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Friedrich Emil Welti 15 Juni 1857 in Aarau 8 Marz 1940 in Kehrsatz war ein Schweizer Manager Mazen und Rechtshistoriker Friedrich Emil WeltiInhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Forschung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenWelti wurde in Aarau geboren und verbrachte dort seine ersten Lebensjahre Als sein Vater Emil Welti 1867 in den Bundesrat gewahlt wurde siedelte die Familie nach Bern uber Welti studierte Recht an der Universitat Bern und promovierte im Jahr 1880 Seine historischen Forschungen betrafen Quellensammlungen und Stadtrechte Anschliessend zog Welti nach Winterthur wo er fur die Schweizerische Unfallversicherungsgesellschaft zu arbeiten begann 1884 ubernahm er interimistisch die Geschaftsleitung und trat in den Verwaltungsrat ein im darauf folgenden Jahr trat er auch in den Verwaltungsrat der Schweizerischen Ruckversicherungsgesellschaft ein beiden gehorte er bis zu seinem Tod an Im Verwaltungsrat der Schweizerische Mobiliar Versicherungsgesellschaft war er von 1894 bis 1937 vertreten ab 1904 als deren Prasident Welti gehorte im spaten 19 und im fruhen 20 Jahrhundert zu den einflussreichsten Personen der Schweizer VersicherungsbrancheDiesen raschen Aufstieg in der Versicherungsbranche hatte Welti neben seinen Fahigkeiten auch der 1883 erfolgten Heirat mit Lydia Escher zu verdanken der einzigen Tochter des einflussreichen Politikers und Industriellen Alfred Escher Die in Enge lebenden Eheleute verband das gemeinsame Interesse fur die Kultur sie wurden zu Mazenen des Kunstlers Karl Stauffer Bern Dieser half ihnen fur die geplante Kunstsammlung geeignete Gemalde auszuwahlen Als Stauffer 1886 einen Brief von Henriette Feuerbach erhielt in dem sie Stauffer daruber informierte dass die Malerin Marie Rohrs das Gemalde Das Gastmahl des Agathon von Anselm Feuerbach verkaufen wolle schrieb er Rohrs am 2 Dezember 1886 einen Brief und informierte sie daruber dass er ihr das Gemalde fur die vorgesehene Kunstsammlung abkaufen wolle Zu einem Verkauf kam es jedoch nicht mehr und das Gemalde gelangte in den Besitz der Galerie des Grossherzogs von Baden deren Direktor Wilhelm Lubke war 1 Weltis Gattin und sein Jugendfreund hatten ein heimliches Liebesverhaltnis Kurz nachdem das Ehepaar 1889 nach Florenz gezogen war kehrte Welti allein in die Schweiz zuruck und liess Lydia in Stauffers Obhut Sie wollte sich daraufhin scheiden lassen und Stauffer heiraten Als das Liebespaar nach Rom fluchtete liess Bundesrat Emil Welti seine Beziehungen zugunsten seines Sohnes spielen woraufhin Lydia in einem Irrenhaus interniert und Stauffer verhaftet wurde 1890 liess sich Welti von seiner Ehefrau scheiden die sich im darauf folgenden Jahr das Leben nahm 1893 heiratete Welti die Arzttochter Helene Kammerer Durch die Scheidung von Lydia Escher war er wohlhabend geworden und erwarb 1897 das Landgut Lohn bei Kehrsatz wo er den Rest seines Lebens verbrachte Wohl aus Reue stiftete er der Gottfried Keller Stiftung die von seiner ersten Ehefrau gegrundet worden war hohe Geldbetrage Welti dessen zweite Ehe ebenfalls kinderlos blieb stiftete 1891 den nach ihm benannten Welti Preis der bis in die 2000er Jahre alle drei Jahre einem Schweizer Schriftsteller verliehen wurde Das Landgut Lohn entwickelte sich zu einem beliebten Treffpunkt fur Kunstler und Wissenschaftler Welti vermachte sein Vermogen kulturellen und wissenschaftlichen