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Dieser Artikel behandelt die Bezeichnung fur Staatsburger der Schweiz Fur weitere Bedeutungen siehe Schweizer Begriffsklarung Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Schweizer ist die Bezeichnung fur die Staatsburger des mitteleuropaischen Binnenstaates Schweiz Ein Schweizer besitzt das Burgerrecht zumindest einer Gemeinde seines Heimatorts Ende Dezember 2018 hatten etwa 7 16 Millionen Menschen die Schweizer Staatsangehorigkeit davon hatten 6 396 252 Wohnsitz in der Schweiz 1 760 233 knapp 11 Prozent waren Auslandschweizer 2 Schweizer Beruhmtheiten Niklaus von Flue Paracelsus Francesco Borromini Leonhard Euler Jean Jacques Rousseau Alfred Escher Henry Dunant Carl Gustav Jung Le Corbusier Alberto Giacometti Ursula Andress Roger Federer Inhaltsverzeichnis 1 Schweizer Willensnation 1 1 Deutschsprachige Schweizer 2 Geschichte 3 Auslandschweizer 4 Trivia 5 Siehe auch 6 EinzelnachweiseSchweizer Willensnation BearbeitenDas Staatsgebiet der Schweiz umfasst deutsche franzosische italienische und ratoromanische Kultur und Sprachgebiete die grenzuberschreitend mit den Nachbarstaaten bestehen sowie Kantone mit uberwiegend katholischer und protestantischer Religionszugehorigkeit Die einheimischen Volksgruppen der Schweiz versuchen einerseits ihre jeweilige Identitat beizubehalten haben aber andererseits im Laufe der Zeit ein gemeinsames volksgruppenubergreifendes Zusammengehorigkeitsgefuhl und einen festen Willen zum Erhalt des gemeinsamen Staates entwickelt Separatistische Bestrebungen gibt es keine so dass die Menschen ihre Staatsgemeinschaft auch als Willensnation bezeichnen Dennoch konnen die kulturellen Unterschiede auch innerhalb einer Sprachregion relativ gross sein Daher identifizieren sich viele Schweizer starker mit ihrem jeweiligen Herkunftskanton Speziell zu beachten sind die eingeburgerten Immigranten und deren Nachfahren die sich bei der Kommunikation entweder der Umgangssprache ihrer jeweiligen Wohnregion bedienen oder aber untereinander ihrer jeweiligen Herkunftssprache Dazu kommen kleinere Minderheiten wie etwa die Jenischen Deutschsprachige Schweizer Bearbeiten Von den deutschsprachigen Schweizern wird zumeist das Schweizerdeutsch eine Sammelbezeichnung fur die in der Deutschschweiz gesprochenen alemannischen Dialekte und ein wesentlicher Teil des Schweizer Gemeinschafts und Heimatgefuhls als Alltagsprache gesprochen Schweizer Hochdeutsch wird im Alltag kaum gesprochen zumeist eher zur Verstandigung mit oder unter Personen die des Schweizerdeutschen nicht machtig sind so z B mit Bewohnern der Romandie der italienischen Schweiz bzw mit Auswartigen oder zugezogenen Personen 3 Um 1500 waren die Schweizer sowohl in der Eigenwahrnehmung als auch in der Fremdwahrnehmung Glieder des Heiligen Romischen Reichs und im zeitgenossischen Sinn Deutsche 4 So definierte der Berner Chronist Diebold Schilling die Schweizer mit der Wendung gemeinen Eidgnossen und aller Tutschen nacion Eidgenossen und alle deutscher Sprache als Teil eines grosseren Verbands Wobei der Begriff Nation in seinem mittelalterlichen Kontext vor allem als Sprachgemeinschaft statt Volksgemeinschaft ubersetzt werden muss 5 Das Ethnonym Schweizer oder Helvetius war anfangs noch keine Volksbezeichnung sondern ein gemeiner Kriegsname auf prinzipiell derselben Ebene wie Landsknecht 6 Die Ablosung der Schweizer vom Reich und Reichsgedanken oder und damit nicht deckungsgleich das wandelnde Verhaltnis der Schweizer zur deutschen Nation lassen sich schwer auf epochale Daten reduzieren Stattdessen geht es um einen jahrhundertelangen Prozess in dem vier Phasen zu unterscheiden sind die Ausbildung einer natio helvetica im Rahmen des Reichsverbands bis etwa 1550 eine rechtliche Ambivalenz im Verhaltnis der Eidgenossenschaft zum Heiligen Romischen Reich von circa 1550 bis circa 1650 die formale Klarung der Schweizer Souveranitat im Jahrhundert zwischen etwa 1650 und 1750 und letztlich mit einem Ruckgriff ab 1700 die Formation der Schweizer Kulturnation 7 Der Prozess der Nationenbildung hat in der Schweiz fruher angefangen als in Deutschland was auch von Zeitgenossen bemerkt wurde So behauptete der deutsche Staatswissenschaftler Friedrich Karl von Moser in seinem 1766 erschienenen Buch Von dem Deutschen Nationalgeist dass es den Deutschen im expliziten Vergleich zu den Schweizern an einem Nationalbewusstsein fehle 8 In der wilhelminischen Zeit und wahrend der Herrschaft des Nationalsozialismus distanzierten die