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Willi Wottreng 27 Oktober 1948 in Kreuzlingen ist ein Schweizer Schriftsteller und Journalist Schwerpunkte seiner Arbeit sind Alltagskultur Kriminalgeschichte und Menschen am Rand der Gesellschaft Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Journalist und Buchautor 3 Geschaftsfuhrer der Jenischen Radgenossenschaft 4 Literarisches und kunstlerisches Schaffen 5 Wirkungen 6 Ehrungen 7 Ausstellungen 8 Bucher Auswahl 9 Buchbeitrage Auswahl 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWottreng besuchte von 1961 bis 1967 die Kantonsschule Freudenberg in Zurich und schloss mit der altsprachlichen Matura ab Anschliessend begann er ein Studium der Geschichte an der Universitat in Zurich 1971 schloss er sein Studium als Magister Artium an der Universitat in Marburg in Philosophie Politikwissenschaft und Geschichte ab Wahrend seines Studiums wurde Wottreng Redaktor des Blattes Zurcher Student und Vorstandsmitglied des Verbandes Schweizerischer Studentenschaften VSS Er war Aktivist der 68er Bewegung und spater Funktionar der maoistischen Kleinpartei Kommunistische Partei der Schweiz Marxisten Leninisten KPS ML Wottreng wirkte von 1971 bis 1978 als Lehrer fur allgemeinbildende Facher an der Gewerbeschule Zurich und eroffnete 1979 eine Buchhandlung fur Arbeiterliteratur Er arbeitete dann jahrelang als Journalist und Redaktor Als einstiger 68er ist Wottreng einer der Protagonisten im Dokumentarfilm My Generation der Regisseurin Veronika Minder 2012 1 Von 2000 bis 2017 war Wottreng Vorstandsmitglied der Gesellschaft Minderheiten in der Schweiz 2 Im November 2020 wurde Wottreng als nachruckender Kandidat auf der Liste der politischen Gruppierung AL Alternative Liste Schweiz Mitglied des Gemeinderates der Stadt Zurich Stadtparlament Dies bis April 2022 3 Journalist und Buchautor Bearbeiten1987 begann Wottreng wieder zu schreiben und wurde Alleinredaktor des Kundenblattes Bahnhofblatt der Schweizerischen Bundesbahnen 1993 trat er ins Presseburo puncto ein wo er als freier Journalist Artikel fur verschiedene Schweizer Blatter verfasste 1994 bis 1998 arbeitete er zudem auf der Pressestelle der Universitat Zurich und half in der Funktion des Redaktors das Magazin Uni Report zu entwickeln das 1998 von der Schweizerischen Akademie der Naturwissenschaften ausgezeichnet wurde 1997 wechselte er zur Weltwoche er betreute nacheinander die Bereiche Forum Extra und Inland Die Anstellung bei der Weltwoche wurde 2001 vom neu zum Chefredaktor berufenen Roger Koppel gekundigt 2002 kam Wottreng als Redaktor zur NZZ am Sonntag im Ressort Hintergrund und Meinungen da verfasste er vor allem Nachrufe wovon eine Auswahl in Buchform erschien 4 In einem Ruckblick auf Wottrengs Wirken schrieb das Blatt 2013 Mit dieser Rubrik fuhrte er in der NZZ am Sonntag die angelsachsische Tradition des obituary des Nachrufs als Textgattung in den Schweizer Journalismus ein 5 Der Buchautor Wottreng ist Mitglied des Deutschschweizer Pen Zentrums 6 Geschaftsfuhrer der Jenischen Radgenossenschaft BearbeitenSeit 1 Oktober 2014 wirkt er als Geschaftsfuhrer der Radgenossenschaft der Landstrasse der Dachorganisation der Jenischen und Sinti in der Schweiz 7 In dieser Eigenschaft war er 2015 Mit Initiant der Petition fur die Anerkennung der Jenischen und Sinti als nationale Minderheiten und ihre Benennung gemass der Selbstbezeichnung der Minderheiten die vom Bundesrat zustimmend beantwortet wurde