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Der Grosse Rat des Kantons Bern fr Grand Conseil du canton de Berne ist das Kantonsparlament des Kantons Bern und damit dessen gesetzgebende Behorde Er tritt jahrlich zu vier fruher funf Sessionen im Berner Rathaus zusammen welche in der Regel zehn Tage dauern Die 160 Mitglieder des Rates werden alle vier Jahre von den Stimmberechtigten an der Urne gewahlt letztmals am 27 Marz 2022 und zwar nach dem Proporzwahlrecht 1 Grosser Rat Bern BasisdatenSitz Rathaus in BernLegislaturperiode vier JahreErste Sitzung 1294Abgeordnete 160Aktuelle LegislaturperiodeLetzte Wahl 27 Marz 2022Nachste Wahl 2026Vorsitz Martin Schlup SVP 1 19 1 1 32 16 9 12 18 1 44 6 1 19 1 1 32 16 9 12 18 1 44 6 Insgesamt 160 Sitze AL 1 Grune 19 PSA 1 Ensemble socialiste Jura Bernois 1 SP 32 GLP 16 EVP 9 Mitte 12 FDP 18 Burgerliche Stadt und Landliste 1 SVP 44 EDU 6Websitewww gr be chRathaus Inhaltsverzeichnis 1 Aufgaben 2 Geschichte 2 1 Ancien Regime bis 1798 2 2 Helvetik und Mediationszeit 2 3 Frauen im Grossen Rat 3 Parteien Wahlergebnisse seit 1910 3 1 Aktuelle Zusammensetzung 3 2 Parteiengeschichte 3 3 Wahlergebnisse seit 1918 4 Mitglieder 4 1 Wahlkreise 4 2 Wahlbarkeit 4 3 Entschadigung 4 3 1 Regelung bis Mai 2014 4 3 2 Regelung seit Juni 2014 4 4 Liste der Mitglieder 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseAufgaben BearbeitenDie Amtsperiode des Grossen Rates beginnt mit dem 1 Juni des Jahres der Gesamterneuerungswahlen und dauert vier Jahre endet also am 31 Mai Jahrlich tritt der Grosse Rat zu vier Sessionen in Bern zusammen die in der Regel 10 Tage dauern Beratungen finden in Deutsch Mundart oder Schriftdeutsch und Franzosisch statt mit der Unterstutzung von Simultandolmetschern In Sitzungen von Kommissionen hingegen wird nicht gedolmetscht hier sind die deutschsprachigen Ratsmitglieder verpflichtet Schriftdeutsch zu sprechen Protokolle werden grundsatzlich in der Sprache der protokollfuhrenden Person verfasst ein Votum aber stets in der Amtssprache wiedergegeben in der sie abgegeben wurde Der Grosse Rat erlasst Gesetze und Dekrete und genehmigt internationale Vertrage sowie interkantonale Vertrage soweit diese nicht in die Zustandigkeit des Regierungsrates fallen Er wahlt den Grossratsprasidenten den Regierungsprasidenten den Staatsschreiber den Prasidenten von Obergericht und Verwaltungsgericht sowie weitere Gerichtsmitglieder sofern diese nicht der Volkswahl unterstehen Der Grosse Rat ist die oberste Aufsichtsbehorde uber den Regierungsrat Gerichte und Verwaltung Des Weiteren entscheidet er uber Gegenstande die der Volksabstimmung unterliegen entscheidet bei Zustandigkeitskonflikten zwischen den obersten kantonalen Behorden und beschliesst Amnestien und Begnadigungen Im Gegensatz zu anderen Kantonen gibt es im Kanton Bern kein obligatorisches Finanzreferendum ab Ausgaben einer bestimmten Hohe Der Grosse Rat kann also frei entscheiden Vielmehr ist es so dass im Kanton Bern die Entscheidungsgewalt uber neue Ausgaben einmaliger Art bis