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Universal and International Exhibition MontrealExpo 67Offizieller Plan zur Expo 67Motto Man and his World AllgemeinJahr 1967Bauwerk BiosphereAusstellungsflache 365 haNeuheiten Atomuhr Habitat 67Besucherzahl 50 306 648BIE Anerkennung jaTeilnahmeLander 62 LanderAusstellungsortOrt MontrealGelande Ile Sainte Helene 45 51675 73 5345 45 51675 73 5345 Koordinaten 45 31 0 3 N 73 32 4 2 WKalenderEroffnung 28 April 1967Schliessung 29 Oktober 1967Zeitliche EinordnungVorganger Expo 62Nachfolger Expo 70Die Expo 67 offizieller Titel franz Exposition universelle et internationale Montreal 1967 engl Universal and International Exhibition Montreal war die in der kanadischen Stadt Montreal stattfindende Weltausstellung Sie dauerte vom 28 April bis zum 29 Oktober 1967 das Ausstellungsgelande befand sich auf einer Halbinsel und zwei Inseln im Sankt Lorenz Strom Das Motto der Ausstellung lautete Der Mensch und seine Welt franz Terre des Hommes engl Man and his World Die Expo 67 war gleichzeitig die Hauptfeierlichkeit im Rahmen der Hundertjahrfeier Canadian Centennial Ursprunglich hatte die Ausstellung in Moskau stattfinden sollen um den 50 Jahrestag der Russischen Revolution zu begehen Die Sowjetunion beschloss jedoch die Weltausstellung nicht abzuhalten und so wurde im November 1962 durch das Bureau International des Expositions entschieden die Messe in Kanada stattfinden zu lassen Obwohl die Expo 67 mit mehr als 50 3 Millionen Besuchern und 365 Hektar Ausstellungsflache die grosste auf dem amerikanischen Kontinent war und mit 62 teilnehmenden Nationen einen neuen Rekord aufstellte erwirtschaftete sie einen Verlust von uber 210 Millionen kanadischen Dollar Die Weltausstellung in Montreal zeigte zumeist Leichtbaukonstruktionen und wies mit neuen architektonischen Raumstrukturen neuartigen Verkehrskonzepten und Weltraumfahrtvisionen einen technologischen Weg zur Bewaltigung von Zukunftsproblemen Als Leitgedanke galt nach wie vor dass der Mensch die Natur beherrschen konne Beruhmt gewordene Hinterlassenschaften der Ausstellung sind die geodatische Kugel Biosphere des US amerikanischen Architekten Richard Buckminster Fuller sowie der Wohnbaukomplex Habitat 67 des israelischen Architekten Mosche Safdie Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Hintergrunde 1 2 Planungsphase 1 3 Logo und Titelsongs 1 4 Bau 1 5 Eroffnung Durchfuhrung und Schluss 1 6 Begleiterscheinungen und Probleme 2 Beschreibung 2 1 Gelande 2 2 Freizeitpark La Ronde 2 3 Filme 2 4 Bauten Pavillons und Exponate 2 4 1 Man the producer 2 4 2 Sowjetischer Pavillon 2 4 3 US amerikanischer Pavillon 2 4 4 Deutscher Pavillon 2 4 5 Kanadischer Pavillon 2 4 6 Schweizer Pavillon 2 4 7 Weitere Pavillons 2 5 Transportsysteme 2 5 1 Zugang zur Expo 67 2 5 2 Fortbewegung innerhalb des Expogelandes 3 Nachwirkungen und Rezeption 3 1 Hinterlassenschaften und Nachnutzung 3 2 Bilanz 3 3 Nationale Wurdigung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHintergrunde Bearbeiten Die Idee 1967 eine Weltausstellung in Kanada abzuhalten geht auf das Jahr 1956 zuruck Der damalige Sprecher des kanadischen Senats Mark Robert Drouin prasentierte sie am 25 August 1958 an der Expo 58 in Brussel erstmals einer breiten Offentlichkeit Die Messe in Kanada sollte auch eine Plattform fur die Feier zum hundertjahrigen Jubilaum der Unabhangigkeit der Kanadischen Konfoderation sein Die ursprunglich angedachte Idee die Weltausstellung in Toronto durchzufuhren verursachte politischen Widerstand Allerdings unterstutzte Montreals Burgermeister Sarto Fournier den Vorschlag und reichte dem Bureau International des Expositions BIE eine Kandidatur ein nbsp Bepflanzung am Rathaus von Montreal in Form des Logos der Expo 67 und einem Portrat von Jean Drapeau der sich stark fur Montreal als Austragungsort eingesetzt hatteIm Rahmen der BIE Konferenz am 5 Mai 1960 in Paris wurde Moskau nach funf Wahldurchgangen als Austragungsort auserkoren Moskau setzte sich dabei gegen die Kandidaten Osterreich und Kanada durch Im April 1962 verwarf die Sowjetunion ihre Plane fur eine Weltausstellung in Moskau und zog ihre Kandidatur zuruck 1 Als Grunde dafur wurden sowohl finanzielle Zwange als auch aufkommende ideologische Bedenken angegeben dass eine derartige Veranstaltung westliche Vorstellung und Brauche ins Land bringen konnte 2 Daraufhin versuchte Montreals Burgermeister Jean Drapeau mit neuer Lobbyarbeit die Messe nach Kanada zu holen Am 13 November 1962 3 entschied sich das BIE schliesslich doch fur Kanada Planungsphase Bearbeiten Nach der offiziellen Nominierung begann die Suche nach einem geeigneten Veranstaltungsort Zunachst zog man den Park auf dem Mont Royal nordlich des Stadtzentrums in Betracht 4 Es war Drapeaus Idee im Sankt Lorenz Strom mittels Landgewinnung die Ile Sainte Helene zu vergrossern Die Wahl verhinderte Grundstucksspekulationen und uberwand den Widerstand der Nachbargemeinden Montreals 5 Am 22 Marz 1963 einigten sich schliesslich die Montrealer Stadtregierung die Regierung der Provinz Quebec und das Weltausstellungskomitee offiziell auf den Bebauungsplan der Inseln Der Mackay Pier als Teil des Hafens stand ebenfalls fur die Ausstellung zur Verfugung 6 Im Jahr 1963 traten eine Reihe von Mitgliedern des Organisationskomitees zuruck Einer der Grunde dafur war die Prognose eines Computerprogramms welches berechnet hatte dass die Planungen nicht rechtzeitig fertiggestellt werden wurden 4 Ein weiterer Grund war auch der Regierungswechsel vom konservativen John Diefenbaker zum liberalen Lester Pearson der zur Neubesetzung des Organisationsstabs fuhrte 7 Der Diplomat Pierre Dupuy trat daraufhin das Amt des Generalkommissars an Seine Hauptaufgabe bestand darin moglichst viele Nationen zur Teilnahme an der Expo 67 zu bewegen 8 In den Jahren 1964 65 verbrachte er dafur die meiste Zeit im Ausland und bereiste fur das Vorhaben 125 Lander 9 Bis Mitte 1965 sagten 52 Staaten ihr Kommen zur Weltausstellung zu 10 Dupuys Stellvertreter und Vizeprasident des Komitees war der Geschaftsmann und Ingenieur Robert Fletcher Shaw Im Mai 1963 traf sich eine Gruppe von prominenten kanadischen Denkern darunter Alan Jarvis der Direktor der National Gallery of Canada die Schriftsteller Hugh MacLennan und Gabrielle Roy sowie der Geophysiker John Tuzo Wilson fur drei Tage in Montebello Das Motto Man and his World geht auf das autobiografische Werk von Antoine de Saint Exupery mit dem franzosischen Originaltitel Terre des Hommes deutsch Wind Sand und Sterne zuruck Roy begrundete die Entscheidung fur den Titel damit dass Saint Exupery in seinem Buch Ausdrucke uber Traume Angste und Hoffnungen gefunden habe die sich auch auf die Gesellschaft in allen Bereichen des Lebens anwenden lassen Diese Leitidee sollte auch die Expo 67 tragen 11 Die Organisatoren beschlossen die Expo 67 in 17 thematische Bereiche aufzuteilen 12 nbsp Habitat 67Du Pont Auditorium of Canada die philosophischen und wissenschaftlichen Inhalte der thematischen Ausstellungen wurden in einem 372 Sitze fassenden Auditorium prasentiert und herausgestellt Habitat 67 Labyrinth der Mensch und seine Gesundheit der Mensch