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Dieser Artikel befasst sich mit dem Politiker Wirtschaftsfuhrer und Unternehmer Alfred Escher Zum Diplomaten siehe Alfred Martin Escher Johann Heinrich Alfred Escher vom Glas genannt Alfred Escher 20 Februar 1819 in Zurich 6 Dezember 1882 in Zurich Enge war ein Schweizer Politiker Wirtschaftsfuhrer und Eisenbahnunternehmer Durch seine zahlreichen politischen Amter und seine Grundungs und Fuhrungstatigkeit bei der Schweizerischen Nordostbahn dem Eidgenossischen Polytechnikum der Schweizerischen Kreditanstalt der Schweizerischen Lebensversicherungs und Rentenanstalt sowie der Gotthardbahn Gesellschaft nahm Escher wie kein anderer Einfluss auf die politische und wirtschaftliche Entwicklung der Schweiz im 19 Jahrhundert Portrat Alfred Eschers um 1875 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Herkunft und Familie 1 2 Kindheit Jugend Studium 1 3 Politischer Aufstieg 1 4 Opposition und Kritik 1 5 Escher und die Sklaverei 1 6 Krankheit Tod und Denkmal 2 Der Mitbegrunder der modernen Schweiz 2 1 Erste Eisenbahnprojekte 2 2 Eidgenossisches Polytechnikum 2 3 Schweizerische Kreditanstalt 2 4 Gotthardbahn 3 Amter und Funktionen 4 Nachlass und Forschung 5 Escher Korrespondenz 6 Filme 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenHerkunft und Familie Bearbeiten nbsp Eschers Geburtshaus Neuberg am Hirschengraben in Zurich nbsp Augusta Escher Frau von Alfred Escher um 1855 nbsp Alfred Escher mit Tochter Lydia um 1865Alfred Escher stammte aus der alten und einflussreichen Zurcher Familie Escher vom Glas aus der zahlreiche angesehene Politiker hervorgingen Skandale um Alfred Eschers unmittelbare Vorfahren beschadigten jedoch den Ruf der Familie Der Urgrossvater Hans Caspar Escher Werdmuller 1731 1781 hatte 1765 mit einer Magd ein uneheliches Kind gezeugt und suchte mit ihr das Weite Alfred Eschers Grossvater Hans Caspar Escher Keller 1755 1831 riss mit seinem Konkurs beinahe ganz Zurich in den finanziellen Abgrund 1 Alfred Eschers Vater Heinrich Escher 1776 1853 gelangte durch Landspekulationen und Handelsgeschafte in Nordamerika zu neuem Reichtum 1814 kehrte er nach Zurich zuruck und heiratete im Mai 1815 Lydia Zollikofer von Altenklingen 1797 1868 Aus der Ehe gingen die beiden Kinder Clementine 1816 1886 und Alfred hervor 1857 heiratete Alfred Escher Augusta Uebel 1838 1864 1858 wurde die Tochter Lydia geboren eine weitere Tochter Hedwig 1861 1862 verstarb im fruhen Kindesalter an Lungenentzundung 2 Lydia Escher heiratete 1883 Friedrich Emil Welti den Sohn des Bundesrates Emil Welti 1890 kurz vor dem Ende ihres tragisch bewegten Lebens brachte sie das Escher Vermogen in eine Stiftung ein welche nach dem von ihrem Vater wiederholt geforderten Zurcher Dichter Gottfried Keller Stiftung benannt wurde Mit Lydias Freitod 1891 bricht der Stammbaum Alfred Eschers ab 3 Kindheit Jugend Studium Bearbeiten Die ersten Jahre der Kindheit verbrachte Alfred Escher in seinem Geburtshaus dem Neuberg am Hirschengraben in Zurich Sein Vater Heinrich Escher liess am linken Zurichseeufer in der Gemeinde Enge heute Stadt Zurich ein Landhaus errichten dem er den Namen Belvoir verlieh Als die Familie das Haus 1831 bezog konnte sich