www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel beschreibt die Gemeinde und den Ort in der Schweiz Fur das danach benannte Fahrgastschiff siehe Murten Schiff Murten franzosisch Morat im schweizerdeutschen Ortsdialekt mʊːrte moːrte frankoprovenzalisch Mora ist eine politische Gemeinde und Hauptort des Seebezirks franzosisch District du Lac im Schweizer Kanton Freiburg Zu Murten gehoren auch die fruher selbstandigen Gemeinden Altavilla eingegliedert 1991 Burg 1975 Buchslen 2013 Courlevon Jeuss Lurtigen Salvenach alle 2016 Gempenach Galmiz sowie das ehemals bernische Clavaleyres alle 2022 MurtenMoratWappen von MurtenMoratStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Freiburg Freiburg FR Bezirk SeewBFS Nr 2275i1f3f4Postleitzahl 1595 Clavaleyres1793 Jeuss1794 Salvenach1795 Courlevon3215 Buchslen3215 Gempenach3215 Lurtigen3280 Altavilla3280 Burg3280 Murten3285 GalmizUN LOCODE CH MTNKoordinaten 575501 197491 46 928061 7 116954 453 Koordinaten 46 55 41 N 7 7 1 O CH1903 575501 197491Hohe 453 m u M Hohenbereich 429 629 m u M 1 Flache 36 41 km 2 Einwohner 9414 31 Dezember 2022 3 Einwohnerdichte 259 Einw pro km Auslanderanteil Einwohner ohneSchweizer Burgerrecht 19 4 31 Dezember 2022 4 Stadtprasidentin Petra Schluchter FDP Website www murten morat chAltstadt von Murten Altstadt von MurtenLage der GemeindeKarte von MurtenMoratwwMurten bildet das regionale Kultur und Wirtschaftszentrum des nordlichen Kantonsteils Das mittelalterliche Zahringerstadtchen mit einer Ringmauer aus dem 13 bis 17 Jahrhundert und einer historischen Altstadt von nationaler Bedeutung liegt am nach ihm benannten Murtensee und war Schauplatz der Schlacht bei Murten Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Bevolkerung 2 1 Einwohner 2 2 Sprachen 3 Wirtschaft 3 1 Landwirtschaft industrieller Sektor und Dienstleistungssektor 3 2 Kultur und Sport 3 3 Tourismus 3 4 Verkehr 4 Politik 4 1 Legislative 4 2 Exekutive 5 Geschichte 5 1 Fruhzeit Ortsname 5 2 Fruhmittelalter 5 3 Hoch und Spatmittelalter 5 4 Burgunderkriege 5 5 Unter gemeiner Herrschaft Berns und Freiburgs 5 6 Seit 1800 6 Sehenswurdigkeiten 6 1 Ringmauer 6 2 Schloss 6 3 Kirchen 6 4 Profane Bauten 7 Traditionen 7 1 Murtner Solennitat 7 2 Wahltrommeln 7 3 Historisches Murtenschiessen 7 4 Fastnacht 8 Personlichkeiten 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Stadt Murten liegt auf 453 m u M 14 km nordlich der Kantonshauptstadt Freiburg Luftlinie auf einer rund zwanzig Meter hohen Anhohe am Sudostufer des Murtensees Die Ortschaft bildet das Zentrum des Murtenbiets und liegt im nordlichen Freiburger Mittelland Unter der westlichen Stadtmauer mundet der von Munchenwiler kommende Bach in den Murtensee Durch das Tal ostlich der Stadt fliesst der von diesem abgeleitete Muhlebach nach Muntelier nordostlich der Stadt wo er in den See mundet Bis 2021 betrug die Flache des ursprunglichen Gemeindegebiets 12 0 km Es umfasste einen Abschnitt am Sudufer des Murtensees rund 1 8 km Seeuferlange und der angrenzenden Molassehohen Der Gemeindeboden erstreckt sich vom Seeufer uber einen flachen Uferrandstreifen und die Anhohe von Murten in die sudlich davon gelegene und vom Dorfbach von Munchenwiler durchflossene Gelandemulde Daran schliessen sich im Suden die vom eiszeitlichen Rhonegletscher uberformten Molassehohen mit verschiedenen Drumlins an darunter die Hohen von Bois Domingue 526 m u M und Aderahubel 516 m u M Seit der Fusion der Stadt und mehrerer Nachbargemeinden umfasst das Stadtgebiet eine Flache von 36 41 km Fruher besass Murten eine schmale etwa rund 500 m breite aber fast 4 km lange Exklave in der landwirtschaftlich intensiv genutzten Ebene des Grossen Mooses Sie reichte von der Hahnematt bei Muntschemier sudwarts uber den Grossen Kanal und den Biberenkanal bis zum Erlenhof bei Galmiz Dieses Areal ist seit 2022 mit dem grosseren Gemeindegebiet verbunden Zu Murten gehort seither eine Flache von etwa sieben km im Grossen Moos und der Hauptteil des Naturschutzgebiets Chablais am nordostlichen Ufer des Murtensees 5 Im Sudwesten reicht das Gemeindegebiet uber die Flachen von Merlachfeld und Fin du Mossard bis zum Wald La Bourille wobei der Gemeindebann von Meyriez auf der Landseite vollstandig umschlossen wird Nach Osten erstreckt sich das Gebiet auf das Hochplateau von Burg in das der Burggrabebach ein tiefes Erosionstal eingeschnitten hat in den Birchewald 560 m u M und in die ausgedehnten Walder ostlich von Altavilla namlich Trimbley bis 560 m u M Bloster 576 m u M und Murtenwald mit 582 m u M die hochste Erhebung von Murten Zur Gemeinde Murten gehoren die Dorfer Burg 518 m u M und Altavilla 537 m u M auf dem Hochplateau die Weiler Prehl 465 m u M sudostlich der Stadt Lowenberg 451 m u M am Nordfuss des Aderahubels 6 und Erligut 461 m u M leicht erhoht am Sudrand des Grossen Mooses einige von der Stadt abgesonderte neue Wohnquartiere sowie zahlreiche Einzelhofe Nachbargemeinden von Murten sind Greng Meyriez Courgevaux Muntelier Ried bei Kerzers Ulmiz Gurmels Cressier Courtepin und Mont Vully das keiner Gemeinde zugehorige Gebiet Staatswald Galm im Kanton Freiburg sowie Munchenwiler und Muntschemier im Kanton