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Die Jurafrage franzosisch Question jurassienne auch Jurakonflikt Conflit du Jura genannt ist eine politische Auseinandersetzung im Jurabogen im Nordwesten der Schweiz Seit dem 19 Jahrhundert versteht man darunter ein Minoritatenproblem das sich aus der Angliederung des ehemaligen Furstbistums Basel an den mehrheitlich deutschsprachigen Kanton Bern und der daraus entstandenen Abhangigkeit der franzosischsprachigen Bevolkerung ergeben hat Der Konflikt eskalierte Mitte des 20 Jahrhunderts und gipfelte in der Grundung des Kantons Jura im Norden der Region wahrend der Berner Jura im Suden beim Kanton Bern verblieb Im weiteren Sinne zur Jurafrage gezahlt wird auch die Angliederung des Laufentals an den Kanton Basel Landschaft auch wenn die Ursachen dort anders gelagert waren Die sieben jurassischen BezirkeWappen der Kantone Jura links und Bern 1815 schlug der Wiener Kongress das furstbischofliche Territorium dem Kanton Bern zu In den 1820er Jahren regten sich unter liberalem Einfluss erstmals separatistische Bestrebungen Funf Jahrzehnte spater stellten sich katholisch konservative Kreise wahrend des Kulturkampfes gegen die bernische Religionspolitik was zu einer Entfremdung zwischen dem katholischen Nordjura und dem reformierten Sudjura fuhrte Uberkonfessionell war hingegen der Widerstand gegen Germanisierungsversuche Eigentlicher Ausloser der Jurafrage und Initialzundung der Separatistenbewegung war 1947 die Moeckli Affare Daraufhin kam es zu lang anhaltenden Spannungen zwischen dem separatistischen Rassemblement jurassien einerseits sowie der Kantonsregierung und der antiseparatistischen Force democratique andererseits Die Jurafrage spitzte sich in den 1960er Jahren zu als die Front de liberation jurassien mehrere Brand und Sprengstoffanschlage verubte Um eine friedliche Beilegung des Konflikts herbeizufuhren fanden ab 1970 mehrere Volksabstimmungen statt Am 23 Juni 1974 erfolgte die Zustimmung zur Grundung eines neuen Kantons wahrend 1975 der sudliche Teil der Region sich fur den Verbleib bei Bern aussprach Der ab 1 Januar 1979 bestehende Kanton Jura umfasste daher nur drei Bezirke im Norden Das Laufental das zu einer Exklave geworden war lehnte 1983 den Wechsel zum Kanton Basel Landschaft zunachst ab Nach der Aufdeckung der Berner Finanzaffare musste die Abstimmung 1989 jedoch wiederholt werden funf Jahre spater spaltete sich auch das Laufental ab Daraufhin strebten die Kantone Bern und Jura eine endgultige politische Losung an und schufen die von 1994 bis 2017 bestehende Interjurassische Versammlung Die von ihr vorgeschlagene Wiedervereinigung des Kantons Jura und des Berner Jura scheiterte 2013 Hingegen stimmte Moutier die grosste Stadt des Berner Jura 2021 dem Kantonswechsel zu Die detaillierten Ergebnisse der Volksabstimmungen sind im Artikel Juraplebiszite zu finden Inhaltsverzeichnis 1 Ursprung des Konflikts 1 1 Der Jura als Teil des Furstbistums Basel 1 2 Franzosische Herrschaft 1 3 Wiener Kongress und Anschluss an Bern 1 4 Konfliktreiches Zusammenleben 1 5 Sprachenstreit 2 Erstarken der Separatistenbewegung 2 1 Moeckli Affare als Initialzundung der Jurafrage 2 2 Anerkennung der Jurassier als Volksgruppe 2 3 Protest gegen Waffenplatz 2 4 Erste Volksabstimmung 2 5 Neuausrichtung des Rassemblement jurassien 3 Verscharfung des Konflikts 3 1 Neues Waffenplatzprojekt und Berberat Affare 3 2 Brand und Sprengstoffanschlage der FLJ 3 3 Widerstandsaktionen und Provokationen 3 4 Autonomieverhandlungen und Verfassungszusatz 3 5 Anhaltende Spannungen 4 Juraplebiszite 4 1 Zustimmung zu einem neuen Kanton 4 2 Abstimmungen in den Bezirken 4 3 Kantonswechsel einzelner Gemeinden 5 Die Kantonsgrundung und ihre Folgen 5 1 Brennpunkt Moutier 5 2 Verfassunggebende Versammlung 5 3 Kantonsgrundung 5 4 Spannungen unter den Separatisten 5 5 Wechselwunsche von Vellerat und Ederswiler 5 6 Noch kein Kantonswechsel des Laufentals 6 Auswirkungen der Berner Finanzaffare 6 1 Beeinflussung durch geheime Zahlungen 6 2 Neue Auseinandersetzung um das Laufental 6 3 Klage des Kantons Jura vor dem Bundesgericht 6 4 Wechsel des Laufentals zu Basel Landschaft 7 Angespannte Beziehungen 7 1 UNIR Initiative 7 2 Kommission Widmer 7 3 Affare Heche und weitere Anschlagswelle 7 4 Verstandigung und Kantonswechsel von Vellerat 8 Versuch der endgultigen Losung der Jurafrage 8 1 Interjurassische Versammlung 8 2 Ablehnung der Wiedervereinigung 8 3 Kantonswechsel von Moutier 8 4 Ausblick 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseUrsprung des Konflikts BearbeitenDer Jura als Teil des Furstbistums Basel Bearbeiten nbsp Territorium des Furstbistums Basel im 18 JahrhundertIm Jahr 999 schenkte Rudolf III von Burgund die Propstei Moutier Grandval dem Bischof von Basel Diese Schenkung bildete die Basis fur die Expansion des Furstbistums Basel in die uberwiegend franzosischsprachigen Gebiete des Jurabogens Das Territorium reichte von Basel bis an den Bielersee Fehlende finanzielle Mittel und der Druck der Stadte liessen die weltliche Macht der Furstbischofe ab dem 14 Jahrhundert schwinden Wahrend die Stadt Basel ein eigenes Herrschaftsgebiet aufzubauen begann dehnte die Stadt und Republik Bern ihren Einfluss im Sudjura durch Burgrechtsvertrage aus 1 Inmitten der sich uberschneidenden Hoheitsrechte erlangte der Sudjura eine gewisse Autonomie und drangte den furstbischoflichen Einfluss zuruck Dies ermoglichte es Bern 1530 dort die Reformation einzufuhren 2 Ab Mitte des 16 Jahrhunderts siedelten sich Taufer an die von Bern verfolgt und vom Furstbistum geduldet wurden Sie lebten weit abseits bereits bestehender Siedlungen in geographisch isolierten Einzelhofen und widersetzten sich so jeglicher Assimilation 3 Da Basel 1528 ebenfalls reformiert geworden war musste Furstbischof Philipp von Gundelsheim seine Residenz nach Porrentruy verlegen Jakob Christoph Blarer von Wartensee gelang es 1579 den Einfluss Basels im Norden zuruckzudrangen und dort den Katholizismus endgultig durchzusetzen Seine Bemuhungen verlorene Rechte im Sudjura zuruckzugewinnen hatten nur zum Teil Erfolg und anderten nichts an der konfessionellen Trennung 1 Franzosische Herrschaft Bearbeiten nbsp Departement Mont TerribleIm April 1792 besetzte die Franzosische Republik den Norden des Furstbistums Am 17 Dezember 1792 proklamierten revolutionare Krafte unter Joseph Antoine Rengguer die Raurakische Republik mit der Hauptstadt Porrentruy Aufgrund der chaotischen Verwaltung und erbitterter Auseinandersetzungen in der raurakischen Nationalversammlung annektierte Frankreich seine Tochterrepublik am 23 Marz 1793 4 5 Mit Ausnahme der Landvogtei Schliengen bildete nun der gesamte Norden des Furstbistums das Departement Mont Terrible Die franzosisch besetzte wurttembergische Grafschaft Montbeliard gehorte ab 1 Marz 1797 ebenfalls dazu Ende 1798 annektierte Frankreich auch die sudlich des Col de Pierre Pertuis gelegenen Gebiete des Furstbistums und fugte sie am 20 Dezember hinzu 6 Trotzdem blieb Mont Terrible das kleinste aller Departements und ging am 17 Februar 1800 im Departement Haut Rhin auf 7 Die zentralistische Herrschaft brachte grundlegende gesellschaftliche und politische Veranderungen sowie Fortschritte in der Land und Forstwirtschaft im Strassenbau und im Gesundheitswesen Besonders pragend war 1804 die Einfuhrung des Code civil Ende Dezember 1813 eroberten Koalitionstruppen den Jura Nachdem der Pariser Frieden die Grenzen von 1792 wiederhergestellt hatte verwaltete Gouverneur Conrad Karl Friedrich von Andlau Birseck das Gebiet provisorisch weiter Die Jurassier waren sich uneins was ihre Zukunft betraf Neben Anhangern eines Verbleibs bei Frankreich gab es vor allem im Norden solche die einen neuen Kanton der Eidgenossenschaft grunden wollten Das deutschsprachige Laufental zog trotz seiner katholischen Bevolkerungsmehrheit einen Anschluss an den Kanton Basel in Betracht in Teilen des Sudjura uberwog der Wunsch nach Wiederherstellung des Furstbistums 8 Wiener Kongress und Anschluss an Bern Bearbeiten nbsp Der Kanton Bern ab 1815Am Wiener Kongress schlug Furst Metternich vor Bern fur den Verlust seiner Untertanengebiete mit dem ehemaligen Furstbistum zu entschadigen Der Berner Regierungsrat und der Grosse Rat lehnten den Vorschlag zunachst ab Erst als der Kongress ausdrucklich auf der Souveranitat der neuen Kantone Aargau und Waadt beharrte gaben sie nach Die definitive Bestatigung erfolgte am 20 Marz 1815 durch die in Wien versammelten Diplomaten Verschiedene Berner Politiker erklarten man habe den Weinkeller Waadt und die Kornkammer Aargau gegen einen elenden Dachboden Jura tauschen mussen Der Kanton Basel erhielt die Landvogteien Birseck und Pfeffingen zugesprochen siehe Anschluss des Birseck an Basel nicht aber das angrenzende Laufental 9 Je sieben jurassische und bernische Notabeln handelten in Biel die Vereinigungsurkunde aus und unterzeichneten sie am 14 November 1815 Zwar einigten sie sich auf den Schutz der Stellung der romisch katholischen Kirche und die Beibehaltung des Code civil doch die jurassischen Reprasentanten gaben sich ansonsten keine Muhe fur den soziokulturell von Bern sehr unterschiedlichen neuen Kantonsteil wenigstens ein Mindestmass an Autonomie herauszuholen Dies war darauf zuruckzufuhren dass sie vom damaligen eidgenossischen Vorort Zurich bestimmt worden waren und die Bevolkerung nur unzureichend vertraten Die Vereinigung erfolgte offiziell am 15 Dezember 1815 wobei die Jurassier diesen Schritt weitgehend passiv hinnahmen 10 Konfliktreiches Zusammenleben Bearbeiten nbsp Xavier Stockmar nbsp Eugene LachatDie eingesetzten Landvogte entstammten alle dem Berner Patriziat und pflegten kaum Beziehungen zur lokalen Bevolkerung die so gut wie keinen Einfluss auf Politik und Verwaltung hatte Meinungsverschiedenheiten kultureller sprachlicher rechtlicher und religioser Art fuhrten bald zu Auseinandersetzungen 11 Als erste begannen liberale Intellektuelle in Porrentruy gegen die Fremdherrschaft aufzubegehren Xavier Stockmar und Gleichgesinnte schworen am 31 Juli 1826 auf der elsassischen Burg Morimont feierlich den Jura von der Berner Oligarchie zu befreien Sie strebten einen neuen Kanton an doch ihr Vorhaben scheiterte am konfessionellen Gegensatz und an regionalen Rivalitaten Stockmar anderte seine Strategie und verbundete sich 1830 mit fuhrenden Liberalen im deutschsprachigen Kantonsteil Gemeinsam gelang es ihnen im Januar 1831 die Regierung zu sturzen Zwar garantierte die neue Berner Kantonsverfassung eine angemessene Vertretung der Jurassier im Grossen Rat doch das einzige andere Zugestandnis war die Erhebung des Franzosischen zur Nationalsprache An die Stelle der Landvogteien traten Bezirke 12 Entgegen den Vereinbarungen der Vereinigungsurkunde versuchte der Regierungsrat die romisch katholische Kirche unter staatliche Kontrolle zu stellen und unterschrieb