und 2016 zur Anerkennung der Jenischen und Sinti als nationale Minderheit fuhrte In seiner Publikation Graue Flecken in Familiengeschichten 8 verortet sich Wottreng als Nachfahre von Auswanderern aus Lothringen ins Banat und einer Lothringer Bevolkerung die vermischt war mit Jenischen und Sinti Wottreng initiierte und leitete eine Arbeitsgruppe welche 2023 ein Schullehrmittel uber Jenische Sinti und Roma herausgab das nach dem Prinzip erarbeitet wurde Nichts uber uns ohne uns und das deshalb als pionierhaft gilt 9 Literarisches und kunstlerisches Schaffen Bearbeiten2015 erschien Wottreng erster Roman Lulu Sein zweiter Roman Denn sie haben daran geglaubt 2017 behandelt das Thema der alternden Achtundsechziger 2018 erschien im Bilgerverlag sein dritter Roman Deskaheh Ein Irokese am Genfersee mit dem Zusatz Eine wahre Geschichte 10 Sein vierter Roman thematisiert die in der Literatur wenig beachtete jenische Kultur Jenische Reise Als Kunstler im Bereich Acrylmalerei und Plastik Maskenobjekte figuriert Wottreng im Schweizerischen Lexikon der Kunst von Sikart 11 Wirkungen BearbeitenDie Stoffe die Wottreng aufgreift fuhren regelmassig zu Debatten oder werden von anderen Kulturschaffenden weiter interpretiert Mit seinem Buch Hirnriss 1999 stiess er eine offentliche Debatte uber Zwangsmassnahmen in der Psychiatrie und die Tatigkeit der Psychiater Auguste Forel und Eugen Bleuler an der psychiatrischen Klinik Burgholzli in Zurich an 12 Sein Buch Die Millionarin und der Maler fuhrte zur offentlichen Wurdigung der Patrizierin Lydia Welti Escher als Kunstmazenin Wottreng hielt die Laudatio im Kunsthaus Zurich bei der Taufe eines nahen Platzes zu ihren Ehren 13 Der Schriftsteller Lukas Hartmann erklart im Nachwort zum Roman Ein Bild von Lydia dass Wottreng mit seiner Arbeit uber Welti Escher einer von drei Autoren gewesen sei die ihn inspiriert hatten 14 Das Buch Deubelbeiss amp Co diente als Grundlage fur ein Theaterstuck des Theaters am Bahnhof in Reinach AG an einem der Tatorte dieses kriminalistischen Geschehens 15 Angekundigt ist ein Gangsterfilm der auf dem Buch Deubelbeiss amp Co basiert 16 Das Buch Farinet war Grundlage fur eine Theaterinszenierung 2010 im Freilichtmuseum Ballenberg uber den Geldfalscher Farinet 17 Der Rezitator Franziskus Abgottspon und die Musikerin Helena Ruegg realisierten eine Interpretation als Ballade 18 Wottrengs Buch uber den Rockerboss Tino diente als Basis fur den Film von Adrian Winkler Tino Frozen Angel der 2014 an den Solothurner Filmtagen Premiere feierte 19 Sein Buch Lady Shiva gab einen Anstoss zur Entstehung des Films Glow so die Formulierung im Abspann des Films und trug zur Recherche der Regisseurin Gabriel Baur bei 20 Ehrungen Bearbeiten1994 Zurcher Journalistenpreis fur einen Text uber den 31er Multikulti Bus in Zurich 1997 Kulturelle Ehrengabe der Stadt Zurich fur das Buch zur Zurcher Kriminalgeschichte Nachtschattenstadt 2003 Werkbeitrag der Pro Helvetia fur das Buch Die Millionarin und der Maler 2006 und 2008 Auszeichnung als Kulturjournalist des Jahres 2006 bzw 2007 je dritter Rang durch die Fachpublikation Schweizer Journalist 2019 Einladung zur Lesung als Schriftsteller an die 41 Solothurner LiteraturtageAusstellungen Bearbeiten1991 DDR Deutsche Dekorative Restbestande Ausstellung zur Alltagskultur der DDR im Kunsthaus Oerlikon Zurich 1992 Uberlebenskunst Ko Kurator Ausstellung Zurcher Kunstlerinnen und Kunstler in der Zivilschutzanlage Antoniusschacht