Bern sowie Faoug im Kanton Waadt Bevolkerung BearbeitenEinwohner Bearbeiten Mit 9414 Einwohnern Stand 31 Dezember 2022 gehort Murten zu den grosseren Gemeinden des Kantons Freiburg Seine Bevolkerungszahl belief sich 1900 auf 2645 Einwohner Danach nahm sie vorubergehend ab um seither kontinuierlich anzusteigen Die grossten Zuwachsraten wurden von 1950 bis 1970 sowie nach der Erschliessung neuer Wohnzonen in den 1990er Jahren verzeichnet Das Siedlungsgebiet von Murten ist heute luckenlos mit dem seiner Nachbargemeinden Meyriez und Muntelier zusammengewachsen Ein kleiner Teil des Murtner Gewerbegebiets gehort zur Gemeinde Courgevaux Bevolkerungsentwicklung Jahr 1900 1910 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2016 2022Einwohner 2645 2418 2570 3106 3610 4512 4657 4718 5578 8114 9414Sprachen Bearbeiten Von den Bewohnern sind 83 deutschsprachig 15 franzosischsprachig und 0 5 italienischsprachig Stand Januar 2016 7 Die Amtssprache in Murten ist Deutsch und stadtische Reglemente werden allein in dieser Sprache publiziert Aufgrund der Lage an der Sprachgrenze wird jedoch eine gewisse Zweisprachigkeit gepflegt so fuhrt die Gemeinde neben der deutschsprachigen Schule auch eine franzosischsprachige Seit 2013 als die SBB den Stationsnamen Murten Morat einfuhrten wird die Zweisprachigkeit auch nach aussen kommuniziert Bis in das 15 Jahrhundert wurde in der Stadt hauptsachlich Franzosisch gesprochen Nicht zuletzt im Zusammenhang mit der Reformation setzte sich jedoch immer mehr das Deutsche durch und gewann spatestens Ende des 17 Jahrhunderts die Oberhand Im reformierten Murten wird anders als im katholischen Sensebezirk Berndeutsch und nicht freiburgisches Senslerdeutsch gesprochen Wirtschaft BearbeitenLandwirtschaft industrieller Sektor und Dienstleistungssektor Bearbeiten nbsp Hafen und Altstadt von MurtenMurten war stets ein agrarisch gepragtes Stadtchen Die landwirtschaftlichen Erzeugnisse des fruchtbaren Umlandes wurden hier verarbeitet und in den Handel gebracht Auch die Fischerei im Murtensee spielte eine wichtige Rolle Da die Stadt in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts abseits der Hauptverkehrsachsen zu liegen kam hielt die Industrialisierung nur langsam Einzug Ein wichtiger Arbeitgeber war zu dieser Zeit eine Uhrenfabrik Der eigentliche wirtschaftliche Aufschwung setzte erst nach dem Zweiten Weltkrieg ein Heute bietet Murten rund 3400 Arbeitsplatze an Mit 3 der Erwerbstatigen die noch im primaren Sektor beschaftigt sind hat die Landwirtschaft nur noch einen marginalen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevolkerung Etwa 36 der Erwerbstatigen sind im industriellen Sektor tatig wahrend der Dienstleistungssektor 61 der Arbeitskrafte auf sich vereinigt Stand 2001 Auf den fruchtbaren Boden in der Umgebung von Murten und im Grossen Moos werden uberwiegend Ackerbau und Gemuseanbau betrieben Daneben sind auch die Milchwirtschaft und der Obstbau von Bedeutung Die Industrie und Gewerbegebiete von Murten befinden sich in Bahnhofnahe und entlang der Ortsumfahrungsstrasse Wichtige Unternehmen sind in den Bereichen Industrieelektronik etwa Saia Burgess Produktion von Glaskeramik und Kochherden und in der Nahrungsmittelindustrie tatig Daneben gibt es zahlreiche weitere kleinere und mittlere Betriebe des Bau und Transportgewerbes der Informationstechnologie der Feinmechanik und der Textilindustrie Im tertiaren Sektor vereinigen die Verwaltung das Banken und Versicherungswesen das Bildungswesen und vor allem die Tourismus und Gastronomiebranche zahlreiche Arbeitsplatze auf sich Das Bezirksspital befindet sich jedoch in der Nachbargemeinde Meyriez Besonders seit dem Zweiten Weltkrieg haben sich sudlich der Altstadt neue Wohnquartiere entwickelt Heute findet man bevorzugte Wohnlagen in der Nahe des Seeufers sowie an aussichtsreicher Lage an den relativ sanft geneigten Hangen sudlich und ostlich der Stadt Kultur und Sport Bearbeiten Sowohl fur Kultur als auch fur Sportbegeisterte bietet Murten verschiedene Moglichkeiten Erwahnenswert sind die Stadtbibliothek die Ludothek ein Freilichttheater und die Organisation von verschiedenen Konzerten darunter das Murten Classics Sommerfestspiele der Stadt Murten Auch die jeweils Anfang Marz stattfindende Murtner Fastnacht ist von uberregionaler Bedeutung Ferner stehen Fussball und Tennisplatze eine Tennis und Squashhalle und ein Hallenbad zur Verfugung Alljahrlich findet am 22 Juni die Solennitat Murten statt ein Umzug mit Musikformationen durch Murtens Altstadt Das Jugendfest erinnert an die Schlacht bei Murten im Jahre 1476 Seit 1933 findet am ersten Sonntag im Oktober der Murtenlauf statt Dieser zahlt zu den bekanntesten und traditionsreichsten Volkslaufen der Schweiz mit jeweils Tausenden von Teilnehmern Die rund 17 Kilometer lange Strecke von Murten nach Freiburg wird ebenfalls zum Gedenken an die Schlacht bei Murten gelaufen Tourismus Bearbeiten nbsp Monolith im Murtensee Expo 02 Murten bildet ein wichtiges touristisches Zentrum der Dreiseenregion Touristenattraktionen sind die gut erhaltene Altstadt mit Ringmauern und Turmen das Historische Museum der Stadt ausserhalb der Stadt in