am 27 Januar 1834 die Badener Artikel Daraufhin schurte eine Protestbewegung im Nordjura antibernische Ressentiments Nachdem der Grosse Rat am 15 Februar 1836 die Artikel ratifiziert hatte kam es zu gewalttatigen Demonstrationen und Forderungen nach Sezession Der Regierungsrat reagierte mit der militarischen Besetzung des Nordjura und der Verhaftung fuhrender Aufstandischer Die Garantiemacht Frankreich drohte ultimativ mit einem Truppeneinmarsch sollten die Badener Artikel nicht ruckgangig gemacht werden sodass Regierung und Grosser Rat am 2 Juli 1836 dem Druck nachgaben 13 Erneuten Widerstand diesmal im gesamten Jura gab es 1838 als die Regierung den Code civil abschaffen wollte Anfuhrer dieser Protestbewegung war Stockmar der damals selbst der Regierung angehorte Ende Oktober 1839 verfassten die jurassischen Grossrate in Glovelier eine Petition in der sie Anderungen im Bildungswesen forderten Stockmar wurde des Hochverrats angeklagt und musste ins franzosische Exil fliehen wahrend die Polizei die Proteste unterdruckte 14 Der einige Jahre spater vollig rehabilitierte Stockmar erreichte 1846 dass mehrere der Forderungen in die revidierte Kantonsverfassung einflossen Der jurassische Kantonsteil erhielt Sonderrechte im Fursorge und Steuerwesen zugesprochen der Code civil blieb zu einem grossen Teil erhalten und das Franzosische war nun Amtssprache wenn auch nicht konsequent umgesetzt Die Jurassier zeigten sich mit dem Erreichten zufrieden und nahmen die Verfassung am 31 Juli 1846 mit 88 der Stimmen an 15 Der Jura war einer der Brennpunkte des Kulturkampfes 1867 reduzierte die Regierung die Zahl katholischer Feiertage um mehr als die Halfte 1868 durften Nonnen nicht mehr an offentlichen Schulen unterrichten Die Situation eskalierte 1870 als die im Bistum Basel gelegenen Kantone dem aus dem Jura stammenden Bischof Eugene Lachat verboten das Unfehlbarkeitsdogma in den Kirchen verkunden zu lassen und ihn seines Amtes enthoben Der Regierungsrat entliess Dutzende Pfarrer die dagegen protestiert hatten und gestattete nur noch staatsloyale Geistliche Eine Gesetzesvorlage welche die Erhebung der zwischenzeitlich entstandenen Christkatholischen Kirche zur Staatskirche vorsah hiessen die Berner Stimmberechtigten mit uberwaltigender Mehrheit gut im Nordjura resultierte eine Zweidrittelmehrheit dagegen Die Glaubigen leisteten Widerstand indem sie der Messe in Verstecken beiwohnten oder sich uber die franzosische Grenze zu ihren Pfarrern begaben die des Landes verwiesen worden waren Die Bundesversammlung stufte die Ausweisungen ausdrucklich als verfassungswidrig ein worauf die Exilanten nach 20 Monaten zuruckkehren durften 1878 einigten sich der Kanton Bern und die Romische Kurie auf einen Kompromiss einschrankende Bestimmungen blieben aber zum Teil bis 1935 bestehen 16 Die am 4 Juni 1893 mit grosser Mehrheit angenommene Verfassungsrevision stiess im gesamten Jura auf massive Ablehnung da sie die Sonderrechte im Fursorge und Steuerwesen aufhob 17 Sprachenstreit Bearbeiten Die im fruhen 19 Jahrhundert einsetzende Industrialisierung verursachte starke Migrationsbewegungen aus dem alten Kantonsteil und aus anderen Kantonen weshalb der Anteil der einheimischen jurassischen Bevolkerung abnahm und diese im Sudjura sogar in die Minderheit versetzt wurde Da es nur sehr wenige deutschsprachige Schulen gab die meisten davon in mennonitischen Siedlungen assimilierten sich die Zugewanderten spatestens in der zweiten Generation 18 Unter dem Eindruck des Aufstiegs des Deutschen Reiches machten sich ab etwa 1900 zunehmend Germanisierungstendenzen bemerkbar beispielsweise durch das Aufstellen von Verkehrsschildern in deutscher Sprache die verstarkte finanzielle Unterstutzung deutschsprachiger Schulen oder 1914 die Entscheidung fur die seit langerem deutschsprachigen Gemeinden Elay und La Scheulte ihre deutschen Namen Seehof und Schelten zu verwenden Dies provozierte jeweils heftigen Widerstand der franzosischsprachigen Mehrheit und einzelne Politiker begannen wieder einen eigenen Kanton zu fordern Um die aufgeheizte Stimmung zu beruhigen verzichtete die Regierung 1915 auf die Durchfuhrung einer geplanten Hundertjahrfeier des Anschlusses an Bern 19 Ebenfalls 1915 beschrieb der Journalist Leon Froidevaux den Jura in einem polemischen Zeitungsartikel als das Elsass Lothringen der Berner worauf er zu 14 Tagen Haft verurteilt wurde Sein Pamphlet Mes quatorze jours de prison Meine vierzehn Tage im Gefangnis wurde zu einem politischen Manifest der Separatisten die sich 1917 unter dem Journalisten Alfred Ribeaud im Mouvement separatiste jurassien organisierten Da die von ihnen unterstutzten Kandidaten bei nationalen und kantonalen Wahlen schlecht abschnitten und die sprachpolitischen Spannungen nach dem Ende des Ersten Weltkriegs ohnehin deutlich abnahmen stellten sie ihre Aktivitaten bald ein 20 Zur Beruhigung der Lage trug auch bei dass der Kanton Bern vorubergehend mehr in den Jura investierte als er dort Steuern einnahm Dies ermoglichte den Strukturwandel der Industrie die bisher rein auf die krisengeschuttelte Uhrenherstellung spezialisiert war 21 Der Sprachenstreit flackerte 1942 erneut auf als die uberwiegend von Mennoniten bewohnte Gemeinde Mont Tramelan beschloss Deutsch als Verwaltungssprache anzuwenden und sich fortan Bergtramlingen zu nennen Dies verstiess gegen das in der Kantonsverfassung verankerte Territorialitatsprinzip weshalb die Regierung den Beschluss aufhob Die sich wieder regenden Separatisten forderten vier Jahre spater in einer vom Historiker Paul Otto Bessire verfassten Denkschrift ein Ende der offentlichen Unterstutzung deutschsprachiger Schulen denn diese seien trojanische Pferde zur Verdrangung der franzosischen Kultur 22 Erstarken der Separatistenbewegung BearbeitenMoeckli Affare als Initialzundung der Jurafrage Bearbeiten Hauptartikel Moeckli Affare Nach dem Tod von Regierungsrat Ernst Reinhard wollte Georges Moeckli SP 1947 die frei gewordene Bau und Eisenbahndirektion ubernehmen Seine Amtskollegen unterstutzten seinen Wunsch einstimmig doch in der Personaldebatte des Grossen Rates am 9 September stellte Hans Tschumi BGB uberraschend den Antrag den Wechsel abzulehnen und stattdessen Samuel Brawand zu bevorzugen Seine Begrundung lautete dass Moeckli franzosischsprachig und ein Deutschberner fur dieses wichtige Amt besser geeignet sei Trotz eindringlicher Warnungen vor negativen Konsequenzen nahm der Grosse Rat den Antrag mit 92 zu 66 Stimmen an Jurassische Interessengruppen verlangten daraufhin eine Revision des Beschlusses Als am 17 September ein Wiedererwagungsantrag knapp mit 68 zu 70 Stimmen scheiterte verliessen die jurassischen Grossrate den Sitzungssaal Drei Tage spater versammelten sich in Delemont uber 2000 Menschen zu einer Protestkundgebung Der Industrielle Daniel Charpilloz forderte dort in einer Rede eindringlich die Schaffung eines Kantons Jura 23 nbsp Roland BeguelinAm 2 Oktober 1947 grundete sich das Comite de Moutier es sollte einen Forderungskatalog erstellen sowie Studien zur Abklarung eines Autonomiestatuts in Auftrag geben Regierungsprasident Markus Feldmann erklarte am 20 November vor dem Grossen Rat dass sich der Regierungsrat jeglichen Sezessionsbestrebungen widersetzen werde und stiess damit vor allem im Nordjura auf Ablehnung Zehn Tage spater wurde in Moutier das Mouvement separatiste jurassien MSJ durch Charpilloz Roland Beguelin Roger Schaffter und 19 weitere Personen wiederbelebt Die Bewegung kundigte an sie werde sich erst recht fur einen eigenstandigen Kanton einsetzen der die Bezirke Courtelary Delemont Franches Montagnes Laufen Porrentruy La Neuveville und Moutier umfassen sollte 24 Ab Februar 1948 publizierte ein genossenschaftlicher Verlag die Propagandazeitung Le Jura libre Wahrend die separatistischen Forderungen in den nordlichen Bezirken Anklang fanden stiessen sie im Suden auf Ablehnung 25 Das gemassigtere Comite de Moutier veroffentlichte am 30 April 1948 das Memorandum La Question jurassienne presentee au Gouvernement du Canton de Berne Die Jurafrage zuhanden der Regierung des Kantons Bern mit verschiedenen wirtschaftlichen kulturellen und politischen Forderungen Im Zentrum stand dabei die Teilung der Souveranitat zwischen Jurassiern und Bernern durch die Einfuhrung eines Zweikammersystems getrennter Wahlkreise bei Regierungsrats und Nationalratswahlen sowie einer garantierten Vertretung im Standerat Weitere wichtige Forderungen betrafen die Dezentralisierung der Kantonsverwaltung die Schul und Kulturautonomie und die vollige Gleichstellung des Franzosischen 26 Das MSJ baute seine Strukturen mit der Grundung zahlreicher Ortsverbande aus Seine Kritik richtete sich gegen das bernische System an sich das von ethnischer Diskriminierung und wirtschaftlicher Vernachlassigung gepragt sei Die Jurassier mussten davon befreit werden um sich voll entfalten zu konnen weshalb ein eigenstandiger Kanton die einzige wirkliche Losung sei Im September 1948 veranstalteten die Separatisten in Delemont das erste Fest des jurassischen Volkes Fete du peuple jurassien das seither jahrlich stattfindet 27 Anerkennung der Jurassier als Volksgruppe Bearbeiten Im Februar 1949 schlug der Regierungsrat in einem Weissbuch eine Teilrevision der Kantonsverfassung vor um die angespannten Beziehungen zu verbessern Sie gab zwar zentralistische Tendenzen sowie sprachpolitisch und konfessionell diskriminierende Fehlentscheidungen in der Vergangenheit zu stellte sich aber kategorisch gegen jegliche Aufteilung der Staatshoheit 28 Der Grosse Rat folgte weitgehend den Empfehlungen und beschloss mehrere Verfassungsanderungen Sie betrafen die Anerkennung der Jurassier als besondere Volksgruppe die vollstandige Gleichberechtigung von Deutsch und Franzosisch sowie zwei garantierte Sitze im Regierungsrat fur den Jura Weitergehende Forderungen fanden keine Berucksichtigung 29 30 Alle politisch gesellschaftlichen Gruppierungen des alten Kantonsteils und des Jura empfahlen die Annahme Die Volksabstimmung am 29 Oktober 1950 ergab eine deutliche Zustimmung von 89 0 Auffallend war der massive Unterschied in der Stimmbeteiligung von 26 im alten Kantonsteil gegenuber 59 im Jura Er wurde als Zeichen dafur gewertet dass die Stimmberechtigten des alten Kantonsteils der Jurafrage nur geringe Relevanz beimassen 31 nbsp Fahne des Jura seit 1979 des Kantons Jura Wahrend die Regierung und das 1952 aufgeloste Comite de Moutier die erzielten Kompromisse als Losung der Jurafrage betrachteten hielt das MSJ sie lediglich fur einen Zwischenschritt Das MSJ benannte sich am 9 September 1951 in Rassemblement jurassien RJ um Dadurch wollten die Separatisten verdeutlichen dass sie sich als uberparteiliche und konfessionell neutrale Sammlungsbewegung verstanden Dies widerspiegelte sich auch in der Fuhrungsspitze Schaffter war ein katholischer Christdemokrat aus dem Norden Beguelin ein