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Buren an der Aare frz Buron sur Aar ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Seeland des Kantons Bern in der Schweiz Buren an der AareWappen von Buren an der AareStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Bern Bern BE Verwaltungskreis SeelandwBFS Nr 0383i1f3f4Postleitzahl 3294Koordinaten 594971 220987 47 13984 7 37233 435 Koordinaten 47 8 23 N 7 22 20 O CH1903 594971 220987Hohe 435 m u M Hohenbereich 426 597 m u M 1 Flache 12 60 km 2 Einwohner 3696 31 Dezember 2022 3 Einwohnerdichte 293 Einw pro km Auslanderanteil Einwohner ohneSchweizer Burgerrecht 19 7 31 Dezember 2022 4 Gemeindeprasident Peter Zumbach SVP Website www bueren chHolzbrucke HolzbruckeLage der GemeindeKarte von Buren an der Aareww Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Holzbrucke von Buren 2 2 Internierungslager Buren a A 2 3 Wallfahrtskirche Oberburen 3 Bevolkerung 4 Politik 5 Verkehr 5 1 Strasse 5 2 Offentlicher Verkehr 6 Sehenswurdigkeiten 7 Impressionen 8 Brauchtum 9 Personlichkeiten 10 Unternehmen 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenBuren an der Aare liegt wie es der Name bereits andeutet am Fluss Aare rund 15 Kilometer ostlich von Biel Bienne und 20 Kilometer westlich von Solothurn Die Gemeinde erstreckt sich heutzutage nordlich und sudlich des Flusses wobei die Altstadt am rechten Sudufer liegt Den Flussubergang bildet eine Holzbrucke welche die nordlich liegende Gemeinde Lengnau mit der Hauptstrasse 22 Solothurn Lyss verbindet die sudlich der Aare durch Buren fuhrt Seit 2002 ist die Brucke auch Zubringer zum Autobahnanschluss Lengnau Das Gemeindegebiet umfasst im Nordwesten das Areal in einer ehemaligen Aareschlaufe mit dem Naturschutzgebiet im Haftli mit dem Beobachtungsturm Haftli und im Nordosten einen Bereich auf der linken Aareseite Es grenzt an Meienried Safnern Meinisberg Ruti bei Buren Lengnau BE Grenchen Oberwil bei Buren Schnottwil Diessbach bei Buren und Dotzigen Der hochste Punkt des Gemeindegebiets liegt im Sudwesten auf einem Berg auf 596 m u M Die Burener sprechen von Stedtiberg wahrend er fur die Bewohner von Dotzigen der Dotzigenberg ist Geschichte Bearbeiten nbsp Luftbild Walter Mittelholzer 1932 Siehe auch Liste der Schultheissen von Buren Buren wurde im 12 Jahrhundert von den Freiherren von Strassberg gegrundet Die erste urkundliche Erwahnung geht auf das Jahr 1185 zuruck 1260 erhielt der Ort das Stadtrecht das 1288 bestatigt wurde 5 Durch die verkehrsgunstige Lage wurde Buren schnell zum wichtigen Standort als Aareubergang Nach und nach wurde der noch heute bestehende historische Kern Stedtli errichtet 1375 starb in Buren an der Aare der letzte Graf von Nidau Rudolf IV als er die Stadt gegen die Gugler verteidigte Mit seinem Erbe ging das Gebiet an der Aare an die Grafen von Kyburg uber 1388 eroberte Bern den Ort In den 1840er Jahren wurde das Rutithor entfernt 1906 folgte das Dotzigenthorlein 6 1911 schloss sich die bis dahin selbstandige Gemeinde Reiben mit Buren an der Aare zusammen 1921 und 1925 fuhrten zwei Stadtbrande zur letzten grosseren Umgestaltung des historischen Ortsbildes 6 Holzbrucke von Buren Bearbeiten Bereits seit dem 13 Jahrhundert verbindet eine Holzbrucke das historische Buren mit dem Ortsteil Reiben nordlich der Aare Seither wurde die Holzkonstruktion acht Mal durch Hochwasser Eisgang oder Feuer zerstort 7 so unter anderem durch die bernischen Truppen beim Einfall der Franzosen 1798 Sie wurde 1821 neu