einer alten Muhle untergebracht 8 und die Seeuferanlagen Einen wichtigen Aufschwung im Fremdenverkehr erlebte die Stadt im Jahr 2002 als Standort einer der funf Arteplages der Schweizerischen Landesausstellung Expo 02 Die Arteplage von Murten stand unter dem Titel Augenblick und Ewigkeit Die Ausstellungen waren uber einen Grossteil der historischen Altstadt verteilt Wahrzeichen von Murten war der begehbare Monolith ein nach Planen von Architekt Jean Nouvel im Murtensee rund 200 m vor dem Hafen errichteter rostiger Stahlwurfel von 34 m Kantenlange in dem unter anderem ein Panorama der Schlacht von Murten zu sehen war Mittlerweile ist die Konstruktion wieder zuruckgebaut worden Jedoch musste die Expo Gesellschaft der Stadt Murten eine Entschadigung leisten da Fundamentstucke aus Beton nicht vollstandig aus dem See entfernt werden konnten Schon 1964 war Murten einmal ein Ausstellungsort der Expo Verkehr Bearbeiten nbsp Bahnhof Murten MoratDie Gemeinde ist verkehrsmassig gut erschlossen Sie liegt an der Hauptstrasse 1 von Bern via Payerne nach Lausanne Die Altstadt und Meyriez werden durch eine lokale Ortsumfahrung vom Transitverkehr entlastet Im Dezember 1997 wurde das Autobahnteilstuck der A1 zwischen Lowenberg und Greng mit dem 2 2 km langen Tunnel Les Vignes und einem rund 1 km langen Tagbautunnel eroffnet Vorher endete die A1 wahrend rund 15 Jahren von Bern her kommend bei Lowenberg Die Hauptstrasse 182 fuhrt von Murten aus in sudlicher Richtung nach Freiburg und gegen Osten nach Ins im Kanton Bern Die Hauptstrasse 177 verbindet Murten uber den Schiffenen Staudamm mit Dudingen und Schwarzsee Die Anbindung an das schweizerische Eisenbahnnetz erfolgte am 12 Juni 1876 mit der Inbetriebnahme der Strecke von Murten nach Lyss Nur wenig spater am 25 August 1876 wurde die Linie von Murten via Payerne nach Palezieux Gare eingeweiht Spater kamen die Strecken von Murten nach Freiburg am 23 August 1898 eroffnet und von Murten nach Ins am 1 Mai 1903 eroffnet von Chemin de fer Fribourg Morat Anet hinzu die Strecke wird heute von den Freiburgischen Verkehrsbetrieben gefuhrt Fur die Feinverteilung im offentlichen Verkehr sorgt die von Postauto betriebene Linie von Murten nach Gurmels Dudingen ebenfalls existieren drei Buslinien der Transports publics fribourgeois nach Gummenen Courtepin und Gempenach Der Hafen von Murten ist durch die Schifffahrtsgesellschaft auf dem Neuenburger und Murtensee LNM mit den anderen Anstossergemeinden des Murtensees sowie uber den Broyekanal auch mit Neuenburg und Biel verbunden Politik Bearbeiten11 9 17 15 11 9 17 15 Insgesamt 52 Sitze SP Grune 11 Mitte glp EVP 9 FDP 17 SVP 15 Legislative Bearbeiten Gesetzgebende Behorde ist der von den Stimmberechtigten der Gemeinde Murten alle funf Jahre gewahlte Generalrat conseil general Die normalerweise funfzig Abgeordneten werden im Proporzwahlverfahren gewahlt Durch die speziellen Regelungen fur die Fusion der ehemals bernischen Gemeinde Clavaleyres kommen fur die Legislatur 2022 26 zwei zusatzliche Sitze dazu 9 So stammen vierundvierzig Abgeordnete aus Murten vier aus Galmiz und je zwei aus Gempenach und Clavaleyres Die Aufgaben des Generalrates umfassen die Budget und Rechnungsabnahme die Festlegung der Gemeindereglemente und die Kontrolle der Exekutive Die Grafik rechts zeigt die Zusammensetzung des Generalrats nach den Wahlen vom 26 September 2021 10 11 12 und 30 Januar 2022 13 14 Exekutive Bearbeiten Ausfuhrende Behorde ist der Gemeinderat conseil communal Er besteht aus sieben Mitgliedern und wird vom Volk im Proporzwahlverfahren gewahlt Die Amtsdauer betragt funf Jahre Der Gemeinderat ist fur die Vollstreckung der Beschlusse des Generalrates fur die Ausfuhrung der Gesetzgebung von Bund und Kanton sowie fur die Reprasentation und Fuhrung der Gemeinde zustandig Stadtprasidentin ist Petra Schluchter FDP Stand 2022 15 Geschichte BearbeitenFruhzeit Ortsname Bearbeiten Nachgrabungen in einem Grabhugel aus der alteren Eisenzeit in der Nahe von Murten ergaben eine moglicherweise auch weitere Nachbestattungen am Rande des Hugels Gefunden wurden im Grab 2 an Grabbeigaben eine Eisen Fibel vom Typ Marzabotto auf dem Oberkorper des Bestatteten eine Bronze Fibel auf der Schulter ein Bronze Hohlreif am Arm und ein daneben liegender Bronze Torques mit Pufferenden Diese Objekte sind typisch fur die Fruhlatenezeit Im Grab 4 fand man einen Eisen einen Bronze und einen Knochelring ebenfalls aus dieser Zeitepoche Dies deutet auf latenezeitliche Nachbestattungen in einem Grabhugel aus der Hallstattzeit hin wie es in dieser Ubergangsperiode der alteren Eisenzeit haufig der Fall war 16 nbsp Die Belagerung von Murten wahrend der Burgunderkriege Luzerner Chronik des Diebold Schilling nbsp Murten auf einem Druck aus dem 18 JahrhundertDie erste urkundliche Erwahnung des Ortes erfolgte nach freilich umstrittener Datierung im Jahr 515 oder 1017 Kopie Ende 12 Jahrhundert als Hof Muratum der in einer Schenkungsurkunde dem Kloster Saint Maurice uberlassen wird Die Deutung des Ortsnamens ist unsicher Eine Herleitung von keltisch mori o dunum das aus mori See und dunum Festung zusammensetzt ware scheitert aus lautlichen