Zurich 2002 Nomaden in der Schweiz Ausstellung mit Fotos von Urs Walder uber Jenische im Stadthaus Zurich 2005 zunderobsi Revolutionare Zurcher Innen historische Ausstellung mit dem Gestalter Heinz Kriesi im Stadthaus Zurich 2008 kriminell Zurcher Kriminalgeschichte als Spiegel ihrer Zeit Ausstellung mit dem Gestalter Heinz Kriesi im Stadthaus Zurich 2011 Zurich bewegt Eine Stadtgeschichte in Bildern Ausstellung mit dem Gestalter Heinz Kriesi im Stadthaus Zurich 2013 Der Arbeiter Kaiser August Bebel 1840 1913 Ausstellung im Friedhofs Forum der Stadt Zurich 2015 Skizzen kritzeln Wenn die Hand denkt Ko Kurator Ausstellung im Forum Schlossplatz Aarau 2016 Deine unbekannten Nachbarn Die Jenischen und die Sinti Wanderausstellung der Radgenossenschaft der Landstrasse mit dem Gestalter Heinz Kriesi und dem Illustrator Markus Roost 21 2019 Kleine Weltgeschichten auf Leinen Ausstellung mit Acryl Gemalden von Willi Wottreng im Kulturraum des Letzibades Zurich Max Frisch Bad kuratiert von Sascha SerfozoBucher Auswahl BearbeitenZeitgenosse Autobiographie Eigenverlag 1988 Zentralbibliothek Zurich u a Hirnriss Wie die Irrenarzte August Forel und Eugen Bleuler das Menschengeschlecht retten wollten Weltwoche Verlag 1999 ISBN 3 85504 177 6 Zur Geschichte der Zurcher Zwangspsychiatrie Ein einzig Volk von Immigranten Die Geschichte der Einwanderung in die Schweiz Orell Fussli Verlag Zurich 2000 ISBN 3 280 02652 0 Tino Konig des Untergrundes Die wilden Jahre der Halbstarken und Rocker Orell Fussli Verlag Zurich 2002 ISBN 3 280 02821 3 Biographie des Hells Angels Grunders Martin Schippert Die Millionarin und der Maler Die Tragodie Lydia Welti Escher und Karl Stauffer Bern Orell Fussli Verlag Zurich 2005 ISBN 3 280 06049 4 Kleine Weltgeschichten 100 Nachrufe Orell Fussli Verlag Zurich 2006 ISBN 3 280 06071 0 Deubelbeiss amp Co Wie ein Gangsterduo die Schweiz in Schrecken versetzte Orell Fussli Verlag Zurich 2007 ISBN 978 3 280 06095 7 Vollstandig uberarbeitete Neuausgabe Deubelbeiss Elster Verlag Zurich 2017 ISBN 978 3 906065 99 1 Zurich Langstrasse Vivarium 4 Mit Fotos von Stefan Suess Walkwerk Zurich 2008 ISBN 978 3 905863 02 4 Farinet Die phantastische Lebensgeschichte des Schweizer Geldfalschers der grosser tot war als lebendig Orell Fussli Verlag Zurich 2008 ISBN 978 3 280 06113 8 Biographie eines Geldfalschers Verbrechen in der Grossstadt Kindsmorder Hochstapler Drogendealer eine Kriminalgeschichte der Stadt Zurich Orell Fussli Verlag Zurich 2009 ISBN 978 3 280 06118 3 Zigeunerhauptling Vom Kind der Landstrasse zum Sprecher der Fahrenden Das Schicksal des Robert Huber Orell Fussli Verlag Zurich 2010 ISBN 978 3 280 06121 3 Geschichte des jenischen Prasidenten der Radgenossenschaft Zurich bewegt Eine Stadtgeschichte in Bildern Bild und Textband Elster Verlag Zurich 2011 ISBN 978 3 907668 86 3 und ISBN 978 3 907668 87 0 Lady Shiva Aufbruch auf High Heels Elster Verlag Zurich 2013 ISBN 978 3 906065 05 2 Portrat einer legendaren Prostituierten der 1970er Jahre Lydia Welti Escher Eine Frau in der Belle Epoque Elster Verlag Zurich 2014 ISBN 978 3 906065 22 9 Lulu Roman eine Schelmengeschichte Bilger Verlag Zurich 2015 ISBN 978 3 03762 049 6 Einmal richtig spinnen konnen Der Kunstler Maskenball in Zurich Bild und Textband Elster Verlag Zurich 2015 ISBN 978 3 906065 35 9 Denn sie haben daran geglaubt Roman uber alternde Achtundsechziger Bilger Verlag Zurich 2017 ISBN 978 3 03762 065 6 Graue Flecken in Familiengeschichten