reformierter Sozialdemokrat aus dem Suden 32 Ein Jahr zuvor hatten sie zusammen einen neuen Text fur das 1830 von Xavier Stockmar komponierte Volkslied La Rauracienne geschrieben das unter dem Namen La Nouvelle Rauracienne zur Hymne der Separatisten wurde 33 Als Entgegenkommen gestand die Regierung am 12 September 1951 dem jurassischen Kantonsteil per Dekret eine eigene Regionalfahne zu die 1947 vom Kunstler Paul Boesch entworfen worden war 34 Noch vor der offiziellen Einfuhrung beanspruchte das RJ die Fahne fur sich weshalb sie vor allem im Norden weit verbreitet war 35 Als Gegenstuck zum RJ bildete sich am 25 April 1953 in Saint Imier die antiseparatistische Union des patriotes jurassiens UPJ Unterstutzung erhielt sie vom Verein fur bernisch jurassische Verstandigung der dem RJ mit publizistischen Mitteln entgegentrat 36 Ab 1953 nutzte Beguelin seine Doppelrolle als RJ Generalsekretar und Chefredaktor von Le Jura libre zur Verstarkung der Propaganda Das RJ berief sich auf das Selbstbestimmungsrecht der Jurassier und fuhrte historische Argumente an indem es mittels Verklarung des Furstbistums die mehrere Jahrhunderte dauernde Unabhangigkeit betonte die der Jura verloren habe Es betrachtete die Zugehorigkeit zu Bern als Fremdherrschaft die wenig Rucksicht auf die besondere Situation des Jura nehme Fur die UPJ stellte hingegen die Strukturschwache das Haupthindernis einer Verselbstandigung dar 37 Der Historiker Clement Crevoisier erklart die Teilung der jurassischen Gesellschaft mit unterschiedlichen Perspektiven Wahrend die Antiseparatisten den Jura als funktionierenden Teil des Kantons Bern sahen betrachteten ihn die Separatisten als autonomen Teil der Schweiz zwei Sichtweisen die sich gegenseitig ausschlossen 38 Protest gegen Waffenplatz Bearbeiten Ein weiterer Katalysator in der Jurafrage war die Auseinandersetzung um das Projekt eines Waffenplatzes fur Panzertruppen in den Freibergen 1956 erwarb das eidgenossische Militardepartement im Geheimen dafur uber 450 Hektaren Agrarland in den Gemeinden Lajoux Les Genevez und Montfaucon 39 Die Bevolkerung der betroffenen Region leistete heftigen Widerstand da sie die Zerstorung der heute geschutzten Landschaft befurchtete Der Bund gab das Projekt vorlaufig auf und verkaufte die Grundstucke an den Kanton Bern zuruck behielt aber ein Vorkaufsrecht Gemass einer Studie des Historikers Emanuel Gogniat habe die Auseinandersetzung um den Waffenplatz den Separatismus weiter befeuert da er nun zusatzlich einen volkstumlichen und bodenstandigen Charakter erhielt 40 Erste Volksabstimmung Bearbeiten nbsp Bezirksergebnisse der Volksabstimmung 1959Seit 1951 verfolgte das RJ das Ziel einer Volksabstimmung uber die Selbstbestimmung des Jura war sich aber lange Zeit unschlussig uber das genaue Vorgehen Ein Hindernis stellte der Bezirk Laufen mit seiner deutschsprachigen Mehrheit dar Das RJ stellte sich daher einen Sonderstatus fur diesen Bezirk in einem moglichen zukunftigen Kanton vor 41 Es war absehbar dass eine kantonale Volksinitiative mit der die gesamte bernische Wahlerschaft direkt zur Kantonsteilung befragt wurde angesichts der Mehrheitsverhaltnisse chancenlos ware Die im September 1957 lancierte Initiative schlug stattdessen ein indirektes Vorgehen vor Nach ihrer Annahme sollte ein Gesetz erlassen werden das die spatere Durchfuhrung einer Konsultativabstimmung uber die Meinung der Jurassier hinsichtlich einer Trennung von Bern ermoglichen wurde Sollte diese eine absolute Mehrheit erzielen hatte dann das RJ genugend politische Ruckendeckung um anschliessend unter Umgehung Berns eine eidgenossische Volksinitiative einzureichen und die darauf folgende gesamtschweizerische Abstimmung fur sich zu entscheiden Das RJ reichte die Initiative mit uber 23 000 Unterschriften ein was selbst die kuhnsten Erwartungen ubertraf 42 Angesichts der heftigen Opposition samtlicher Berner Parteien ging das RJ realistischerweise von einer gesamtkantonalen Ablehnung aus erhoffte sich aber zumindest im Jura eine Mehrheit So gesehen endete die Abstimmung am 5 Juli 1959 mit einer Enttauschung Wahrend im gesamten Kanton eine Zustimmung von lediglich 20 6 resultierte betrug sie im Jura 48 1 wodurch das RJ auch sein Minimalziel verfehlte Deutlich offenbarte sich die Uneinigkeit des Jura selbst Angenommen wurde die Initiative nur in den nordlichen Bezirken Franches Montagnes 76 0 Delemont 71 9 und Porrentruy 65 7 Hingegen scheiterte sie in den Bezirken Courtelary 23 8 Laufen 26 9 Moutier 34 3 und La Neuveville 34 5 Auffallend waren auch der massive Unterschied bei der Stimmbeteiligung 32 9 im altbernischen Kantonsteil 85 3 im Jura sowie die geringere Zahl der Ja Stimmen als jene der gesammelten Unterschriften 43 Neuausrichtung des Rassemblement jurassien Bearbeiten Das RJ gab seine bisher rein historische Argumentation auf und begann schrittweise auf eine ethnolinguistische Strategie umzuschwenken Es betonte vermehrt die kulturellen Unterschiede zwischen Jurassiern und Deutschbernern begann mit der Foderalistischen Union Europaischer Volksgruppen zusammenzuarbeiten und interpretierte das Abstimmungsergebnis als Folge der Zuwanderung von Deutschsprachigen insbesondere im Suden Andererseits gab es den schon immer sehr vagen Anspruch auf das Laufental auf 44 Das RJ unterstutzte gezielt Kandidaten bei Wahlen auf allen Ebenen und vertrat eine progressive Sozialpolitik 45 Es forderte wiederholt eine Intervention des Bundes und strebte zusatzlich eine Internationalisierung der Jurafrage an um politische Sachzwange zu schaffen Dies geschah durch einen Appell an die Vereinten Nationen die Solidarisierung mit frankophonen Separatistenbewegungen in Wallonien in Quebec und im Aostatal sowie durch intensivierte Information der auslandischen Medien 46 Die Berntreuen wiederum hielten die ideologische Verlagerung der Separatisten hin zu einer ethnie francaise die zugleich paneuropaisch eingebettet war fur einen unschweizerischen Gedanken 47 Der Regierungsrat versuchte das RJ zu marginalisieren indem er die Jurassische Deputation eine informelle parteiubergreifende Vereinigung im Grossen Rat zur einzigen legitimen Gesprachspartnerin erklarte Als der Grosse Rat im November 1959 die neuen Standerate wahlen sollte verhinderte die BGB die Wahl des von der FDP nominierten Jean Pierre Chatelain da sich dieser angeblich nicht eindeutig genug gegen die Separatisten ausgesprochen hatte Im Februar 1960 schloss die Deputation den separatistischen Abgeordneten Jean Wilhelm vorubergehend aus was das RJ als Unterdruckung der Jurassier interpretierte 48 Ein Jahr spater sollte RJ Generalsekretar Beguelin wegen parteischadigenden Verhaltens aus der Berner SP ausgeschlossen werden doch die Sektion Delemont setzte den entsprechenden Beschluss des Parteivorstands nie um 49 Ahnlich wie im Fall Chatelain ging der Grosse Rat im Januar 1962 vor als er Andre Cattin nicht wie von der christlichdemokratischen Fraktion vorgeschlagen zum Vizeprasidenten wahlte 50 Als Reaktion auf die wiederholten Bruskierungen trieb das RJ seine Verankerung in der jurassischen Gesellschaft voran und grundete zwischen 1962 und 1964 vier Aktionsgruppen den Jugendverband Beliers Sturmbocke die feministische Frauenorganisation Association feminine pour la defense du Jura die Association des Jurassiens de l exterieur als Zusammenschluss der ausserhalb des Jura lebenden Jurassier und die Studentenorganisation Mouvement universitaire jurassien Hinzu kam die 1961 gegrundete Association suisse des amis du Jura libre fur nichtjurassische Sympathisanten Diese umfassende Mobilisierung gab dem Separatismus einen rebellisch provokativen Ton getragen von einer Generation mit zunehmend pazifistischen antimilitaristischen und sozialen Wertvorstellungen die jenen der 68er Bewegung ahnelten 51 Verscharfung des Konflikts BearbeitenNeues Waffenplatzprojekt und Berberat Affare Bearbeiten 1962 plante das Militardepartement auf dem umstrittenen Areal in den Freibergen ein Zentrum fur Armeepferde und einen Waffenplatz der Kavallerie Zu diesem Zweck verkaufte der Kanton Bern die erworbenen Grundstucke zuruck an den Bund informierte die Offentlichkeit aber erst nachtraglich Die Bevolkerung fuhlte sich hintergangen und schenkte den Beteuerungen wonach der Kaufvertrag Fahr und Schiessubungen von Panzern ausschliesse keinen Glauben da die Gemeindebehorden nicht in die Planungen miteinbezogen worden waren Das Rassemblement jurassien prangerte die Rucksichtslosigkeit der Kantons und Bundesbehorden an wahrend seine Gegenspieler von der UPJ das Projekt vorbehaltlos unterstutzten Der Grosse Rat und die Bundesversammlung ratifizierten den Kaufvertrag Ende 1962 52 Der Regierungsrat verweigerte weiterhin jeglichen Dialog mit der RJ und begann Massnahmen gegen separatistisch gesinnte Personen zu ergreifen Dies geschah einerseits durch die Verweigerung des Zugangs zu offentlichen Amtspositionen andererseits durch die moralische Verurteilung der Separatisten als staatsgefahrdend 53 Am 9 September 1962 hielt Romain Berberat ein Oberleutnant der Schweizer Armee als Zivilperson beim Fest des jurassischen Volkes eine Rede Darin bezeichnete er den Regierungsrat als diktatorische Autokratie die den Jura verspottet Auf Betreiben von Regierungratsmitglied Virgile Moine entzog ihm das Militardepartement das Kommando uber eine jurassische Fusilierkompanie Die Medien verurteilten diese Sanktion als Angriff auf die Meinungsfreiheit und selbst Berntreue waren der Auffassung dadurch seien den Separatisten nur neue Argumente in die Hande gespielt worden 54 Das RJ forderte mit Petitionen die Rehabilitierung Berberats und Moines sofortigen Rucktritt 55 Brand und Sprengstoffanschlage der FLJ Bearbeiten nbsp Denkmal Le FritzIm Spatsommer 1962 grundete Marcel Boillat die terroristische Gruppierung Front de liberation jurassien FLJ Sie ubermalte zunachst Strassen und Baustellenschilder sowie das Soldatendenkmal Le Fritz auf dem Col des Rangiers mit ihrem Kurzel ehe sie im Oktober eine Militarbaracke in Les Pommerats anzundete Erst mehrere Monate spater bekannte sie sich dazu als sie ihre Aktivitaten intensivierte Sie verubte weitere Brandanschlage auf eine Militarbaracke in Bourrignon sowie auf zwei Bauernhofe in Les Genevez und Montfaucon die dem geplanten Waffenplatz weichen sollten 56 Als die Polizei in der Gegend zahlreiche nachtliche Hausdurchsuchungen und Kontrollen durchfuhrte sowie 20 RJ Mitglieder zu stundenlangen Verhoren festhielt solidarisierte sich die Bevolkerung mit der FLJ indem sie passiven Widerstand leistete und dadurch die Ermittlungen behinderte 57 Das im September 1963 gegrundete antiseparatistische Comite jurassien de vigilance democratique Jurassisches Komitee fur demokratische Wachsamkeit behauptete das RJ sei direkt fur die Gewalttaten verantwortlich Am 5 Oktober verubte die FLJ auf dem Mont Soleil oberhalb von Saint Imier einen Sprengstoffanschlag