Grunden Nicht auszuschliessen ist hingegen eine Bildung zu lateinisch murum Mauer beziehungsweise suffixisch erweitertem murattu Mauerchen Gemauer 17 Fruhmittelalter Bearbeiten Murten gehorte bei seiner ersten Erwahnung zum ersten Konigreich Burgund das nach der Volkerwanderung auf den Trummern des untergegangenen romischen Reiches entstand Seit 534 stellten die frankischen Merowinger die burgundischen Konige seit 752 die Karolinger Eine Uberlieferung fuhrt die Grundung des Schlosses auf das Jahr 814 und Ludwig den Frommen zuruck 888 entstand das zweite Konigreich Burgund dessen Zentrum wieder St Maurice war Murten war ein befestigter Ort dieses Konigreichs der um 1033 beziehungsweise 1034 von Kaiser Konrad II erobert und praktisch dem Erdboden gleichgemacht wurde In der Folgezeit versank Murten fur mehr als 100 Jahre in der Bedeutungslosigkeit Hoch und Spatmittelalter Bearbeiten 1127 hatten die Herzoge von Zahringen die Rechte im ehemaligen Konigreich Burgund inne Unter Berchtold IV von Zahringen wurde die Stadt Murten mit dem typischen zahringischen Rechteck als Grundrissform in der Zeit zwischen 1157 und 1177 neu gegrundet 18 Rasch erlebte die Stadt einen wirtschaftlichen Aufschwung und wurde 1218 nach dem Erloschen des Geschlechts der Herzoge von Zahringen reichsfrei Sie fristete aber ein unsicheres Dasein im Grenzgebiet zwischen den Besitztumern der Savoyer und der Kyburger resp Habsburger Ihre Ringmauer erhielt die Stadt ab 1238 Nach den Wirren und Sturmen des dreizehnten Jahrhunderts hatte Murten definitiv an Savoyen einen festen Halt gefunden Trotzdem hatte es auch nach anderen Seiten Verbindungen angeknupft Den ersten Bund den Murten mit einer befreundeten Stadt eingegangen ist datiert vom 24 Juni 1245 und wurde mit der Stadt Freiburg im Uechtland geschlossen In diesem Bund steht wortlich geschrieben dass die Burger von Freiburg und Murten sich gegenseitige Hilfe in allen Notlagen und die Forderung des Friedens in der gemeinsamen Gegend mit einem Eid zusichern Wortlich ist niedergeschrieben Damit aber nicht Jemandem im Verlaufe der Zeit Zweifel daruber entstehe haben wir gegenwartiges Privilegium unserer gegenseitigen Freundschaft zwischen Freiburg und Murten im gemeinsamen Bundesbrief mit dem Siegel der Stadt Freiburg versehen 19 Im Jahr 1255 geriet Murten zur Zeit Peters II von Savoyen unter die Schutzherrschaft von Savoyen in der sie mit wenigen Ausnahmen bis 1475 verblieb Murten selbst wurde in der Folgezeit zum Mittelpunkt einer Herrschaft welche das Gebiet sudlich und ostlich des Murtensees umfasste 1318 trat Murten einem Funfstadtebund bei Am 25 September 1318 versammelten sich die funf Stadte im damals freiburgischen Gummenen und schlossen einen Bund Im Namen Gottes Amen Wir die Schultheisse Rate und Burger der Stadte Freiburg Bern Solothurn Murten und Biel tun jedermann jetzt und spater kund dass wir einen neuen Bund novam conspirationem getroffen haben Durch eine Feuersbrunst wurden die damals noch weitgehend aus Holz gebauten Hauser 1416 schwer in Mitleidenschaft gezogen wahrend die Befestigungsanlagen nahezu unversehrt blieben Murten konnte trotz der savoyischen Oberherrschaft eine gewisse Autonomie behaupten auch weil es seit 1351 mit der benachbarten Reichsstadt Bern in einem Bundnis stand Seit 1353 galt Murten uber seine Verbindung mit Bern auch als zugewandter Ort der Eidgenossenschaft Burgunderkriege Bearbeiten Ein neuer Abschnitt in der Stadtgeschichte wurde durch die Burgunderkriege zwischen der Eidgenossenschaft und Herzog Karl dem Kuhnen von Burgund eingeleitet Murten stand zu diesem Zeitpunkt unter Jakob von Savoyen Graf von Romont und Grossmarschall von Burgund Bei der Eroffnung der Feindseligkeiten zwischen Freiburg Bern und Burgund zogen die beiden Stadte auch gegen das mit Burgund verbundete Savoyen Graf Jakob von Savoyen und zugleich Graf von Romont in Romont Remund besuchte 1475 Murten und inspizierte die Mauern Turme und Festungswerk Er ordnete an das alles auszubessern teilweise zu erneuern und mit Geschutz zu versehen sei Weil den Savoyern die Annaherung Freiburgs an die Eidgenossen Sorgen bereitete wollten sie Murten umso mehr verstarken So blieb Murten nichts anderes als trotz der enormen Kosten die verlangten Verbesserungen vorzunehmen Die Stadt Freiburg schickte ihre Maurer nach Murten und bezahlte diese selber damit die Arbeit zugig voranging und die Kosten Murten nicht erdruckten Am 14 Oktober desselben Jahres willigte Freiburg auf das Drangen der Berner ein zusammen mit ihnen nach Murten zu ziehen Bereits am folgenden Tag standen die beiden vor Murten Bern forderte von Murten sich freiwillig zu ergeben und Berner zu werden doch waren die Murtener ob dieser Forderung von einem Bundnispartner alles andere als angetan Bern sagte ihnen zu falls sie sich freiwillig ergaben wurde man sie nicht schedigen andernfalls mussten sy darumb liden dass inen an Lib und Gut ubel keme Auf das Versprechen der Freiburger dass Murten selbstandig bleiben durfe wenn es sich den beiden Stadten Bern und Freiburg ergebe ergab es sich freiwillig und schwur zu beider Stetten Handen und thet man niemand weder an Libe noch an Guot nut