und die Gemeinschaft der Mensch als Entdecker stellte die Menschheit die Erde und den Weltraum das Leben die Ozeane und die Polarregion dar der Mensch als Erschaffer zeigte Kunstausstellungen zeitgenossische Bildhauerkunst Industriedesign und Fotografie der Mensch als Produzent ging auf die Ressourcen der Menschheit ein sowie die Kontrolle des Menschen uber die Technik und den Fortschritt allgemein der Mensch als AnbieterAm 10 Dezember 1964 stellte Burgermeister Drapeau offiziell ein Turmbauprojekt fur die Expo 67 vor Dieses sah einen 325 Meter hohen Turm an der Ostseite der Ile Sainte Helene vor und sollte als gemeinsames Projekt der Stadte Paris und Montreal an den 325 Jahrestag der Grundung Montreals gedenken Der leicht geneigte Turmbau war mit 20 Millionen Dollar 13 veranschlagt Aufgrund mangelnder finanzieller Mittel scheiterte dieses Vorhaben und wurde bereits im Folgejahr aufgegeben Der Turm des Olympiastadions von Montreal ahnelt stark dem damaligen Entwurf 14 Logo und Titelsongs Bearbeiten nbsp Logo der Expo 67Das Logo der Expo 67 schuf Julien Hebert Seine Grundfigur bestand aus zwei stilisierten Menschen mit ausgestreckten Armen Acht dieser kreisformig angeordneten Figuren bildeten das Logo der Weltausstellung und symbolisierten Freundschaft 15 Der im Schrifttyp Optima in Kleinschreibung gehaltene offizielle Schriftzug expo 67 war auf allen Dokumenten und Souvenirs wie auch auf Postern Eintrittskarten und ahnlichem aufgedruckt Das offizielle Lied mit dem Titel Hey Friend Say Friend bzw Un Jour Un Jour komponierte der Frankokanadier Stephane Venne 16 Das Lied wurde aus einem international angelegten Wettbewerb von uber 2200 Beitragen aus 35 Landern ausgewahlt Beschwerden uber die Tauglichkeit des Liedes gab es zwar nicht jedoch setzte sich in der Bevolkerung der Song Ca na da des Trompeters Bobby Gimby durch Das auch als The Centennial Song franz Une chanson du centenaire bekannte Lied wird von den meisten Kanadiern am starksten mit der Expo 67 assoziiert und verkaufte sich uber 500 000 Mal Auch die Pavillons von Kanada Something to Sing About und der Provinz Ontario A Place to Stand A Place to Grow hatten ihr eigenes Titellied Bau Bearbeiten Die Bauarbeiten zur Weltausstellung in Montreal begannen am 13 August 1963 mit dem offiziellen Spatenstich durch Premierminister Lester Pearson 17 Chefarchitekt des Bauvorhabens war Edouard Fiset In einer ersten Phase wurde die Ile Sainte Helene mit 25 Millionen Tonnen Erde erweitert um damit die Ausgrabungsarbeiten fur eine eigene U Bahn Linie der Metro Montreal zu ermoglichen Neben der Erweiterung der bestehenden Insel galt der Hauptteil der Arbeiten in der Erstellung der kunstlichen Insel Ile Notre Dame Durch diese Massnahme konnten 120 Hektar Neuland gewonnen werden Vor den Bauarbeiten zur Expo war die Ile Sainte Helene flachenmassig nur halb so gross und die Ile Notre Dame ein Wattgebiet 18 Der dritte Teil des Gelandes der Mackay Pier am Hafen befand sich zu Beginn der Bauarbeiten noch nicht im Eigentum der Weltausstellungsgesellschaft Am 20 Juni 1964 ubertrug die Stadt Montreal dieses Landstuck an die Gesellschaft so dass die notwendigen Umbau und Erweiterungsmassnahmen durchgefuhrt werden konnten Die Halbinsel wurde in Cite du Havre umbenannt Hier errichtete man neben einem Expo Theater einem Stadion und Verwaltungsgebauden auch die Wohnanlage Habitat 67 Die Wohneinheiten bestanden aus vorgefertigten Betonboxen in Form eines Quaders mit den Massen 5 11 3 Meter Ursprunglich sollten 1350 dieser Teile fur rund 1000 Wohneinheiten entstehen Aus Kostengrunden entschied man sich dazu nur 354 Raumelemente mit 158 Wohneinheiten zu bauen 19 Mit der Ubergabe der Halbinsel blieben 1042 Tage bis zur Eroffnung der Weltausstellung Zusammen mit der Erweiterung der Insel wurde in den Jahren 1964 bis 1965 die 690 Meter lange Balkenbrucke Pont de la Concorde uber den Sankt Lorenz Strom gefertigt Der als 5 7 Kilometer langes Teilstuck der Montrealer U Bahn fur 18 Millionen Dollar erganzte Expo Express und ein Bootssteg verursachen mehr Kosten als der Bau des Sankt Lorenz Seewegs 8 Damit uberstieg das Budget der Expo 67 massiv die ursprunglichen Planungen Wahrend Andrew Kniewasser der Ausstellungsdirektor der Expo im Herbst 1963 das Vorhaben auf 167 Millionen Dollar bezifferte blahte es sich bis 1967 auf 431 9 Millionen Dollar auf Sowohl der Plan als auch die Finanzierung der Ausstellungen konnten am 23 Dezember 1963 in Pearsons Bundeskabinett nur knapp verabschiedet werden 20 An der Finanzierung des Projektes waren zu 50 der Bund zu 37 5 die Provinz Quebec und zu 12 5 die Stadt Montreal beteiligt 21 Trotz aller Schwierigkeiten war mit Ausnahme des Wohnkomplexes Habitat zum Eroffnungstag am 28 April 1967 alles rechtzeitig fertiggestellt Fur die Expo 67 wurden insgesamt 847 Pavillons und Gebaude gebaut sowie 27 Brucken errichtet Hinzu kamen 83 Kilometer Strassen und Wege 37 Kilometer Wasserstrassen 161 Kilometer Gas Wasser und Elektrizitatsleitungen 88 495 Kilometer Telefonleitungen 24 484 Parkplatze 14 950 Baume 4330 Abfalleimer und 6150 Laternen 22 Eroffnung Durchfuhrung und Schluss Bearbeiten Die Eroffnungszeremonie fand am Donnerstagnachmittag den 27 April 1967 statt Die Feier welche nur geladenen Gasten vorbehalten war wurde auf dem Place des Nations abgehalten Roland Michener der als Generalgouverneur von Kanada die Schirmherrschaft der Veranstaltung ubernahm eroffnete die Feier nachdem Premierminister Pearson die Expo Flamme entzundet hatte An den Feierlichkeiten nahmen uber 7000 Gaste teil darunter uber 1000 Medienvertreter und 53 Staatsoberhaupter Mittels NTSC wurde das Ereignis in Farbe und uber Satellit live ubertragen Uber 700 Millionen Menschen verfolgten weltweit als Horer oder Zuschauer das Fest Die Flugstaffel Golden Centennaires schloss die offizielle Eroffnungsfeier im Zuge der Hundertjahrfeier Kanadas mit einem Uberflug uber das Expo Gelande und dem Hafen ab Sie zeigte im Verlauf der Messe insgesamt 103 Shows 23 Die Staffel umfasste Avro 504 Canadair CF 104 und CF 101 Voodoo Fur die Offentlichkeit wurde die Expo offiziell am Freitagmorgen den 28 April 1967 um 09 30 Uhr eroffnet Dazu wurden bereits um 08 30 Uhr die Wartenden bis zum Place d Accueil vorgelassen 8 Im Gegensatz zu den erwarteten 200 000 Menschen verzeichnete die Expo am Eroffnungstag etwa 310 000 bis 350 000 Besucher Al Carter ein 41 jahriger Jazzmusiker aus Chicago kaufte das Ticket mit der Nummer 00001 Da er damit symbolisch als erster Besucher der Messe galt erhielt er eine goldene Uhr als Geschenk 24 Bereits in den ersten drei Tagen verzeichnete die Messe uber eine Million Besucher Den besucherstarksten Tag hatte die Expo am 30 April mit 569 500 Menschen 25 nbsp Angehorige der Gendarmerie royale du Canada au Quebec vor dem Expo SchriftzugDie Eintrittspreise lagen fur ein Tageskarte bei einem Erwachsenen bei 2 50 Dollar fur Kinder bei 1 25 Dollar eine Wochenkarte kostete 12 Dollar ermassigt 10 Dollar fur Kinder 6 Dollar Eine Saisonkarte fur die gesamte Dauer der Ausstellung lag bei 35 Dollar ermassigt 30 Dollar fur Kinder 17 Dollar 26 Die Saisonkarte wurde in der Art eines Reisepasses als kleines