Heinrich Escher ganz seiner Leidenschaft fur Botanik und seiner entomologischen Sammlung widmen Unterrichtet wurde Alfred Escher in dieser Zeit von verschiedenen Hauslehrern unter ihnen der Theologe Alexander Schweizer und der spatere Palaobotaniker und Entomologe Oswald Heer Von 1835 bis 1837 besuchte Escher das Zurcher Obergymnasium Nach der Maturitat entschied sich Escher fur ein juristisches Studium an der noch jungen Universitat Zurich 1838 39 verbrachte er zwei Auslandssemester an den Universitaten Bonn und Berlin die jedoch von einer schweren Krankheit getrubt wurden Wahrend des Studiums engagierte sich Escher in der Studentenverbindung Zofingia in die er 1837 eintrat Der Zurcher Sektion des Vereins stand Escher 1839 1840 als Prasident vor im September 1840 wurde er zum Centralprasidenten des Gesamtvereins gewahlt Escher selbst betonte immer wieder die Bedeutung der Zofingia fur seine Personlichkeitsentwicklung Seit 1839 war er Mitglied des Corps Helvetia Heidelberg 4 Mit einer Arbeit uber das romische Recht wurde Escher 1842 als erster Jurist und summa cum laude an der Universitat Zurich zum Doctor iuris utriusque promoviert Um sich Klarheit uber seine berufliche Zukunft zu verschaffen begab er sich fur mehrere Monate nach Paris 5 Politischer Aufstieg Bearbeiten Nach seiner Ruckkehr nach Zurich im Sommer 1843 widmete sich Alfred Escher wissenschaftlichen Projekten Er plante eine gross angelegte Schweizer Rechtsgeschichte die jedoch nicht zustande kam Zudem beabsichtigte er Vorlesungen an der Universitat Zurich zu halten Im Februar 1844 hielt er eine Probevorlesung worauf ihn der Erziehungsrat zum Privatdozenten an der staatswissenschaftlichen Fakultat ernannte 6 Daneben war der radikal liberale Escher auch politisch engagiert Er traf sich mit ehemaligen Studienfreunden in der Akademischen Mittwochgesellschaft um uber politische Fragen zu debattieren und verfasste wiederholt Artikel fur die Neue Zurcher Zeitung Im August 1844 wurde er mit 25 Jahren in den Grossen Rat des Kantons Zurich gewahlt So konnte er die politischen Fragen der Zeit aktiv beeinflussen allen voran den Konflikt um die Ausweisung der Jesuiten aus der Eidgenossenschaft bei dem er eine entscheidende Position in der Antijesuitenpropaganda einnahm 1845 und 1846 vertrat Escher den Kanton Zurich als Dritter Tagsatzungsgesandter und kam dabei in Kontakt mit den fuhrenden Schweizer Politikern 1847 wurde er zum Ersten Staatsschreiber ernannt und im Sommer 1848 folgte die Wahl in die Zurcher Kantonsregierung 7 Mit der Einfuhrung der neuen Bundesverfassung musste erstmals das nationale Parlament bestellt werden Escher wurde am 15 Oktober 1848 bei den ersten Parlamentswahlen in den Nationalrat gewahlt und am 7 November 1848 zu dessen Vizeprasidenten ernannt Dem Nationalrat gehorte er bis zu seinem Tod ununterbrochen wahrend 34 Jahren an Vier Mal wurde er zum Nationalratsprasidenten zum hochsten Reprasentanten der Schweizer gewahlt 1849 1856 und 1862 1855 nahm Escher die Wahl aus gesundheitlichen Grunden nicht an 8 Opposition und Kritik Bearbeiten Escher verfugte durch seine zahlreichen politischen Amter sowie durch seine wirtschaftlichen Grundungen von Nordostbahn 1852 1853 und Kreditanstalt 1856 uber