erbaut 8 Im Zuge des Jurakonflikts wurde Buren als Hauptort des damals noch existierenden Amtsbezirks Buren mehrfach zum Schauplatz Im November 1987 verubten mutmassliche Beliers einen Brandanschlag auf die Holzbrucke welcher jedoch fehlschlug Ein weiterer Brandanschlag fuhrte am 5 April 1989 zur kompletten Zerstorung der Brucke Um kurz nach 4 Uhr morgens stand der historische Flussubergang in Vollbrand Zur Verzogerung der Feuerwehr waren parallel die Schlosser im Feuerwehrmagazin von Unbekannten mit Leim verklebt worden 150 Einsatzkrafte aus Buren und den umliegenden Gemeinden bekampften den Vollbrand konnten aber schliesslich nur die Bodenstruktur retten sodass kurz nach dem Brand zumindest ein Fussgangersteg uber die zerstorte Brucke errichtet werden konnte 9 Ein beim Tatort gefundener Zeitungsartikel liess darauf schliessen dass die Beliers damit die erstinstanzliche Verurteilung von Pascal Heche rachen wollten ein direkter Zusammenhang konnte jedoch nie nachgewiesen werden Die Beliers selbst wiesen die Verantwortung zuruck und die Taterschaft blieb unauffindbar 10 1991 wurde der Neubau die neunte Brucke dem Verkehr ubergeben 7 Internierungslager Buren a A Bearbeiten Hauptartikel Internierungslager Buren an der Aare Wahrend des Zweiten Weltkriegs befand sich von 1940 bis 1946 in Buren an der Aare das grosste Internierungslager der Schweiz das als Folge der deutschen Besetzung Sudfrankreichs fur die Angehorigen einer polnischen Division des 45 franzosischen Armeekorps eingerichtet wurde Das Internierungslager Buren an der Aare war fur 5 000 bis 6 000 Insassen ausgelegt Es war von allen Seiten von der Aare umflossen und lag abseits des Stadtchens Das Lager mit seinen 120 Baracken einer Kommandantur Lagerburos Materialmagazinen sowie Unterkunften fur das Bewachungs und Betreuungspersonal war von einem Stacheldrahtzaun und maschinengewehrbestuckten Wachturmen eingefasst Nach dem Marz 1942 wurde das Lager nicht mehr fur die Internierung von Militarpersonen benotigt Die Schweizer Armee betreute dort spater judische Fluchtlinge italienische Militarfluchtlinge und entflohene sowjetische Zwangsarbeiter Wallfahrtskirche Oberburen Bearbeiten In Oberburen einem Ortsteil der Gemeinde Buren befand sich im Mittelalter eine Wallfahrtskirche 11 Es handelte sich um ein so genanntes sanctuaires a repit ein Auferweckungsheiligtum Tot geborene Kinder wurden durch Erwarmung gerade lange genug zum Leben erweckt um sie taufen zu konnen Dies entsprang der Notwendigkeit der Taufe fur das Seelenheil Nach der Reformation wurde das Marienheiligtum abgeschafft die Kirche abgebrochen und 1534 die Wallfahrt mit Gewalt unterdruckt Bevolkerung BearbeitenBevolkerungsentwicklung Jahr 1764 1850 1880 1900 1930 1950 1980 1990 2000Einwohner 579 1419 1643 1963 2119 2171 2761 3125 3077Politik BearbeitenNebst der politischen Gemeinde gibt es in Buren auch eine Burgergemeinde Seit Generationen am Ort ansassige Familien sind unter anderem die Stotzer Sutter Kocher Kuster Maeschi Witschi Gribi Chiti Schmalz und Scheurer 15 aller Wahlberechtigten in der politischen Gemeinde sind auch Burger von Buren an der Aare Gemeindeprasident ist Peter Zumbach SVP 12 In Buren wird regelmassig eine Gemeindeversammlung abgehalten Buren an der Aare wird im Wahlarchiv des Kantons Bern gemeinsam mit der Gemeinde Meienried erfasst Die Stimmenanteile der Parteien anlasslich der Nationalratswahl 2019 betrugen SVP 33 7 SP 12 8 BDP 10 9 FDP 9 4 glp 12 0 GPS 9 5 EVP 5 2 CVP 0 7 EDU 1 3 DU 0 8 