zur Hohe von 1 Million Franken und neue wiederkehrende Ausgaben bis zu 200 000 Franken in den Handen des Regierungsrates liegt Artikel 89 Kantonsverfassung 2 Hingegen raumt Artikel 62 ein fakultatives Finanzreferendum ein welches jedoch erst ab einmaligen Ausgaben von uber zwei Millionen Franken oder wiederkehrenden Ausgaben uber 400 000 Franken ergriffen werden kann Ein Referendum gilt im Kanton Bern als zustande gekommen wenn die schriftliche Zustimmung von 10 000 Stimmberechtigten innerhalb von drei Monaten erfolgt ist Nach Artikel 57 der Kantonsverfassung konnen 30 000 Stimmberechtigte jederzeit eine vorgezogene Neuwahl des Grossen Rates verlangen Uber eine solche Vorlage ist innerhalb von 3 Monaten abzustimmen Wird die Vorlage angenommen so sind unverzuglich Neuwahlen durchzufuhren 2 Geschichte BearbeitenAncien Regime bis 1798 Bearbeiten nbsp Der Grosse Rat der Stadt und Republik Bern in der Burgerstube 1735 nbsp Mitglied des Grossen Rates in Amtstracht Portratskizze von Johann Rudolf Huber um 1710 Der unter dem Vorsitz des Schultheissen tagende bernische Grosse Rat wurde im Rahmen der Verfassungsreform von 1294 geschaffen 3 Je vier Vertreter der vier Stadtviertel wahlten als Wahlmanner die Sechzehner zu Ostern je 50 Mitglieder des Grossen Rats Die Sechzehner und die Mitglieder des Kleinen Rats gehorten dem Grossen Rat ursprunglich nicht an Mit dem Grossen Rat schufen die gewerbetreibenden Stadtburger ein Gegengewicht zu dem durch den stadtischen Adel dominierten Kleinen Rat 4 Jeder Gewahlte hatte innert 14 Tagen das bernische Burgerrecht anzunehmen wenn er es noch nicht besass und eine Rustung zu beschaffen 5 Im 15 Jahrhundert wurde die Mitgliedschaft im Grossen Rat erstmals durch eine Satzung erschwert indem Berner funf Jahre und Eidgenossen zehn Jahre in Bern ansassig sein mussten 6 Die ursprungliche Anzahl von 200 Mitgliedern Rat der Zweihundert wuchs im Spatmittelalter allmahlich an zeitweise auf uber 300 Mitglieder Wahrend das Rote Buch die Satzungen der Stadt enthielt entstand mit den Burgerspunkten die Geschaftsordnung des Grossen Rates Die Geschafte des Grossen Rats wurden seit 1526 vom Kleinen Rat vorberaten 7 1529 wurde die Satzung erlassen dass jedes Mitglied des Grossen Rates innerhalb des Stadtbanns ein eigenes Haus besitzen soll Sohne im Haus ihrer Vater hatten innerhalb eines Jahres eigenen Hausbesitz zu erlangen 7 Unehelich Geborene durften ab 1557 nicht mehr Einsitz im Rat nehmen 7 Ab 1530 erhielten alle Mitglieder vier Mutt Dinkel Jahresbesoldung und zwei Batzen Sitzungsgeld 7 Bis 1619 wurde der Grosse Rat jahrlich erganzt im Verlauf des 17 Jahrhunderts erfolgten die Erganzungswahlen immer seltener bis schliesslich 1642 beschlossen wurde eine Wahl nur dann anzusetzen wenn die Mitgliederzahl unter 200 gefallen sein sollte Mehr als 300 Mitglieder durften auf keinen Fall mehr gewahlt werden 7 Die 1643 neu geschaffenen Einwohnerkategorien der Ewigen Einwohner Habitanten und Hintersassen konnten nicht gewahlt werden Ab 1683 waren nun auch ledige Manner nach