www.wikidata.de-de.nina.az
Jean Tinguely auch Jeannot 22 Mai 1925 in Freiburg im Uechtland 30 August 1991 in Bern heimatberechtigt in La Roche Pont la Ville und Basel ab 1985 Ehrenburger von Freiburg im Uechtland war ein Schweizer Maler und Bildhauer des Nouveau Realisme Er gilt als einer der Hauptvertreter der kinetischen Kunst Tinguely wurde vor allem durch seine beweglichen maschinenahnlichen Skulpturen bekannt Jean Tinguely 1963Foto Erling Mandelmann Informationstafel am Thiersteiner SchulhausInhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Werkauswahl 3 Fotogalerie Heureka am Zurichhorn 4 Fotogalerie Carnaval Fasnachts Brunnen am Theaterplatz Basel 5 Dokumentarfilme 6 Ausstellungen 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenAls einziges Kind von Charles Celestin Tinguely und Jeanne Louise Tinguely Ruffieux wurde er am 22 Mai 1925 in Fribourg geboren Die Mutter zog mit ihrem Kind im Juli 1925 von Bulle nach Basel 1 Tinguely wuchs im Gundeldinger Quartier auf und besuchte im Thiersteiner Schulhaus von 1932 bis 1936 die Primarschule und von 1936 bis 1941 die Realschule Von 1941 bis 1944 absolvierte er eine Ausbildung zum Dekorateur und belegte Kurse an der Allgemeinen Gewerbeschule Basel In dieser Zeit lernte er Daniel Spoerri kennen mit dem er an einem Theaterprojekt arbeitete 1951 heiratete Tinguely Eva Aeppli 1925 2015 mit der er im darauffolgenden Jahr nach Paris zog Kurz nachdem Tinguely 1955 in die Impasse Ronsin nahe Constantin Brancușis Atelier gezogen war lernte er Yves Klein und Niki de Saint Phalle kennen die er 1971 in zweiter Ehe heiratete obwohl er bereits seit 1968 eine Beziehung zur Fotografin Micheline Gygax 1944 1991 hatte die seine dritte Ehefrau wurde 2 Mit dem Eisenplastiker Bernhard Luginbuhl verband ihn eine langjahrige Freundschaft Mit ihm und weiteren Kunstlern sowie mit seiner Frau Niki de Saint Phalle realisierte er diverse gemeinsame Projekte Zur Verbreitung des Werks von Tinguely trugen wesentlich die Galeristen Iris Clert in Paris und Alexander Iolas in New York bei nbsp Eos xk III 1965 beim Israel Museum JerusalemTinguely hatte bereits in seinem ersten Beruf Drahtfiguren als Schaufenster Dekorationen eingesetzt Seine ersten freien Kunstwerke griffen dieses Mittel wieder auf Erstmals 1954 setzte er diese Figuren in Bewegung Er begann sein umfangreiches Werk mit zerbrechlichen und zittrigen Draht Blech Kompositionen Die Blechteile besitzen meist eine bunte Bemalung In seinen Maschinenplastiken griff er abstrakte Elemente von Kasimir Malewitsch Wassily Kandinsky und Auguste Herbin auf und ging uber sie hinaus indem er die definitive Farb Form Konstellation bisher eine Selbstverstandlichkeit infrage stellte 3 1955 erfand und baute Tinguely Zeichenautomaten die auf Papierformaten und bahnen maschinelle Zeichnungen anfertigen konnten Wenn diese den Stil von Jackson Pollock oder Georges Mathieu nachahmten ironisiert Tinguely den Werkprozess und das Kunstlergenie 3 Tinguelys beweglichen Plastiken werden vom Betrachter als hochst aktiv anruhrend heiter und verspielt oft als witzig und manchmal auch als melancholisch erlebt 1960 wurde er Mitglied der Kunstlervereinigung der Nouveaux Realistes die sich in diesem Jahr unter der Leitung von Pierre Restany grundete Im selben Jahr begann er Fundgegenstande in seinen Werken zu verarbeiten Aufsehen erregte ebenfalls 1960 eine gigantische Maschine im Garten des Museum of Modern Art New York die aus Schrott zusammengesetzt in der Lage war sich selbst zu zerstoren Diese autodestruktive Kunst stand im Kontext von Gustav Metzgers Manifest der autodestruktiven Kunst In den folgenden Jahren entwickelte er haufig in Kollaboration mit Kunstlerkollegen grosse bewegliche Maschinen Sie werden als kreativer Umgang mit dem Industriematerial und als zeitgemasser kunstlerischer Ausdruck des Maschinenzeitalters verstanden sollen aber nach der Aussage des Kunstlers auch Kritik an der Gleichformigkeit