Bern und Freiburg einigten sich mit Zustimmung von Murten dass eine Besatzung von Freiburgern unter dem Kommando von Wilhelm Perrotet stationiert wurde Am Allerheiligentag 1475 erhielt Murten von beiden Stadten den zugesicherten Freiheitsbrief Nachdem Karl der Kuhne in der Schlacht bei Grandson eine Niederlage bezogen hatte belagerte er am 9 Juni 1476 Murten das von Adrian I von Bubenberg und Wilhelm d Affry verteidigt wurde Am 22 Juni 1476 kam es zur Schlacht bei Murten in der die Eidgenossen und ihre Verbundeten Karl dem Kuhnen und seinen Truppen eine empfindliche Niederlage zufugten Unter gemeiner Herrschaft Berns und Freiburgs Bearbeiten Im Frieden von Freiburg im Uechtland 1476 trat Savoyen unter anderem die Stadt und Herrschaft Murten an die Eidgenossenschaft ab 1484 verzichteten die anderen eidgenossischen Orte gegen Geldentschadigung zulasten Berns und Freiburgs auf ihre Anteile an der Herrschaft uber Murten das diese von nun an bis zum Ende der Alten Eidgenossenschaft 1798 als gemeine Herrschaft verwalteten Beide Stande stellten abwechslungsweise fur funf Jahre den Vogt der im Schloss von Murten residierte Die gemeine Herrschaft Murten umfasste den nordlichsten Teil des heutigen Kantons Freiburg mit den Zentren Murten Kerzers und Vully Die sudliche Grenze verlief auf einer Linie von Courgevaux uber Salvenach nach Ulmiz diese Dorfer gehorten noch zur gemeinen Herrschaft wie auch die Exklave Wallenbuch 1528 beschloss der Rat von Bern die Durchfuhrung der Reformation im gesamten Machtbereich Berns und setzte diese auch in der gemeinen Herrschaft Murten durch Dieses Vorgehen fuhrte wiederum zu Auseinandersetzungen mit dem katholischen Freiburg welches zur Losung des Problems eine Befragung der Bevolkerung verlangte Bern musste auf dieses Verlangen eingehen verzogerte aber die sofortige Abstimmung in Murten und setzte unter anderen den franzosischen Reformator Guillaume Farel als Reformprediger ein In der 1530 erfolgten Abstimmung erlangten die Befurworter der Reformation eine kleine Mehrheit Schliesslich ubernahm Bern die Funktion der kirchlichen und schulischen Angelegenheiten wahrend Freiburg fur die militarischen Angelegenheiten zustandig war Bern gewann damit in friedlichen Zeiten mehr Einfluss auf das burgerliche Leben was allmahlich zu einem Vordringen der deutschen Sprache in dem damals noch uberwiegend franzosischsprachigen Stadtchen fuhrte Die vor den Toren von Murten gelegenen Orte Muntelier und Meyriez erhielten 1533 respektive 1536 das Gemeinderecht Allerdings wurde je nur gerade ein Gebiet ausgeschieden so weit die Hauser des Dorfes reichten weshalb beide Gemeinden heute nur einen sehr kleinen Gemeindebann aufweisen Nach dem Zusammenbruch des Ancien Regime infolge des Franzoseneinfalls 1798 uberliess die Berner Besatzung Murten den einmarschierten Franzosen Seit 1800 Bearbeiten Mit der Mediationsakte wurde die Stadt 1803 definitiv dem Kanton Freiburg zugeteilt Murten wurde von Freiburg zum Hauptort des neu gebildeten Distrikts Murten bestimmt Dieser wurde 1848 mit der neuen Kantonsverfassung aufgelost und mit einer Reihe Gemeinden aus dem ehemaligen Deutschen Bezirk Freiburg im neu geschaffenen Seebezirk zusammengefasst als dessen Hauptort weiterhin die Stadt Murten fungierte Das 19 Jahrhundert war von einem immer wieder aufbrechenden Gegensatz zwischen der reformierten Bevolkerung von Stadt und Bezirk die liberal bis radikal gestimmt war und der konservativ katholischen Mehrheit im Kanton Freiburg gepragt nbsp Luftbild aus 300 m von Walter Mittelholzer 1919 Am 29 Juni 1866 brach der Zirkuselefant des Wanderzirkus Bell amp Myers aus und totete seinen Warter Nach einer Verfolgungsjagd wurde das Tier in einer Gasse gestellt und mit einer Kanone erschossen Die Fortifikation Murten war neben denjenigen am Hauenstein und in Bellinzona die wichtigste Verteidigungslinie der Schweizer Armee im Ersten Weltkrieg Wahrend des Zweiten Weltkrieges wurde der Schlusselraum Murten als vorgeschobene Stellung des Reduit mit zusatzlichen Verstarkungen aufgerustet Zwei kleinere Gebietsveranderungen erfolgten Ende des 20 Jahrhunderts als zunachst das vorher selbstandige Burg am 1 Januar 1975 sowie am 1 Januar 1991 die Gemeinde Altavilla nach Murten eingemeindet wurden In den 2010er Jahren kam es zu zwei weiteren Veranderungen Am 1 Januar 2013 fusionierte Buchslen mit der Stadt Murten und am 1 Januar 2016 stiessen Courlevon Jeuss Lurtigen und Salvenach zur Gemeinde Murten Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in Murten nbsp Hauptgasse mit Bernturm nbsp Dacher der historischen AltstadtMurten besitzt eine malerische mittelalterliche Altstadt mit einem Ortsbild von nationaler Bedeutung Sie hat die typische rechteckige Grundrissform der Zahringerstadte bewahrt und bedeckt eine Flache von rund 300 m 200 m Das historische Stadtchen ist durch drei Langsachsen und eine Quergasse untergliedert Besonders die Hauptgasse zeichnet sich durch die charakteristischen Laubengange aus Die Bausubstanz der Hauser in der Altstadt stammt zum grossten Teil aus der Barockzeit des 17 und 18 Jahrhunderts Ringmauer Bearbeiten nbsp Turme und Stadtmauer von MurtenDie