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Das Kloster Peterlingen ist ein ehemaliges Cluniazenserkloster in Payerne deutsch Peterlingen Kanton Waadt Schweiz Die Abteikirche ist das grosste erhaltene romanische Gotteshaus der Schweiz Abteikirche aus dem 11 Jahrhundert Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundung 1 2 Niedergang 1 3 Berner Herrschaft 2 Abteikirche 2 1 Baugeschichte 2 2 Baustil 2 3 Entwicklung nach der Reformation 2 4 Renovierung 2007 2020 3 Orgel 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGrundung Bearbeiten Das Kloster Peterlingen gelegen im Konigreich Hochburgund wurde wahrscheinlich um 962 von Kaiserin Adelheid als Memoriastatte Memorialwesen auf der Grablege ihrer Mutter Konigin Berta von Burgund gegrundet Diese initiierte die Klostergrundung insofern mit als sie die Kirche von Peterlingen fur ihre Grablege mit Gutern und Schenkungen ausstatten liess 1 Es wurde 962 als eines der ersten Tochterkloster der Reformabtei Cluny angegliedert Es wurde durch die Konige von Burgund und die deutschen Kaiser reich beschenkt und hatte ausgedehnten Grundbesitz entlang des Jurafusses im Genferseegebiet im Seeland und auch im Elsass Am 2 Februar 1033 wurde Konrad II in Peterlingen zum Konig von Burgund gekront 2 Niedergang Bearbeiten Im 13 Jahrhundert gelangte Peterlingen unter den Einfluss der Herzoge von Savoyen Im 14 Jahrhundert begann der allmahliche Niedergang des Priorats der auch nicht aufgehalten werden konnte als der Gegenpapst Felix V Payerne 1444 zur Abtei erhob Wahrend der Burgunderkriege war Payerne mit den Bernern verbundet und blieb daher von den Eidgenossen verschont Berner Herrschaft Bearbeiten Mit der Eroberung der Waadt im Jahr 1536 kam Peterlingen unter Berner Herrschaft und im Zuge der Reformation die durch die Berner im Waadtland eingefuhrt wurde mussten die Monche 1536 das Kloster verlassen Die klosterlichen Besitzungen wurden durch Bern als Landvogtei verwaltet Teile der Konventsgebaude wurden abgerissen bzw umgenutzt Abteikirche Bearbeiten nbsp Innenansicht der AbteikircheBaugeschichte Bearbeiten Die ehemalige Abteikirche Notre Dame ist ein typisches Beispiel der cluniazensischen Architektur und eine der bedeutendsten Kirchenbauten der romanischen Epoche in der Schweiz Der heutige Bau wurde im 11 Jahrhundert auf Veranlassung des Abtes Odilo von Cluny an der Stelle der fruheren Kirche aus dem 10 Jahrhundert begonnen in Anlehnung an die zweite Abteikirche von Cluny Teile des Vorgangerbaus darunter die archaischen Kapitelle wurden in die neue Kirche miteinbezogen Baustil Bearbeiten Die Pfeilerbasilika zeigt ein dreischiffiges Langhaus mit sieben Jochen ein Querschiff mit Vierungsturm und eine halbrunde Apsis Einen besonderen Eindruck verleiht die wechselnde Farbung der verwendeten Quadersteine an den Pfeilern und Gewolberippen Im Westen schliesst das Langhaus in einem bollwerkartigen Massivbau ab der die Vorhalle mit Fresken vom Jungsten Gericht aus dem 13 Jahrhundert und im Obergeschoss die Michaelskapelle enthalt Sein hohes Walmdach wurde im 15 Jahrhundert errichtet Im Osten befindet sich ein Staffelchor mit vier Nebenchoren Die Auferstehungskapelle im ersten nordlichen Nebenchor ist mit Wandmalereien aus dem 13 Jahrhundert verziert Verkundigung Geburt Christi Gebet am Olberg und Himmelfahrt Die Graillykapelle im zweiten sudlichen Nebenchor liess der Generalvikar Jean de Grailly 1454 im gotischen Stil umbauen Der Vierungsturm wurde nach einem Brand im 16 Jahrhundert in gotischen Stilformen wiederaufgebaut Die Basilika ist insgesamt 67 m lang Die Hohe des Mittelschiffs liegt zwischen 14 und 15 2 m die Hohe des Chors 16 8 m und die Hohe bis zur Turmspitze betragt 63 4 m Entwicklung nach der Reformation Bearbeiten Nach der Reformation wurde die Abteikirche profaniert und diente im 17 Jahrhundert als Glockengiesserei im 18 Jahrhundert nachdem Zwischenboden eingezogen worden waren als Kornspeicher und spater auch als Gefangnis und Kaserne Seit 1926 nahm man eine sorgfaltige Restaurierung vor weshalb die Kirche heute wieder ein Baudenkmal von europaischer Bedeutung ist In den ubriggebliebenen romanischen Bauten der Abtei befindet sich seit 1869 ein Museum Von den ehemaligen Konventsgebauden sudlich der Abteikirche ist nur der zu Beginn des 16 Jahrhunderts neu erbaute Kapitelsaal erhalten Renovierung 2007 2020 Bearbeiten Von 2007 an wurde die Abteikirche grundlich renoviert Nach Auffassung der Fachleute befand sich das Gebaude in einem kritischen Zustand und drohte einzusturzen