Zeitung 18 August 1871 bis 31 Dezember 1873 Internationale Ausstellungs 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niederosterreichischen Statthalterei vom 30 Marz 1872 in Wilhelm Schwarz Senborn Das Athenaeum Ein Gewerbe Museum und Fortbildungs Institut in Wien Erste Mittheilung Wien 1873 S 3f Wilhelm Schwarz Senborn Hrsg Das Athenaeum Ein Gewerbe Museum und Fortbildungs Institut in Wien Zweite Mittheilung Wien 1874 Rudolf Mannhard Schwarz Senborn Wilhelm Frh von In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 Band 12 Osterreichische Akademie der Wissenschaften Hg Wien 2005 S 10f a b Welt ausstellen Schauplatz Wien 1873 Herausgeber Technisches Museum Wien ISBN 3 902183 10 1 S 76ff K k osterreichisches Handels Museum Hrsg Das k k osterreichische Handels Museum 1875 1900 Wien 1900 S 2f Orientalisches Museum Hrsg Programm zur Grundung eines Orientalischen Museums in Wien Wien o J Jutta Pemsel Die Wiener Weltausstellung von 1873 Kapitel Nachlese Bohlau Verlag Wien Koln 1989 ISBN 3 205 05247 1 S 75ff Ferdinand Neureiter Widmung in Die k k Exportakademie in Wien Verlag der k k Exportakademie Wien 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Brussel 1935 Paris 1937 New York 1939 Port au Prince 1949 Brussel 1958 Seattle 1962 Montreal 1967 Osaka 1970 Sevilla 1992 Hannover 2000 Shanghai 2010 Mailand 2015 Dubai 2020 Osaka 2025BIE anerkannteinternationale Ausstellungen Stockholm 1936 Helsinki 1938 Luttich 1939 Paris 1947 Stockholm 1949 Lyon 1949 Lille 1951 Jerusalem 1953 Rom 1953 Neapel 1954 Turin 1955 Helsingborg 1955 Beit Dagan 1956 Berlin 1957 Turin 1961 Munchen 1965 San Antonio 1968 Budapest 1971 Spokane 1974 Okinawa 1975 Plowdiw 1981 Knoxville 1982 New Orleans 1984 Plowdiw 1985 Tsukuba 1985 Vancouver 1986 Brisbane 1988 Plowdiw 1991 Genua 1992 Daejeon 1993 Lissabon 1998 Nagoya 2005 Saragossa 2008 Yeosu 2012 Astana 2017BIE anerkannteGartenbauausstellungen Rotterdam 1960 Hamburg 1963 Wien 1964 Paris 1969 Amsterdam 1972 Hamburg 1973 Wien 1974 Montreal 1980 Amsterdam 1982 Munchen 1983 Liverpool 1984 Osaka 1990 Den Haag und Zoetermeer 1992 Stuttgart 1993 Kunming 1999 Haarlemmermeer 2002 Rostock 2003 Chiang Mai 2006 7 Venlo 2012 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