zuruckgelegtem 29 Altersjahr wahlbar 8 Dies fuhrte dazu dass Heiratsstrategien im Vorfeld der Burgerbesatzung Wahlen eine bedeutende Rolle zu spielen begannen Die Tochter Barettlitochter der Sechzehner und Kleinen Rate welche Nominationen aussprechen durften waren im Vorfeld der Wahlen heiss umworben Wahrend die Burger im Mittelalter die gesamte Einwohnerschaft der Stadt bezeichnete meinte der Begriff spatestens in der Neuzeit ausschliesslich die Mitglieder des Grossen Rats Mit dem Ratsbeschluss vom 8 Mai 1682 erklarte sich der Grosse Rat als Souveran und entriss damit der Burgerschaft die Landesherrschaft 9 Die Zahl der wahlfahigen Geschlechter wurde durch die Kooptation zunehmend kleiner was spatestens im 18 Jahrhundert in den nicht regierenden im Burgerrecht stehenden Familien zu Missmut fuhrte s Henzi Verschworung 1790 wurde beschlossen dass die Mindestzahl der im Grossen Rat vertretenen Geschlechter 76 betragen soll 10 Die Wahlen fanden im spaten 18 Jahrhundert nur noch alle zehn Jahre oder wenn die Anzahl Grossrate unter 200 gefallen war statt Dies fuhrte dazu dass Resignationen Rucktritte alterer Ratsmitglieder erkauft wurden 11 Ein Sitz im Grossen Rat war die Voraussetzung fur die Erlangung teilweise lukrativer Amtsstellen Mit der am 4 Marz 1798 erfolgten Kapitulation gegenuber Frankreich verlor der Grosse Rat vorubergehend seine Befugnisse Helvetik und Mediationszeit Bearbeiten Wahrend der Helvetik gab es ausschliesslich den helvetischen Grossen Rat Ein Wahlmann pro hundert Einwohner wahlte in den Kirchgemeinden acht Abgeordnete fur den Kanton Bern 12 Durch die Mediationsakte erhielt der 1803 neu geschaffene Kanton Bern wiederum einen eigenen Grossen Rat mit souveraner Gewalt Der nun 195 Mitglieder umfassende Rat tagte allerdings nur halbjahrlich je drei Wochen 13 Der Kanton Bern wurde in funf Wahlbezirke eingeteilt diese wiederum in 13 Wahlzunfte Gewahlt wurde alle zwei Jahre in einem komplizierten Wahl und Losverfahren 13 Wahlbar waren alle Burger Stadt und Land ab 30 Jahren die uber Grundbesitz oder Wertschriften verfugten Dies fuhrte dazu dass die Burger der Stadt Bern mit 121 Abgeordneten stark ubervertreten waren 80 Mitglieder waren bereits vor 1798 im Grossen Rat vertreten 14 Frauen im Grossen Rat Bearbeiten Im Kanton Bern stimmten die Manner dem Frauenstimm und wahlrecht am 12 Dezember 1971 zu kurz nach der Einfuhrung des nationalen Frauenstimmrechts im Februar Am 1 Juni 1974 nahmen zum ersten Mal zehn Frauen an einer Session des Berner Kantonsparlaments teil Zwolf Jahre spater wurde mit Margrit Schlappi Brawand die erste Grossratsprasidentin vereidigt Seit 2021 wird im Rathaus dieser historischen Veranderungen gedacht 15 Parteien Wahlergebnisse seit 1910 BearbeitenAktuelle Zusammensetzung Bearbeiten Sitzverteilung im Grossen Rat ab 20221 19 2 32 16 9 12 18 44 6 1 1 19 2 32 16 9 12 18 44 6 1 Insgesamt 160 Sitze AL 1 Grune 19 PSA 2 SP 32 GLP 16 EVP 9 Mitte 12 FDP 18 SVP 44 EDU 6 Burgerliche Stadt und Landliste 1 Wahlen zum bernischen Grossen Rat vom 27 Marz 