Ringmauer von Murten gehort zu den am besten erhaltenen Befestigungsbauwerken der Schweiz Sie wurde 1238 erstellt und spater in mehreren Etappen ausgebaut erhoht und verstarkt Im 20 Jahrhundert wurde eine umfassende Restauration vorgenommen Die ehemals vorhandenen Graben wurden im Lauf des 16 Jahrhunderts zugeschuttet Die fast vollstandig erhaltene Ringmauer mit einer durchschnittlichen Hohe von 8 5 m besitzt einen Wehrgang aus dem 15 Jahrhundert der im sudlichen Abschnitt auf weite Strecken begehbar ist sowie zwolf Turme in verschiedener Gestalt und Grosse Die Stadt hatte zwei Haupteingange wovon das Berner Tor erhielt seine heutige Form 1778 im Nordosten erhalten ist Schloss Bearbeiten Am Sudwestrand der Altstadt erhebt sich auf einem Vorsprung das Schloss das ab Mitte des 13 Jahrhunderts unter Peter II von Savoyen auf einem unregelmassigen funfeckigen Grundriss erbaut wurde Der alteste erhaltene Teil ist der massive viereckige Bergfried aus der Erbauungszeit Die Aussenmauern des Schlosses sind in die Stadtbefestigung integriert und durch halbrunde Turme verstarkt Die Wohngebaude wurden mehrfach umgebaut vor allem wahrend der Umwandlung des Schlosses in den Vogteisitz in der Zeit von 1476 bis 1540 und Ende des 18 Jahrhunderts so dass heute verschiedene Stilrichtungen von der Spatgotik uber die Spatrenaissance bis zum Barock miteinander vereinigt sind Heute beherbergt das Schloss die Prafektur Unterhalb des Schlosses befindet sich die alte Stadtmuhle von 1578 in der das historische Museum untergebracht ist Kirchen Bearbeiten Die ursprungliche Pfarrkirche von Murten befand sich ein Stuck weit nordostlich der Altstadt und kam bei der Abtrennung von Muntelier auf dessen Gemeindegebiet zu liegen Die Kirche wurde 1762 abgerissen Seit Mitte des 18 Jahrhunderts erfullt die deutsch reformierte Kirche die Funktion der Pfarrkirche fur die deutschsprachige Bevolkerungsmehrheit Sie befindet sich an der Ostecke der Altstadt und wurde im Jahr 1399 erstmals als Kapelle Sainte Marie erwahnt Aus dieser Zeit stammen noch Teile des Chors wahrend die ubrigen Partien bei Um und Neubauten in spateren Jahren entstanden Der Chorturm wurde 1683 in die Ringmauer integriert das Kirchenschiff erhielt seine heutige Gestalt in der Zeit von 1710 bis 1713 Im Innern sind die reich geschnitzte Kanzel von 1484 und das Chorgestuhl von 1494 98 sowie Gewolbemalereien von 1682 bis 1685 zu bewundern Neben der Kirche steht das deutsch reformierte Pfarrhaus im Berner Stil aus dem 18 Jahrhundert in dem Jeremias Gotthelf geboren wurde Als reformierte franzosische Kirche dient die ursprungliche Kapelle Sainte Catherine die von 1478 bis 1480 an der Nordecke der Altstadt erbaut wurde Das Schiff stammt aus dem 18 Jahrhundert Daneben befindet sich das 1732 erstellte franzosische Pfarrhaus Profane Bauten Bearbeiten nbsp Haus zum Rubenloch Murten im Winter Das Rathaus entstand 1474 durch Um und Ausbau zweier ehemaliger Privathauser In mehreren Etappen folgten spater weitere Umbauten Die zum See hin zeigenden Arkaden stammen von 1589 die Hauptfassade von 1832 In der Altstadt sind zahlreiche Burger und Patrizierhauser aus dem 16 bis 18 Jahrhundert erhalten Erwahnenswert sind das heutige Hotel Murtenhof dessen spatgotische Bausubstanz auf 1476 zuruckgeht das um 1740 fur die Familie Schmid erbaute sogenannte Grosshaus das bedeutendste Stadtpalais Murtens und das Haus zum Rubenloch aus dem 16 Jahrhundert ebenfalls mit einer spatgotischen Fassade und einem Berner Dach von 1672 In Seeufernahe unterhalb der Altstadt stehen im Stadtteil Ryf verschiedene gotische Handwerkerhauser Ebenfalls ausserhalb der Umfassungsmauern befinden sich die katholische Kirche Sankt Mauritius die 1885 87 im neugotischen Stil erbaut wurde und das fur die Familie Chaillet erbaute Herrenhaus Haldenhof von 1740 Das Schloss Lowenberg beim gleichnamigen Weiler nordostlich der Stadt stammt im Wesentlichen aus der Zeit von 1666 bis 1700 Traditionen BearbeitenMurtner Solennitat Bearbeiten nbsp Start vor der Primarschule BerntorDie Murtner Solennitat ein Jugend und Schulfest gedenkt alljahrlich am 22 Juni oder am Vortag wenn der 22 Juni auf einen Sonntag fallt der Murtenschlacht von 1476 Uber den Tag verteilt werden auf dem Kanonematteli 22 Bollerschusse jeweils zu den wichtigen Zeitpunkten abgegeben der erste zur Tagwache um 5 Uhr fruh Offizielle Feier Blasmusikkonzert Umzug von Schulern und Kadetten unter dem Klang von Trommlern und Blechblasern Ansprachen Armbrustwettschiessen Nationalhymne Tanz und verschiedene Darbietungen stehen auf dem gegenwartigen Programm dieses Feiertags an dem viele ausgewanderte Murtner in ihre alte Heimat zuruckkehren Am morgendlichen Umzug durch das Stedtli nehmen weiss gekleidete oder uniformierte Schuler Primarklassen und Oberstufe sowie die Gemeinde und Kantonsbehorden teil Am Abend trifft sich die Bevolkerung gerne im Soli Pintli auf dem Pausenplatz der Primarschule um miteinander anzustossen oder den Hunger zu stillen 20 Wahltrommeln Bearbeiten An den Abstimmungssonntagen marschiert jeweils nach Eroffnung des Wahllokals eine Gruppe von Tambouren deren Zahl kann von zwei bis acht gehen durch die Altstadt