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Karl Stauffer genannt Karl Stauffer Bern 2 September 1857 in Trubschachen 24 Januar 1891 in Florenz war ein Schweizer Maler Radierer und Bildhauer Selbstbildnis Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Rezeption 3 Werke 4 Literatur 4 1 Sachliteratur 4 2 Belletristik 5 Film 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKarl Stauffer wurde als Sohn des Hilfspfarrers Eduard Stauffer und der Luise Stauffer Scharer geboren einer Schwester des Psychiaters Rudolf Scharer die als Erzieherin in England tatig gewesen war Wie viele begabte Kinder langweilte sich Stauffer in der Schule So kam er mit neun Jahren ins stadtische Waisenhaus nach Bern ein Internat fur Pfarrers und Burgerkinder vom Land Stauffer wurde des Gymnasiums verwiesen und wurde nach Munchen in die Lehre zu einem Dekorationsmaler geschickt Auch dort blieb er nur kurze Zeit und kehrte wieder nach Bern zuruck Bald darauf von 1876 bis 1880 studierte er mit einem Stipendium an der Akademie der bildenden Kunste 1 in Munchen Seine Lehrer waren die Maler Wilhelm von Diez und Ludwig von Lofftz sowie der Radierer Johann Leonhard Raab Stauffer schrieb wahrend seiner folgenden Berliner Jahre mehrere Briefe an Raab 2 nbsp Karl Stauffer Bern im Atelier der Villa Strohl Fern vor 1891Es folgte eine steile Portratistenkarriere in Berlin im Atelier von Anton von Werner Stauffer machte sich in dieser Zeit auch einen Namen als Radierer und Kupferstecher die Technik entwickelte er mit Unterstutzung seines Kunstlerfreundes Peter Halm zur Perfektion Sein Portrat des befreundeten Bildhauers Max Klein 1881 auf der internationalen Kunstausstellung in Berlin prasentiert verschaffte dem 24 jahrigen Maler die Gunst von Adel und Grossburgertum Stauffer eignete sich schon das Fotografieren an das zu einem unentbehrlichen Hilfsmittel seiner Arbeit wurde als Ersatz fur das lebende Modell Bis 1886 unterrichtete er auch an der Damenakademie Als Lehrer unterrichtete er u a Kathe Kollwitz Hedwig Weiss Dorothea Arnd al Raschid und Clara Siewert 1886 auf dem Hohepunkt seiner Karriere als Portratmaler und stecher und im Wissen dass er nicht wirklich ein grosser Maler war setzte sich Stauffer der ein grosser Bewunderer der griechischen Plastik war in Berlin mit der Bildhauerei auseinander Im Atelier von Ernst Waegener einem Schuler von Reinhold Begas entstanden Stauffers erste plastische Versuche Als sein Schulfreund Friedrich Emil Welti und dessen Frau Lydia Welti Escher eine Sammlung moderner Kunstwerke anlegen wollten half ihnen Stauffer fur die Sammlung geeignete Gemalde auszuwahlen 1886 erhielt er einen Brief von Henriette Feuerbach in dem sie ihn daruber informierte dass die Malerin Marie Rohrs das Gemalde Das Gastmahl des Agathon von Anselm Feuerbach verkaufen wolle Am 2 Dezember 1886 schrieb Stauffer einen Brief an Rohrs und informierte sie daruber dass er ihr das Gemalde fur einen nicht genannten Freund und seine vorgesehene Kunstsammlung abkaufen wolle Kurze Zeit spater verliebten sich Stauffer und Lydia Welti was das Unternehmen scheitern liess Bald darauf gelangte das Gemalde in den Besitz der Galerie des Grossherzogs von Baden deren Direktor Wilhelm Lubke war 3 1887 studierte Stauffer an der Accademia di Belle Arti in Florenz wo er sich mit Valentin Walter Mettler befreundete Mit der finanziellen Unterstutzung von Lydia Welti Escher und Friedrich Emil Welti fuhr Stauffer in Begleitung der Eschers 1888 nach Rom um die Bildhauerei zu erlernen Dort lernte Stauffer Max Klinger kennen und begann mit der Arbeit am Werk Adorant 4 das fur den Belvoirpark am Wohnsitz Eschers in Zurich bestimmt war Die Skulptur fand in Adolf von Hildebrand seinen ersten grossen Bewunderer 5 nbsp Grab von Karl Staffer auf dem protestantischen Friedhof Cimitero Evangelico agli Allori Gezeichnet von Ernst Linck BernGegen die in Rom begonnene Liebesbeziehung von Escher und Stauffer intervenierten inoffiziell Lydia Eschers Schwiegervater und Bundesrat Emil Welti und sein Gehilfe in Rom der schweizerische Gesandte Simeon Bavier Die Folge war dass Lydia Escher in eine psychiatrische Institution eingewiesen wurde und Karl Stauffer ins Gefangnis kam Nach seiner Haftentlassung arbeitete Stauffer in Florenz im Atelier von Adolf von Hildebrand am Wettbewerbsentwurf fur das Bubenberg Denkmal in Bern fur das schliesslich Max Leu den Auftrag erhielt In Bern unternahm Stauffer im Botanischen Garten einen ersten Suizidversuch Wenige Monate vor seinem Tod ersuchte er um Aufnahme als Klosterbruder in die suddeutsche Benediktinerabtei Beuron mit angeschlossener religioser Kunstschule 1891 starb er durch Suizid mit einer Uberdosis Medikamente knapp ein Jahr spater totete sich Lydia Escher mit Gas 6 Karl Stauffer wurde wie Arnold Bocklin auf dem protestantischen