eine aussergewohnliche Machtfulle aufgrund derer Escher unter anderem mit Konig Alfred I oder als Princeps betitelt wurde Diese Vormachtstellung rief Kritiker auf den Plan Die demokratische Bewegung forderte mehr Mitspracherecht fur das Volk in politischen Fragen Der eingeschworene Politikerkreis um Alfred Escher das System Escher wurde erklartes Feindbild der Demokraten Mit Pamphleten und Volksversammlungen wurde gegen das System Escher angekampft was schliesslich seinen Einfluss schwachte 9 Erschwerend kam fur Escher hinzu dass seine Nordostbahn in den 1870er Jahren zunehmend in die finanzielle Krise schlitterte Der Kurs der Aktie brach von 658 Franken im Jahr 1868 auf 70 Franken im Jahr 1877 ein 10 Die verargerten Anleger sparten in der Folge nicht mit Kritik an Escher obwohl dieser 1871 als Direktionsprasident der Nordostbahn zuruckgetreten war Auch die finanziellen Schwierigkeiten beim Gotthard Eisenbahnprojekt wurden ihm von verschiedenen Seiten angelastet 11 Escher und die Sklaverei Bearbeiten Schon zu Lebzeiten Eschers gab es vereinzelte Stimmen die Angehorige der Familie Escher beschuldigten Nutzniesser der Sklaverei zu sein 160 Jahre lang waren dies bloss Geruchte bis 2017 der deutsche Historiker Michael Zeuske Dokumente veroffentlichte die beweisen dass der Vater von Alfred Escher auf Kuba im Besitz einer Kaffeeplantage war zu der auch uber 80 Sklaven gehorten 12 Eschers Vater Heinrich besuchte 1803 den Betrieb auf Kuba selbst und wusste Bescheid wie der Arbeitsalltag auf der Kaffeeplantage gestaltet war die zwei seiner Bruder fur ihn verwalteten Auf einem Gelande mit einem Umfang von 4 Kilometern wuchsen unter anderem 200 000 Kaffeepflanzen von denen jahrlich rund 300 Tonnen Kaffeebohnen geerntet wurden Die Sklaven arbeiteten 14 Stunden am Tag und wurden von Aufsehern mit Hunden bewacht 13 Als Heinrich Escher 1853 starb vererbte er seinem Sohn Alfred 1 Million Franken nach heutigem Wert rund 12 Millionen und eine Reihe von Liegenschaften unter anderem den Belvoirpark samt Villa Die Plantage auf Kuba war jedoch zu diesem Zeitpunkt bereits verkauft sodass Alfred Escher selber zu keinem Zeitpunkt Eigentumer von Sklaven war Die neuesten Erkenntnisse veranlassten in der Stadt Zurich eine grossere politische Debatte in der Lokalpolitiker der SP und der AL eine Aufarbeitung der Geschichte forderten 14 Der fruhere Chefhistoriker der Credit Suisse und Escher Biograph Joseph Jung verteidigte Escher stets indem er eine moralische Trennlinie zwischen Sklavenhaltung und Sklavenhandel zog und so Heinrich Eschers Tatigkeiten relativierte 15 Die jungste Auseinandersetzung zur Rolle der Schweiz in den kolonialen Handelssystemen sowie der dekoloniale Turn in der historischen Debatte der Schweiz fordern eine neue Bewertung der Plantagenwirtschaft der Familie Escher Krankheit Tod und Denkmal Bearbeiten nbsp Grab Alfred Eschers Friedhof Manegg ZurichNeben den Angriffen auf seine Person hatte Escher auch mit gesundheitlichen Problemen zu kampfen Er erkrankte zeitlebens immer wieder und war gezwungen sich bei langeren Kuren zu erholen Seine Anfalligkeit fur Krankheiten vertrug sich schlecht mit seinem grossen Arbeitspensum Wahrend der kritischen Phase des Gotthardprojekts