von Murten und zieht zum Stimmlokal im alten Schulhaus vor der Stadt um der Bevolkerung die anstehende Burgerpflicht in Erinnerung zu rufen Zu diesem Abstimmungs und Wahlauftritt trifft sich die Gruppe beim Haus Rubenloch und zieht von dort trommelnd zum Wahllokal im Schulhaus Das Wahltrommeln hat heute angesichts des uberwiegenden Anteils der brieflichen Stimmabgabe vor allem einen symbolischen Charakter Die Tradition lasst sich bis in die Anfange des Tambourenvereins zuruckverfolgen allerdings nur durch gelegentliche Erwahnungen in den Protokollen oder ab 1934 in den teilweise luckenhaften Kassenbuchern aus denen hervorgeht dass die Stadt damals fur das Wahltrommeln insgesamt 10 Franken an den Verein entrichtete Im Jahresbericht 1936 wird das Wahltrommeln ausnahmsweise etwas detaillierter beschrieben Am 3 Dezember fanden dann die Staats u Grossratswahlen statt wo wir morgens 11 Uhr und nachmittags 1 Uhr durchs Stadtchen denn Schall erklingen liessen und dann um 4 Uhr in der Wirtschaft Ringmauer bei einem Glas Wein und 1er Wurst den Abschluss fanden 21 Historisches Murtenschiessen Bearbeiten Zum Gedenken an die Schlacht bei Murten wird seit 1930 jeweils am 22 Juni wenn dieser auf einen Sonntag fallt oder am auf den 22 Juni folgenden Sonntag das historische Murtenschiessen durchgefuhrt Der Anlass findet auf dem Bodemunzi Bois Domingue statt einer Anhohe bei Murten wo sich im Juni 1476 das Lager des burgundischen Herzogs Karl des Kuhnen und das Zentrum von dessen Belagerungsdispositiv befanden Die teilnehmenden Gruppen jeweils aus zehn Schutzen bestehend treffen sich am Morgen beim Schulhaus vor dem Berntor und marschieren als Umzug angefuhrt durch die Stadtmusik durch die geschmuckte Stadt und zum 1 5 km entfernten Bodemunzi von dessen Kuppe aus eine Schusslinie gegen Suden auf dem Boden der Gemeinde Munchenwiler angelegt ist Nach einem Gottesdienst und einer Ansprache durch einen Ehrengast nicht selten nimmt seit der Jahrtausendwende der Chef des Departements fur Verteidigung Bevolkerungsschutz und Sport die Einladung an den Anlass an beginnt der ungefahr zwei Stunden dauernde Schiessbetrieb Zuvor findet aber eine Instruktion durch den Schutzenmeister und eine Kontrolle der Waffen statt Es wird mit Ordonanzwaffen auf eine Distanz von rund 180 bis 200 m geschossen 22 Fastnacht Bearbeiten Die Fastnacht in der Murtner Altstadt wird in der jetzigen Form ununterbrochen seit 1950 durchgefuhrt In ihren Eckpunkten ist die Form seit damals gleich geblieben es gab aber immer wieder punktuelle Anpassungen Die Fastnacht dauert drei Tage und Nachte jeweils zwischen dem Samstagnachmittag und der Nacht von Montag auf Dienstag Der Zeitpunkt der Fastnacht ist nicht an das Datum von Ostern gebunden sondern ist auf eine Kalenderzeit seit langem das erste Wochenende im Marz festgelegt Dementsprechend liegt die Murtner Fastnacht manchmal ziemlich nahe bei den anderen fasnachtlichen Anlassen im Kanton und in anderen Regionen wenn Ostern spat ist es kann aber auch eine Verschiebung um mehrere Wochen geben In Murten spricht man nicht von der Fasnacht das Wort wird gemass der Tradition mit einem t in der Mitte geschrieben Fastnacht Den Kernpunkt der Fastnacht bildet der Umzug jeweils am Sonntagnachmittag bei dem die teilnehmenden Fastnachtsgruppen mit ihren Sujetwagen sowie die eingeladenen Guggenmusiken nach einer festgelegten Route durch die von Besuchern gesaumten Gassen der Altstadt ziehen Dem Anlass sind durch die Enge der Gassen Grenzen gesetzt da bei den grossen Cliquen der Wagenbau und der Betrieb zum gewahlten Sujet recht viel Platz beanspruchen konnen Bezuglich der Zuschauerzahl bieten die Gassen und Lauben Platz fur hochstens etwa 12 000 Schaulustige eine Zahl die bei gunstigen Witterungsverhaltnissen immer wieder erreicht wurde Weitere Fixpunkte der Fastnacht sind der Kinderumzug am Samstagnachmittag die Proklamation der Fastnacht am Samstagabend sowie das Verbrennen des Fudliburgers am Montagabend 23 Personlichkeiten BearbeitenAbraham Delosea 1619 1690 evangelischer Geistlicher und Heimatforscher Mathaus Funk 1697 1783 Ebenist Francois Louis de Bons 1723 1797 evangelischer Geistlicher und Hochschullehrer in Lausanne Georg Joachim Zollikofer 1730 1788 als Pfarrer in Murten tatig 1754 Johann Rudolf Sulzer 1749 1828 Politiker Unternehmer und Schriftsteller Johann Daniel Mottet 1754 1822 Maler Johannes Aberli 1774 1851 Medailleur Stein und Stempelschneider Jeremias Gotthelf 1797 1854 Pfarrer und Schriftsteller Alexander Schweizer 1808 1888 reformierter Theologe Eduard Huber 1818 1893 Arzt und Politiker Friedrich Salvisberg 1820 1903 Kantonsbaumeister von Bern Casimir Meister 1869 1941 Musikdirektor in Solothurn Komponist Emil Baudenbacher 1874 1921 evangelischer Geistlicher und Volksschriftsteller Fernand Petitpierre 1879 1972 Padagoge und Autor Rudolf Scheurer 3 November 1879 in Murten 7 November 1949 in Locarno Landschaftsaquarellist Zeichner 24 Ernst Fluckiger 1890 1969 Schuldirektor Heimatforscher und Ehrenburger Paul Otto Roth 1901 1985 Bildhauer Teddy Stauffer 1909 1991 Bandleader und Swing Konig Veronique Muller 1948 LiedermacherinLiteratur BearbeitenMartin