industrieller Vorgange und der Produktion von unnutzen Dingen darstellen 3 1969 hat sich Tinguely auf die Nachfolge von Harald Szeemann als Leiter der Kunsthalle Bern beworben Aufgrund der mehrheitlich administrativen Aufgaben der Stellung hat sich der Vorstand aber entschieden diese nicht mit einem bildenden Kunstler zu besetzen 4 1977 begann Tinguely mit dem Entwurf von Brunnen er konzentrierte sich auf die Arbeit mit fliessendem spritzendem und im Winter gefrierendem Wasser 1979 begannen Niki de Saint Phalle und Tinguely mit den Arbeiten am Tarotgarten in Garavicchio Toskana Ab 1981 nahm Tinguely auch tierische Materialien in seine Installationen auf Knochen Schadel und Horner werden auf Motorradschrott montiert mit dem ein Fahrer bei einem Unfall ums Leben gekommen war So verweist Tinguely auf Verganglichkeit und Tod Nach der Identifizierung der Leiche Josef Mengeles 1986 entsteht das Mengele Totentheater eine mehrteilige Installation aus dem Schutt eines abgebrannten Bauernhauses Eine fur die Frankfurter Zeil vorgesehene Brunnengestaltung mit einer skelettierten Rinderherde aus Stahl in einem Wasserbassin Totentanz wurde wegen einer Erkrankung Tinguelys nicht mehr realisiert 5 In seinem Spatwerk erweitert Tinguely seine kunstlerischen Ausdrucksformen um den Faktor Licht 1991 entsteht der Luminator eine Lichtskulptur fur den Bahnhof Basel SBB die nach einem Umbau im Flughafen Basel Mulhausen Schweizer Seite im Obergeschoss gegenwartig aufgestellt ist nbsp Grab von Jean Tinguely und Micheline GygaxEr nahm mit Niki de Saint Phalle 1962 an der Ausstellung Dylaby in Amsterdam teil und war auf der documenta III in Kassel im Jahr 1964 auf der 4 documenta im Jahr 1968 sowie auf der documenta 6 1977 als Kunstler vertreten Er genoss internationalen Ruf und erhielt 1976 den Wilhelm Lehmbruck Preis der Stadt Duisburg und 1980 den Kunstpreis der Stadt Basel 1990 fand in Moskau eine Tinguely Ausstellung in der Tretjakow Galerie statt In seinem letzten Lebensjahr schuf Tinguely die Gross Hangeskulptur La Cascade in Charlotte North Carolina in den USA Jean Tinguely starb 1991 im Alter von 66 Jahren im Inselspital in Bern an einer Herzkrankheit Er ist mit seiner dritten Frau Micheline Gygax auf dem Friedhof von Neyruz Kanton Freiburg in der Schweiz begraben wo er sich 1968 niedergelassen hatte Auf seinem Grab ist eine bewegliche Installation platziert In Tinguelys Heimatstadt Basel ist seit 1996 ein Grossteil seiner Werke in dem nach ihm benannten Museum Tinguely ausgestellt Hauptartikel Museum TinguelyWerkauswahl Bearbeiten1953 Metamecaniques 1954 Element Detache II Museum Tinguely Basel 1959 Manifest Fur Statik Abwurf von 40 000 Flugblattern aus einem Flugzeug uber Dusseldorf dokumentiert durch Charles Wilp 6 1960 Hommage a New York Autodestruktives Werk zerstort 1960er Jean Tinguelys Ton Mischmaschinen 1964 Heureka Am Zurichhorn Quartier Seefeld Zurich 1966 Phantastisches Paradies Mit Niki de Saint Phalle Vor dem Moderna Museet Stockholm 1966 1967 Char MK Installation aus verschiedenen Materialien 100 280 80 cm Schenkung Niki de Saint Phalle Museum Tingueley Basel 1969 1991 Le Cyclope Der Zyklop Gemeinschaftswerk Im Wald von Milly la Foret Frankreich 1977 Carnaval Fasnachts Brunnen Theaterplatz Basel 1978 Plateau agriculturel Museum Tinguely Basel 1979 Meta Harmonie II Depositum im Kunstmuseum Basel 1979 1993 Tarotgarten Giardino di Tarocchi in Garavicchio Toskana mit Niki de Saint Phalle 1983 Fontaine Stravinski Strawinski Brunnen Mit Niki de Saint Phalle Neben dem Centre Pompidou Paris 1984 Fontaine Jo Siffert Freiburg i Ue in Erinnerung an seinen Freund den Formel 1 Piloten Jo Siffert 1985 Grosse Meta Maxi Maxi Utopia Museum Tinguely Basel Schenkung Niki de Saint Phalle 1985 Fatamorgana Meta Harmonie IV Museum Tinguely Basel 1986 Mengele Totentanz Museum Tinguely Basel 1988 Fontaine du Mairie Mit Niki de Saint Phalle Chateau Chinon FrankreichFotogalerie Heureka am Zurichhorn Bearbeiten nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Fotogalerie Carnaval Fasnachts Brunnen am Theaterplatz Basel Bearbeiten nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp Dokumentarfilme BearbeitenTinguely Dokumentarfilm Schweiz 2011 88 05 Min Buch und Regie Thomas Thumena Produktion Hugofilm SRF RTS SRG SSR 3sat Kinostart 26 Mai 2011 in der Schweiz Erstsendung 2 Mai 2015 bei 3sat Inhaltsangabe mit Vorschau von kunst film Besprechung von Swissinfo Niki de Saint Phalle und Jean Tinguely Bonnie amp Clyde der Kunst OT Niki de Saint Phalle et Jean Tinguely Les Bonnie and Clyde de l art Dokumentarfilm Frankreich 2010 55 15 Min Buch und Regie Louise Faure Anne Julien Produktion Zorn Production France Televisions CRRAV Nord Pas de Calais Avro ZDF arte Inhaltsangabe von arte Niki de Saint Phalle Dokumentarfilm Deutschland Schweiz 1995 93 Min Buch und Regie Peter Schamoni Produktion Peter Schamoni Filmproduktion Praesens Film ZDF arte Inhaltsangabe von Peter Schamoni Gesichter der Schweiz Dokumentarfilm Schweiz 1991 Regie Claude Goretta u a zur 700 Jahre Jubilaumsfeier der Eidgenossenschaft darin der Beitrag Jean Tinguely Ausstellungen Bearbeiten3 Juli bis 30 Oktober 2016 Ausstellungshaus Spoerri Jean Tinguely amp Daniel Spoerri Siehe auch BearbeitenFranz GsellmannLiteratur Bearbeiten chronologisch Jurgen Claus Plastik als Bewegung Jean Tinguely In Jurgen Claus Kunst heute Rowohlt Verlag 1965 Jean Tinguely Ausstellungskatalog 2 1972 mit Notizen von Wieland Schmied Kestner Gesellschaft Hannover 1972 Lukas Burckhardt Jean Tinguely 1925 1991 Jeannot lebt In Basler Stadtbuch 1991 S 126 128 Margrit Hahnloser Hrsg Briefe von Jean Tinguely an Paul Sacher und gemeinsame Freunde Benteli Bern 1996 Thomas Krens Vorwort Rendezvous Masterpieces from the Centre Georges Pompidou and the Guggenheim Museums New York 1998 ISBN 0 89207 213 X Nouveau Realisme Revolution des Alltaglichen Hatje Cantz Ostfildern 2007 ISBN 978 3 7757 2058 8 Rudolf Suter Stillstand gibt es nicht In Neue Zurcher Zeitung 16 Februar 2013 Publikationen von und uber Jean Tinguely im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Publikationen von und uber Jean Tinguely im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Roland Wetzel Tinguely Jean In Historisches Lexikon der Schweiz Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jean Tinguely Sammlung von Bildern und Videos Werke von und uber Jean Tinguely in der Deutschen Digitalen Bibliothekc Publikationen von und uber Jean Tinguely im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Jean Tinguely in Swisscovery dem schweizerischen Suchportal der wissenschaftlichen Bibliotheken Suche nach Jean Tinguely im Online Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin Preussischer Kulturbesitz Achtung Die Datenbasis hat sich geandert bitte Ergebnis uberprufen und SBB 1 setzen Tobia Bezzola Tinguely Jean In Sikart Jean Tinguely auf kunstaspekte de Materialien von und uber Jean Tinguely im documenta ArchivEinzelnachweise Bearbeiten Biografie Jean Tinguely Museum Tinguely Basel Abgerufen am 2 Oktober 2022 archive ph Archiviert vom Original am 8 Oktober 2016 abgerufen am 2 Oktober 2022 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www stvitus olfen de a b c Rudolf Suter Stillstand gibt es nicht In Neue Zurcher Zeitung 16 Februar 2013 Archiv Kunsthalle Bern Personalakte Harald Szeemann Karin INTERVIEW Haverkampf uber die Zeil In moderneREGIONAL 19 Juli 1998 abgerufen am 2 Oktober 2022 deutsch Charles Wilp Dusseldorf Vorort der Welt Dazzledorf Verlag Melzer Dreieich 1977 Normdaten Person GND 118622838 lobid OGND AKS LCCN n50011850 VIAF 12338336 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tinguely JeanKURZBESCHREIBUNG Schweizer Maler Bildhauer und Experimental KunstlerGEBURTSDATUM 22 Mai 1925GEBURTSORT Freiburg im UechtlandSTERBEDATUM 30 August 1991STERBEORT Bern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Tinguely amp oldid 239331389