Mitte der 1870er Jahre arbeitete sich Escher fast zu Tode Er erkrankte 1878 so schwer dass er das Belvoir wahrend mehrerer Wochen nicht verlassen konnte Es folgte ein standiges gesundheitliches Auf und Ab Asthma Fieber Augenleiden Furunkel Dies hielt Escher jedoch nicht davon ab nach Moglichkeit seinen politischen und wirtschaftlichen Verpflichtungen nachzukommen Ende November 1882 erkrankte er erneut schwer Karbunkel bildeten sich auf seinem Rucken und starkes Fieber plagte ihn Am Morgen des 6 Dezember 1882 starb Alfred Escher auf seinem Landgut Belvoir 16 An der Abdankungsfeier vom 9 Dezember 1882 die im Zurcher Fraumunster abgehalten wurde erwies die politische Elite des Landes Alfred Escher die letzte Ehre Bundesrate National und Standerate sowie unzahlige Kantonsvertreter versammelten sich Im Februar 1883 wurde ein Komitee gebildet das Escher ein kunstlerisches Denkmal setzen wollte Der Auftrag ging an den Kunstler Richard Kissling Das von ihm entworfene Alfred Escher Denkmal vor dem Zurcher Hauptbahnhof wurde am 22 Juni 1889 eingeweiht Eschers Grab befand sich anfangs auf dem Friedhof Enge es wurde nach dessen Aufhebung 1925 auf den Friedhof Manegg verlegt 17 Der Mitbegrunder der modernen Schweiz BearbeitenErste Eisenbahnprojekte Bearbeiten nbsp Alfred Escher 1849 als Nationalratsprasident Von allen Seiten nahern sich die Schienenwege immer mehr der Schweiz Es tauchen Plane auf gemass denen die Bahnen um die Schweiz herumgefuhrt werden sollen Der Schweiz droht somit Gefahr ganzlich umgangen zu werden und infolgedessen in der Zukunft das traurige Bild einer europaischen Einsiedelei darbieten zu mussen 18 Mit diesen Worten verlieh Alfred Escher Ende 1849 seinen Befurchtungen Ausdruck dass die Schweiz den Anschluss an die Moderne verpassen konnte Nicht ohne Grund denn wahrend im Ausland die Zahl der Eisenbahnkilometer stetig zunahm und die wirtschaftliche Entwicklung vorantrieb war die Schweiz in dieser Beziehung ein ruckstandiges Land Der schweizweite Eisenbahnbau wurde zur Schicksalsfrage im 1848 gegrundeten Bundesstaat Uber die Notwendigkeit von Eisenbahnen war man sich im Grunde einig stritt sich aber uber die konkrete Umsetzung 1852 verhalf Escher dem Eisenbahngesetz zum Durchbruch das ganz seinen Vorstellungen folgte der Bau und Betrieb der Bahnen wurde privaten Gesellschaften uberlassen In der Folge kam es in der Schweiz zu einem Boom im Eisenbahnbau In kurzester Zeit entstanden konkurrierende Eisenbahngesellschaften so auch 1852 1853 die Schweizerische Nordostbahn der Escher vorstand Der verkehrstechnische Ruckstand gegenuber dem Ausland konnte in kurzer Zeit aufgeholt werden 19 Eidgenossisches Polytechnikum Bearbeiten Mit dem neuen Eisenbahn Boom einher ging der Ruf nach Fachkraften die den Anforderungen des neuen Wirtschaftszweigs gewachsen waren In der Schweiz existierte keine Ausbildungsstatte fur Ingenieure und Techniker Escher kampfte an vorderster Front mit um den technisch industriellen Anforderungen der Zeit Genuge zu tun Nach jahrelangen politischen Auseinandersetzungen gelang 1854 1855 die Schaffung des Eidgenossischen Polytechnikums heute ETH Zurich Escher war von 1854 bis 1882 Vizeprasident des Eidgenossischen Schulrats dem leitenden Gremium