Zeiller Murten In Matthaus Merian Hrsg Topographia Helvetiae Rhaetiae et Valesiae Topographia Germaniae Band 1 2 Auflage Matthaeus Merians Erben Frankfurt am Main 1654 S 34 Volltext Wikisource Ernst Fluckiger Murten Schweizer Heimatbucher Nr 9 Paul Haupt Bern o J Oswald Franz et al Helveti Cite Das Projekt Netzstadt Drei Seen Land Fallstudie zur urbanen Gestaltung des Territoriums Zurich 2004 Stadtplanung gemeinsames Projekt der Stadte Biel Murten Neuenburg und Yverdon les Bains zur Nachbereitung der Expo 02 Denis Ramseyer Hermann Schopfer Murten Gemeinde In Historisches Lexikon der Schweiz Friedrich Emil Welti Das Stadtrecht von Murten Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen IX Abteilung Die Rechtsquellen des Kantons Freiburg Erster Teil Stadtrechte 1 Reihe Landstadte Band 1 Aarau 1925 Online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Murten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Stadt Murten Bundesamt fur Kultur Murten im Inventar der schutzenswerten Ortsbilder der Schweiz Luftaufnahmen der Stadt Das Panorama der Schlacht bei Murten Website vom Museum Murten Burgenwelt Stadtbefestigung Murten Burgenwelt Burg MurtenEinzelnachweise Bearbeiten Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Objektblatt Le Chablais im Bundesinventar der Auengebiete von nationaler Bedeutung Christoph Schlappi Lowenberg Schweizerische Kunstfuhrer Nr 880 Serie 88 Hrsg von der Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern 2010 Offizielle Website der Gemeinde abgerufen am 1 Oktober 2017 Hanni Schwab Hermann Schopfer Hugo Schneider Yvonne Lehnherr Historisches Museum in der alten Stadtmuhle Murten Schweizerische Kunstfuhrer Nr 274 Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern 1979 ISBN 978 3 85782 274 2 Cordula Blanc Nach zehn Jahren Fusionsarbeit kam es in Clavaleyres zur symbolischen Ubergabe Freiburger Nachrichten 31 Januar 2022 abgerufen am 7 Februar 2022 Resultate der Gemeinde Murten Morat Staatskanzlei des Kantons Freiburg 30 Januar 2022 abgerufen am 7 Februar 2022 Resultate der Gemeinde Galmiz Staatskanzlei des Kantons Freiburg 30 Januar 2022 abgerufen am 7 Februar 2022 Resultate der Gemeinde Gempenach Staatskanzlei des Kantons Freiburg 30 Januar 2022 abgerufen am 7 Februar 2022 Resultate der Gemeinde Clavaleyres Staatskanzlei des Kantons Freiburg 30 Januar 2022 abgerufen am 7 Februar 2022 Generalrat Conseil general Stadt Murten abgerufen am 7 Februar 2022 Gemeinderat Conseil communal Stadt Murten abgerufen am 7 Februar 2022 Susanne Sievers Otto Helmut Urban Peter C Ramsl Lexikon zur Keltischen Archaologie A K L Z Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2012 ISBN 978 3 7001 6765 5 S 1335 Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen Hrsg vom Centre de Dialectologie an der Universitat Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol Frauenfeld Lausanne 2005 S 633 f Ernst Theodor Gaupp Deutsche Stadtrechte im Mittelalter mit rechtsgeschichtlichen Erlauterungen Zweiter Band Breslau 1852 S 142 168 online Murtenschlacht Gottlieb Friederich Ochsenbein Murtner Solennitat Wahltrommeln Murten Historisches Murtenschiessen fr ch Rudolf Scheurer In Sikart Politische Gemeinden im Seebezirk Freiburg Courtepin Cressier Fraschels Greng Gurmels Gurwolf Kerzers Kleinbosingen Meyriez Misery Courtion Mont Vully Muntelier Murten Ried bei Kerzers UlmizEhemalige Gemeinden Agriswil Altavilla Barbereche Bas Vully Buchslen Burg Chandossel Cordast Cormerod Corsalettes Courlevon Cournillens Courtaman Courtion Coussiberle Galmiz Gempenach Grossgurmels Grossguschelmuth Guschelmuth Haut Vully Jeuss Kleingurmels Kleinguschelmuth Liebistorf Lurtigen Misery Monterschu Salvenach Villarepos Wallenbuch WallenriedKanton Freiburg Bezirke des Kantons Freiburg Gemeinden des Kantons FreiburgZahringerstadte Deutschland Braunlingen Freiburg im Breisgau Neuenburg am Rhein Offenburg St Peter Villingen Weilheim an der TeckSchweiz Bern Burgdorf Freiburg Murten Rheinfelden ThunTerritorien der Stadt und Republik Bern bis 1798 Vier Kirchspiele Bolligen Vechigen Stettlen MuriLandgerichte Seftigen Sternenberg Konolfingen ZollikofenAmter Thun Zofingen Aarau Lenzburg Brugg Burgdorf Buren Unterseen Wiedlisbach Obersimmental Niedersimmental Frutigen Oberhofen Aigle Hasli Trachselwald Bipp Aarwangen Wangen Landshut Lenzburg Amt Schenkenberg Aarberg Nidau Erlach Laupen Oltigen Signau Biberstein Aarburg Saanen Brandis Interlaken Konigsfelden Thorberg Fraubrunnen Zofingen Stift Frienisberg St Johannsen Gottstatt Buchsee Sumiswald Roche Saline Koniz Kasteln HettiswilAmter im Waadtland Avenches Moudon Yverdon Lausanne Morges Nyon Vevey Romainmotier Oron Payerne Bonmont Aubonne Villeneuve Spital Gemeine Herrschaften mit Freiburg Schwarzenburg Murten Grandson EchallensGemeineidgenossische Herrschaften Baden Thurgau Freie Amter Rheintal Sargans Locarno Lugano Mendrisio Valle MaggiaAmter und Dienste in der Stadt Bern Bauamt Salzdirektion Mushafen Stift Kornamt Grosses Spital Inselspital Normdaten Geografikum GND 4075105 3 lobid OGND AKS LCCN n83208865 VIAF 124377145 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Murten amp oldid 237870215