2022 Wahlbeteiligung 31 93 3020100 25 8318 8912 6511 269 817 355 574 150 634 02 SVPSPGruneFDPGLPMitteEVPEDUPSA ESSonst Gewinne und Verluste im Vergleich zu 2018 p 4 2 0 2 4 0 93 3 44 2 71 0 46 2 91 2 12 0 60 0 38 0 05 1 76SVPSPGruneFDPGLPMitteEVPEDUPSA ESSonst Vorlage Wahldiagramm Wartung TITEL zu lang Parteiengeschichte Bearbeiten Nach der Verfassungsanderung und Einfuhrung des allgemeinen Mannerwahlrechts 1846 gelangten die Radikalen Weisse an die Macht mit rund 180 von 226 Sitzen unterlagen aber bei den Grossratswahlen 1850 den neu formierten konservativen Schwarzen rund 100 gegenuber 115 Sitzen 1854 waren die Mehrheitsverhaltnisse unklar und unter dem Schlagwort der Fusion folgte eine Periode der Annaherung und Zusammenarbeit die letztlich jedoch in eine ungebrochene Dominanz des Freisinns mundete auch weil dieser einheitlicher organisiert war als die Konservativen die aus stadtbernischen Patriziern jurassischen Katholiken und der rechtspopulistischen Bernischen Volkspartei ab 1882 bestanden 16 Die allmahliche Loslosung der Arbeiterschaft von den Radikalen fuhrte 1888 zur Grundung der Sozialdemokratischen Partei SP Die SP konnte sich in den industrialisierten Gebieten des Kantons rasch eine bedeutende Stellung erarbeiten In der Mitte des 20 Jahrhunderts stellten die Sozialdemokraten jahrzehntelang uber ein Drittel der Grossratsmitglieder und bildeten damit eine starkes Gegengewicht zur burgerlichen Mehrheit Ende der 1960er Jahre setzte allerdings ein Abwartstrend ein seither verliert die SP tendenziell stetig an Gewicht gegenuber anderen Links und Mitte links Parteien Ebenfalls vom Freisinn trennte sich 1918 die Bauern und Burgerpartei ab 1921 Bauern Gewerbe und Burgerpartei BGB der sich auch die verbliebenen reformierten Konservativen anschlossen Die BGB wurde ab den Wahlen 1922 die mit der Einfuhrung des Proporzwahlrechts zusammenfielen dauerhaft starkste Kraft 17 In den 1930er Jahren spaltete sich die Jungbauernbewegung Bauernheimatbewegung welche eine antizyklische Finanzpolitik verlangte und dazu mit der SP zusammenarbeitete von der BGB ab Die Jungbauern erreichten vorubergehend rund 10 der Stimmen und Grossratssitze uberlebten den Zweiten Weltkrieg aber nicht Die BGB wurde 1971 Teil der nationalen Schweizerischen Volkspartei SVP In den 1990er Jahren bildete sie den gemassigten Berner Flugel der SVP welcher sich gegen den zunehmend rechtspopulistischen Kurs der nationalen Partei wehrte In den 2000er Jahren setzte sich aber schliesslich auch in der Berner SVP der rechte Flugel durch Der gemassigte Flugel spaltete sich daraufhin 2008 unter dem Namen Burgerlich Demokratische Partei BDP ab Die BDP ging 2021 in der Partei Die Mitte auf Die Katholisch Konservative Volkspartei ab 1957 Christlichsoziale Partei ab 1971 Christlichdemokratische Volkspartei bestand unabhangig von der BGB fort und hatte ihren Schwerpunkt im katholisch gepragten Nordjura wo sie in der Jurafrage den Separatismus befurwortete Seit der Abspaltung des Kantons Jura 1979 und des Laufentals 1994 verlor