des Polytechnikums Mit der Schaffung dieser technisch naturwissenschaftlichen Bildungsstatte wurde der wichtigste Grundstein fur den Bildungs und Forschungsplatz Schweiz gelegt 20 Schweizerische Kreditanstalt Bearbeiten Der grosse Kapitalbedarf der mit dem Eisenbahnbau verbunden war stellte die Eisenbahnunternehmen vor neue Herausforderungen Das Kapital musste aus dem Ausland bezogen werden weil es in der Schweiz keine Institutionen gab die Geld in diesen Grossenordnungen zur Verfugung stellen konnten Die Abhangigkeit von auslandischen Kapitalgebern brachte es mit sich dass diese ihren Einfluss auf die Entwicklung der Schweizer Eisenbahnunternehmen geltend machen wollten Alfred Escher war diese Konstellation leid Er realisierte 1856 die Grundung der Schweizerischen Kreditanstalt in erster Linie um die Finanzierung seiner Nordostbahn zu sichern Zunehmend finanzierte die Kreditanstalt jedoch weitere private und staatliche Unternehmungen So entwickelte sie sich zu einem wichtigen Geldgeber der Schweizer Wirtschaft und begrundete damit den Finanzplatz Zurich 21 Gotthardbahn Bearbeiten nbsp Alfred Escher Denkmal von Richard Kissling Bahnhofplatz ZurichDurch den Ausbau der Eisenbahnstrecken in den 1850er Jahren war die Gefahr der Umfahrung der Schweiz durch das Ausland noch nicht gebannt Zwar waren die wichtigsten Orte der Schweiz bald ans Schienennetz angeschlossen worden eine Nord Sud Verbindung fehlte jedoch Alfred Escher favorisierte zu Beginn eine Alpentransversale beim Lukmanierpass anderte dann aber seine Meinung und unterstutzte das Gotthard Projekt Fur die Durchfuhrung dieses ambitionierten Vorhabens warf Escher seine gesamten wirtschaftlichen und politischen Machtmittel in die Waagschale Er konsultierte Ingenieure und andere Fachleute fuhrte Verhandlungen mit Schweizer und auslandischen Behorden An der Internationalen Gotthardkonferenz im Herbst 1869 fiel die endgultige Entscheidung zugunsten der Gotthardlinie 1871 wurde die Gotthardbahn Gesellschaft gegrundet die Escher prasidierte Diverse Schwierigkeiten bei der Durchfuhrung des Vorhabens und eine angesichts der Grosse des Projekts bescheidene Kostenuberschreitung von etwa 11 Prozent belasteten den Bau Escher war zunehmender Kritik ausgesetzt was ihn 1878 veranlasste als Direktionsprasident der Gotthardbahn Gesellschaft zuruckzutreten Zum Durchstich des Gotthardtunnels 1880 wurde er nicht eingeladen 1882 war das Jahrhundertprojekt vollendet und der Gotthardtunnel wurde feierlich eroffnet Dieses Mal erhielt Escher zwar eine Einladung konnte aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit jedoch nicht an den Eroffnungsfestivitaten teilnehmen Der Gotthardtunnel war fur die Schweiz von massgeblicher verkehrspolitischer Bedeutung Der Personen und Guterverkehr nahm nach der Eroffnung des Tunnels sprunghaft zu und machte die Aktiengesellschaft rentabel und die Schweiz im europaischen Guterverkehr seither zu einem wichtigen Transitland 22 Dies zeigte sich auch im Ausbau der so genannten Gotthard Achse In den 1960er Jahren evaluierte zunachst die Kommission Eisenbahntunnel durch die Alpen KEA verschiedene Bahnprojekte durch die Alpen und neben dem Gotthard Basistunnel wurde in dem Paket der TransAlpin auch