13 Verkehr BearbeitenStrasse Bearbeiten Buren liegt an der Hauptstrasse 22 welche den historischen Kern sudlich umfahrt Uber diese kann der Autobahnanschluss Grenchen erreicht werden Vom historischen Kern aus fuhren Verbindungsstrassen uber die Holzbrucke nach Lengnau und zur Autobahnauffahrt Lengnau der A5 Offentlicher Verkehr Bearbeiten Buren an der Aare liegt an der Bahnstrecke Lyss Solothurn 1994 wurde auf dem Streckenteil Buren an der Aare Solothurn der Bahnverkehr eingestellt und durch Busverkehr ersetzt Seither befindet sich in Buren an der Aare ein Kopfbahnhof von welchem im Stundentakt Zuge Richtung Busswil und Lyss fahren wo Anschlusse nach Biel Bienne und Bern bestehen Seit 1952 ist Buren an der Aare ausserdem durch eine Schifffahrtslinie mit Solothurn und Biel verbunden Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in Buren an der Aare Buren besitzt eine gut erhaltene Altstadt Die Stadtbefestigungen sind im 19 und 20 Jahrhundert fast vollstandig abgebrochen worden An der Hauptgasse liegt das ehemalige Schloss der Berner Landvogte heute Sitz der Bezirksverwaltung Die 1821 erbaute gedeckte Holzbrucke uber die Aare wurde 1991 nach einem Brandanschlag im Jahr 1989 wieder aufgebaut Bedeutend ist die reformierte Kirche Stadtkirche 14 In Buren an der Aare steht eine 1684 gebaute Kornmuhle Impressionen Bearbeiten nbsp Stadtkirche nbsp Schloss nbsp Hauptgasse nbsp Graben nbsp Die alte Holzbrucke im Originalzustand nbsp Landti nbsp Alte MuhleBrauchtum BearbeitenBure Noijohr Buren Neujahr jeweils am 1 2 Januar uber 400 Jahre alter dauernd sich wandelnder Brauch eine der ersten Fasnachten in der Schweiz mit Chesslete und kostumiertem Umzug der jungen Knaben am 2 Januar wird die Figur des Nimmerselig Symbol fur den Winter auf dem Marktplatz verbrannt In Buren gab es bis zur Reformation mit ziemlicher Sicherheit eine Fasnacht Zudem war Buren ein weitherum bekannter Wallfahrtsort und zwar dank dem wundertatigen Marienbild der Kapelle von Oberburen Dort konnten Totgeborene fur eine kurze Zeit wiederbelebt und getauft werden Nach dem damaligen Glauben kamen die Seelen von nicht getauften Kindern namlich in die Vorholle limbus puerorum und brachten so viel Unheil uber die Angehorigen Die Eltern kauften sich durch das Taufen der Totgeborenen also frei eine Art des Ablasshandels der letztendlich zum Mitausloser der Reformation wurde Sowohl die Fasnacht wie die Taufkapelle wurden als Folge der Reformation von 1529 verboten Buren erlitt dadurch einen enormen wirtschaftlichen Schaden Die Uberlieferung sagt dass Bern den Burern zugestand Anfang Jahr eine Fasnacht durchzufuhren damit sie das entgangene Geschaft etwas kompensieren konnten Daraus entstand das Bure Noijohr ein Brauch der seit knapp 500 Jahren jeweils am 1 und 2 Januar gefeiert wird Das Bure Noijohr gilt als einzigartig und ist schweizweit die erste Fasnacht des Jahres Personlichkeiten BearbeitenHans Beutler 1913 1994 Kunstler stammte aus Buren und half wahrend des Krieges in Le Chambon sur Lignon Juden vor dem Holocaust zu retten Fritz Gribi 1895 1961 Lehrer und Buhnenautor in Konolfingen Ronald Kocher 1929 Maler Grafiker Bildhauer und Sachbuchautor wurde in Buren geboren Markus Raetz 1941 2020 Maler Bildhauer und Fotograf Raetz wuchs in Buren in einem kunstfreundlichen Elternhaus auf Bereits als Schuler assistierte er in den Ferien beim ortsansassigen Kunstler Peter Travaglini Raetz ist einer der renommiertesten Schweizer Gegenwartskunstler Peter Travaglini 1927 2015 