die CVP ihre Bedeutung weitgehend Nachdem sie bei ihren beiden letzten Wahlteilnahmen ohne Sitze geblieben war fusionierte sie 2021 mit der BDP zur Partei Die Mitte Bereits in der Zwischenkriegszeit wurden vereinzelt Vertreter kleiner Mitte links Parteien gewahlt die sich zwischen den Blocken der Burgerlichen und der Sozialdemokraten positionierten so der Grutlianer einer SP Rechtsabspaltung oder der Freiwirtschafter um Fritz Schwarz Der von Gottlieb Duttweiler gegrundete Landesring der Unabhangigen war wahrend der ganzen Zeit seiner Existenz von den 1930er bis zu den 1990er Jahren im Grossen Rat vertreten mit maximal funf Sitzen erreichte er im Kanton Bern jedoch bei Weitem nicht dieselbe Bedeutung wie etwa in Zurich oder Basel Im politischen Spektrum ahnlich positionierte sich das Junge Bern eine in den 1950er Jahren gegrundete Stadtberner Partei die jeweils auch bei kantonalen nicht aber nationalen Wahlen antrat und auch Sitze gewann Die Evangelische Volkspartei konnte dagegen obwohl bereits nach dem Ersten Weltkrieg gegrundet erst nach dem Zweiten Weltkrieg auf kantonaler Ebene Fuss fassen 17 Im franzosischsprachigen Kantonsteil spaltete in der Nachkriegszeit die Jurafrage beinahe alle Parteien Ab 1970 waren daher im Grossrat diverse Listen vertreten welche die Grundung eines Kantons Jura bzw nachdem sich dies 1979 realisiert hatte den Anschluss des verbliebenen Berner Juras an ebendiesen forderten Am langlebigsten erwiesen sich dabei die separatistischen Sozialdemokraten vom Parti socialiste autonome du Sud du Jura Als einzige Partei der faschistischen Frontenbewegung war die Heimatwehr in den 1930er und 1940er Jahren mit einigen Sitzen im Berner Grossrat vertreten Danach sollte es bis 1976 dauern bis wieder eine Partei rechts der SVP ins Kantonsparlament einziehen konnte namlich die Nationale Aktion gegen die Uberfremdung von Volk und Heimat NA Im folgenden Vierteljahrhundert stellten die kleinen Rechtsparteien zu denen neben der NA seit 1991 Schweizer Demokraten auch die rechtschristliche EDU sowie die antiokologische Auto Partei gehorten jeweils eine Handvoll Grossratsmitglieder Den Rechtsruck der SVP uberlebte nur die EDU mit ihrer starken Basis in konservativen Freikirchen Wahrend der historische Kommunismus im Kanton Bern nie eine Rolle gespielte hatte nur gerade unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg stellte die PdA wahrend einer Legislatur drei Grossrate gelangten in der Folge der 68er und 80er Bewegung die kleinen Linksaussenparteien POCH Sozialistische Arbeiterpartei und Demokratische Alternative DA in das Kantonsparlament Aus diesen Kreisen ging 1987 das Grune Bundnis GB hervor Bedeutender war indes die Freie Liste spater Grune Freie Liste GFL eine Linksabspaltung der FDP um Leni Robert in der sich eher burgerlich gepragte Sympathisierende der neuen sozialen Bewegungen sammelten und der sich auch das Junge Bern anschloss Im Jahr 2006 fusionierten GB und GFL zu den Grunen Kanton Bern Seit 2014 stellt zudem die links von den Grunen politisierende