Buchlein ausgegeben der das Sammeln von individuell gestalteten Stempeln der einzelnen nationalen Pavillons ermoglichte Am Eroffnungstag sorgten die Uniformen der britischen Messehostessen fur erhebliche Kommentare Bestandteil ihrer Uniformen war der erst in den 1960er Jahren durch die Modedesignerin Mary Quant geschaffene Minirock Bis zur Mitte des Sommers zogen fast alle anderen Pavillons nach und passten die Mode ihrer Hostessen diesem Trend an Ein herausragendes Merkmal der Ausstellung war das umfangreiche kulturelle Programm Es gab ebenso Galerien wie auch Opern Ballett Theater und Orchesterauffuhrungen und viele andere kulturelle Ereignisse Das musikalische Spektrum reichte von Jazz Gruppen bis Pop Musikern Neben den nationalen Pavillons konzentrierten sich die Shows und Konzerte vor allem auf den Place des Arts das Expo Theater den Place des Nations den Bereich von La Ronde und den Automotive Stadion 27 Wahrend das Expo Gelande um 22 Uhr schloss gab es im La Ronde Veranstaltungen die bis 2 30 Uhr morgens andauerten Daruber hinaus sendete die Ed Sullivan Show am 7 und 21 Mai live von der Expo 67 Ed Sullivan begrusste dort u a das Gesangstrio The Supremes die Schauspielerin und Schlagersangerin Petula Clark sowie die australische Gruppe The Seekers als seine Gaste in der Show Zu den bekanntesten Besuchern der Expo zahlen Konigin Elisabeth II Lyndon B Johnson Grace Kelly Jacqueline Kennedy Robert F Kennedy Haile Selassie Charles de Gaulle Bing Crosby Harry Belafonte Maurice Chevalier Maharishi Mahesh Yogi und Marlene Dietrich Musiker wie Thelonious Monk Grateful Dead Tiny Tim und Jefferson Airplane unterhielten die Besucher 28 Die Expo schloss ihre Tore am Sonntagabend den 29 Oktober 1967 An diesem Schlusstag besuchten 221 554 Menschen die Ausstellung Um 14 Uhr begann Generalkommissar Pierre Dupuy mit der Ehrung der teilnehmenden Nationen und Organisationen Teil der Schlusszeremonie war das Einholen der Flaggen Sie wurden in umgekehrter Reihenfolge eingeholt wie sie am Eroffnungstag gehisst worden waren Kanadas Flagge zuerst Nigerias Flagge zuletzt Nachdem Premierminister Pearson die Expo Flamme geloscht hatte schloss Generalgouverneur Michener die Veranstaltung auf dem Place des Nations mit den Worten It is with great regret that I declare that the Universal and International Exhibition of 1967 has come to an official end Mit grossem Bedauern erklare ich dass die universelle und internationale Ausstellung von 1967 zu ihrem offiziellen Ende gekommen ist 29 Alle Fahrgeschafte und der Minirail wurden um 15 30 Uhr abgestellt Das Expo Gelande schloss um 16 00 Uhr seine Tore und der Montreal Expo Express verliess um diese Zeit das Gelande in Richtung Place d Accueil Mit einem einstundigen Feuerwerk ging die Weltausstellung zu Ende In den sechs Monaten verzeichnete die Expo insgesamt 50 306 648 Besucher 26 Setzt man die Besucherzahl ins Verhaltnis zur Bevolkerung des Gastgeberlandes das im Austragungsjahr 20 378 000 Einwohner 30 betrug ergibt sich ein bisher unerreichter Pro Kopf Rekord Begleiterscheinungen und Probleme Bearbeiten Wenige Tage vor der Eroffnung der Weltausstellung besuchte der franzosische Staatsprasident Charles de Gaulle Montreal Die Reise die vordergrundig mit der Expo zusammenhing nutze er zur Unterstutzung der Unabhangigkeitsbewegung Quebecs von Kanada Stille Revolution und Unabhangigkeitsbewegung in Quebec In einer umstrittenen Rede vom Balkon des Montrealer Rathauses am 24 Juli wandte er sich an die Bevolkerung hielt eine Pladoyer fur die Freiheit der Provinz Quebec und schloss seine Rede mit den beruhmt gewordenen Worten Vive Montreal Vive le Quebec Vive le Quebec libre Vive vive Vive le Canada francais Et vive la France Die Weltausstellung in Montreal fiel in eine Zeit internationaler teilweise auch bewaffneter Konflikte die entsprechende Demonstrationen nach sich zogen In Kanada und im Speziellen in der Provinz Quebec gab es in den 1960er Jahren ebenfalls politische Brandherde und Zerwurfnisse wie die Stille Revolution oder die wachsende Unabhangigkeitsbewegung Vor diesem Hintergrund drohten Terroristen der Front de liberation du Quebec damit die Weltausstellung zu storen Es kam jedoch zu keinen Zwischenfallen Am Eroffnungstag belagerten Gegner des Vietnamkriegs die Expo Ihre Demonstrationen konzentrierten sich gegen den Besuch des US Prasidenten Lyndon B Johnson Befurchtungen dass der kubanische Pavillon durch Anti Castro Krafte bedroht werden konnte bewahrheiteten sich nicht Im September drohte ein 30 Tage dauernder Streik die Expo in massive Schwierigkeiten zu bringen Bis Ende Juli gingen Schatzungen noch davon aus dass die Besucherzahl die 60 Millionen Marke uberschreiten wurde Der Streik zog die Umsatz und Besucherzahlen deutlich nach unten Ein weiteres Problem waren die Unterkunfte fur die Gaste Die fur diesen Zweck eigens gegrundete Gesellschaft Logexpo leitete die Gaste in Unterkunfte im Gebiet von Montreal Dazu bediente man sich nicht nur konventionellen Hotels und Motels sondern auch privater Unterbringer Einige der Gaste erhielten inakzeptable Unterkunfte zu uberteuerten Konditionen Nachdem sich das Management der Logexpo weigerte das Problem anzugehen ubernahm die Provinz Quebec die Verantwortung 29 Bereits in der Planungsphase stellte sich heraus dass die Expo keinen Gewinn abwerfen wurde Durch die sehr guten Besucherzahlen und damit hoheren Einnahmen wurden sogar weniger Schulden gemacht als ursprunglich erwartet Bund Provinz und Stadt trugen das Defizit zu unterschiedlichen Teilen Einnahmen in Hohe von 221 239 872 Dollar standen Ausgaben in Hohe von 431 904 683 Dollar gegenuber was einem Schuldenstand von 210 664 811 entsprach 26 Beschreibung BearbeitenGelande Bearbeiten nbsp Lageplan der Expo 67Die Expo 67 fand auf der Halbinsel Cite du Havre fruher als Mackay Pier bezeichnet und den im Sankt Lorenz Strom gelegenen Inseln Sainte Helene und Notre Dame statt Das 365 Hektar grosse Gelande befindet sich in der Nahe des Montrealer Hafens und der Altstadt womit es zentral gelegen ist Beide Inseln sind sowohl untereinander als auch mit beiden Uferteilen Montreals uber Brucken verbunden Vom Parc de la Cite du Havre fuhrt die Pont de la Concorde engl Concordia Bridge zur Sudspitze der Ile Sainte Helene die am 21 Oktober 1965 eingeweiht 31 wurde Die 690 Meter lange Balkenbrucke ermoglichte der Expo 67 den schnellsten Zugang zum Haupteingang am Place d accueil Am ostlichen Ufer der Insel andert die Brucke ihre Richtung um rund 30 Grad in sudostliche Richtung und verbindet als Pont des Iles damit auch die zweite Insel Notre Dame Von der Avenue De Lorimer zweigt eine weitere Hauptstrasse ab die als Pont Jacques Cartier den Sankt Lorenz Strom der an dieser Stelle 1700 Meter breit ist uberfuhrt und die Innenstadt Montreals ebenfalls mit der der Ile Sainte Helene verbindet Die 2 7 Kilometer lange Stahlfachwerkbrucke die auch uber Ile Notre Dame verlauft verbindet damit als einzige Bauwerk uber das Expogelande beide Uferseiten des Sankt Lorenz Stroms miteinander Sie besteht bereits seit Anfang der 1930er Jahre und ist Teil des innerstadtischen Highway 134 Freizeitpark La Ronde Bearbeiten nbsp