An den Renovationsarbeiten beteiligten sich uber tausend Handwerker aus hundert Unternehmen der Region Die romanischen Ornamente an den Fassaden konnten dank einem Laserstrahl wieder zum Vorschein geholt werden ohne dass Steine beschadigt wurden Die Dacher ein Teil der Gewolbe und die Malereien im Innern der Kirche wurden ebenfalls restauriert In Zusammenhang mit dem Renovierungsprogramm wurde der Marktplatz von Payerne neu gestaltet Fur Besucher wurde eine neue interaktive Entdeckungstour entwickelt Die Hauptlasten der Renovationskosten in Hohe von 20 Millionen Franken trug die Stadt Payerne Die Kirche wurde am 11 Juli 2020 wiedereroffnet 3 4 Orgel BearbeitenSeit 1999 steht in der Abteikirche eine speziell fur den Raum konzipierte Orgel von Jurgen Ahrend die nach italienischen Vorbildern in einer Kopie des Gehauses von Lorenzo da Prato zu San Petronio Bologna gebaut ist Zuvor von 1981 bis 1996 gab es ein aus Taize hierher transferiertes Instrument desselben Orgelbauers dieses befindet sich inzwischen in der Kathedrale von Lyon 5 6 DispositionI Grand Orgue C d3Principal 8 Bourdon 8 Prestant 4 Flute 4 Nazard 2 2 3 Octave 2 Larigot 1 1 3 Cornetto V 8 Fourniture III 2 Cymbale II 1 Trompette 8 II Positif C d3Bourdon 8 Suavial 8 Prestant 4 Flute douce 4 Quinte 3 Doublette 2 Voix humaine 8 Pedale C d1Contrebasse 16 Principal Bass 8 Octav Bass 4 Bombarde 16 Literatur BearbeitenL abbatiale de Payerne Hrsg Association pour la restauration de l abbatiale Lausanne 1966 Bibliotheque historique vaudoise Bd 39 Hans Eberhard Mayer Die Peterlinger Urkundenfalschungen und die Anfange von Kloster und Stadt Peterlingen In Deutsches Archiv fur Erforschung des Mittelalters Bd 19 1963 S 30 129 Hans Rudolf Sennhauser Die Abteikirche von Payerne VD Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern 1991 ISBN 3 85782 495 6 Schweizerische Kunstfuhrer Nr 495 Les orgues des eglises medievales de Payerne Association pour la mise en valeur des orgues Ahrend de Payerne Payerne 2010 7 Georg Huffer Das Verhaltniss des Konigreichs Burgund zu Kaiser und Reich besonders unter Friedrich I Paderborn Schoningh 1874Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Abtei Payerne Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien L Abbatiale de Payerne Website deutsch des Museums in der AbteikircheEinzelnachweise Bearbeiten Mayer Urkundenfalschungen S 34 44 Huffer Verhaltniss des Konigreichs Burgund zum Reich S 11 Niclas Maeder Abtei Payerne fur Besucher wieder offen Freiburger Nachrichten 9 Juli 2020 abgerufen am 10 Juli 2020 englisch Keystone SDA Wiedereroffnung der Abtei Payerne Bote der Urschweiz 8 Juli 2020 abgerufen am 10 Juli 2020 englisch Eglise Abbatiale Payerne VD Im Orgelverzeichnis Schweiz Liechtenstein abgerufen am 27 Juli 2020 Lyon Cathedrale Saint Jean Chororgel Die Orgelseite abgerufen am 27 Juli 2020 Inhaltsbeschreibung auf der Website der Herausgeber abgerufen am 13 Mai 2018 Ehemalige Cluniazenserpriorate im schweizerischen Raum Alterswil Basel St Alban Bargenbruck Bassins Baulmes Bevaix Bruttelen Bursins Corcelles Genf St Victor Hettiswil Kerzers Leuzingen Malval Munchenwiler Payerne St Petersinsel Genf St Victor Pont la Ville Romainmotier Rothenbach Rougemont Rueggisberg Russin Vallorbe Vufflens la VilleTerritorien der Stadt und Republik Bern bis 1798 Vier Kirchspiele Bolligen Vechigen Stettlen MuriLandgerichte Seftigen Sternenberg Konolfingen ZollikofenAmter Thun Zofingen Aarau Lenzburg Brugg Burgdorf Buren Unterseen Wiedlisbach Obersimmental Niedersimmental Frutigen Oberhofen Aigle Hasli Trachselwald Bipp Aarwangen Wangen Landshut Lenzburg Amt Schenkenberg Aarberg Nidau Erlach Laupen Oltigen Signau Biberstein Aarburg Saanen Brandis Interlaken Konigsfelden Thorberg Fraubrunnen Zofingen Stift Frienisberg St Johannsen Gottstatt Buchsee Sumiswald Roche Saline Koniz Kasteln HettiswilAmter im Waadtland Avenches Moudon Yverdon Lausanne Morges Nyon Vevey Romainmotier Oron Payerne Bonmont Aubonne Villeneuve Spital Gemeine Herrschaften mit Freiburg Schwarzenburg Murten Grandson EchallensGemeineidgenossische Herrschaften Baden Thurgau Freie Amter Rheintal Sargans Locarno Lugano Mendrisio Valle MaggiaAmter und Dienste in der Stadt Bern Bauamt Salzdirektion Mushafen Stift Kornamt Grosses Spital Inselspital 46 820694444444 6 9372222222222 Koordinaten 46 49 14 5 N 6 56 14 O CH1903 561737 185628 Normdaten Korperschaft GND 4461005 1 lobid OGND AKS VIAF 248712756 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Peterlingen amp oldid 230740399