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Nikola I Petrovic Njegos 25 Septemberjul 7 Oktober 1841greg in Njegusi Montenegro 1 Marz 1921 in Antibes Frankreich war 1860 1910 Furst und 1910 1918 Konig von Montenegro Nikola I Monogramm von Konig Nikola I Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachkommen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNikola manchmal auch Nikita genannt wurde als Grossneffe des regierenden Furstbischofs Vladika Petar II Petrovic Njegos von Montenegro geboren und avancierte unter der Regierung seines Onkels Danilo I 1852 1860 des ersten weltlichen Fursten von Montenegro zum Thronfolger da diesem mannliche Nachkommen versagt blieben Als sein Onkel am 13 August 1860 ermordet wurde folgte ihm sein Neffe als Furst Nikola I nach Die Thronfolge zwang den Neunzehnjahrigen seine westeuropaische Ausbildung am Pariser Lycee Louis le Grand die er als erstes Mitglied seiner Dynastie erhielt abzubrechen und nach Montenegro zuruckzukehren Als er am 27 Oktoberjul 8 November 1860greg Milena Vukotic 1923 heiratete die ihm drei Sohne und neun Tochter schenkte war diese Ehe ein Symbol fur die clanbezogene Bundnisstruktur seiner Herrschaft Nikola modernisierte diese Herrschaftsstruktur in der Folgezeit betrachtlich bevor er selbst zum Opfer weiter reichender Modernisierungsprozesse wurde nbsp Nikola I mit Konigin Milena 1899 Seine erste militarische Bewahrungsprobe war ein Krieg gegen das Osmanische Reich 1862 das seit Jahrhunderten die Herrschaft uber Montenegro beanspruchte ohne sie jemals dauerhaft durchgesetzt zu haben In der Folgezeit scheint sich Nikola aussenpolitisch den serbischen Befreiungskriegs Planen des Fursten Mihailo Obrenovic von Serbien 1860 1868 untergeordnet zu haben Nach dessen Ermordung bemuhte sich der montenegrinische Furst jedoch immer starker die Fuhrung der Wiedervereinigung aller Serben fur seine Dynastie und sein Land zu reklamieren Die innenpolitisch schwache Stellung der folgenden Obrenovic Herrscher und deren aussenpolitische Anlehnung an Osterreich Ungarn nach 1878 1 ermoglichte es Nikola tatsachlich fur langere Zeit in enger Anlehnung an Russland diese Rolle zu spielen die er auch als Dichter in versuchter Nachfolge seines Grossonkels Peter II fur sich reklamierte vgl sein Drama Die Balkanzarin Balkanska Carica Um seine gesellschaftliche Stellung in Serbien zu festigen machte er Prinz Peter Karageorgevic zu seinem Schwiegersohn Nach einem Militarputsch 1903 in Belgrad bestieg dieser als Peter I den serbischen Thron Nach der Befreiung der letzten serbischen Gebiete vom osmanischen Reich im Jahre 1913 und von Osterreich Ungarn im Jahre 1918 wurde der montenegrinische Konig am 26 November 1918 durch den Beschluss einer manipulierten montenegrinischen Nationalversammlung in Podgorica gesturzt und der serbische Konig Peter I ubernahm die Regierung des am 18 Dezember 1918 proklamierten Konigreiches der Serben Kroaten und Slowenen zu dem nun auch Montenegro gehorte nbsp Furstliche Kopfbekleidung von Konigin Milena und Konig Nikola I Nikolas enge Anlehnung an Russland zahlte sich zunachst aus Nach einem gemeinsamen Kriege gegen das Osmanische Reich wurde Montenegro 1878 auf dem Berliner Kongress als souveranes Furstentum anerkannt Zar Alexander III 1881 1894 feierte Nikola spater sogar als einzigen Freund Russlands Das Zarenreich ubernahm eine weitreichende Protektorenrolle gegenuber Montenegro und gewahrte diplomatischen Schutz finanzielle Hilfen und militarische Ausbildung Im Gegenzug verlangte es unbedingten Gehorsam den Nikola allerdings nur bedingt zu leisten bereit war Dennoch blieb das Zusammenwirken bis 1903 ziemlich eng Nikola gelang es zwei seiner Tochter mit russischen Grossfursten zu verheiraten darunter der einflussreiche Nikolai Nikolajewitsch und im Gegenzug propagierte Russland zur Losung eines Konflikts zwischen dem Osmanischen Reich und Griechenland die Ernennung eines Petrovic Prinzen zum Generalgouverneur von Kreta die jedoch nicht zustande kam Auch