La SpiraleDer Freizeitpark La Ronde im nordlichen Teil der Ile Sainte Helene war ein eigener Unterhaltungsbereich mit Fahrgeschaften auf rund 54 Hektar Er war taglich von 9 30 Uhr bis 2 30 Uhr geoffnet und lockte insgesamt 22 5 Millionen Besucher an Die Erbauer des Freizeitanlage holten sich weltweit Anregungen von anderen Vergnugungsparks und erhielten sogar personliche Beratung von Walt Disney 32 Der Freizeitpark bot viele klassische Fahrgeschafte wie Karusselle und Autoscooter an Dem Besucher war es moglich mit Hilfe einer der Seilbahnlinien das Gelande von oben zu besichtigen Daneben gab es einen knapp 100 Meter hohen Aussichtsturm La Spirale er war das hochste Bauwerk der Weltausstellung in Montreal Der bis heute erhaltene schlanke Turm besitzt in einer Hohe von 73 Metern eine Aussichtsplattform zu der man mittels eines an der Aussenseite des Turmschafts entlangfahrenden Aufzuges gelangt Am Fusse des Turms befand sich die Revuetheater Garden of Stars mit 1500 Sitzplatzen Zentrum der Anlage bildete Le Village das im typischen alten Stil ein historisches frankokanadisches Dorf nachbildete Ein im Dorf befindlicher Platz wurde fur verschiedene Tanzauffuhrungen verwendet und bot Cafes und Diskotheken Handwerker aus ganz Quebec prasentierten ihr Kunsthandwerk und boten es in den Boutiquen im Dorf zum Verkauf an Der Delphinsee ein kunstlich angelegter See mit den Massen 300 200 12 Meter war Schauplatz fur Freiluftattraktionen wie Wasserski oder Prazisionsfahrten mit Booten Am Ufer des Sees befand sich das Aquarium Alcan Pavilion Es beherbergte 23 Fischbehalter ein Wasserzirkus und ein Amphitheater in dem Delfinshows dargeboten wurden Das Youth Pavilion war ein von 33 kanadischen Jugendorganisationen gestalteter Pavillon der verschiedene Darbietungen zur Kunst und Kultur von Jugendlichen prasentierte Der Pavillon befand sich in der Nahe zur Expo Express Haltestelle La Ronde verfugte uber eine eigene Marina die Platz fur bis zu 250 Yachten hatte Um das halbmondformige Becken gab es eine zweistufige Promenade an denen sich Geschafte Restaurants und Boots Dienstleister wie Wartungs und Reparaturwerkstatten gruppierten Um moglichst vielen Bootsbesitzern den Besuch der Expo uber den Wasserweg zu ermoglichen war die Liegezeit auf acht Tage begrenzt 33 nbsp In der Bildmitte im Hintergrund das Gyrotron im Vordergrund der Expo ExpressDer sogenannte Gyrotron war ein monumentales pyramidenformiges Bauwerk und dominierte baulich das Gelande von La Ronde Die vom englischen Designer Sean Kenny in Zusammenarbeit mit George Djurkovic und Boyd Auger 34 gestaltete Pyramide beherbergte mehrere Fahrgeschafte Das spektakularste und grosste davon hiess ebenfalls Gyrotron und beforderte den Besucher auf mehreren Stockwerken durch eine kunstlich geschaffene Kulisse Bis zu vier Personen wurden dabei pro Waggon mit zugigem Tempo durch eine Welt von Monstern und Vulkanausbruchen gefahren 35 Das Carrefour International beherbergte Restaurant und Barbereich mit kleinen Geschaften nationale Restaurants der Lander Schweiz Tschechoslowakei Niederlande und Deutschland Filme Bearbeiten Als eine der Attraktionen der Expo 67 galten sogenannte Multi Leinwand Filme In dieser speziellen Technik wurde das Filmgeschehen auf mehrere Leinwande verteilt gezeigt Fast alle Pavillons zeigten Kurzfilme oder vertonte Bildschauen 36 Der kanadische Pavillon zeigte den 22 minutigen Film Canada 67 der von einer kanadischen Telefongesellschaft in Auftrag gegeben worden war Der Film wurde in einem speziellen 360 Grad Kino auf neun Leinwanden bis zu 1500 Zuschauern gezeigt Zwolf synchronisierte Tonkanale umhullten das Publikum klangtechnisch Der Film wurde mit einer etwa 200 Kilogramm schweren Spezialkamera in den Walt Disney Studios aufgenommen Die Zuschauer konnten nur knapp die Halfte des gezeigten Films sehen waren aber gleichsam durch diesen atmospharisch umgeben Der Film war eine Kamerareise vom Osten bis zum Westen Kanadas und zeigte die Fortbewegung zu Land zu Wasser und in der Luft In einer Szene flog man beispielsweise uber die Niagarafalle hinweg Am Ende des patriotisch angehauchten Filmes wurden Szenen der Calgary Stampede mit der Nationalhymne O Canada untermalt Ein weiterer sehr beachteter Filme war In the Labyrinth franz Dans le labyrinthe des kanadischen Filmemachers Roman Kroitor dem Mitentwickler des Kinosystems IMAX Der 21 Minuten dauernde Film im Verfahren des Split Screen wurde in einem eigens dafur erbauten mehrstockigen Kino aufgefuhrt 37 Der Inhalt war die moderne Adaption des mythologischen Helden der den menschenfressenden Minotauros in der Mitte eines Labyrinths finden und toten will Das Filmtheater bestand aus funf Stockwerken mit Balkonen in welches sich die Zuschauer begaben und von dort auf eine 15 Meter hohe uber alle Stockwerke angebrachte Leinwand schauen konnten Gleichzeitig konnte man sich uber die Balkonbrustung beugen und den auf dem Boden des Theaters projizierten Teil des Filmes anschauen Die Handlungen auf beiden Leinwanden erganzten sich Beispielsweise begann der Film mit einem im Krankenhaus geborenen Saugling der auf der horizontalen Leinwand gezeigt wurde Der an der Geburt beteiligte Arzt wurde auf der vertikalen Leinwand gezeigt Der Film zeigt die Entwicklung dieses neugeborenen Menschen in verschiedenen Stadien der verschiedene Hohen und Tiefen durchlebt Der Film wurde 1979 in einer Ein Leinwand Variante neu aufgelegt 38 Der im tschechoslowakischen Pavillon gezeigte Film Kinoautomat One Man and His House von Raduz Cincera war der weltweit erste interaktive Film und ein so grosser Erfolg dass Produzenten aus der ganzen Welt den Kinoautomaten kaufen wollten Der auf Englisch synchronisierte 63 minutige Film basiert auf schwarzem Humor begann mit einer Vorausblende und handelt inhaltlich von dem Filmhelden Petr Novak gespielt von Miroslav Hornicek der sich zusehends in ungluckliche Situationen manovriert Jeder der 127 Kinositzplatze war mit einem grunen und einem roten Knopf ausgestattet Wahrend der Filmhandlung hatten die Zuschauer die Moglichkeit an bestimmten Sequenzen eine Wahl zum Handlungsablauf zu treffen 39 Bauten Pavillons und Exponate Bearbeiten nbsp Platz der Nationen mit den Flaggen der TeilnehmerlanderAn der Expo 67 wurden 107 Pavillons prasentiert die von den teilnehmenden Landern und Gesellschaften das Motto Der Mensch und seine Welt verkorperten Davon dienten 51 Pavillons der nationalen Prasentation in 25 Pavillons stellten Firmen aus und 17 waren der Themenprasentation vorbehalten Sechs weitere Pavillons waren Kanada vorbehalten funf den Vereinigten Staaten und drei fur internationale Organisationen und die Stadte Wien und Paris 26 Der mit 13 Millionen Personen meistbesuchte Pavillon war derjenige der Sowjetunion An zweiter Stelle wurde mit 11 Millionen Besuchern der Pavillon des Gastgeberlandes Kanada besucht danach folgte mit 9 Millionen derjenige der USA Frankreich mit 8 5 Millionen und Tschechoslowakei mit 8 Millionen 40 Das bauliche Wahrzeichen der Weltausstellung war die 21 Meter hohe und 65 Tonnen schwere Skulptur Man von Alexander Calder auf der Ile Sainte Helene Folgende Staaten nahmen mit einem Pavillon