auf das Ferienhaus von Standerat Charles Jeanneret dem Prasidenten des Komitees Ebenfalls betroffen war der UPJ Prasident Marc Houmard dessen Sagewerk in Malleray am 23 Dezember durch eine Sprengladung schwer beschadigt wurde 58 Im Februar 1964 verhaftete die Polizei drei Manner und eine Frau aus Courfaivre und hielt sie wochenlang in Untersuchungshaft fest ohne ihnen etwas nachweisen zu konnen 59 Fur Emporung in der Bevolkerung sorgten insbesondere die Verschwiegenheit der Behorden und die ungewohnlich harten Haftbedingungen Anfang April wurden die Unschuldigen von Courfaivre entlassen von ihrer Wohngemeinde mit Bollerschussen empfangen und vom RJ als Helden des Jura gefeiert 60 Wahrenddessen verursachte eine Explosion am 27 Februar 1964 Risse an einem Gleis der Bahnstrecke Biel Bern bei Studen 61 und am 12 Marz verwustete eine Sprengladung die Filiale der Berner Kantonalbank in Delemont 62 Schliesslich kam die von Albert Steullet geleitete Sonderkommission der FLJ auf die Spur und verhaftete Ende Marz ihre Mitglieder Sie hatten aus eigenen Antrieb gehandelt und standen nachweislich nicht mit dem RJ in Verbindung 63 Das Bundesstrafgericht verurteilte im Marz 1966 die beiden Haupttater zu acht und sieben Jahren Zuchthaus einen Mitlaufer zu einer bedingten Strafe FLJ Anfuhrer Marcel Boillat entkam im Februar 1967 aus dem Gefangnis und floh nach Spanien Die Regierung von Francisco Franco gewahrte ihm Asyl weil er aus politischen Beweggrunden gehandelt habe 64 Nachahmungstater verubten zwischen Marz 1965 und Juni 1966 ebenfalls unter dem Namen FLJ mehrere Brandstiftungen und Vandalenakte Ihr Anfuhrer Jean Baptiste Hennin entkam aus der Untersuchungshaft und erhielt in Frankreich ebenfalls Asyl 65 Widerstandsaktionen und Provokationen Bearbeiten Widerstandsaktionen der Beliers begannen ebenfalls fur Spannungen zu sorgen Im Marz 1964 blockierten sie die Eingange zum Berner Rathaus und forderten die Freilassung der Unschuldigen von Courfaivre 66 Am 30 August 1964 fand auf dem Col des Rangiers eine Feier zum Gedenken an die Mobilmachungen der beiden Weltkriege statt Rund 6000 Separatisten begaben sich dorthin um ihren Unmut uber die Berberat Affare und das Waffenplatzprojekt zur Sprache zu bringen Die Feier begann zunachst besinnlich doch dann schwenkten die mitgereisten Beliers plotzlich hunderte Jurafahnen entrollten antibernische Spruchbander und unterbrachen mit Pfiffen und Buhrufen die Festreden von Virgile Moine und Bundesrat Paul Chaudet In der Schweizer Presse entlud sich eine Welle der Kritik uber die Separatisten Doch diese hatten mit dem als respektlos empfundenen Auftritt ihr Ziel erreicht und die gesamte schweizerische Offentlichkeit auf das ungeloste Juraproblem aufmerksam gemacht 67 Zu dieser Zeit fand in Lausanne die Expo 64 statt an der jedem Kanton ein eigener Festtag zustand Der Regierungsrat lehnte samtliche Vorschlage ab anlasslich des Bernertags am 11 September den Separatisten irgendeine Art von Prasentation zu gewahren Da der Staatsrat des Kantons Waadt Ausschreitungen zwischen den verfeindeten Lagern befurchtete untersagte er fur eine Woche jegliche Kundgebungen Das RJ rief daraufhin zum Boykott der Expo 64 auf und erreichte eine Solidarisierung bisher ungekannten Ausmasses denn das in derselben Woche stattfindende Fest des jurassischen Volkes in Delemont verzeichnete mit uber 40 000 Besuchern einen Rekordandrang 68 Im Marz 1965 erklarte das RJ den 150 Jahrestag der Vereinigung mit Bern zum nationalen Trauertag es verschickte entsprechende Memoranden nicht nur an alle Kantonsparlamente und regierungen sondern auch an die Signatarstaaten des Wiener Kongresses Ebenso fanden Gegendemonstrationen zu den bernischen Feierlichkeiten statt 69 1967 verzichtete das Militardepartement auf das umstrittene Projekt in den Freibergen und legte sich auf einen alternativen Standort in den Gemeinden Bure und Fahy fest wo der Widerstand geringer war Die ersten Gebaude des Waffenplatzes Bure konnten im April 1968 bezogen werden 70 Die Beliers sorgten mit Sitzstreiks und Kundgebungen weiter fur Aufregung Am 4 Mai 1968 legten funf fuhrende Mitglieder auf dem Berner Bundesplatz offentlichkeitswirksam ihre Militarutensilien nieder und erklarten sich zu Dienstverweigerern aus Patriotismus um gegen die Untatigkeit des Bundes zu protestieren Diesem Beispiel folgend verweigerten zahlreiche Jurassier den Militardienst Uber 120 Aktivisten besetzten am 29 Juli 1968 das Statthalteramt in Delemont Diese Aktionen bewogen den in der Jurafrage unbeholfen wirkenden Bundesrat einen Monat spater dazu Truppen auf Pikett zu berufen um den Schutz militarischer Infrastruktur im Jura zu gewahrleisten Da er diese Massnahme zunachst geheim gehalten hatte sprach das RJ von einer militarischen Besetzung des Jura die an die Niederschlagung des Prager Fruhlings erinnere Nachdem 32 jurassische Offiziere mit einem Protestschreiben bei Verteidigungsminister Rudolf Gnagi vorstellig geworden waren hob der Bundesrat die Massnahme nach drei Monaten auf Am 11 Dezember unterbrachen Aktivisten eine Sitzung des Nationalrates und verlasen eine Erklarung 71 72 Autonomieverhandlungen und Verfassungszusatz Bearbeiten Bisher hatte Bern vielerorts als Bruckenkanton zwischen der Deutschschweiz und der Romandie gegolten der rucksichtsvoll mit Minderheiten umgeht Aufgrund der Jurafrage litt dieser Ruf betrachtlich viele Schweizer empfanden die Haltung Berns als starr und rechthaberisch 73 Nach Vermittlungsbemuhungen neutraler Gruppierungen die bereits 1963 eingesetzt hatten wich der Regierungsrat allmahlich davon ab und stellte am 17 Marz 1967 einen zweistufigen Losungsweg vor Es sollte zuerst ein weitreichendes Autonomiestatut angestrebt werden Im Falle eines Scheiterns sollten dann im Jura Volksabstimmungen stattfinden bei denen die Moglichkeit bestunde beim Kanton Bern zu bleiben oder einen neuen Kanton zu bilden 74 Die Umsetzung begann am 16 Juni als der Regierungsrat die paritatische Kommission der 24 einsetzte Ihr Bericht lag am 3 April 1968 vor stiess aber bei den Separatisten auf wenig Wohlwollen 75 Der daraufhin um Hilfe gebetene Bundesrat setzte am 16 Juli die vierkopfige Kommission der guten Dienste ein bestehend aus den fruheren Bundesraten Max Petitpierre und Friedrich Traugott Wahlen sowie den Nationalraten Pierre Graber und Raymond Broger 76 Die Separatisten erkannten die Kommission nicht als neutral an da ihre Mitglieder auf Vorschlag des Regierungsrats ernannt worden waren Ebenso lehnten sie den am 9 Juni 1969 vorgelegten Autonomiebericht ab da sie weiterhin einen eigenen Kanton bevorzugten 77 Angesichts der Blockade schien ein Autonomiestatut geringe Chancen auf Verwirklichung zu haben weshalb der Grosse Rat am 9 September 1969 dem Antrag des Regierungsrats zustimmte Volksabstimmungen in die Wege zu leiten Das RJ war der Ansicht solche durften ausschliesslich vom Bund organisiert werden und nicht von der dominierenden Macht von der man sich trennen konnen sollte Ebenso befurchtete das RJ die Volksabstimmungen wurden zu einer Teilung des Jura fuhren Ende 1969 trat jedoch ein Meinungsumschwung ein und die Separatisten akzeptierten das geplante Vorgehen Roland Beguelin vertrat die Ansicht dass der Berner Plan angenommen werden musse weil er den Jurassiern das Recht auf freie Verfugung gibt Dies sei ein Schritt der nicht verpasst werden darf auch wenn wir mit den Modalitaten der Abstimmung nicht einverstanden sind 78 Im Sommer 1969 trat die neutrale Gruppierung Mouvement pour l unite du Jura MUJ Bewegung fur die Einheit des Jura in Erscheinung Sie lehnte jegliche Teilung ab und trat fur ein weitgehendes Autonomiestatut des gesamten Jura ein Das MUJ hatte einen schweren Stand sowohl Separatisten als auch Berntreue verunglimpften ihre Mitglieder als Verrater 79 Die Stimmberechtigten des Kantons Bern entschieden am 1 Marz 1970 uber einen Zusatz zur Kantonsverfassung Er legte ein detailliertes Verfahren fur kaskadierende Volksabstimmungen in den sieben jurassischen Bezirken fest welche die Grundung eines neuen Kantons und gegebenenfalls die genaue Ausdehnung seines Gebiets zum Gegenstand haben wurden Dabei hatte das Selbstbestimmungsrecht der Bezirke und Gemeinden ein hoheres Gewicht als jenes der gesamten Region was eine Teilung begunstigte 80 Das Ergebnis fiel mit 86 5 Zustimmung eindeutig aus wobei zwischen den Regionen erneut deutliche Unterschiede bei der Stimmbeteiligung zu verzeichnen waren 63 im Jura 34 im alten Kantonsteil 81 Anhaltende Spannungen Bearbeiten nbsp Aktivisten giessen Asphalt uber Berner Tramschienen 1972 Die Kommission der guten Dienste veroffentlichte im September 1971 einen zweiten Bericht zum Autonomiestatut zumal der Regierungsrat davon ausging dass bei der anstehenden Abstimmung ein neuer Kanton abgelehnt werden wurde Auf dieser Basis verfasste Andre Ory der Leiter des kantonalen Amtes fur Offentlichkeitsarbeit das eigentliche Statut das die Regierung ein Jahr spater prasentierte Das RJ und die MUJ lehnten es ab wahrend sich die UPJ dafur aussprach Als der Grosse Rat im November 1973 das Statut beriet verweigerten die separatistischen Ratsmitglieder die Teilnahme an der Debatte 76 Anfang 1972 stellte das Verkehrs und Energiewirtschaftsdepartement neue Bauprojekte fur das Nationalstrassennetz vor Obwohl die Jurassier seit fast 20 Jahren den Bau der Autobahn Transjurane gefordert hatten blieb ihre Region weiterhin unberucksichtigt 82 2000 Separatisten demonstrierten am 18 Marz in Bern gegen diese Entscheidung Nach dem Ende der friedlichen Kundgebung ubergoss eine Gruppe von Beliers die Tramschienen in der Spitalgasse auf einer Lange von 50 Metern mit Asphalt Am 13 Juli desselben Jahres besetzten Aktivisten die Schweizer Botschaft in Paris und erklarten die Schweiz werde erst zur Ruhe kommen wenn der Jura vom Berner Joch befreit sei 83 Zwei Besetzungen ereigneten sich drei Wochen spater am 3 August Unterstutzt von wallonischen Separatisten hielten mehrere Beliers die belgische Botschaft in Bern besetzt wahrend gleichzeitig eine weitere Gruppe in Brussel in die Schweizer Botschaft eindrang 84 Um den anhaltenden Aktionen der Separatisten etwas entgegenzusetzen restrukturierten die Berntreuen ihre Organisationen Im Dezember 1973 entstand die Jugendbewegung Sangliers Wildschweine als Gegenstuck zu den Beliers 85 Aus der Union des patriotes jurassiens ging am 22 Marz 1974 die Force democratique hervor Ihr schloss sich im selben Jahr auch die von Genevieve Aubry gegrundete Frauenorganisation Groupement feminin de Force democratique an 86 Wie angespannt die Lage im Jura war zeigt ein Ereignis am Vorabend des ersten Plebiszits Drei Beliers stiegen in Boncourt auf ein Hausdach um eine Jurafahre zu befestigen Ein Anwohner feuerte mehrere Schusse ab wobei ein Querschlager den Aktivisten Maurice Wicht in den Rucken traf Zweieinhalb Wochen spater erlag er seinen