Stadtberner Linksaussenpartei eine Grossratin Die Grunliberalen im Kanton Bern keine Abspaltung von den Grunen sondern eine Neugrundung vorher politisch nicht aktiver Personen sind seit 2010 im Grossen Rat vertreten seit 2014 in Fraktionsstarke mit mehr als zehn Mitgliedern Wahlergebnisse seit 1918 Bearbeiten Bei den Wahlen von 1918 bis 2022 erreichten die angetretenen Parteien folgende Sitzzahlen 18 19 20 17 21 Mitglieder BearbeitenWahlkreise Bearbeiten Gemass Kantonsverfassung geschieht die Verteilung der Mandate entsprechend der Einwohnerzahl Fur den franzosischsprachigen Berner Jura gilt insbesondere dass ihm mindestens zwolf Mandate zustehen Weiter heisst es dass fur die franzosischsprachige Minderheit im Wahlkreis Biel Seeland eine angemessene Vertretung sicherzustellen ist Konkret geregelt wird die Wahlkreisaufteilung im Gesetz uber die politischen Rechte von 2012 aktualisiert 2014 22 Der Kanton war bis zur Wahlkreisreform 2010 23 in acht Wahlbezirke unterteilt Mit der Reform wurde die Anzahl der Wahlkreise auf neun erhoht die Grenzen angepasst sowie einerseits die Mindestzahl von zwolf Vertretern fur den Wahlbezirk Berner Jura und anderseits der garantierte Anspruch der franzosischsprachigen Bevolkerung im Wahlbezirk Biel Seeland gemass ihrem prozentualen Bevolkerungsanteil festgelegt Die genaue Zahl an Mandaten je Wahlkreis wird durch Regierungsratsbeschluss festgelegt Wahlkreis Definition Sitze 2010 Sitze 2014 18 Sitze 2022Berner Jura Verwaltungskreis Berner Jura 12 12 12Biel Seeland Verwaltungsregion Seeland Verwaltungskreise Biel Bienne und Seeland 25 26 27Oberaargau Verwaltungskreis Oberaargau 12 12 12Emmental Verwaltungskreis Emmental 15 15 15Mittelland Nord nordlicher Teil des Verwaltungskreises Bern Mittelland 20 22 22Bern Einwohnergemeinde Bern 20 20 20Mittelland Sud sudlicher Teil des Verwaltungskreises Bern Mittelland 22 20 20Thun Verwaltungskreis Thun 17 17 16Oberland Verwaltungskreise Obersimmental Saanen Frutigen Niedersimmental und Interlaken Oberhasli 17 16 16Wahlbarkeit Bearbeiten Jedes Ratsmitglied ist verpflichtet sich vereidigen zu lassen Wer sich weigert den Eid oder das Gelubde abzulegen verzichtet auf sein Amt Dem Grossen Rat darf nicht angehoren wer gleichzeitig Mitglied im Regierungsrat oder einer kantonalen richterlichen Behorde ist ebenso sind Angestellte der kantonalen Verwaltung und Mitarbeiter der Finanzkontrolle von einem Amt als Grossrat ausgeschlossen Entschadigung Bearbeiten Regelung bis Mai 2014 Bearbeiten Jedes Ratsmitglied erhalt eine Jahrespauschale von 2000 Franken Fur die Teilnahme an den Sitzungen des Grossen Rates der parlamentarischen Organe der Ausschusse und Fraktionen gibt es zudem ein Sitzungsgeld von 170 Franken fur einfache 270 Franken fur Doppelsitzungen und 370 Franken fur Dreifachsitzungen Ratsmitglieder die keiner Fraktion angehoren erhalten zudem eine Jahrespauschale von 3400 Franken Fur Reisen gibt es eine Aufwandsentschadigung von 70 Rappen pro Kilometer wobei hier Reise und Ubernachtungsspesen enthalten