an der Expo 67 teil Afrika Algerien Kamerun Tschad Kongo Elfenbeinkuste Athiopien Gabun Ghana Kenia Madagaskar Marokko Mauritius Niger Ruanda Senegal Tansania Togo Tunesien Uganda und Obervolta Asien Burma Ceylon China Taiwan Korea Indien Iran Israel Japan Thailand und die Vereinigte Arabische RepublikAustralien AustralienKaribikstaaten Barbados Grenada Haiti Kuba Jamaika Trinidad und Tobago GuayanaEuropa Belgien Deutschland West Danemark Finnland Frankreich Grossbritannien Griechenland Island Italien Monaco Niederlande Norwegen Osterreich Schweden Schweiz Tschechoslowakei Sowjetunion und JugoslawienLateinamerika VenezuelaNordamerika Kanada Mexiko und die USADie meisten der 62 teilnehmenden Nationen hatten ihre eigenen Pavillons Einige Lander wie die skandinavischen und afrikanischen prasentierten sich jedoch in gemeinschaftlich genutzten Bauten Daneben hatten die kanadischen Provinzen Ontario Quebec die Atlantikprovinzen und die westlichen Provinzen ihre eigenen Pavillons ebenso wie die Indianer in Kanada Daruber hinaus hatten einige Wirtschaftsunternehmen und die kanadische Industrie der Papier und Pulpeproduktion eigene Pavillons Letzte prasentierte sich auf der Ile Notre Dame mit einem Pavillon der einen stilisierten Wald darstellte Die in unterschiedlichen Gruntonen bis zu acht Stockwerke hohen spitz zulaufenden quadratischen Pyramiden boten Raum fur vier Ausstellungen 41 nbsp Produktprasentation des Alfa Romeo MontrealArchitektonisch folgten die Pavillons der Expo 67 dem baulichen Trend zumeist stutzenlose Innenraume mit Hilfe leichten Raumtragwerken zu uberdachen Fur den Pavillon Mensch und die Gemeinschaft entwarfen beispielsweise die Architekten Erikson amp Massey sechseckige ubereinander gestapelte Balkenkranzen die sich nach oben parabelformig verjungten Dadurch entstanden Zwischenraume die mit Lattenrosten und Plastiksegmenten bedeckt wurden Die Weltausstellung wurde jedoch auch von Firmen als Podium fur ihre Produktprasentation verwendet Beispielsweise stellte der italienische Autohersteller Alfa Romeo die Konzeptstudie von zwei weissen Sportcoupes aus Das Fahrzeug ging im etwas veranderten Design in den 1970er Jahren als Alfa Romeo Montreal benannt nach Ausstellungsort der Expo 67 in Serie Man the producer Bearbeiten nbsp Der Themenpavillon Man the ProducerIn der Mitte der Ile Notre Dame befand sich einer der grossten Pavillons zum Themenschwerpunkt Man the producer deutsch Die Menschheit als Produzent Der Pavillon bestand aus mehreren unterschiedlich ausgepragten teilweise ineinander verschachtelten Pyramidenkorpern Inhalt der sich darin befindlichen Ausstellung war das Verhaltnis der Menschheit zur Natur und ihren Ressourcen Eine audiovisuelle Prasentation im ersten Teil zeigte verschiedene Elemente in ihrer naturlichen Umgebung sowie die Gewinnung und Nutzung dieser Elemente und welchen Einfluss die Erzeugung von Energie auf unser Leben hat Der zweite Teil konzentrierte sich auf den technologischen Fortschritt und zeigte u a die Automation und ihre Auswirkung fur die Produktion und die Menschheit Auch altere technische Erfindungen wurden Revue passiert Der dritte und letzte Teil der Ausstellung zeigte wie die Menschheit die neue Technologie positiv nutzen konnte und stellte gleichzeitig die Frage ob eine Kontrolle der Menschheit uber den Nutzwert bestehen konne 42 Sowjetischer Pavillon Bearbeiten nbsp Sowjetischer PavillonDer Pavillon der Sowjetunion ebenfalls auf der Ile Notre Dame gelegen fiel durch sein hochgezogenes konvexes Dach und die glasernen Wande auf Er stand dem Pavillon der USA am Ufer der Ile Sainte Helene genau gegenuber und wurde von Michail W Possochin entworfen dem damaligen Chefarchitekten Moskaus von 1961 bis 1980 Der 60 Millionen DM teure Bau wurde bei einer italienischen Baufirma in Auftrag gegeben und nach Ende der Expo nach Moskau versetzt 43 1967 war der 50 Jahrestag der Russischen Revolution 1917 an die am Eingang des Pavillons eine grosse Leninbuste erinnerte Die Ausstellung im Inneren beschrankte sich auf die jungere Geschichte des Landes die Lebensweise die Landwirtschaft und die wichtigsten Industriezweige Die friedliche Nutzung der Atomenergie die in den 1960er Jahren noch sehr viel unkritischer betrachtet worden war nahm im Pavillon einen Ehrenplatz ein Der Wettlauf ins All nahm ebenfalls eine wichtige Rolle in der Selbstdarstellung des Landes ein Den Besuchern wurden Nachbildungen des Raumschiffs Wostok 1 mit dem Juri Gagarin den ersten Flug in den Weltraum absolvierte und anderen Satelliten prasentiert Ein Kino brachte den Besuchern die verschiedenen Landesteile filmisch naher Auch wurden folkloristische Tanze und Lieder aufgefuhrt Der sowjetische Pavillon war der bestbesuchte und beherbergte mit 1100 Sitzplatzen ebenfalls das grosste Restaurant auf der Weltausstellung 44 US amerikanischer Pavillon Bearbeiten nbsp Die Biosphere war der Ausstellungsbau der USA Der Pavillon der Vereinigten Staaten war eine geodatische Kugel deren Tragstruktur aus in Dreiecken angeordneten Staben aus Stahl noch erhalten ist Die Hulle aus transparentem Acryl verbrannte wahrend eines bei Renovierungsarbeiten 1976 ausgebrochenen Feuers Die heute Biosphere genannte Kugel war ein Entwurf des Architekten Richard Buckminster Fuller Die 600 Tonnen schwere Konstruktion aus Acryl misst 76 2 Meter im Durchmesser Da sie auf einem Kleinkreis ruht ist ihre Hohe mit 62 8 Meter etwas niedriger Ihr Volumen betragt 189 724 Kubikmeter Die Kugeloberflache besteht aus Dreiecken mit 2 4 Meter Kantenlange Das Bauwerk gilt wegen seiner Vorbildfunktion als Architekturikone 45 Seine Baukosten betrugen 9 3 Millionen Dollar Wahrend der Expo fuhr eine Einschienenbahn durch das Bauwerk Es beherbergte mit 37 Metern die damals langste Rolltreppe der Welt 46 Die unmittelbar am Westufer der Ile Sainte Helene gelegene Biosphere lag durch den Le Moyne Kanal getrennt genau gegenuber dem sowjetischen Pavillon Die fur damalige Verhaltnisse sehr gewagte Architektur avancierte schnell zum Symbol der Expo 67 Der Pavillon zeigte viele Aspekte der Kunst und Unterhaltung insbesondere Werke aus der Pop Art und Op Art Daneben zeigten die USA ihre Geschichte von der Besiedlung bis zu modernen Errungenschaften 47 Deutscher Pavillon Bearbeiten nbsp Briefmarke des deutschen PavillonsDer deutsche Pavillon wurde von Frei Otto in Zusammenarbeit mit Rolf Gutbrod gestaltet und war gleichzeitig sein erstes Grossprojekt Die Aussenanlagen plante Heinrich Raderschall Die riesige Zeltkonstruktion ahnelt der ebenfalls von Otto entworfenen Uberdachung des Olympiastadions Munchen Sie wurde von acht Masten als weisses Kunststoffnetz an 31 Ankerpunkten gehalten Das Zelt war 130 Meter lang 105 Meter breit und bedeckte eine Flache von 8000 Quadratmetern Die Masten ragten zwischen 14 und 38 Meter in die Hohe 48 Ein umlaufendes Seil begrenzte am Rand die Dachflache an den 31 Ankerpunkten Otto plante daruber hinaus eine Gartenterrasse die jedoch nicht verwirklicht wurde Der vielbeachtete Pavillon der Deutschen 49 dessen verantwortlicher Ingenieur Fritz Leonhardt war erhielt den nach Auguste Perret benannten internationalen Architekturpreis Prix Perret