Verletzungen worauf mehr als 3000 Separatisten ihm die letzte Ehre erwiesen 87 Juraplebiszite Bearbeiten Hauptartikel Juraplebiszite Zustimmung zu einem neuen Kanton Bearbeiten nbsp Gemeindeergebnisse des ersten Juraplebiszits 1974Das erste Juraplebiszit das die Schaffung eines neuen Kantons vorschlug fand am 23 Juni 1974 statt Als am Sonntagnachmittag um 17 30 Uhr die Mehrheit fur den Kanton Jura feststand stromten Tausende von Menschen zum Rathausplatz von Delemont Dort verkundete die Fuhrungsspitze des Rassemblement jurassien um 20 Uhr die offiziellen Endergebnisse Auf das Wetter anspielend sagte Vizeprasident Roger Schaffter in seiner Ansprache Es regnet Freiheit Il pleut la liberte 88 Bei einer Beteiligung von 90 0 fiel das Ergebnis knapp aus Auf die Frage Wollt Ihr einen neuen Kanton bilden stimmten 51 9 mit Ja und 48 1 mit Nein Drei Bezirke im Norden stimmten fur den neuen Kanton Delemont mit 79 0 Franches Montagnes mit 77 2 und Porrentruy mit 67 8 Umgekehrt manifestierte sich die Ablehnung in den ubrigen Bezirken Courtelary mit 76 7 Laufen mit 74 2 La Neuveville mit 65 6 und Moutier mit 56 9 Das seit Jahren vorbereitete Autonomiestatut fiel dahin 89 Der Aufruf des MUJ leer einzulegen war weitgehend wirkungslos geblieben Die Gruppierung verlor rasch an Einfluss und loste sich zwei Jahre spater auf 90 Seit der Kantonsgrundung ist der 23 Juni im Kanton Jura ein gesetzlicher Feiertag 91 Abstimmungen in den Bezirken Bearbeiten nbsp Gemeindeergebnisse des zweiten Juraplebiszits 1975Gemass dem Verfassungszusatz von 1970 konnte ein Funftel der Stimmberechtigten in den unterlegenen Bezirken innerhalb von sechs Monaten ein zweites Plebiszit verlangen um beim Kanton Bern zu bleiben 80 Die Force democratique reichte im September 1974 entsprechende Volksinitiativen fur die Bezirke Courtelary La Neuveville und Moutier ein Der Grosse Rat wollte die Jurafrage so schnell wie moglich geklart haben und setzte das zweite Plebiszit auf den 13 Dezember an Das Bundesgericht gab einer Beschwerde der Separatisten statt und erklarte den Beschluss fur ungultig da ein derart fruher Termin keine sinnvolle Meinungsbildung erlaube Nachdem innerhalb von nur 13 Tagen erneut drei Volksinitiativen zustande gekommen waren legte der Grosse Rat den 13 Marz 1975 als neuen Termin fest 92 Anders gelagert war eine im Februar 1975 eingereichte Volksinitiative im Bezirk Laufen Hier sollte die Bevolkerung am 14 September die Moglichkeit erhalten vorlaufig beim Kanton Bern zu bleiben um dann in einem zweiten Schritt uber den Anschluss an einen Nachbarkanton zu befinden 93 Das zweite Juraplebiszit zementierte die Spaltung Bei einer Beteiligung von uber 94 stimmten die drei sudjurassischen Bezirke fur den Verbleib bei Bern 76 8 in Courtelary 65 9 in La Neuveville und 56 2 in Moutier 89 Am Tag nach der Volksabstimmung kam es zu mehreren Protestkundgebungen und Zwischenfallen zwischen Separatisten und Berntreuen 94 Am 19 Marz 1975 beschloss der Regierungsrat angesichts des deutlichen Verdikts eine zwischenzeitlich vom RJ eingereichte Volksinitiative fur einen Halbkanton Sudjura nicht zur Abstimmung zu bringen 95 Drei Wochen spater schlossen sich die unterlegenen Separatisten des Sudjura in der neuen Gruppierung Unite jurassienne zusammen 96 Sechs Monate nach den Sudjurassiern sprachen sich die Laufentaler mit 94 1 der Stimmen ebenfalls gegen den Beitritt zum Kanton Jura aus wobei weiterhin die Moglichkeit einer alternativen Kantonszugehorigkeit bestand 97 Kantonswechsel einzelner Gemeinden Bearbeiten nbsp Gemeindeergebnisse des dritten Juraplebiszits 1975Der Verfassungszusatz sah abschliessend eine dritte Runde von Volksabstimmungen auf kommunaler Ebene vor Verlangt werden konnten diese mittels Volksinitiativen und zwar jeweils innerhalb zweier Monate von einem Funftel der Stimmberechtigten einer Gemeinde Diese Moglichkeit bestand jedoch nur fur Gemeinden die an der vorlaufigen Kantonsgrenze lagen die durch das zweite Juraplebiszit definiert worden war 80 Auf diese Weise sollte die geographische Einheit des zukunftigen Kantons garantiert werden Dementsprechend waren ausschliesslich Gemeinden im Grenzbereich der Bezirke Delemont und Moutier berechtigt 98 14 Gemeinden stimmten an drei Terminen nochmals uber den Kantonswechsel ab Am 7 September 1975 sprachen sich Chatillon Corban Courchapoix Courrendlin und Rossemaison dafur aus sich dem Bezirk Delemont und somit dem Kanton Jura anzuschliessen zusatzlich schloss sich Les Genevez dem jurassischen Bezirk Franches Montagnes an Hingegen lehnten Grandval Moutier Perrefitte und Rebevelier einen Wechsel ab Am 14 September stimmten Lajoux und Mervelier dem Wechsel zu den Bezirken Franches Montagnes bzw Delemont zu wahrend Schelten beim Kanton Bern verblieb Schliesslich entschied sich Roggenburg am 19 Oktober fur einen Wechsel zum Bezirk Laufen 99 Die Anderungen traten am 1 Januar 1976 in Kraft Aufgrund der festgelegten Bedingungen blieb zwei Gemeinden eine dritte Abstimmung verwehrt obwohl sie mit deutlicher Mehrheit einen Kantonswechsel gewunscht hatten Ederswiler grenzte seinerzeit nicht an einen bei Bern verbliebenen Bezirk da die massgebliche Grenzlage erst mit dem dritten Juraplebiszit und dem Wechsel von Roggenburg entstanden war Gleich verhielt es sich im Falle von Vellerat das erst durch den Wechsel von Chatillon und Courrendlin zur Grenzgemeinde wurde 98 Trotzdem fuhrten beide Gemeinden inoffizielle Abstimmungen ohne Rechtskraft durch um ihren Willen kundzutun 100 Die Kantonsgrundung und ihre Folgen BearbeitenBrennpunkt Moutier Bearbeiten In fast allen Gemeinden war das Ergebnis eindeutig ausgefallen mit Ausnahme des Bezirkshauptorts Moutier wo sich die Berntreuen relativ knapp mit 54 1 der Stimmen durchgesetzt hatten In der Nacht vom 7 auf den 8 September 1975 zogen hunderte von Separatisten durch die Strassen der Stadt und liessen ihre Wut an Symbolen der Berner Herrschaft aus zum Teil auch durch Antiseparatisten provoziert Als die Krawalle ausser Kontrolle gerieten setzte die Polizei Spezialeinheiten ein 225 Personen wurden festgenommen etliche waren verletzt In der Folge standen sich in Moutier jahrelang zwei fast gleich grosse Lager unversohnlich gegenuber 101 Ein weiterer schwerer Zusammenstoss mit der Polizei ereignete sich am 3 April 1977 als Separatisten in Moutier gegen die Absicht des Regierungsrats protestierten die Nennung des jurassischen Volkes aus der Verfassung zu streichen 102 Der Grosse Rat entsprach dem Antrag sieben Monate spater und in einer Volksabstimmung am 26 Februar 1978 wurde die Staatsverfassung des Kantons Bern in seinen neuen Grenzen die zusatzlich mehrere Ubergangsbestimmungen bis zur Kantonsgrundung enthielt mit 80 8 der Stimmen angenommen wobei das Gebiet des zukunftigen Kantons nicht teilnahmeberechtigt war 103 Allmahlich nahm die Gewaltbereitschaft ab und der Konflikt verlagerte sich auf die politische Ebene 1982 errangen die Separatisten die Mehrheit im Gemeindeparlament ab 1986 stellten sie auch den Gemeindeprasidenten 101 Fur Schlagzeilen sorgte im September 1977 der mysteriose Tod des Offizieranwarters Rudolf Flukiger durch eine explodierte Handgranate wobei bis heute nicht geklart ist ob ein Suizid jurassische Separatisten oder die Rote Armee Fraktion verantwortlich sind 104 Mehrmals kam es vor wahrend und nach den Juraplebisziten bei Veranstaltungen zu Schlagereien und daraus resultierenden Sachbeschadigungen Beispielsweise wurden am 30 Juni 1979 in Tramelan uber 200 Beliers die das Denkmal des Dichters Virgile Rossel besucht hatten von Sangliers attackiert 105 Am 16 Marz 1980 hielt das Rassemblement jurassien seine Delegiertenversammlung im bernisch gebliebenen Cortebert ab was die Sangliers als Provokation empfunden Mehrmals versuchten sie das Versammlungslokal zu sturmen wurden aber von den Beliers daran gehindert Unter Polizeischutz konnten die Delegierten ihr Treffen beenden 106 Verfassunggebende Versammlung Bearbeiten Hauptartikel Verfassunggebende Versammlung des Jura nbsp Zeremonie zur Annahme der jurassischen Verfassung am 3 Februar 1977 in der Stiftskirche von Saint UrsanneNach dem positiven Ergebnis fur die Schaffung eines Kantons Jura wahlten die Stimmberechtigten des definierten Gebiets am 21 Marz 1976 eine 50 kopfige verfassunggebende Versammlung Die feierliche Eroffnungssitzung fand am 12 April in der Kirche Saint Marcel in Delemont statt die konstituierende Sitzung am Tag darauf in der Aula des Gymnasiums von Porrentruy Die Versammlung bestimmte Francois Lachat zu ihrem Prasidenten wahrend Roland Beguelin und Gabriel Roy als Vizeprasidenten amtierten 107 Am 22 Januar 1977 stellte die Versammlung die zukunftige Verfassung der Republik und des Kantons Jura vor Umstritten war Artikel 138 in dem es hiess dass der Kanton jeden Teil des Jura aufnehmen konne wenn sich dieser nach Bundesrecht und nach dem Recht des Kantons Bern ordentlich getrennt hat Der Verfassungsartikel sorgte in berntreuen Kreisen fur Verstimmung und hatte drei Monate zuvor bei der Prasentation eines noch scharfer formulierten Entwurfs vorubergehend zum Abbruch der Beziehungen zwischen der Versammlung und dem Regierungsrat gefuhrt 108 109 Die jurassischen Stimmberechtigten nahmen die Verfassung am 20 Marz 1977 an mit einem Ja Anteil von 82 5 Ebenso erteilten sie der verfassunggebenden Versammlung den Auftrag die kantonale Gesetzgebung zu schaffen und die Interessen des entstehenden Kantons zu wahren 110 Kantonsgrundung Bearbeiten Beide Kammern der Bundesversammlung genehmigten die Verfassung am 21 Juni 1977 mit Ausnahme von Artikel 138 der aufgrund seiner Unvereinbarkeit mit dem Geist der eidgenossischen Solidaritat keine Bundesgarantie erhielt Ein weiterer Bundesbeschluss vom 9 Marz 1978 genehmigte die Schaffung des Kantons Jura 92 Am 5 September 1978 unterzeichneten Kurt Furgler Ernst Jaberg und Francois Lachat im Namen des Bundesrats des Berner Regierungsrats und der verfassunggebenden Versammlung das Abkommen uber die Aufteilung der Guter zwischen den beiden Kantonen 111 Die Aufnahme eines neuen Kantons in die Eidgenossenschaft erforderte die Anderung von Artikel 1 der Bundesverfassung der die Anzahl und die Auflistung der Kantone enthielt Aus diesem Grund fand am 24 September 1978 ein obligatorisches Referendum statt 82 3 der Abstimmenden und samtliche Kantone stimmten der Grundung des 23 Kantons zu die geringste Unterstutzung resultierte erwartungsgemass im Kanton Bern mit 69 6 112 Am selben Tag zogen mehrere Tausend Jurassier zum Rathausplatz von Delemont wo kurz nach 16 Uhr das offizielle Ergebnis verkundet wurde 113 Im November wahlten die Jurassier ihre Regierung ihr Parlament und ihre Vertreter in der Bundesversammlung Die gesetzgeberische Arbeit der verfassunggebenden Versammlung war am 6 Dezember abgeschlossen und am 1 Januar 1979 erlangte der Kanton Jura seine volle Souveranitat 114 Seither wird der Begriff