sind Zudem bezieht der Ratsprasident zusatzlich eine Entschadigung von 10 000 Franken der 1 Vizeprasident von 2000 Franken der 2 Vizeprasident von 1000 Franken Auch die Vorsitzenden der einzelnen Kommissionen werden zusatzlich entschadigt mit jeweils 5000 Franken pro Jahr Hinzu kommen noch weitere Entschadigungen fur Fraktionsprasidenten und Mitglieder des Buros Regelung seit Juni 2014 Bearbeiten Die geanderte Fassung der Geschaftsordnung des Grossen Rates sieht eine grundsatzliche Erhohung der Entschadigungen vor Jedoch entfallt die bisherige Jahrespauschale fur jedes Ratsmitglied Neu betragt das Sitzungsgeld 230 Franken pro Tag Fur jede weitere Sitzung an einem Tag es werden maximal vier entschadigt kommen jeweils 100 Franken hinzu Dazu zahlen Sitzungen des Grossen Rates der Ratsorgane oder deren Abordnungen und der Fraktionen Fur fraktionslose Mitglieder wird weiterhin eine zusatzliche Jahrespauschale von 3500 Franken gezahlt Anderungen gab es zudem bei den jahrlichen Entschadigungen fur Sonderfunktionen Der Grossratsprasident erhalt weiterhin pauschal 10 000 Franken pro Jahr der 1 Vizeprasident kunftig 5000 Franken der 2 Vizeprasident 3500 Franken Die weiteren Mitglieder des Ratsburos erhalten 2500 Franken Fur die Prasidenten der Kommissionen bleibt es bei weiterhin 5000 Franken im Jahr Liste der Mitglieder Bearbeiten Stand vom 21 September 2022 Name Partei Wohnort WahlkreisMarkus Aebi SVP Hellsau EmmentalVerena Aebischer SVP Guggisberg Mittelland SudKatharina Ali Oesch SP Thun ThunChrista Ammann AL Bern BernMadeleine Amstutz BSL Sigriswil ThunDaniel Arn FDP Muri bei Bern Mittelland NordUeli Augstburger SVP Gerzensee Mittelland SudAlfred Bartschi SVP Lutzelfluh EmmentalTanja Bauer SP Wabern bei Bern Mittelland SudKatharina Baumann Berger EDU Munsingen Mittelland SudStefan Berger SP Burgdorf EmmentalKarin Berger Sturm SP Grosshochstetten Mittelland SudDaniel Bichsel SVP Zollikofen Mittelland NordAlfons Bichsel Die Mitte Merligen ThunDominik Blatti EDU Oberwil im Simmental OberlandChristine Blum SP Melchnau OberaargauPeter Bohnenblust FDP Biel Bienne Biel SeelandBeat Bosiger SVP Niederbipp OberaargauTabea Bossard Jenni EVP Oberburg EmmentalThomas Bronnimann GLP Mittelhausern Mittelland SudBernhard Brugger SVP Hofen bei Thun ThunChristine Buhler Die Mitte Romont BE Biel SeelandDominique Buhler Grune Liebefeld Mittelland SudSimon Buri GLP Konolfingen Mittelland SudStefan Butikofer SP Lyss Biel SeelandBeat Cattaruzza GLP Nidau Biel SeelandAndrea de Meuron Grune Thun ThunAnna de Quervain Grune Bern EmmentalElisabeth Dubler Grune Bern Mittelland NordSamantha Dunning SP Biel Bienne Biel SeelandMartin Egger GLP Frutigen OberlandUeli Egger SP Hunibach ThunSibyl Eigenmann Die Mitte Bern BernMichael Elsaesser FDP Kirchberg BE EmmentalClaudine Esseiva FDP Bern BernRuedi Fischer SVP Batterkinden EmmentalKarin Fisli SP Meikirch Mittelland NordPeter Fluck FDP Interlaken OberlandPatrick Freudiger SVP Langenthal OberaargauThomas Fuchs SVP Bern BernRegina Fuhrer Wyss SP Burgistein ThunSarah