Der Pavillon wurde der Stadt Montreal von der Bundesregierung uberlassen jedoch einige Jahre spater wieder abgebaut 50 Der Pavillon prasentierte die deutsche Ingenieurskunst sowie die wissenschaftlichen Beitrage Eine Ausstellung hatte die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges zum Thema Neben einer Replik der Gutenberg Bibel demonstrierte die Ausstellung die Auswirkungen der Revolutionierung der Drucktechnik auf die Welt des Schreibens und der Kommunikation des Menschen Schautafeln gingen auf den bedeutenden Chemiker und Physiker Otto Hahn ein der fur die Entdeckung der Kernspaltung 1944 den Nobelpreis fur Chemie erhalten hatte Von Philipp Harth wurde die Bronzeplastik Wolf Chimare eine Leihgabe der Hamburger Kunsthalle gezeigt Daruber hinaus gab es im deutschen Pavillon zahlreiche musikalische Auffuhrungen 51 Kanadischer Pavillon Bearbeiten nbsp Kanadischer PavillonDer Hauptbau des kanadischen Pavillons bestand in seiner Grundform aus einer auf der Spitze stehenden quadratischen Pyramide die viele andere Bauten auf der Expo uberragte Der Name des vom Architekten Rod Robbie geschaffenen Bauwerks Katimavik kommt aus dem Inuktitut und bedeutet Treffpunkt Dem Namen entsprechend zeigte dieser Hauptpavillon ubergreifende Themen uber den Menschen und seine Welt Die quadratische Grundflache konnte von den Besuchern als Aussichtsplattform genutzt werden Ein besonderes Merkmal des Pavillons war der stilisierte Baum mit 1500 herbstlich gefarbten Blattern die aus Fotografien von Kanada zusammengesetzt wurden 52 Die kanadischen Pavillons standen in der sudlichen Spitze der Ile Notre Dame auf gut 30 000 Quadratmetern und zeigten uber 125 verschiedene Ausstellungen die das Leben in Kanada darstellten 53 In unmittelbarer Nachbarschaft befanden sich die Pavillons der kanadischen Provinzen Eine der grosseren Ausstellungen Wachstum Kanadas prasentierte in einem Drehtheater mit einem Fassungsvermogen von uber 1000 Menschen eine halbstundige Vorfuhrung Das Theater war in sechs Segmente unterteilt eines davon war fur den Ein und Ausstieg die restlichen funf Segmente zeigten die jeweiligen thematischen Abschnitte des Wachstums von Kanada Ein 500 Zuschauer fassendes Theater des Arts Center zeigte taglich folkloristische Tanzvorfuhrungen Dort traten ebenfalls klassische und populare Kunstler auf Im Gelande befand sich ebenfalls ein 1200 Besucher fassendes Amphitheater 54 Schweizer Pavillon Bearbeiten nbsp Schweizer PavillonDer Schweizer Pavillon eine Stahlkonstruktion geplant von Werner Gantenbein 55 befand sich im nordlichen Teil der Ile Sainte Helene in der Nahe zur U Bahn und Expo Express Haltestelle Er bestand aus mehreren unregelmassigen ineinander verschachtelten Quadern Das Erdgeschoss war komplett verglast das obere Stockwerk mit rotem Zedernholz verkleidet Im Erdgeschoss zeigten sechs grosse von Gerard Miedinger und Celestino Piatti gestaltete Zylinder Rotovision genannt die Schweiz in einem audiovisuellen Schauspiel Rolltreppen verbanden beide Stockwerke des klimatisierten Gebaudes Im Obergeschoss wurde in einem 460 Zuschauer fassenden Vorfuhrraum ein 20 Minuten dauernder Film von Ernst A Heiniger gezeigt der die neuen Techniken illustrierte Im industriellen Bereich prasentierte die Schweiz verschiedene Formen der Energiegewinnung die Uhrenindustrie die chemisch pharmazeutische Industrien sowie die Textil und Bekleidungsindustrie Als besondere Attraktion konnte im Schweizer Pavillon eine Casium Atomuhr angeschaut werden 56 Akzentuiert wurde der Bau durch eine Vielzahl von Metallplastiken Schweizer Kunstler namentlich Alberto Giacometti Zoltan Kemeny Walter Linck Max Bill Robert Muller Jean Tinguely und Bernhard Luginbuhl 57 Weitere Pavillons Bearbeiten Der von Jean Faugeron entworfene franzosische Pavillon auf der Ile Notre Dame ein noch immer erhaltenes Bauwerk ist eine massive Stahl Beton Konstruktion die von Glas und Aluminiumelementen als Sonnenschutz umrahmt wird Das Gebaude mit skulpturalen Charakter besteht aus acht Ebenen bietet 19 800 Quadratmeter Ausstellungsflache und ist 30 5 Meter hoch Die franzosischen Beitrage hatten das Thema Tradition und Erfindungsgeist 58 nbsp Pavillon von GrossbritannienIn der Nahe des franzosischen und des deutschen Pavillons und auch auf der Ile Notre Dame befand sich der Pavillon Grossbritanniens an einer der Stationen des Expo Express Er wurde von einem fensterlosen weissen rund 61 Meter hohen Turm dominiert 59 der auf seiner abgeschragten Spitze einen dreidimensional geformten Union Jack trug In diesem an eine Kathedrale erinnernden Bauwerk wurden in der dunklen Atmosphare aufgezeichnete Musik dargeboten Die Exponate des Pavillons stellten die Entwicklung des Landes beginnend mit der vorromischen Zeit dar Riesige Banner erinnerten an Personlichkeiten aus der Geschichte des Landes auf dem Gebiet der Kunst Wissenschaft und der Politik 60 Transportsysteme Bearbeiten Zugang zur Expo 67 Bearbeiten Der Zugang zum ostlich der Innenstadt gelegenen Messegelande der Weltausstellung war sowohl zu Fuss uber Brucken als auch mit dem Individualverkehr und offentlichen Verkehrsmitteln auf die Ile Sainte Helene moglich Daruber hinaus bestand auch ein Hubschrauber Shuttleservice 61 nbsp Expo Express Zug an der Haltestelle Place d Accueil Hauptartikel Expo Express Der Expo Express franz l express Expo war ein 5 7 Kilometer langes ausschliesslich oberirdisch verlaufendes Bahnsystem das eigens fur die Expo 67 fur 18 Millionen Dollar erbaut worden war Die Bahn verkehrte im Funfminutentakt und konnte etwa 1000 Personen stundlich befordern 62 Die Flotte bestand aus sechs Zugen zu je acht Waggons und war an die Montrealer U Bahn angeschlossen die zuvor im Oktober 1966 eingeweiht worden war 63 Das aerodynamische Design der U Bahn Triebwagen war fur damalige Verhaltnisse futuristisch Nach der Expo wurden die Zuge an die Metro Montreal verkauft und verkehrten zunachst auf einer verkurzten Linie bis ihr Dienst 1972 vollstandig aufgegeben wurde Der Expo Express war gleichzeitig das erste vollautomatische U Bahnsystem Nordamerikas Dieser Umstand wurde allerdings nicht breit publiziert da man befurchtete die Offentlichkeit wurde einen automatisierten Zug nicht annehmen Aus diesem Grund fuhr in jedem Zug ein Schaffner mit der allerdings lediglich die Turen an den Haltepunkten offnete und schloss Neben dem Expobus war auch die Fahrt mit einem Luftkissenfahrzeug Hovercraft zum Messegelande moglich Am 3 August 1967 ereignete sich ein Unfall mit einem der Boote der einen Bruckenpfeiler streifte Die anschliessende Panik fuhrte zu vier verletzten Personen 64 Eine Moglichkeit die Landschaft der Expo auf dem Wasserweg zu erkunden boten die Ausflugsdampfer Vaporatto die vor allem auf den Kanalen und dem kleinen See der Ile Notre Dame verkehrten Ausserdem dienten diese Schiffe auch als Fahrverbindung zwischen dem deutschen Pavillon und L Anse du Pecheur 65 Fortbewegung innerhalb des Expogelandes Bearbeiten nbsp Bahnsysteme auf der Expo 67Das Gelande war durch ein Wege und Strassennetz fur Fussganger zwar gut erschlossen aber mit 83 Kilometern sehr weitlaufig Daher wurden mehrere Verkehrssysteme aus Fahrrad Taxis