Berner Jura nur noch fur die sudlichen beim Kanton Bern verbliebenen Bezirke verwendet Spannungen unter den Separatisten Bearbeiten Unmittelbar nach der Kantonsgrundung wichen die Interessen des RJ und der jurassischen Regierung voneinander ab Der harte Kern um Roland Beguelin setzte seine kompromisslose Politik fort und verunglimpfte weiterhin den Berner Regierungsrat sowie den Bundesrat da diese in der Jurafrage weiterhin unbeweglich seien Die jurassische Regierung strebte zwar ebenfalls eine Wiedervereinigung mit dem Berner Jura an wollte dies aber mit Dialog und Versohnung erreichen In der Folge verschlechterte sich ihr Verhaltnis zu Beguelin zusehends und es kam zum Bruch zwischen den einstigen Weggefahrten 115 Ebenfalls nicht mit dem Kurs ihrer Regierung einverstanden waren die Beliers Wahrend die Sangliers ihre Aktivitaten nach den Zwischenfallen von Tramelan und Cortebert deutlich zuruckfuhren losten sich erstere 1981 organisatorisch vom RJ und gingen dazu uber Bern auf symbolische Weise zu bekampfen Beispielsweise sturzten sie am 1 Juni 1984 das Denkmal Le Fritz vom Sockel und stahlen zwei Tage spater den kulturhistorisch bedeutenden Unspunnenstein der uber 15 Jahre lang verschwunden blieb 116 Wechselwunsche von Vellerat und Ederswiler Bearbeiten Ab 1979 versuchte der Berner Regierungsrat mit der jurassischen Regierung uber die Gemeinden Vellerat und Ederswiler zu verhandeln die nicht an der dritten Runde der Juraplebiszite teilnehmen durften Dabei stellten sich die Berner den Tausch von Vellerat gegen Ederswiler vor Der Bundesrat war jedoch im Januar 1980 der Ansicht dass der Anschluss an einen anderen Kanton keine einfache Grenzbereinigung sondern eine Gebietsabtretung zwischen Kantonen darstellte Weiter hiess es dass dies die gegenseitigen Machtverhaltnisse und das eidgenossische Gleichgewicht verandert Daher ist eine solche Angliederung an die Zustimmung von Volk und Standen gebunden Der Bundesrat war auch der Meinung dass es besser sei die Klarung der Frage zum Bezirk Laufen abzuwarten bevor die Falle Vellerat und Ederswiler geregelt werden Die Jurassier lehnten den Tausch ab und beschuldigten die Berner das jurassische Territorium amputieren zu wollen Ein Tausch sei nur bei Abtretung des gesamten Berner Jura akzeptabel 117 Vertreter des Jura Berns und des Bundes versuchten ab 1981 eine einvernehmliche Losung zu finden Aus Protest gegen die schleppenden Verhandlungen erklarte sich Vellerat am 11 August 1982 zur freien Gemeinde Sie richtete einen Grenzposten ein und stellte Gemeindepasse aus Die Einwohner nahmen nicht mehr an kantonalen Abstimmungen teil und boykottierten auch die Volkszahlung 118 Ederswiler wiederum reichte vergeblich mehrere Petitionen ein 117 Noch kein Kantonswechsel des Laufentals Bearbeiten Hauptartikel Kantonswechsel des Laufentals nbsp Der Kanton Bern ab 1979 ganz im Norden das LaufentalSeit 1974 stand fest dass das Laufental vorlaufig eine Berner Exklave sein wurde Ab 1976 prufte die vom Volk gewahlte Bezirkskommission Laufental sowohl einen Sonderstatus innerhalb des Kantons Bern als auch die Zugehorigkeit zu den Kantonen Basel Landschaft Basel Stadt oder Solothurn 119 Zunachst zeigte nur Basel Stadt ein echtes Interesse den Bezirk Laufen aufzunehmen was die beiden anderen in Zugzwang brachte Basel Landschaft hatte Bedenken dass die Frage der Wiedervereinigung der beiden Basel gestellt werden konnte und Solothurn befurchtete dass in seinen Exklaven Kleinlutzel und Leimental ebenfalls Sezessionswunsche entstehen konnten 120 Das parteiubergreifende Komitee Ja zur besten Losung lancierte eine Volksinitiative mit der Frage Wollt Ihr das Verfahren fur den Anschluss des Bezirks Laufen an einen Nachbarkanton einleiten und reichte sie mit Unterstutzung der Bezirkskommission am 18 November 1977 ein 121 Am 18 Juni 1978 nahmen die Laufentaler die Initiative mit 65 1 der Stimmen an In einem zweiten Schritt stimmten sie am 13 Januar 1980 daruber ab welchem Kanton sie im Falle eines Anschlussverfahrens den Vorzug geben wurden Ihre Wahl fiel mehrheitlich auf Basel Landschaft 51 5 wahrend Solothurn 32 5 und Basel Stadt 16 0 die Stimmen der Minderheit auf sich vereinten In der dritten Runde am 16 Marz 1980 erhielt Basel Landschaft 65 0 den Vorzug gegenuber Solothurn 35 0 Die Bezirkskommission erhielt somit den Auftrag mit den Baselbieter Behorden samtliche Modalitaten eines moglichen Kantonswechsels auszuhandeln Die Verhandlungen dauerten knapp drei Jahre und mundeten in den Laufentalvertrag der am 10 Januar 1983 unterzeichnet wurde 121 Die entscheidende Volksabstimmung war auf den 11 September 1983 angesetzt Beide Seiten lieferten sich einen emotional gefuhrten Abstimmungskampf mit dem Probaselbieter Komitee Ja zur besten Losung auf der einen und der Aktion bernisches Laufental ABL auf der anderen Seite wobei letztere den Bezirk mit einer beispiellosen Propagandawelle uberzog Die Stimmberechtigten entschieden sich schliesslich bei einer Beteiligung von 93 und mit 56 7 der Stimmen uberraschend deutlich fur den Verbleib bei Bern Die Berntreuen schienen sich durchgesetzt zu haben doch dann uberschlugen sich die Ereignisse 121 Auswirkungen der Berner Finanzaffare Bearbeiten Hauptartikel Berner Finanzaffare Beeinflussung durch geheime Zahlungen Bearbeiten nbsp Rudolf HafnerIm August 1984 machte Rudolf Hafner ein Revisor der bernischen Kantonsverwaltung als Whistleblower die Verletzung verschiedener Vorschriften des Finanzhaushaltsgesetzes sowie den Missbrauch von Steuergeldern und Mitteln aus dem SEVA Lotteriefonds offentlich Uber ein Konto fur Unvorhergesehenes sollen unter anderem heimlich hohe Geldbetrage an berntreue Organisationen im Jura und im Laufental geflossen sein Ebenso sollen Gelder rechtswidrig dazu gedient haben gesellige Anlasse der Kantonsverwaltung sowie Vergnugungsreisen und private Ausgaben von Regierungsraten zu begleichen Als Folge der Enthullungen setzte der Grosse Rat eine Besondere Untersuchungskommission ein Ihr erster Bericht bestatigte im August 1985 samtliche Vorwurfe wobei die Geldbetrage zum Teil noch hoher waren als ursprunglich angenommen Allein in den Jahren 1980 bis 1983 hatte die Force democratique 120 000 Franken fur die Finanzierung ihrer Aktivitaten erhalten 125 000 Franken gingen an Radio Jura bernois und 333 281 Franken an die ABL 122 Der Berner Regierungsrat gab im Oktober 1985 die Vorwurfe zu und erklarte dass die geheimen Zahlungen zum Teil bereits 1974 begonnen hatten Bis 1982 seien insgesamt 730 000 Franken an probernische antiseparatistische Organisationen gezahlt worden um die Juraplebiszite und die Laufental Abstimmungen zu beeinflussen 123 Der im Marz 1986 veroffentlichte Revisionsbericht der ABL wies erganzend dazu nach dass 85 ihres Budgets durch Geheimzahlungen aus Bern finanziert worden war Dies hatte es ihr ermoglicht die Meinungsbildung im Laufental regelrecht zu dominieren 122 Die Berner Finanzaffare beschaftigte Politik und Justiz fur mehrere Jahre Neue Auseinandersetzung um das Laufental Bearbeiten Auftrieb erhielt angesichts der Enthullungen die Laufentaler Bewegung der im Jahr zuvor gegrundete Dachverband der Probaselbieter Organisationen Funf Mitglieder reichten im September 1985 eine Abstimmungsbeschwerde im Grossen Rat ein und der Bezirksrat wie die Bezirkskommission mittlerweile hiess formulierte eine formelle Eingabe um eine genauere Untersuchung durchzufuhren und die ohne Rechtsgrundlage ausbezahlten Gelder zuruckzuerstatten Hinzu kam eine von Grossrat Jurg Scharer POCH eingereichte Motion die angesichts der massiven Beeinflussung eine erneute Abstimmung im Laufental forderte 124 Der Grosse Rat beschloss einen Monat spater gar nicht erst auf die Beschwerde der funf Laufentaler einzugehen mit Hinweis auf die abgelaufene Beschwerdefrist ebenso wies er Scharers Motion zuruck Die Eingabe des Bezirksrates nahm er lediglich als unverbindliche Petition entgegen 125 Daraufhin unternahm der Bezirksrat weitere Schritte und richtete eine neue Beschwerde an den Bundesrat damit dieser eine unabhangige Untersuchungskommission einsetze und eine neue Abstimmung organisiere Die Laufentaler Bewegung wiederum gelangte mit einer staatsrechtlichen Beschwerde ans Bundesgericht das die Beschwerde am 18 Marz 1987 guthiess Der Grosse Rat musste sich doch noch mit der Angelegenheit befassen lehnte die Beschwerde am 3 November 1987 aber ab Die Laufentaler Bewegung reichte eine weitere staatsrechtliche Beschwerde ein und machte geltend dass der Kanton Bern widerrechtlich Einfluss auf die Meinungsbildung genommen habe Am 20 Dezember 1988 verfugte das Bundesgericht dass die Abstimmung von 1983 wiederholt werden musse Es war der Ansicht dass der Berner Regierungsrat nicht das Recht gehabt habe sich finanziell an der Abstimmungskampagne zu beteiligen 121 Klage des Kantons Jura vor dem Bundesgericht Bearbeiten nbsp Sitz des Bundesgerichts in LausanneAm 14 November 1985 verlangte die jurassische Regierung vom Bundesrat eine detaillierte Untersuchung da die finanzielle Unterstutzung der antiseparatistischen Organisationen die Juraplebiszite von 1974 75 in unzulassiger Weise verfalscht hatten Sie sollten wiederholt werden um der Bevolkerung die Moglichkeit zu geben ihren Willen ohne Beeinflussung kundzutun Der Bundesrat erklarte sich am 22 Januar 1986 fur nicht zustandig und ubertrug den Fall ans Bundesgericht Gleichzeitig erklarte er sich bereit weiterhin allen interessierten Parteien als Vermittler zu dienen Als er am 24 Juni 1987 ein Wiedererwagungsgesuch ebenfalls ablehnte forderte die jurassische Regierung die Bundesversammlung auf den Bundesrat anzuweisen sich mit ihrem Antrag zu befassen oder selbst die erforderlichen Massnahmen zu ergreifen Die Bundesversammlung lehnte die Beschwerde am 9 Juni 1988 ab 123 Am 16 Januar 1989 ersuchte die jurassische Regierung das Bundesgericht ihre Eingabe als staatsrechtliche Beschwerde zu behandeln Sie forderte eine detaillierte Untersuchung der Geldstrome die Ungultigerklarung des zweiten und dritten Juraplebiszits in den Bezirken Courtelary La Neuveville und Moutier sowie eine Wiederholung dieser Abstimmungen wobei der Kanton Bern samtliche Kosten und Auslagen zu tragen hatte 126 Das Bundesgericht wies die Eingabe am 13 Marz 1991 zuruck Der Kanton Jura habe nicht das Recht sich in dieser Angelegenheit uber mogliche Unregelmassigkeiten zu beschweren da er zum fraglichen Zeitpunkt noch gar kein staatsrechtliches Subjekt war Daruber hinaus seien die angefochtenen Abstimmungen vom Kanton Bern organisiert worden weshalb sich grundsatzlich nur Berner Stimmberechtigte auf die internen Regeln berufen konnen welche die Organisation dieses Kantons regeln einschliesslich der Abspaltung eines Teils seines Territoriums und seiner Bevolkerung 123 Die jurassische Regierung ersuchte um eine Unterredung beim Bundesrat die am 9 April stattfand Sie kritisierte dass die Fakten