Schweizer sich mehr von den Deutschen als vorher 9 Geschichte BearbeitenIn vorromischer Zeit wurde das Gebiet der heutigen Schweiz hauptsachlich von den keltischen Helvetiern bevolkert aber auch von den Raurikern und Ratern Spater wurde es zur romischen Provinz Nach dem Zusammenbruch des Romischen Reiches drangen Alamannen und Burgunden in das Gebiet ein Die romanisierte keltische Bevolkerung oft als Galloromanen bezeichnet ging in diesen germanischen Stammen auf Zu erwahnen sind auch noch die Langobarden welche sich im Tessin und in Oberitalien niederliessen Einer Sage zufolge sind die Schweizer aus Schweden eingewandert 10 Da die Alamannen ihre Sprache beibehielten die Burgunden jedoch das Latein oder Vulgarlatein der vormaligen Besatzer angenommen hatten sprechen die Schweizer heute keine einheitliche Sprache Die Sprachgrenzen haben sich trotz Bevolkerungsbewegungen innerhalb der Schweiz von da an nicht mehr markant verschoben Eine Ausnahme bildet das Ratoromanisch in der Sudostschweiz wo die Sprachgrenze einst bedeutend weiter im Norden verlief Im Zuge der Besiedlung Amerikas durch Europaer sind auch zahlreiche Schweizer ausgewandert wovon noch heute Ortsnamen zeugen Aus religiosen Grunden wanderten viele Mennoniten nach Nordamerika aus Spuren von Schweizerdeutsch sind bis heute in den Sprachen ihrer Nachfahren wie etwa der Amischen zu horen Auslandschweizer Bearbeiten Hauptartikel Auslandschweizer Ende Dezember 2017 lebten 751 793 Schweizer Staatsangehorige 10 57 Prozent der Schweizer im Ausland 74 6 Prozent der Auslandschweizer waren Doppelburger verfugten demnach uber mindestens eine weitere Staatsburgerschaft Lyon ist mit 103 252 Schweizern grosster Konsularbezirk und somit grosste Schweizer Gemeinschaft ausserhalb des Mutterlandes Frankreich das Land mit den meisten Schweizer Bewohnern 195 728 gefolgt von Deutschland 94 600 und den USA 79 710 Die Nachbarlander Italien 49 573 und Osterreich 16 157 nehmen hierbei die Platze 4 und 10 ein Trivia BearbeitenDie Durchschnittsschweizer werden auch als Herr und Frau Schweizer bezeichnet Als Kampfbegriff oder als Geusenworter werden im Zusammenhang mit Personen mit Migrationshintergrund Worter wie Papierschweizer oder in Abgrenzung zu diesen solche wie Bioschweizer oder mit rechtsextremer Konnotation Eidgenosse verwendet Siehe auch BearbeitenSprachen in der Schweiz Demografie der Schweiz Liste von Migrationsgruppen in der Schweiz Liste bekannter Schweizer PersonenEinzelnachweise Bearbeiten Bundesamt fur Statistik Bilanz der standigen schweizerischen Wohnbevolkerung Abgerufen am 21 August 2020 Bundesamt fur Statistik Auslandschweizerstatistik Abgerufen am 21 August 2020 Hugo Loetscher Identitat Schweizstunde Sind wir die Dorftrottel Europas Oder sind wir Niemandskinder Was ist eigentlich ein Schweizer Ein Essay uber unsere Identitat DIE ZEIT Nr 17 16 April 2009 abgerufen am 6 Juli 2011 Thomas Maissen Die Eidgenossen und die deutsche Nation in der Fruhen Neuzeit in Georg Schmidt Die deutsche Nation im fruhneuzeitlichen Europa Politische Ordnung und kulturelle Identitat Munchen 2010 S 103 Claudius Sieber Lehmann Spatmittelalterlicher Nationalismus Die Burgunderkriege am Oberrhein und in der Eidgenossenschaft Veroffentlichungen des Max Planck Instituts fur Geschichte 116 Gottingen 1995 S 177 Anm 82 fur das Zitat des Berners Diebold Schilling fur Zunge Caspar Hirschi Wettkampf der Nationen Konstruktionen einer deutschen Ehrgemeinschaft an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit Gottingen 2005 S 158 f Thomas Maissen Die Eidgenossen und die deutsche Nation in der Fruhen Neuzeit in Georg Schmidt Die deutsche Nation im fruhneuzeitlichen Europa Politische Ordnung und kulturelle Identitat Munchen 2010 S 105 Thomas Maissen Die Eidgenossen und die deutsche Nation in der Fruhen Neuzeit in Georg Schmidt Hrsg Die deutsche Nation im fruhneuzeitlichen Europa Politische Ordnung und kulturelle Identitat Munchen 2010 S 97 127 Christian Jansen The Formation of German Nationalism 1740 1850 in Helmut Walser Smith Hrsg The Oxford Handbook of Modern German History Oxford University Press Oxford 2011 S 234 259 hier S 239 240 Christa Durscheid Martin Businger Hrsg Schweizer Standarddeutsch Beitrage zur Varietatenlinguistik Gunter Narr Verlag Tubingen 2006 ISBN 3 8233 6225 9 S 7 schweizer In Jacob Grimm Wilhelm Grimm Hrsg Deutsches Worterbuch Band 15 Schiefeln Seele IX S Hirzel Leipzig 1899 woerterbuchnetz de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schweizer amp oldid 234569865