und diversen Bahnen eingerichtet Ein grafisches Leitsystem vereinfachte die Orientierung auf dem Gelande Neben dem Expo Express war die Einschienenbahn Minirail von Willy Habegger das an Fahrgasten gemessen zweitgrosste Transportsystem Sie beforderte allerdings die Besucher nur innerhalb des Weltausstellungsgelandes und diente auch mehr der Vergnugungs und Aussichtsfahrt denn der reinen Personenbeforderung Die Bahn war eine Sattelbahn bei der der Fahrbalken auf Stelzen mehrere Meter uber das Gelande und teilweise uber die Wasserflachen verlief Die Hauptroute und langste Linie Blaue Linie der Minirail verband beide Inseln miteinander Eine kurzere Linie Gelbe Linie fuhr auf dem Gelande des Freizeitparks La Ronde 66 Mit der Seilbahn namens Sky Ride konnte man sich von der Haltestelle La Ronde des Expo Expresses uber den Delfinsee in den Bereich Village des Freizeitgelandes bringen lassen 67 Die kleine Parkeisenbahn La Balade war eine weitere Fortbewegungsmoglichkeit auf den Inseln Die Bahn stammt von der Torontoer Messe Canadian National Exhibition 68 Mit Hilfe des sogenannten Pedicab einer von Studenten betriebenen Fahrradrikscha mit zwei Sitzplatzen konnten man sich uber das Gelande fahren lassen 69 Nachwirkungen und Rezeption BearbeitenHinterlassenschaften und Nachnutzung Bearbeiten nbsp Der Place des Nations im Jahr 2006Die meisten Bauwerke und Pavillons wurden nach Ende der Weltausstellung abgerissen oder an andere Stellen uberfuhrt Ubrig blieben der ehemalige US Pavillon Biosphere und die Wohnbausiedlung Habitat 67 Wahrend Renovierungsarbeiten im Mai 1976 brannte das Biosphere aus und blieb bis 1990 geschlossen Dadurch weist die Oberflache des Kugelbauwerks nicht mehr die ursprunglichen Acrylglassegmente auf sondern besteht nur noch aus dem Stahlgerippe Seit 1995 dient das Biosphere als Okomuseum und stellt das Okosystem der Grossen Seen und des Sankt Lorenz Stroms dar Der franzosische Pavillon beherbergt das Casino de Montreal mit 3200 Spielautomaten und uber 120 Spieltischen 70 Es ist das grosste Kasino in Kanada und gehort auch weltweit zu den zehn grossten Ebenfalls erhalten ist das Eroffnungsgelande Place des Nations mit seinen Tribunen Ende der 1970er Jahre war das ehemalige Expogelande Kulisse fur die Science Fiction Fernsehserie Kampfstern Galactica In der Folge Greetings from Earth Erstausstrahlung 25 Februar 1979 sah man eine Reihe der ubrig gebliebenen Bauwerke der Weltausstellung die als Schauplatz fur die zerstorte ehemalige Hauptstadt Paradeen dienten Die Grosse der Bauwerke und das vollige Fehlen jeglicher Besiedlung erwies sich als brauchbarer Drehort Ausserdem wirkten auch ein Jahrzehnt nach Ende der Expo die Bauten futuristisch 71 Auch fur die Serie Buck Rogers wurden einige Einstellungen auf dem Expogelande gedreht nbsp Jean Drapeau Park im Hintergrund die Skyline von MontrealTeile des Gelandes der Expo 67 wurde auch fur die Olympischen Sommerspiele 1976 als Regattabecken fur die Ruder und Kanuwettbewerbe und der Gartenbauausstellung Floralies Internationales 1980 verwendet 72 Auf der Ile Notre Dame befindet sich der Circuit Gilles Villeneuve eine Automobilrennstrecke auf der seit 1978 der Grosse Preis von Kanada der Formel 1 durchgefuhrt wird Die Inseln Sainte Helene und Notre Dame bilden zusammen den Parc Jean Drapeau Der fruhere Parc des Iles wurde zu Ehren des fruheren Burgermeisters von Montreal Jean Drapeau im Jahr 2000 ein Jahr nach seinem Tod nach ihm benannt 73 Der Freizeitpark La Ronde im Norden der Ile Sainte Helene blieb auch nach der Weltausstellung erhalten Der von der Kette Six Flags betriebene Vergnugungspark ist mit 41 Fahrgeschaften neun Achterbahnen darunter die Stahlachterbahn Goliath und drei Wildwasserbahnen nach Canada s Wonderland gegenwartig der zweitgrosste Vergnugungspark Kanadas Original von der Expo 67 sind allerdings nur noch wenige meist kleinere Fahrgeschafte fur Kinder erhalten geblieben Daruber hinaus ist der Aussichtsturm La Spirale und die Einschienenbahn Minirail aus dieser Zeit erhalten Der zur Zeit der Expo weiss angemalte Turm wurde spater rot weiss umbemalt Ebenfalls erhalten ist das Revuetheater Garden of Stars dessen Inneneinrichtung noch weitestgehend aus der Zeit der Expo ist Seit 1985 wird jahrlich im Sommer auf dem Gelande der internationale Feuerwerkswettbewerb L International des Feux Loto Quebec engl Montreal Fireworks Festival veranstaltet Dazu zeigen uber einen Zeitraum von mehreren Wochen verschiedene nationale Teams eine 30 minutige Feuerwerkshow die am Ende ausgezeichnet werden Bilanz Bearbeiten Der Charakter von Weltausstellungen hat sich im 20 Jahrhundert stark gewandelt In den ersten Jahrzehnten waren sie weniger international dafur universeller und futuristischer Bis zum Zweiten Weltkrieg dienten diese Veranstaltungen auch oft der Demonstration von diktatorischer oder kommerzieller Macht 74 Dafur war oftmals Glanz und Begeisterung spurbar Die Expos und Weltausstellungen wurden im Lauf der letzten Jahrzehnte immer themenzentrierter Die Expo 67 von Montreal war eine der letzten grossen Weltausstellungen der allerdings trotzdem ein Wandel anzumerken war Ihr Schwerpunkt war einerseits weit weniger auf kommerzielle Prasenz sondern mehr auf internationale Vielfalt ausgerichtet Sie warf anderseits aber auch interessante Fragen wie Hat der Mensch noch die Kontrolle uber die von ihm geschaffene Technologie auf Moshe Safdies Apartment Komplex Habitat 67 ist auch als Fragestellung zu verstehen ob solche Bauwerke eine moderne effiziente urbane Alternative zu den Einfamilienhausern in den Vororten bieten konnten 75 Die Expo bot im Gegensatz zu fruheren Veranstaltungen mehr Animationen und Filme als Exponate Sie war auch die letzte Weltausstellung an der die Rivalitat der beiden Supermachte USA und Sowjetunion durch sich gegenseitig uberbietende Pavillons und Darbietungen derart zur Schau gestellt wurde nbsp Man von Alexander CalderDer Autor Pierre Berton beschrieb die Expo 67 als Erfolg in der Zusammenarbeit zwischen dem anglophonen und frankophonen Teil Kanadas dem Flair der Provinz Quebec und dem Pragmatismus der Anglokanadier 76 Allerdings merkte Berton gleichzeitig an dass dies eine zu starke Vereinfachung der nationalen Stereotype sei Die Expo hatte dennoch fur kurze Zeit eine Brucke zwischen den zwei Einsamkeiten engl Two Solitudes 77 geschaffen 78 Die Expo 67 hatte nicht nur einen enormen Einfluss auf die Architektur sondern auch auf die Stadteplanung und das Design von Bauwerken im Speziellen 79 Diese architektonische Vielfalt fusste auf der konzeptionell festgesetzten Gestaltungsfreiheit der einzelnen Pavillons Es brauchte lediglich eine Beziehung zum frei interpretierbaren Motto Der Mensch und seine Welt zu bestehen Daher gelten viele der kreativen Bauwerke die im Zuge der Weltausstellung errichtet wurden sowohl baulich als auch technologisch als Innovation Sie blieben auch nach der Veranstaltung erhalten und einige davon werden bis heute genutzt 74 Andere wie die Kunst und Architekturhistorikerin Sibyl Moholy Nagy ausserten sich kritischer Sie schrieb dazu Praktisch gesehen ist diese Darbietung eine Kakophonie von architektonischen Fun