die Realisierung eines Lotschberg Basistunnels beschlossen 1992 erweiterte das Transitabkommen mit der EU den auch heute noch gultigen internationalen Gotthardvertrag von 1909 Und das Schweizer Volk nahm 1994 die Eidgenossische Volksinitiative zum Schutze des Alpengebietes vor den Folgen des anwachsenden schweren Transitverkehrs Alpen Initiative in einer Volksabstimmung an 2016 kam es zur Fertigstellung eines Hauptteils dieser Konzeption des nun viel flacher unter den Zentralalpen verlaufenden Gotthard Basistunnels Amter und Funktionen BearbeitenDie Amterkumulation von Escher bleibt in der Schweiz bis heute einmalig wie die folgende nicht abschliessende Auflistung seiner wichtigsten Amter und Funktionen illustriert 23 Dauer Amt Funktion1839 1840 Prasident der Zurcher Sektion des Schweizerischen Zofingervereins1840 1841 Centralprasident des Schweizerischen Zofingervereins1844 1847 Privatdozent an der Universitat Zurich1844 1882 Zurcher Gross bzw Kantonsrat Prasident 1848 1852 1857 1861 1864 1868 1845 1848 Eidgenossischer Tagsatzungsgesandter mit Unterbruchen 1845 1855 Mitglied des Zurcher Erziehungsrats1846 1849 Mitglied des Zurcher Gesetzgebungsrats1847 1848 Zurcher Staatsschreiber1848 1855 Zurcher Regierungsrat Amtsburgermeister 1849 Prasident 1851 52 1853 54 1848 1849 Mitglied des Zurcher Finanzrats1848 Eidgenossischer Kommissar im Kanton Tessin1848 1882 Nationalrat Prasident 1849 50 1856 57 1862 63 1849 1855 Mitglied des Zurcher Kirchenrats1849 1852 Mitglied des Zurcher Staatsrats1853 Direktionsprasident der Zurich Bodenseebahn1853 1872 Direktionsprasident der Schweizerischen Nordostbahn1854 1882 Vizeprasident des Schweizerischen Schulrats1856 1877 Verwaltungsratsprasident der Schweizerischen Kreditanstalt1857 1874 Aufsichtsrat der Schweizerischen Lebensversicherungs und Rentenanstalt1859 1874 Mitglied des Grosseren Stadtrats Parlament von Zurich1860 1869 Prasident der Schulpflege Zurich1871 1878 Direktionsprasident der Gotthardbahn Gesellschaft1872 1882 Verwaltungsratsprasident der Schweizerischen Nordostbahn1880 1882 Verwaltungsratsprasident der Schweizerischen KreditanstaltNachlass und Forschung BearbeitenDer Alfred Escher Forschung steht ein reichhaltiger Fundus an Quellenmaterial zur Verfugung In erster Linie ist die umfangreiche Korrespondenz zu nennen die mit Escher verbunden ist Escher stand in Briefkontakt mit den fuhrenden Personlichkeiten aus Politik Wirtschaft und Wissenschaft 2006 wurde die Alfred Escher Stiftung errichtet die sich der Erforschung von Leben und Wirken Eschers annimmt Die Stiftung veroffentlichte 2015 samtliche bekannte Briefe Alfred Eschers in einem multimedialen Editionsprojekt 24 Escher Korrespondenz BearbeitenJoseph Jung Hrsg Alfred Escher zwischen Lukmanier und Gotthard Briefe zur schweizerischen Alpenbahnfrage 1850 1882 Bearbeitet und kommentiert von Bruno Fischer Martin Fries und Susanna Kraus Mit Beitragen von Joseph Jung und Helmut Stalder Alfred Escher Briefe Ein Editions und Forschungsprojekt der Alfred Escher Stiftung Band 1 in 3 Teilbanden NZZ Libro Zurich 2008 ISBN 978 3 03823 379 4 Joseph Jung Hrsg Alfred Eschers Briefe aus der Jugend und Studentenzeit 1831 1843 Bearbeitet und kommentiert von Bruno Fischer Alfred Escher