Friedhof Cimitero Evangelico agli Allori bei Florenz beigesetzt Rezeption BearbeitenDer Dramatiker Herbert Meier verarbeitete die historische Figur des Malers in seinem Theaterstuck Stauffer Bern Urauffuhrung 1974 Die Tondichtung Eine Alpensinfonie von Richard Strauss Urauffuhrung 1915 war ursprunglich als musikalisches Portrat Stauffer Berns konzipiert 7 Strauss realisierte jedoch nur die musikalische Schilderung der Bergbesteigung des passionierten Alpinisten Stauffer Bern und verzichtete auf direkte biographische Bezuge Zum 150 Geburtstag von Karl Stauffer stellte 2007 das Kunstmuseum Bern seine Werke aus Werke Bearbeiten nbsp Portrat von Lydia Welti Escher nbsp Portrat des Schriftstellers Gottfried Keller 1886 nbsp Portrat des Schriftstellers Gustav Freytag 1886 1887 nbsp Conrad Ferdinand Meyer nbsp Madchenakt 1886 nbsp Weiblicher Halbakt einer Schlafenden 1893Literatur BearbeitenSachliteratur Bearbeiten Hans Trog Karl Stauffer In Schweizer Illustrierte Bd 10 1906 S 9 19 Otto Brahm Karl Stauffer Bern Sein Leben seine Briefe seine Gedichte Stuttgart 1892 8 A W Zuricher Hrsg Einleitung Familienbriefe und Gedichte von Karl Stauffer Bern Insel Verlag Leipzig Verlag der Suddeutschen Monatshefte Munchen 1914 Fritz Stockli Hrsg Karl Stauffer Bern Leben Werk Briefe Verlag Hallwag Bern 1942 Matthias Frehner Brigitta Vogler Zimmerli Hrsg Verfluchter Kerl Karl Stauffer Bern Maler Radierer Plastiker NZZ Libro Zurich 2007 ISBN 978 3 03823 362 6 Bernhard von Arx Karl Stauffer und Lydia Welti Escher Chronik eines Skandals Hallwag Bern 1969 Zytglogge Bern Bonn Wien 1991 ISBN 3 7296 0408 2 Bernhard Echte Hans Peter Krahenbuhl Hrsg Karl Stauffer Bern Maler Radierer Bildhauer Begleitpublikation zur Ausstellung Ein gescheuter Gesell Karl Stauffer Bern 1857 1891 in der Stadtischen Wessenberg Galerie Konstanz 15 September 2007 24 Februar 2008 Nimbus Wadenswil 2007 ISBN 978 3 907142 23 3 Melanie Neubert Robert Binswangers pathographische Studie uber den Schweizer Maler Karl Stauffer Bern Dissertation Tubingen 2007 Digitalisat Willi Wottreng Die Millionarin und der Maler die Tragodie Lydia Welti Escher und Karl Stauffer Bern Orell Fussli Zurich 2005 ISBN 3 280 06049 4 Willi Wottreng Lydia Welti Escher Eine Frau in der Belle Epoque Elster Verlag Zurich 2014 ISBN 978 3 906065 22 9 Paul Schlenther Stauffer Karl In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 35 Duncker amp Humblot Leipzig 1893 S 527 529 Erika Billeter Malerei und Photographie im Dialog Benteli Verlag Bern 1979 S 40 ISBN 3 7165 0311 8Belletristik Bearbeiten Wilhelm Schafer Karl Stauffers Lebensgang Eine Chronik der Leidenschaft Georg Muller Munchen Leipzig 1912 9 Film BearbeitenGaudenz Meili Der Fall Karl Stauffer Bern Dokumentarfilm uber Werk und Schicksal von Karl Stauffer Bern 1968 10 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl Stauffer Bern Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Marguerite Menz Vonder Muhll Stauffer Bern Karl In Sikart Stand 2015 Marc Fehlmann Karl Stauffer Bern In Historisches Lexikon der Schweiz 2013 Publikationen von und uber Karl Stauffer Bern im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Nachlass Karl Stauffer Bern in der Datenbank Helveticarchives bzw als Online Inventar EAD des Schweizerischen Literaturarchivs Literatur von und uber Karl Stauffer Bern im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Karl Stauffer In Swissbib Karl Stauffer In Kunstmuseum Bern 2007 Karl Stauffer ein gestraucheltes Genie Kunstmuseum Bern 2007Einzelnachweise Bearbeiten Akademie der Bildenden Kunste Munchen Karl Stauffer 1876 Matrikelbuch Akademie der Bildenden Kunste Munchen Abgerufen am 12 Juni 2019 O G Baumgartner Briefe aus Stauffers Berliner Jahre In Wissen und Leben Bd 11 1912 S 453 464 Dezember 1886 Stauffers Briefwechsel Das Gastmahl des Agathon Die Skulptur Adorant von Karl Stauffer Bern doi 10 5169 seals 33283 1902 Casar Menz Stauffers Adorant Abgerufen am 28 Oktober 2019 Karl Stauffer Schweizerisches Literaturarchiv abgerufen am 28 Oktober 2019 Interpretation von Rainer Bayreuther Otto Brahm Sein Leben seine Briefe seine Gedichte Abgerufen am 12 Juni 2019 Wilhelm Schafer Karl Stauffers Lebensgang Eine Chronik der Leidenschaft Abgerufen am 12 Juni 2019 Der Fall Karl Stauffer Bern In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 13 Juni 2021 Normdaten Person GND 11875288X lobid OGND AKS LCCN n50054049 VIAF 27334403 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stauffer Bern KarlALTERNATIVNAMEN Stauffer Karl Rudolf wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG Schweizer Maler Radierer und BildhauerGEBURTSDATUM 2 September 1857GEBURTSORT TrubschachenSTERBEDATUM 24 Januar 1891STERBEORT Florenz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Stauffer Bern amp oldid 233940576