Untertitel Zwei Studien uber jenische Milieus in der fruhen Neuzeit Chalamala Verlag Zurich 2018 ISBN 978 3 033 06675 5 Ein Irokese am Genfersee Untertitel Eine wahre Geschichte Bilger Verlag Zurich 2018 ISBN 978 3 03762 073 1 Jenische Reise Untertitel Eine grosse Erzahlung Bilger Verlag Zurich 2020 ISBN 978 3 03762 087 8 Die Brigantinnen Kriminalkomodie Bilger Verlag Zurich 2023 ISBN 978 3 03762 105 9 Buchbeitrage Auswahl BearbeitenSaida Keller Messahli Portrat in Mutter wo ubernachtet die Sprache Limmatverlag Zurich 2010 S 84 92 ISBN 978 3 85791 615 1 Sittenbilder einer Stadt Willy Fries Maler 1881 in Sigismund Righini Willy Fries Hanny Fries Eine Kunstlerdynastie in Zurich 1870 2009 hg Stiftung Righini Fries Zurich 2018 S 177 213 ISBN 978 3 85881 601 6 Die Sterne hangen nicht zu hoch Zur Anerkennung der Jenischen in der Schweiz und in Europa Zusammen mit Daniel Huber in Gaismair Jahrbuch 2021 Ohne Maske hg Elisabeth Hussl Martin Haselwanter Horst Schreiber Studienverlag Innsbruck 2021 S 96 102 ISBN 978 3 7065 6081 8Walter Wegmuller Ein Verdingkind malt sich ins Reich der Freiheit Der Weg eines Kunstmalers Geschichtenerzahlers und Minderheitensprechers in Projekt Schweiz Vierundvierzig Portrats aus Leidenschaft Hg Sefan Howald Unionsverlag Zurich 2021 S 412 421 ISBN 978 3 293 00578 5Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Willi Wottreng im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Offizielle Website Will Wottreng Memento vom 23 August 2013 im Internet Archive auf der Website der Neuen Zurcher ZeitungEinzelnachweise Bearbeiten cobrafilm ch Memento des Originals vom 29 Marz 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch 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wenig bekannte Minderheiten Munsterverlag Zurich 2023 https www set ch jenische sinti roma Als selbstandiges Buch fur den Buchhandel im Munsterverlag Zurich Hg Arbeitgruppe Jenische Sinti Roma zu wenig bekannte Minderheiten Munsterverlag Zurich 2023 ISBN 978 3 907301 54 8 1 Deskaheh auf der Homepage des Bilgerverlages abgerufen am 29 Juli 2018 http www sikart ch kuenstlerinnen aspx id 11982980 Siehe Zurcher Stadtratin Monika Stocker Vorwort in Thomas Huonker Diagnose moralisch defekt Kastration Sterilisation und Rassenhygiene im Dienst der Schweizer Sozialpolitik und Psychiatrie 1890 1970 Orell Fussli Verlag Zurich 2003 ISBN 3 280 06003 6 Siehe Gesellschaft zu Fraumunster Neujahrsblatt auf das Jahr 2009 Drittes Stuck Lydia Welti Escher Zurich 2008 Lukas Hartmann Ein Bild von Lydia Roman Diogenes Verlag Zurich 2018 S 355 ISBN 978 3 257 07012 5 Der Postraub Memento vom 23 August 2010 im Internet Archive auf tab ch Abgerufen am 18 Januar 2010 Tages Anzeiger Interview 2 landschaftstheater ballenberg ch jungfrauzeitung ch Abgerufen am 23 Juni 2010 tagesanzeiger ch Abgerufen am 9 Juli 2010 Homepage Sprechprodukte Archivierte Kopie Memento vom 15 Oktober 2014 im Internet Archive Siehe den Eintrag bei Swissfilms http www swissfilms ch de film search filmdetails id film 2146671483 based on the novel of Willi Wottreng https www glow film Website Radgenossenschaft Abgerufen am 6 Oktober 2016Normdaten Person GND 115882111 lobid OGND AKS LCCN nr96007214 VIAF 218813660 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wottreng WilliKURZBESCHREIBUNG Schweizer Journalist und AutorGEBURTSDATUM 27 Oktober 1948GEBURTSORT Kreuzlingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Willi Wottreng amp oldid 234905514