Briefe Ein Editions und Forschungsprojekt der Alfred Escher Stiftung Band 2 NZZ Libro Zurich 2010 ISBN 978 3 03823 628 3 Joseph Jung Hrsg Alfred Eschers Briefwechsel 1843 1848 Jesuiten Freischaren Sonderbund Bundesrevision Bearbeitet und kommentiert von Bjorn Koch Alfred Escher Briefe Ein Editions und Forschungsprojekt der Alfred Escher Stiftung Band 3 NZZ Libro Zurich 2011 ISBN 978 3 03823 703 7 Joseph Jung Hrsg Alfred Eschers Briefwechsel 1848 1852 Aufbau des jungen Bundesstaates politische Fluchtlinge und Neutralitat Bearbeitet und kommentiert von Sandra Wiederkehr Alfred Escher Briefe Ein Editions und Forschungsprojekt der Alfred Escher Stiftung Band 4 NZZ Libro Zurich 2012 ISBN 978 3 03823 723 5 Joseph Jung Hrsg Alfred Eschers Briefwechsel 1852 1866 Wirtschaftsliberales Zeitfenster Grundungen Aussenpolitik Mit Beitragen von Claudia Aufdermauer Bruno Fischer Joseph Jung Bjorn Koch Katrin Rigort und Sandra Wiederkehr Alfred Escher Briefe Ein Editions und Forschungsprojekt der Alfred Escher Stiftung Band 5 NZZ Libro Zurich 2013 ISBN 978 3 03823 853 9 Joseph Jung Hrsg Alfred Eschers Briefwechsel 1866 1882 Private Eisenbahngesellschaften in der Krise Gotthardbahn politische Opposition Mit Beitragen von Claudia Aufdermauer Basil Bohni Lisa Bollinger Bruno Fischer Josef Inauen Joseph Jung Bjorn Koch und Vincent Pick Alfred Escher Briefe Ein Editions und Forschungsprojekt der Alfred Escher Stiftung Band 6 NZZ Libro Zurich 2015 ISBN 978 3 03810 034 8 Filme BearbeitenAlfred Escher und Stefano Franscini Kampf um den Gotthard Doku Drama von Schweizer Radio und Fernsehen 2013 Online Video Literatur BearbeitenJoseph Jung Alfred Escher 1819 1882 Aufstieg Macht Tragik 5 revidierte Auflage NZZ Libro Zurich 2014 ISBN 978 3 03823 876 8 Willi Wottreng Lydia Welti Escher Eine Frau in der Belle Epoque Elster Verlag Zurich 2014 ISBN 978 3 906065 22 9 Bjorn Koch Alfred Eschers Netzwerke 1819 1857 Aufbau Entwicklung und Potentiale Diss Univ Freiburg i Ue 2013 Joseph Jung Hrsg Lydia Welti Escher 1858 1891 Biographie Quellen Materialien und Beitrage Stark erweiterte Neuausgabe NZZ Libro Zurich 2009 ISBN 978 3 03823 557 6 Joseph Jung Alfred Escher 1819 1882 Der Aufbruch zur modernen Schweiz 4 Bde NZZ Libro Zurich 2006 ISBN 978 3 03823 236 0 Joseph Jung Alfred Escher der Politiker und seine Verbindung in den Thurgau In Thurgauer Jahrbuch Bd 82 2007 S 97 107 e periodica ch Markus Burgi Escher Alfred vom Glas In Historisches Lexikon der Schweiz Bd 4 2004 S 294 295 Walter P Schmid Der junge Alfred Escher Sein Herkommen und seine Welt Rohr Zurich 1988 ISBN 3 85865 503 1 Gordon A Craig Geld und Geist Zurich im Zeitalter des Liberalismus 1830 1869 Beck Munchen 1988 ISBN 3 406 33311 7 Werner Ganz Escher vom Glas Johann Heinrich Alfred In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 645 Digitalisat Ernst Gagliardi Alfred Escher Vier Jahrzehnte neuerer Schweizergeschichte Huber Frauenfeld 1919 Wilhelm Oechsli Escher Alfred In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 48 Duncker amp Humblot Leipzig 1904 S 415 429 Johannes Scherr Alfred Escher ein schweizerischer Staatsmann In Haidekraut Ein neues Skizzen und Bilderbuch Prochaska Wien Teschen 1883 S 23 64 Dokumente von und uber