Hats komischen Huten in Stahl Beton Stein Holz Plexiglas und Kunststoff symbolisch unterstrichen durch unzahlige Verkaufsbuden die groteske Kopfbekleidungen in unuberbietbarer Albernheit anbieten Auch Fullers geodatische Kugel Biosphere bezeichnete sie als kolossale und uberholte Seifenblase deren triviale Formgebung nichts anderes als amerikanischen Propagandaalarm bote 80 Dafur lobte man allgemein das den japanischen Metabolisten nachempfundene Wohnungsprojekt Habitat 67 als visuell beeindruckendes Ausstellungsobjekt welches den Besuchern Moglichkeiten des Planens Entwerfens und Bauens von Wohnungen vorfuhre Dass die Bauweise unter anderem aufgrund der hohen Baukosten unokonomisch ist schmalere nicht den Anspruch Experimente vorzufuhren Allerdings sei ein Hauptfehler des Konzepts die fehlende Privatsphare die vielen Dachterrassen hatten selbst Wohn und Schlafzimmerfenster zu nah aneinander geruckt 81 Trotzdem avancierte das anfangs ungeliebte und daher in seiner Grosse deutlich reduzierte Bauprojekt zu einer beliebten Wohnanlage 82 nbsp Luftbild der Ile Sainte Helene wahrend der Expo 67Der starke Besucheransturm der Weltausstellung in Montreal war auch der Tatsache geschuldet dass sie parallel uber die gesamte Ausstellungszeit eine reichhaltige Palette an arrivierten kulturellen Beitragen prasentierte Uber 20 000 Veranstaltungen boten Theater Konzert und auch Musicalvorfuhrungen Allein diese Beitrage lockten insgesamt 16 5 Millionen Besucher an Die Expo 67 kostete zwar viermal so viel wie die Expo 58 in Brussel trug allerdings zur Verbesserung der Infrastruktur bei und zahlte sich langfristig fur Montreal aus Die Weltausstellung legte Trends fur zukunftige architektonische Raumstrukturen und innovativen Verkehrskonzepten vor Daruber hinaus formulierte sie technologische Visionen fur die Bewaltigung der kunftigen Zivilisationsprobleme 72 Nationale Wurdigung Bearbeiten Die Expo 67 verdeutlichte die optimistische Einstellung vieler in Kanada in den damaligen Zeit und war gleichzeitig eine Vorahnung auf die kommenden sozialen Umwalzungen Sie hinterliess bei allen Teilnehmern einen Eindruck auch wenn sie wichtige aufkommende Fragen der indigenen Identitat und der Zukunft von Quebec in Kanada hervorhob 83 Da mit der Ausstellung auch das Centennial der Kanadischen Konfoderation gefeiert wurde erklarte der zustandige Minister der kanadische Bundesregierung die Expo 67 am 27 Februar 2018 zu einem nationalen historischen Ereignis 84 Literatur BearbeitenDeutschsprachig Joachim Kleinmanns Der deutsche Pavillon der Expo 67 in Montreal Ein Schlusselwerk deutscher Nachkriegsarchitektur Dom publishers 2020 ISBN 978 3 86922 751 1 Winfried Kretschmer Geschichte der Weltausstellungen Campus Verlag 1999 ISBN 3 593 36273 2 Erik Mattie Weltausstellungen Belser 1998 ISBN 3 7630 2358 5 Andrew Garn Hrsg Paola Antonelli Udo Kultermann Stephen Van Dyk Weltausstellungen 1933 2005 Architektur Design Graphik Deutsche Verlags Anstalt 2008 ISBN 978 3 421 03696 4 S 152 173 Sibyl Moholy Nagy Expo 67 In Bauwelt Band 58 Nr 28 29 1967 S 687 696 Digitalisat Englischsprachig Gabrielle Roy Guy Robert Terres des Hommes Man and His World Canadian Corporation for the 1967 World Exhibition Ottawa Pierre Berton 1967 The Last Good Year Doubleday Canada Toronto 1997 ISBN 0 385 25662 0 Official Expo 1967 Guide Book MacLean Hunter Publishing Co Toronto 1967 Bill Cotter Montreal s Expo 67 Arcadia Pub 2016 ISBN 978 1 4671 1635 0 Weblinks BearbeitenAllgemeine enzyklopadische Darstellung Expo 67 In The Canadian Encyclopedia Abgerufen im 1 Januar 1 englisch francais Expo 67 Bureau International des Expositions englisch Offizielle Seite zu Expo 67 der Stadt Montreal zum 40 jahrigen Jubilaum franz Expo 67 Montreal World s Fair engl Die Geschichte der Weltausstellungen Expo67 Memento vom 15 Januar 2013 im Internet Archive Seite zur Expo 67 franz engl Bild Ton und Filmmaterial Archive nbsp Commons Expo 67 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Expo67 museum Digitalisierte historische Sammlung von Dokumenten zur Expo 67 Archivmaterial der Library and Archives Canada zur Expo 67 Film uber die Expo 67 aus der Filmothek des Bundesarchivs Umfangreiche Fotosammlung zur Expo 67 Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Umfangreiche Fotosammlung zur Expo 67 Offizielle Postkarten zur Expo 67 Memento vom 17 April 2012 im Internet Archive Offizielle Postkarten zur Expo 67 1967 Expo 67 dazzles at night on opening day in den CBC Digital ArchivesEinzelnachweise Bearbeiten collectionscanada gc ca Bid to hold the world s fair in Montreal Ce 1er avril 1962 Une nouvelle epoque s ouvre devant Montreal Memento vom 27 April 2012 auf WebCite abgerufen am 28 April 2012 Berton S 257 a b Don Simms Stanley Burke Alan Yates Montreal gets the call 13 November 1962 Berton S 260 collectionscanada gc ca Choosing the site 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Sphere A Futuristic Architecture engl collectionscanada gc ca United States of America USA greatbuildings com German Pavilion Expo 67 Joachim Kleinmanns Der deutsche Pavillon der Expo 67 in Montreal Ein Schlusselwerk deutscher Nachkriegsarchitektur DOM publishers Berlin 2020 ISBN 978 3 86922 751 1 Campusfuhrer Stuttgart Vaihingen Institut fur Leichte Flachentragwerke Memento vom 15 Januar 2013 im Internet Archive collectionscanada gc ca Federal Republic of Germany collectionscanada gc ca Canada expo67 ncf ca Pavilion of Canada also known as Katimavik expo67 morenciel com Canada Pavillon N N Der Schweizer Pavillon an der Expo 67 in Montreal In Das Werk Band 11 1967 S 714 ff doi 10 5169 seals 42106 Switzerland Pavillon Margit Staber Schweizer Plastik an der Expo 67 in Montreal In Das Werk Band 11 1967 S 719 ff doi 10 5169 seals 42107 expo67 morenciel com France Pavillon expo67 morenciel com Britain Pavilion collectionscanada gc ca Britain Pavilion collectionscanada gc ca Transportation on the Expo 67 Site expo67 morenciel com Expo Express expo67 morenciel com Metro of Montreal expo67 morenciel com Hovercraft expo67 morenciel com Vaporatto expo67 morenciel com Minirail expo67 morenciel com Cable railway expo67 morenciel com La Balade expo67 morenciel com Pedicab Montreal Casino Nicht mehr online verfugbar money casino com archiviert vom Original am 14 Juli 2011 abgerufen am 20 Juni 2011 englisch nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www money casino com Expo 67 on Battlestar Galactica engl a b Zum Nutzen der Menschheit und der Stadt Memento vom 15 Januar 2013 im Internet Archive Bilanz der Expo 67 collectionscanada gc ca Parc Jean Drapeau a b Garn S 23 Garn S 218 219 Berton S 269 Two Solitudes In The Canadian Encyclopedia Abgerufen im 1 Januar 1 englisch francais Berton S 269 270 Expo 67 In The Canadian architect Band 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Turin 1902 San Diego 1915 Rio de Janeiro 1922 London 1924 Paris 1925 New York 1964 nbsp Dieser Artikel wurde am 25 Mai 2010 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Veranstaltung GND 2026514 1 lobid OGND AKS LCCN n80008526 VIAF 157022913 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Expo 67 amp oldid 235886641