Nikolas Rangerhohung zu einer Koniglichen Hoheit im Jahre 1900 bedurfte zur internationalen Anerkennung der russischen Ruckendeckung Nach dem Belgrader Putsch jedoch wandte sich Russland immer starker dem grosseren und potenteren Serbien zu und befurwortete eine Vereinigung beider serbischer Staaten Ein weiterer wichtiger dynastischer Erfolg war die Verheiratung von Nikolas jungster Tochter Elena mit dem italienischen Thronfolger und spateren Konig Viktor Emanuel III 1900 1946 Grosseren Nutzen vermochten der Furst und sein Land daraus allerdings nicht zu ziehen Nach dem Belgrader Putsch von 1903 verschlechterte sich die politische Lage Nikolas immer mehr Serbien wurde zunehmend zum anerkannten militarisch wie wirtschaftlich ungleich leistungsfahigeren Trager der Serbischen Vereinigung und der sudslawischen Ideen Dies untergrub Nikolas Stellung im Inneren 1905 musste Nikola seinem Land eine Verfassung und ein Parlament gewahren doch wurde der Spielraum der Opposition drastisch eingeschrankt Zahlreiche Kritiker seiner Regierung wurden inhaftiert mundtot gemacht oder ins Exil getrieben Ein willfahriges Parlament erhob Nikola schliesslich zum 50 Regierungsjubilaum am 28 August 1910 zum Konig von Montenegro was auch internationale Anerkennung fand Die prekare Lage der Dynastie aber besserte dies kaum Zwar genoss der alte Konig nach wie vor grossen personlichen Respekt doch von seinen Sohnen und Thronfolgern den Prinzen Danilo und Mirko konnte dergleichen kaum behauptet werden Schon damals rechneten viele auslandische Beobachter damit dass Montenegro sich nach dem Tode Nikolas vermutlich mit Serbien vereinigen wurde Die Entstehung eines solch grossen Serbenstaates war jedoch fur Osterreich Ungarn ein Dorn im Auge da es sich in ihrer Einflusssphare gestort fuhlte Dies war auch ein Grund fur die Ansiedlung von Muslimen zwischen den Serben im sog Sandschak nbsp Furst Nicolaus von MontenegroIn wirtschaftlicher Notlage und im dynastischen Prestigekonflikt brauchte Nikolas Regierung dringend aussenpolitisch militarische Erfolge 1912 beteiligte sich Montenegro am ursprunglich auf russische Anregung initiierten dann aber auf eigene Rechnung arbeitenden Balkanbund einem gegen das Osmanische Reich gerichteten Kriegsbundnis mit Serbien Bulgarien und Griechenland Es war Montenegro das im Oktober 1912 als erster Staat die Kampfhandlungen eroffnete was feindselige Geruchte mit angeblichen Borsenspekulationen des montenegrinischen Konigs in Verbindung brachten 2 3 4 Der alte Rauberhauptmann wie der deutsche Kaiser Wilhelm II Nikola I intern verachtlich nannte hatte im Ersten Balkankrieg von 1912 13 militarisch und politisch wenig Erfolg Die Verluste der montenegrinischen Armee gegen die Turken waren hoch die Eroberung des lange belagerten Skutari Shkodra gluckte 1913 erst durch Bestechung und Verrat Umso verheerender war es dass die europaischen Grossmachte Montenegro aufgrund osterreichisch ungarischen Drucks 1913 zum sofortigen Ruckzug aus Skutari zwangen Dieser Gebietsverlust wurde mit anderen Gebietsgewinnen kompensiert und gab den Weg frei fur im Fruhjahr 1914 begonnene Verhandlungen mit dem Konigreich Serbien uber die Errichtung eines gemeinsamen serbischen Staates Folgerichtig fand sich Nikola I bei Beginn des Ersten Weltkriegs im Sommer 1914 auf Seiten Serbiens und damit der Entente Der Drei Fronten Krieg gegen Serbien Ende 1915 fuhrte zur Besetzung Montenegros durch die osterreichisch ungarische Armee Anfang 1916 Doch hier gab es spater erneute Geruchte uber allerhochste Fuhrungsfehler wenn nicht gar Verrat Nikola wahlte anders als sein serbischer Verbundeter Peter I fatalerweise nicht den Weg bei seinen Truppen zu bleiben und mit ihnen einen geordneten Ruckzug zu versuchen sondern setzte sich mit seiner Regierung einfach ins italienische Exil ab Dieser Schritt scheint sein Prestige nachhaltig ruiniert zu haben Lediglich sein jungerer Sohn Mirko die Nummer Zwei der Thronfolge blieb in Montenegro in osterreichischer Obhut zuruck was Mutmassungen