Alfred Escher in der Datenbank Dodis der Diplomatischen Dokumente der SchweizWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Alfred Escher Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Publikationen von und uber Alfred Escher im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Literatur von und uber Alfred Escher im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Alfred Escher Stiftung Alfred Escher Briefedition Ubersicht der Lehrveranstaltungen von Alfred Escher an der Universitat Zurich Sommersemester 1844 bis Sommersemester 1847 Alfred Escher Superman 2007 Schweizer Fernsehen Spuren der Zeit Alfred Escher in der Archivdatenbank des Schweizerischen Bundesarchivs Aufnahme von Alfred Escher als erstes Mitglied in die Logistics Hall of Fame Switzerland postum 2015 Res Strehle Die Sklaven der Familie Escher In Das Magazin vom 8 Juli 2017 S 8 14 Archiv Dazu Kommentar von Biograf Joseph Jung Aufgewarmte teuflische Angriffe In Tages Anzeiger vom 10 Juli 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Jung Alfred Escher 2009 S 21 33 Alfred Escher an Kaspar Lebrecht Zwicky Belvoir Enge Zurich Montag 28 Juli 1862 In Jung Escher Briefe Band 5 Nr 93 Jung Alfred Escher 2009 S 464 492 Jung Lydia Welti Escher 2009 Kosener Korpslisten 1910 115 122 Jung Alfred Escher 2009 S 47 84 Jung Fischer Alfred Eschers Briefe aus der Jugend und Studentenzeit 2010 S 13 36 Jung Koch Alfred Eschers Briefwechsel 1843 1848 2011 S 19 21 Jung Koch Alfred Eschers Briefwechsel 1843 1848 2011 S 21 25 Jung Koch Alfred Eschers Briefwechsel 1843 1848 2011 S 25 44 Jung Alfred Escher 2006 S 134 153 Jung Alfred Escher 2009 S 331 342 Jung Alfred Escher 2009 S 354 Jung Alfred Escher 2009 S 417 444 Jung Alfred Escher zwischen Lukmanier und Gotthard 2008 S 391 415 Michael Zeuske Handbuch Geschichte der Sklaverei Eine Globalgeschichte von den Anfangen bis zur Gegenwart 2019 ISBN 978 3 11 055884 5 Sklaverei Die kubanische Plantage der Familie Escher 12 Juli 2017 abgerufen am 12 April 2020 Eschers dunkles Erbe In Tages Anzeiger 7 Juli 2017 ISSN 1422 9994 tagesanzeiger ch abgerufen am 12 April 2020 Joseph Jung Alfred Escher 1819 1882 Aufstieg Macht Tragik 2007 ISBN 978 3 03810 274 8 Jung Alfred Escher 2009 S 445 464 492 496 Jung Alfred Escher 2009 S 9 20 Rede Alfred Eschers als Nationalratsprasident 12 November 1849 in Bundesblatt 1849 III S 149 163 Jung Alfred Escher 2009 S 162 210 Jung Alfred Escher 2009 S 269 296 Jung Alfred Escher 2009 S 210 261 Jung Alfred Escher 2009 S 365 444 Jung Alfred Escher zwischen Lukmanier und Gotthard 2008 Jung Alfred Escher 2006 S 134 153 Briefedition Website der Alfred Escher Briefedition Abgerufen am 2 Juli 2015 VorgangerAmtNachfolgerJonas FurrerBurgermeister von Zurich 1848 18501850 Aufhebung des TitelsNormdaten Person GND 118830295 lobid OGND AKS LCCN n88037072 VIAF 40175198 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Escher AlfredALTERNATIVNAMEN Escher vom Glas Johann Heinrich Alfred vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Schweizer Politiker und IndustriellerGEBURTSDATUM 20 Februar 1819GEBURTSORT ZurichSTERBEDATUM 6 Dezember 1882STERBEORT Enge Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alfred Escher amp oldid 239356370