der Berner Finanzaffare nicht sanktioniert wurden obwohl der Bezirk Laufen vor Bundesgericht Recht erhalten habe Zudem zeige der Fall Moutier wo sich die Mehrheitsverhaltnisse geandert hatten dass die Jurafrage noch lange nicht gelost sei 126 Wechsel des Laufentals zu Basel Landschaft Bearbeiten nbsp Der Kanton Basel Landschaft mit dem Bezirk LaufenDie Annullierung der Laufental Abstimmung loste umgehend eine neue Debatte aus die schon bald vergleichbare Ausmasse wie jene von 1983 annahm Die Laufentaler Bewegung gab sich deutlich kampferischer und aktivistischer als das Vorgangerkomitee Ja zur besten Losung 127 Sie pflegte auch enge Beziehungen zu den jurassischen Separatisten 128 und besass mit der Jungen Kraft Laufental eine Jugendbewegung deren Vorbild eindeutig die Beliers waren 129 Ebenso heftig und emotional trat die ABL auf Daneben hob sich das gemassigte Komitee Jo zum Baselbiet durch sachliche Information und den Verzicht auf personliche Angriffe ab 130 Die Volksabstimmung vom 12 November 1989 verzeichnete eine rekordhohe Stimmbeteiligung von 93 6 Dabei setzten sich die Befurworter des Anschlusses an Basel Landschaft mit 51 7 der Stimmen durch Obwohl bei einer Nachkontrolle keinerlei Unregelmassigkeiten festgestellt worden waren annullierte der Grosse Rat am 5 Februar 1990 die Abstimmung mit 102 78 Stimmen indem er eine Beschwerde der ABL entgegen der Antrage von Regierungsrat und Justizkommission guthiess Einen Monat spater ging eine Beschwerde der Laufentaler Bewegung beim Bundesgericht ein Dieses hob am 13 Marz 1991 den Grossratsbeschluss auf und wies die Vorinstanz an die Abstimmung fur gultig zu erklaren Der Grosse Rat fugte sich am 25 Juni mit 95 zu 20 Stimmen 121 Am 22 September 1992 sprachen sich die Stimmberechtigten des Kantons Basel Landschaft mit 59 3 der Stimmen fur die Anpassung der Bestimmungen des Laufentalvertrags aus worauf der Regierungsrat und der Landrat den Anschluss des Laufentals am 22 November 1991 bzw am 22 Februar 1992 genehmigten 93 Nachdem auch die Bundesversammlung ihren Segen dazu gegeben hatte folgte am 26 September 1993 das obligatorische Referendum auf Bundesebene 75 2 der Abstimmenden und alle Kantone stimmten dem Kantonswechsel zu im Laufental selbst betrug die Zustimmung 52 6 131 Seit dem 1 Januar 1994 gehort der Bezirk Laufen zum Kanton Basel Landschaft Angespannte Beziehungen BearbeitenUNIR Initiative Bearbeiten Die Beziehungen zwischen den Kantonen Bern und Jura blieben weiterhin angespannt 1988 reichte das Rassemblement jurassien eine kantonale Volksinitiative mit dem Namen UNIR vereinigen ein Die Abkurzung stand fur Une Necessite Incontournable la Reunification Eine unumgangliche Notwendigkeit die Wiedervereinigung Die Initiative forderte dass die institutionelle Einheit des Jura eines der Hauptziele des Kantons sein musse Er musse deshalb die politischen finanziellen kulturellen und rechtlichen Mittel vorsehen die zur Erreichung dieses Ziels geeignet sind Konkret verlangte sie also die Ausarbeitung einer Ausfuhrungsgesetzgebung zu dem seinerzeit von der Bundesversammlung nicht akzeptierten Wiedervereinigungsartikel 138 Nachdem das Parlament am 20 Dezember 1990 die Initiative ohne Gegenstimme angenommen hatte reichte der Berner Regierungsrat umgehend eine staatsrechtliche Beschwerde beim Bundesgericht ein Dieses erklarte die Initiative am 17 Juni 1992 fur ungultig und forderte die jurassischen Behorden auf ihr keine Folge zu leisten Dennoch verabschiedete das jurassische Parlament ein Wiedervereinigungsgesetz 132 Kommission Widmer Bearbeiten Am 9 Marz 1992 setzten der Bundesrat der Berner Regierungsrat und die jurassische Regierung eine unabhangige Kommission ein die eine Losung der Jurafrage finden sollte Ihr Vorsitzender war Sigmund Widmer ehemaliger Nationalrat und fruherer Stadtprasident von Zurich In ihrem Bericht den sie am 7 April 1993 veroffentlichte stellte die funfkopfige Kommission fest dass die Teilung des Jura ein Fehler gewesen sei Sie schlug die Wiedervereinigung bis zum Jahr 2000 in zwei Etappen vor Zuerst sollte eine paritatisch zusammengesetzte und von einem neutralen Vorsitzenden prasidierte Kommission mit Mitgliedern aus dem Kanton Jura und dem Berner Jura einen Dialog aufnehmen Sie sollte Garantien zugunsten des Berner Jura nach einer moglichen Vereinigung ausarbeiten Im Falle der Annahme einer Vereinbarung durch die Stimmberechtigten beider Regionen wurde der Weg frei fur die Grundung eines neuen Kantons Sollte dieses Vorhaben scheitern wurde die Kommission einen Halbkanton Jura Sud einem Autonomiestatut im Kanton Bern den Vorzug geben Im schlechtesten Fall ware ein Kantonswechsel von Gemeinden mit separatistischer Mehrheit ins Auge zu fassen 133 Die Kommission sprach auch die Regelung der Falle Vellerat und Ederswiler an die unverzuglich angegangen werden musse Wahrend die Separatisten mit dem Kommissionsbericht zufrieden waren reichten die Antiseparatisten eine von 19 000 Personen unterzeichnete Petition ein Sie forderte den Berner Regierungsrat auf nicht auf den Bericht einzugehen Dieser lehnte die Schlussfolgerungen des Berichts am 2 Juli 1993 zwar ab kam aber auch zum Schluss dass der Fall Vellerat gelost werden musse und nahm entsprechende Verhandlungen auf Wieder kam die Idee eines Tausches von Vellerat gegen Ederswiler auf was der Kanton Jura erneut ablehnte In Ederswiler selbst war das Interesse an einem Kantonswechsel mittlerweile verflogen auch hatte die Gemeinde keine gemeinsame Grenze mit dem Kanton Bern mehr 92 Affare Heche und weitere Anschlagswelle Bearbeiten In der Nacht des 13 Oktober 1986 wurden der Gerechtigkeitsbrunnen in der Berner Altstadt vandaliert und die auf der Brunnensaule befindliche Justitiastatue fast vollstandig zerstort Obwohl sich die Beliers nie dazu bekannten rechnete man ihnen diese Tat zu Im Zusammenhang mit einer anderen Straftat legte der Aktivist Pascal Heche ein Gestandnis ab Das Amtsgericht Bern verurteilte ihn im Marz 1989 zu 22 Monaten Gefangnis und einer Geldstrafe von 200 000 Franken Im Juli 1990 bestatigte das Berner Obergericht das Urteil im Dezember 1991 auch der Kassationshof des Bundesgerichts 134 Der im Berner Jura wohnhafte Heche floh in den Kanton Jura wo er um Asyl ersuchte Gestutzt auf einen seit 70 Jahren nicht mehr angewandten Artikel der Bundesverfassung verweigerte die jurassische Regierung die Auslieferung Heches an Bern da seine Tat politisch motiviert gewesen sei stattdessen sollte er die Haft im Kanton Jura absitzen Kurz nach Haftantritt ging das Parlament im Marz 1993 auf ein Gnadengesuch ein und erliess die Halfte der Haftstrafe Der Berner Regierungsrat verzichtete auf eine Beschwerde vor Bundesgericht da er eine solche fur aussichtslos hielt 135 Eine unbekannte Taterschaft die sich auf die zwei Jahrzehnte zuvor zerschlagene FLJ berief verubte im September 1987 mehrere Brandanschlage auf Munitionsdepots der Armee und Schiessstande Wahrend die jurassische Regierung die Taten verurteilte und sie als kontraproduktiv fur die Erreichung des Ziels der Wiedervereinigung bezeichnete zeigten das RJ und die Beliers ein gewisses Verstandnis Am 5 April 1989 zerstorte ein Brandanschlag die historische Holzbrucke in Buren an der Aare Ein beim Tatort gefundener Zeitungsartikel liess darauf schliessen dass die Beliers damit die erstinstanzliche Verurteilung von Pascal Heche rachen wollten ein direkter Zusammenhang konnte jedoch nie nachgewiesen werden und die Taterschaft blieb unauffindbar 136 Im Mai 1992 brannte die kleine deutschsprachige Schule in der Mennonitensiedlung Montbautier nieder ein Monat darauf das Sagewerk von Nationalrat Marc Andre Houmard in Malleray das bereits 1963 betroffen gewesen war 137 Die Anschlagswelle fand Anfang 1993 ein abruptes Ende Der radikalisierte Separatist Christophe Bader der sich zunehmend von den Beliers distanziert hatte wollte aus Solidaritat mit Heche mehrere Sprengstoffanschlage veruben darunter auf das Berner Rathaus Als er am Morgen des 7 Januar auf dem Weg dorthin war ging in seinem Auto eine Sprengladung zu fruh hoch und er kam in der Explosion ums Leben Die Bundesanwaltschaft verhaftete zwei Komplizen und fand in mehreren Verstecken Zunder und grossere Mengen Sprengstoff Baders Beteiligung an den ubrigen Anschlagen konnte nie restlos geklart werden ist aber anzunehmen 138 Verstandigung und Kantonswechsel von Vellerat Bearbeiten nbsp Der Kanton Jura ab 1 Juli 1996Der missgluckte Sprengstoffanschlag und der Bericht der Kommission Widmer gaben den Anstoss zur politischen Beilegung des Jurakonflikts Unter Vermittlung des Bundes fanden im Kanton Solothurn Geheimverhandlungen statt die zu einer Verstandigung zwischen den beiden Kantonsregierungen fuhrten Am 25 Marz 1994 unterzeichneten Bundesrat Arnold Koller der Berner Regierungsrat Hermann Fehr und der jurassische Minister Jean Pierre Beuret das Abkommen uber die Institutionalisierung des interjurassischen Dialogs 139 Der Kanton Jura verpflichtete sich die Ergebnisse der Juraplebiszite nicht mehr in Frage zu stellen und das UNIR Gesetz zuruckzustellen Das Abkommen schuf auch die Interjurassische Versammlung deren Ziel es war einvernehmliche Losungen in der Jurafrage zu finden Funf Tage zuvor hatten die separatistischen Organisationen Rassemblement jurassien und Unite jurassienne zum Mouvement autonomiste jurassien MAJ fusioniert Dieser interpretierte die Unterzeichnung durch die jurassische Regierung als Verrat Die aus 24 ernannten Mitgliedern bestehende und paritatisch zusammengesetzte Interjurassische Versammlung nahm ihre Arbeit am 11 November auf unter dem Vorsitz des ehemaligen Bundesrats Rene Felber 140 Das Abkommen raumte der Gemeinde Vellerat das Recht ein uber ihre Kantonszugehorigkeit abzustimmen Der Berner Regierungsrat prasentierte am 30 Juni 1994 das Vellerat Gesetz das der Grosse Rat am 7 November verabschiedete 141 Am 12 Marz 1995 nahmen es die Berner Stimmberechtigten mit einem Ja Anteil von 84 3 an Vellerat selbst ohne Gegenstimme Die Jurassier erteilten am 25 Juni ihre Zustimmung zum Beitritt mit einem Ja Anteil von 91 9 142 Die Bundesversammlung setzte gemass der damaligen Rechtslage ein obligatorisches Referendum an 143 Die Abstimmung fand am 10 Marz 1996 statt und ergab eine Ja Mehrheit von 91 6 sowie die Zustimmung aller Kantone erneut resultierte in Vellerat keine einzige Gegenstimme Der Ubertritt erfolgte am 1 Juli 1996 144 Seit der Totalrevision der Schweizer Bundesverfassung 1999 unterliegen Gebietsabtretungen zwischen Kantonen nur noch dem fakultativen Referendum Auf Anregung von Gemeindeprasident Maxime Zuber beschloss der Gemeinderat von Moutier Ende 1997 die Durchfuhrung einer kommunalen Volksabstimmung uber den Kantonswechsel der Stadt Der Berner Regierungsrat wies darauf hin dass diese rein konsultativ und rechtlich nicht bindend sein wurde Sie fand am 29 November 1998 statt und ergab eine Ablehnung