uber Separatfriedensbemuhungen Nikolas mit den Mittelmachten begunstigte Nikola und seine Regierung begaben sich hingegen uber das verbundete Italien ins verbundete Frankreich wo sie auch nach Kriegsende verblieben Als die Mittelmachte im Herbst 1918 zusammenbrachen und der Weltkrieg endete wurde in Montenegro ein Beschluss der Nationalversammlung der die Vereinigung mit dem Konigreich Serbien in einem gemeinsamen serbischen Staat forderte schon im November 1918 gefeiert Innenpolitisch erbrachte Nikola I vor allem zwischen 1860 und 1900 fur sein Land wichtige Modernisierungsleistungen insbesondere beim Aufbau einer modernen Verwaltung sowie im Rechts und Bildungswesen Das grundlegende Problem der wirtschaftlichen Unterentwicklung bei immer starkerem Bevolkerungswachstum vermochte er jedoch nicht zu losen zumal zahlreiche muslimische Einwohner eroberter Gebiete die Flucht oder Auswanderung einer gefahrlichen Zukunft in einem feindselig orthodoxen Staat vorzogen und damit das ohnehin geringe urbane Handler und Handwerkertum weiter geschwacht wurde Nach 1900 zeigte sich zudem dass Nikola nicht gewillt war seine traditionelle feudal patriarchalische Herrschaft zugunsten moderner politischer Partizipationsformen aufzugeben auch wenn er den Weg zum Verfassungsstaat notgedrungen zumindest formell einschlagen musste Die immer offenkundigere Clan und Cliquenherrschaft seiner letzten Jahre sicherte ihm personliche Macht Der Ex Konig von Montenegro verstarb am 1 Marz 1921 im franzosischen Antibes Im Oktober 1989 wurden seine sterblichen Uberreste sowie die seiner Gattin und zweier Tochter nach Montenegro uberfuhrt Nachkommen Bearbeiten nbsp Konig Nikola I Petrovic Njegos im Kreis seiner Kinder und deren Ehepartner um 1900Zorka 1864 1890 Konig Peter I von Jugoslawien 1844 1921 Militza 1866 1951 Grossfurst Peter Nikolajewitsch Romanow 1864 1931 Anastasia 1868 1935 1 Georg de Beauharnais 1852 1912 2 Grossfurst Nikolai Nikolajewitsch Romanow 1856 1929 Marija 1869 1885 Danilo 1871 1939 Jutta von Mecklenburg Strelitz 1880 1946 Elena 1873 1952 Konig Viktor Emanuel III 1869 1947 Anna 1874 1971 Franz Joseph von Battenberg 1861 1924 Sophia 1876 Mirko 1879 1918 Natalija Konstantinovic 1882 1950 Xenia 1881 1960 Vera 1887 1927 Peter 1889 1932 Violet Ljubitza Wegner 1887 1960 Literatur BearbeitenPeter Bartl Nikola I Petrovic Njegos In Biographisches Lexikon zur Geschichte Sudosteuropas Band 3 Munchen 1979 S 320 324 Gordon Brook Shepherd Europas Monarchien ISBN 3 8289 0293 6 Marco Houston Nikola amp Milena King amp Queen of the Black Mountain Leppi Publication London 2003 ISBN 0 9521644 4 2 Michel Sementery La Descendance de Nicolas I Roi du Montenegro Editions Christian Paris 1985 ISBN 2 86496 021 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nikola Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Petrovic Njegos auf genealogy eu Berufung des Hauses Karađorđevic Forschungszentrum des orthodoxen Monarchismus serbisch Zeitungsartikel uber Nikola in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Local Nachrichten Hoher Besuch In Badener Bezirks Blatt 2 September 1882 S 3 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung bbb Kostolany Andre 1961 Das ist die Borse Seite 133 135 Konig Nikita und seine Pariser Borsengeschafte Wiener Montagblatt 20 April 1914 Seite 3 Uebersberger Hans 1958 Von Osterreich zwischen Russland und Serbien VorgangerAmtNachfolgerDanilo I Furst von Montenegro 1860 1910 Konig von Montenegro 1910 1918Petar I Karađorđevic Konig der Serben Kroaten und Slowenen Titularkonig von Montenegro 1918 1921Danilo III Normdaten Person GND 119230194 lobid OGND AKS LCCN n85102264 VIAF 192800917 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME NikolaALTERNATIVNAMEN Nikola I Petrovic NjegosKURZBESCHREIBUNG Furst und Konig von MontenegroGEBURTSDATUM 7 Oktober 1841GEBURTSORT Njegusi MontenegroSTERBEDATUM 1 Marz 1921STERBEORT Antibes Frankreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nikola Montenegro amp oldid 235780618