Zwecken Seine zweite Frau Helene Kammerer Welti verstarb am 14 Juli 1942 Sie vermachte das Landgut dem Bundesrat 2 Forschung BearbeitenWelti entfaltete in seiner Freizeit eine umfassende Forschungstatigkeit auf dem Gebiet der Rechtsgeschichte Er folgte damit dem Beispiel seines Vaters der in den 1860er Jahren das Urbar der Stadt Baden und die Offnungen von 33 Aargauer Gemeinden erforscht hatte Welti publizierte seine Forschungsergebnisse jeweils auf eigene Kosten Dabei beschrankte er sich in der Regel auf die reine Quellensammlung und uberliess deren Auswertung anderen Historikern Ab 1895 schrieb er regelmassig Beitrage fur den Anzeiger fur Schweizergeschichte 1896 veroffentlichte er die Berner Stadtrechnungen des 14 Jahrhunderts acht Jahre spater jene des 15 Jahrhunderts 1912 kamen die altesten erhalten gebliebenen Berner Ratskorrespondenzen aus den Jahren 1444 bis 1448 hinzu Daneben publizierte er die Tellbucher Steuerverzeichnisse der Stadt Bern der Jahre 1389 1448 und 1458 Nachdem Welti 1896 99 in zwei Banden die Urkunden des Stadtarchivs Baden bis 1500 veroffentlicht hatte begann eine fast vier Jahrzehnte dauernde Zusammenarbeit mit Walther Merz Mit ihm zusammen erschloss er im Auftrag der Rechtsquellenstiftung des Schweizerischen Juristenvereins in der Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen die mittelalterlichen Stadtrechte verschiedener Stadte in den Kantonen Bern Freiburg und Aargau Der Friedrich Emil Welti Fonds Bern ermoglicht heute noch die Finanzierung von Forschungen dieser Art Welti publizierte folgende Stadtrechte Bern 1902 Band I 1939 Band II 3 Freiburg i U 1908 Murten 1925 4 Baden und Brugg 1899 5 Kaiserstuhl und Klingnau 1905 6 Laufenburg und Mellingen 1915 7 Rheinfelden 1917 8 Hinzu kommen die Quellen zur Rheinfelder Stadtgeschichte die 1933 bis 1935 in drei Banden erschienen Sie enthalten die Urkunden des Stadtarchivs der Johanniterkommende und des Stifts St Martin 1925 editierte Friedrich Emil Welti in Bern eine originalsprachliche Version des Tagebuches des Junkers Hans von Waltheim aus Halle an der Saale anlasslich dessen Pilgerreise im Jahre 1474 Herzog August Bibliothek in Wolfenbuttel Cod 17 2 Aug 4 Darin erzahlt Waldheim unter anderem auf mehreren Seiten von seinem Besuch bei Bruder Klaus Niklaus von Flue 9 Der wissenschaftliche Nachlass von Friedrich Emil Welti befindet sich im Staatsarchiv Aargau und in der Burgerbibliothek Bern 10 Literatur BearbeitenBiographisches Lexikon des Kantons Aargau 1803 1957 In Historische Gesellschaft des Kantons Aargau Hrsg Argovia Band 68 69 Verlag Sauerlander Aarau 1958 S 853 856 Thomas Schmid Welti Friedrich Emil In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten 1886 Briefwechsel zwischen Stauffer Feuerbach und Rohrs Vom Lohn in Kehrsatz In Die Berner Woche Bd 33 1943 S 4 1 SSRQ BE I 1 und 2 2 SSRQ FR I 1 1 3 SSRQ AG I 2 4 SSRQ AG I 3 5 SSRQ AG I 6 6 SSRQ AG I 7 Reisetagebuch Handschrift des Junkers Hans von Waltheym aus Halle Seiten uber Bruder Klaus Nachlass von Friedrich Emil Welti im Katalog der Burgerbibliothek BernNormdaten Person GND 117278955 lobid OGND AKS LCCN no2018035963 VIAF 88947508 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Welti Friedrich EmilKURZBESCHREIBUNG Schweizer Manager Mazen und RechtshistorikerGEBURTSDATUM 15 Juni 1857GEBURTSORT AarauSTERBEDATUM 8 Marz 1940STERBEORT Kehrsatz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Emil Welti amp oldid 223382100