von 50 5 In der Interpretation des Ergebnisses waren sich die Separatisten einig dass nicht etwa ein Stimmungsumschwung erfolgt sei sondern dass sich ein Teil der eigenen Anhanger gegen einen Alleingang des Bezirkshauptorts ausgesprochen hatte 145 Versuch der endgultigen Losung der Jurafrage BearbeitenInterjurassische Versammlung Bearbeiten In den ersten Jahren ihrer Tatigkeit unterbreitete die Interjurassische Versammlung Resolutionen zu verschiedenen Themen wie Wirtschaft Gesundheit Verkehr Bildung und Kommunikation Am 20 Dezember 2000 verabschiedete sie die Resolution 44 in der sie den Kanton Bern aufforderte den Berner Jura bis Ende 2003 mit einem Autonomiestatut auszustatten Ebenso sollten die grenzuberschreitende Zusammenarbeit deutlich ausgebaut und die Grundlagen fur einen neuen Kanton erarbeitet werden der beide Regionen umfasst 146 Die jurassische Regierung nahm die Resolution im Jahr 2001 vollumfanglich an der Berner Regierungsrat jedoch nur teilweise da er die vorgeschlagene Autonomie als zu weitreichend empfand 147 Im September 2003 brachte das MAJ die Volksinitiative Un seul Jura Ein einziger Jura zustande welche die Prufung eines neuen jurassischen Kantons mit sechs Bezirken durch die Interjurassische Versammlung forderte Gegen den Willen der Regierung nahm das Parlament die Initiative am 17 November 2004 an das Ausfuhrungsgesetz am 26 April 2006 148 Der bernische Grosse Rat verabschiedete am 16 Juni 2004 ein Sonderstatut fur den Berner Jura das eine gewisse Autonomie mit Zustandigkeiten in den Bereichen Schule und Kultur vorsah und am 1 Januar 2006 in Kraft trat Der im selben Jahr geschaffene Conseil du Jura bernois ubernahm die dezentralisierte Verwaltung in den festgelegten Bereichen hatte aber keine gesetzgeberische Funktion Da die Separatisten bei den ersten Wahlen zu diesem Rat uberraschend gut abschnitten fuhlten sie sich ermutigt weiterhin die Wiedervereinigung anzustreben 149 Im Juni 2006 nahm die Interjurassische Versammlung ihre Arbeit an der Studie uber einen neuen Kanton mit sechs Bezirken auf 148 Der am 18 Februar 2008 veroffentlichte Zwischenbericht sah nicht nur die Wiedervereinigung vor sondern auch eine umfangreiche Gemeindefusion Der neue Kanton der seinen Namen und seine Flagge andern wurde hatte dann nur noch sechs Gemeinden statt wie bisher 132 als Hauptort war Moutier vorgesehen Separatistische Kreise priesen den Vorschlag als kuhn und zukunftsgerichtet wahrend er auf probernischer Seite als zum Scheitern verurteilt galt 150 Am 4 Mai 2009 lag der Schlussbericht vor der vier Varianten prazisierte Die Wiedervereinigung von Kanton Jura und Berner Jura die Schaffung zweier Halbkantone die Schaffung eines neuen Kantons mit sechs Gemeinden sowie den Status quo also ein Sonderstatus fur den Berner Jura innerhalb des Kantons Bern Wahrend die jurassische Regierung sich fur die Wiedervereinigung aussprach bevorzugte der Berner Regierungsrat den Status quo 151 Ablehnung der Wiedervereinigung Bearbeiten nbsp Unterzeichnung des Abkommens 2012 Verhandlungen beider Kantonsregierungen uber die Durchfuhrung einer Volksbefragung mundeten am 20 Februar 2012 in der Unterzeichnung eines Abkommens durch die jurassische Ministerin Elisabeth Baume Schneider und den Berner Regierungsrat Bernhard Pulver Die Stimmberechtigten des Kantons Jura und des Berner Jura sollten daruber entscheiden konnen ob Verhandlungen uber einen aus beiden Regionen bestehenden neuen Kanton aufgenommen werden sollten Fur den Kanton Jura war eine Abstimmung uber einen neuen Verfassungsartikel vorgesehen im Berner Jura eine konsultative Abstimmung Im Falle einer Zustimmung in beiden Gebieten wurden Verhandlungen uber ein interkantonales Konkordat beginnen das die weiteren Schritte festlegen wurde Nach einer weiteren Abstimmung uber das ausgehandelte Konkordat wurde eine verfassunggebende Versammlung die Verfassung des neu zu schaffenden Kantons ausarbeiten Sollte die dritte Abstimmung uber die Verfassung ebenfalls eine Mehrheit ergeben entstunde nach Zustimmung der Bundesversammlung ein neuer Kanton 151 Wahrend am 24 November 2013 im Kanton Jura eine Ja Mehrheit von 76 6 fur einen neuen gemeinsamen Kanton resultierte sprach sich der Berner Jura mit einem Nein Anteil von 71 9 dagegen aus 152 Im Berner Jura verzeichnete nur Moutier eine zustimmende Mehrheit 55 4 in Belprahon gab es ein Unentschieden Gemass dem Abkommen von 2012 konnten innerhalb von zwei Jahren Gesuche fur die Durchfuhrung kommunaler Abstimmungen gestellt werden bei denen verbindlich die Frage nach einem Wechsel zum Kanton Jura gestellt werden sollte Neben Moutier machten auch Belprahon Cremines Grandval und Sorvilier von dieser Moglichkeit Gebrauch Noch fehlte dafur eine gesetzliche Grundlage Der Berner Regierungsrat legte im Oktober 2015 einen Entwurf vor den der Grosse Rat am 26 Januar 2016 billigte Im Mai 2017 erklarten die Gemeinden Cremines und Grandval doch keine Abstimmung durchfuhren zu wollen als Grund nannten sie den Verzicht auf ein Gemeindefusionsprojekt mit Moutier 145 Um Unregelmassigkeiten moglichst zu verhindern vereinbarten Bundesratin Simonetta Sommaruga und die Exekutiven beider Kantone im August 2016 mehrere fur die Schweiz ungewohnliche Massnahmen Beispielsweise stellte das Bundesamt fur Justiz Wahlbeobachter die in keinem der beiden Kantone wohnten Briefwahlstimmen mussten an das Bundesamt zuruckgeschickt werden anstatt wie ublich an die Gemeindeverwaltung Der Transport der Stimmzettel war zusatzlichen Sicherheitsvorkehrungen unterworfen Zur Verhinderung von Abstimmungstourismus waren Personen die nach einer festgelegten Frist drei Monate vor der Abstimmung zuzogen von der Stimmabgabe ausgeschlossen Im Gegensatz zu den Juraplebisziten der 1970er Jahre blieb es vor der Abstimmung friedlich gegenseitige Provokationen und Anfeindungen beschrankten sich auf Beitrage in den sozialen Medien 145 Kantonswechsel von Moutier Bearbeiten nbsp Separatisten warten in Moutier auf das Ergebnis 2021 Bei der kommunalen Abstimmung am 18 Juni 2017 beschloss Moutier mit einem Anteil von 51 7 den Wechsel zum Kanton Jura die Beteiligung betrug 89 7 153 Hingegen sprachen sich am 17 September Belprahon mit 51 5 und Sorvilier mit 66 1 fur den Verbleib beim Kanton Bern aus 154 In der Folge loste sich die Interjurassische Versammlung auf wahrend der Kanton Jura die Wiedervereinigungsgesetze UNIR und Un seul Jura aufhob 155 Nur wenige Tage nach der Abstimmung in Moutier gingen ein Dutzend Beschwerden wegen Unregelmassigkeiten ein Allgemein rechnete man damit dass sie zuruckgewiesen wurden Umso grosser war die Uberraschung als Regierungsstatthalterin Stephanie Niederhauser am 2 November 2018 das Ergebnis annullierte Als Begrundung nannte sie Neutralitatsprobleme bei der von der Gemeinde herausgegebenen Abstimmungspropaganda und schwerwiegende Mangel bei der Organisation der Abstimmung 156 Die jurassische Regierung druckte ihre Verwunderung aus da diese Abstimmung die meistuberwachte in der Geschichte der Schweiz gewesen sei einige Tage spater protestierten mehr als 5000 Personen in Moutier 145 Am 23 August 2019 wies das Berner Verwaltungsgericht eine Beschwerde des Gemeinderats und des Komitees Moutier ville jurassienne zum Teil zuruck Der Vorwurf der fehlenden systematischen Kontrolle der Stimmberechtigten sei zwar tatsachlich unzutreffend gewesen jedoch hatten einzelne festgestellte Unregelmassigkeiten teilweise einen Einfluss auf das Ergebnis gehabt 157 Das Mouvement autonomiste jurassien verzichtete darauf das Urteil ans Bundesgericht weiterzuziehen Dieser Schritt machte den Weg frei zu weiteren Verhandlungen zwischen den kantonalen Exekutiven und dem Bund Sie einigten sich im Grundsatz darauf die Abstimmung zu wiederholen das Stimmregister zwecks besserer Kontrolle in elektronischer Form zu fuhren und dem Bundesamt fur Justiz die alleinige Kontrolle des Wahlburos zu uberlassen Schliesslich fand die zweite Abstimmung am 28 Marz 2021 statt 145 Die Stimmberechtigten von Moutier sprachen sich uberraschend deutlich fur einen Kantonswechsel aus bei einer Beteiligung von 88 4 stieg der Anteil der Ja Stimmen auf 54 9 Mehrere tausend Menschen feierten das Ergebnis auf dem Bahnhofplatz obwohl wegen der COVID 19 Pandemie keine Bewilligung fur eine offentliche Versammlung erteilt worden war 158 Im August 2022 reichten elf Einwohner von Moutier eine Beschwerde gegen das Ergebnis ein Sie machten geltend dass der Kanton Jura Zusicherungen zur Zukunft des Spitals gemacht habe die er nun nicht einhalten wolle Zwei Monate spater erklarte die Regierungsstatthalterin die Beschwerde fur unzulassig 159 Ausblick Bearbeiten nbsp Der Kanton Jura ab 2026Der Wechsel der Gemeinde Moutier zum Kanton Jura soll am 1 Januar 2026 erfolgen Voraussetzung dafur ist dass die Stimmberechtigten der Kantone Bern und Jura sowie die Bundesversammlung ihre Zustimmung geben Dies soll im Laufe des Jahres 2024 geschehen 145 Mehrere Abteilungen der Verwaltungsregion Berner Jura die bisher in Moutier konzentriert waren werden schrittweise nach Tavannes und Reconvilier verlegt 160 Im Gegenzug hat der Kanton Jura zugesagt mehrere Abteilungen der kantonalen Verwaltung von Delemont nach Moutier zu verlegen darunter die Steuerverwaltung 161 Seitens der Kantons und Bundesbehorden gilt die Jurafrage als gelost Gegenteiliger Meinung sind die Separatisten die insbesondere auf das sehr knappe Ergebnis in Belprahon hinweisen 162 Die Antiseparatisten wiederum sind besorgt dass der Berner Jura durch den Wegfall der mit Abstand bevolkerungsreichsten Gemeinde stark an Bedeutung verlieren wird und der Sonderstatus mit garantierten Sitzen im Regierungsrat und Grossen Rat in Frage gestellt werden konnte 163 Literatur BearbeitenChristian Moser Der Jurakonflikt eine offene Wunde der 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Henecka Die jurassischen Separatisten S 71 72 Henecka Die jurassischen Separatisten S 79 83 Junker Geschichte des Kantons Bern seit 1798 Teil III S 29 30 Henecka Die jurassischen Separatisten S 69 Henecka Die jurassischen Separatisten S 85 87 Henecka Die jurassischen Separatisten S 88 95 Henecka Die jurassischen Separatisten S 105 106 Henecka Die jurassischen Separatisten S 108 110 Henecka Die jurassischen Separatisten S 111 113 Henecka Die jurassischen Separatisten S 116 117 Henecka Die jurassischen Separatisten S 123 Henecka Die jurassischen Separatisten S 119 120 Henecka Die jurassischen Separatisten S 123 124 Henecka Die jurassischen Separatisten S 126 127 Henecka Die jurassischen Separatisten S 136 138 BBl 1950 III 745 In Bundesblatt admin ch 22 Dezember 1950 abgerufen am 30 Marz 2023 Henecka Die jurassischen Separatisten S 140 142 Henecka Die jurassischen Separatisten S 149 150 Emma Chatelain La Rauracienne In Dictionnaire du Jura Societe jurassienne d emulation 21 Juni 2011 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