Maler Plastiker Bildhauer und Grafiker Bereits ab den fruhen 1970er Jahren war er wahrend 20 Jahren Prasident der Altstadtkommission Buren an der Aare und betatigte sich als Restaurator Zudem zeichnete er 1991 fur die Neugestaltung der Holzbrucke und den Farbrichtplan der Altstadtfassaden in Buren von 1975 verantwortlich 2019 wurde zu seinen Ehren der Travaglini Platz mit zwei von seinen Granit Skulpturen beim Bahnhof in Buren an der Aare eingeweiht Unternehmen BearbeitenDas hier im Jahr 1946 gegrundete fleischverarbeitende Familienunternehmen Bigler hat heute noch seinen Hauptsitz in Buren Literatur BearbeitenMartin Zeiller Buren In Matthaus Merian Hrsg Topographia Helvetiae Rhaetiae et Valesiae Topographia Germaniae Band 1 2 Auflage Matthaeus Merians Erben Frankfurt am Main 1654 S 28 Volltext Wikisource Hornerblatter Vereinigung fur Heimatpflege Buren ZDB ID 2363985 4 Max Gribi Buren an der Aare Kleinstadt im Seeland Berner Heimatbucher 138 Haupt Bern 1988 ISBN 3 258 03963 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Buren an der Aare Album mit Bildern Offizielle Website der Gemeinde Buren an der Aare swisstopo Luftbild vom 3 Juli 1937 von Buren an der Aare TIF 14 6 MB Anne Marie Dubler Buren an der Aare In Historisches Lexikon der Schweiz Kathrin Utz Tremp Oberburen BE In Historisches Lexikon der Schweiz Bundesamt fur Kultur Buren an der Aare im Inventar der schutzenswerten Ortsbilder der SchweizEinzelnachweise Bearbeiten Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Ernst Theodor Gaupp Deutsche Stadtrechte im Mittelalter mit rechtgeschichtlichen Erlauterungen Zweiter Band Breslau 1852 S 116 Google Books a b A Zeisiger Der rote Hahn in Buren a A In Blatter fur bernische Geschichte Kunst und Altertumskunde Band 21 Nr 3 Bern 1925 a b Die Brucke mit sieben Leben In Grenchner Stadt Anzeiger 25 August 2011 abgerufen am 18 April 2019 Aarebrucke Buren an der Aare BE In Swiss Timber Bridges Abgerufen am 18 April 2019 Valerie Wacker Heute vor 28 Jahren Brucke in Buren an der Aare abgebrannt In SRF Tageschronik 5 April 2017 abgerufen am 18 April 2019 Christian Moser Der Jurakonflikt eine offene Wunde der Schweizer Geschichte NZZ Libro Zurich 2020 ISBN 978 3 03810 463 6 S 58 Kathrin Utz Tremp Oberburen BE In Historisches Lexikon der Schweiz Gemeinderat Website der Gemeinde Buren an der Aaare Nationalratswahl 2019 Resultate der Gemeinde Buren und Meienried Memento vom 9 Dezember 2022 im Internet Archive Staatskanzlei des Kantons Bern 20 Oktober 2019 Felix Ackermann Walter E Meyer Die Stadtkirche Buren an der Aare Schweizerische Kunstfuhrer Serie 97 Nr 964 Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Bern 2015 ISBN 978 3 03797 196 3 Politische Gemeinden im Verwaltungskreis Seeland Aarberg Arch Bargen Bruttelen Buetigen Buhl Buren an der Aare Diessbach bei Buren Dotzigen Epsach Erlach Finsterhennen Gals Gampelen Grossaffoltern Hagneck Hermrigen Ins Jens Kallnach Kappelen Leuzigen Luscherz Lyss Meienried Merzligen Muntschemier Oberwil bei Buren Radelfingen Rapperswil Ruti bei Buren Schupfen Seedorf Siselen Studen BE Tauffelen Treiten Tschugg Vinelz Walperswil Wengi WorbenEhemalige Gemeinden Bangerten Busswil bei Buren Gaserz Mullen Niederried bei Kallnach Reiben RuppoldsriedKanton Bern Verwaltungskreise des Kantons Bern Gemeinden des Kantons Bern Normdaten Geografikum GND 4203004 3 lobid OGND AKS LCCN n89657885 VIAF 246587627 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Buren an der Aare amp oldid 237545687