Gabi Schonenberger SP Schwarzenburg Mittelland SudMelanie Gasser GLP Ostermundigen Mittelland NordChristine Gerber SVP Detligen Biel SeelandPeter Gerber Die Mitte Schupfen Biel SeelandThomas Gerber Grune Hinterkappelen Mittelland NordTom Gerber EVP Reconvilier Berner JuraUeli Gfeller SVP Schangnau EmmentalAnne Caroline Graber SVP La Neuveville Berner JuraJohann Ulrich Gradel EDU Schwarzenbach BE Huttwil OberaargauUrs Graf SP Interlaken OberlandChristoph Grupp Grune Biel Bienne Biel SeelandAndrea Gschwend Pieren SVP Kaltacker EmmentalHerve Gullotti SP Tramelan Berner JuraNadja Gunthor SVP Erlach Biel SeelandKornelia Hassig Vinzens SP Zollikofen Mittelland NordPeter Haudenschild FDP Niederbipp OberaargauAnnegret Hebeisen Christen SVP Munchenbuchsee Mittelland NordAndreas Hegg FDP Lyss Biel SeelandAnita Herren Brauen Die Mitte Rosshausern Mittelland NordSandra Hess FDP Nidau Biel SeelandVirginie Heyer FDP Perrefitte Berner JuraThomas Hiltpold Grune Thun ThunBrigitte Hilty Haller Grune Bern BernReto Jakob SVP Steffisburg ThunCorentin Jeanneret FDP St Imier Berner JuraStefan Jordi SP Bern BernBarbara Josi SVP Wimmis OberlandTamara Jost Morandi GLP Herzogenbuchsee OberaargauMargrit Junker Burkhard SP Lyss Biel SeelandEtienne Klopfenstein SVP Corgemont Berner JuraThomas Knutti SVP Weissenburg OberlandManuela Kocher Hirt SP Worben Biel SeelandHans Peter Kohler FDP Spiegel bei Bern Mittelland SudBeat Kohler Grune Meiringen OberlandPhilip Kohli Die Mitte Bern BernMichael Kopfli GLP Wohlen bei Bern BernSamuel Krahenbuhl SVP Unterlangenegg ThunSamuel Kullmann EDU Thun ThunStephan Lack FDP Muri bei Bern Mittelland NordRaphael Lanz SVP Thun ThunMartin Lerch SVP Langenthal OberaargauSamuel Leuenberger SVP Bannwil OberaargauSimone Leuenberger EVP Uettligen Mittelland NordFredy Lindegger Grune Roggwil OberaargauUrsula Marti SP Bern BernBenjamin Marti SVP Belp Mittelland SudBruno Martin EDU 24 Tauffelen Gerolfingen Biel SeelandMatthias Matti Die Mitte Zweisimmen OberlandLuc Mentha SP Liebefeld Mittelland SudPhilippe Messerli EVP Nidau Biel SeelandAndreas Michel SVP Schattenhalb OberlandAndreas Muhlemann Die Mitte Grasswil OberaargauMathias Muller SVP Orvin Biel SeelandReto Muller SP Langenthal OberaargauStefan Banz Muller SP Innerberg Mittelland NordMaxime Ochsenbein 25 SVP Bevilard Berner JuraSeraina Patzen Grune Bern BernPauline Pauli FDP Nidau Biel SeelandAlain Pichard GLP Biel Biel SeelandSibylle Pluss Zurcher FDP Boll Mittelland NordFrancesco Marco Rappa Die Mitte Burgdorf EmmentalKorab Rashiti SVP Tauffelen Gerolfingen Biel SeelandCarlos Reinhard FDP Thun ThunJan Remund Grune Mittelhausern Mittelland SudBernhard Riem Die Mitte Iffwil Mittelland NordKatja Riem SVP Boll Mittelland SudBruno Riem FDP Wichtrach Mittelland SudMaurane Riesen ES La Neuveville Berner JuraMichael Ritter GLP Burgdorf EmmentalAndre Roggli Die Mitte Ruschegg Heubach Mittelland SudJurg Rothenbuhler Die Mitte Lauperswil EmmentalSandra Roulet Romy SP Malleray Berner JuraRahel Ruch Grune Bern BernHans Jorg Ruegsegger SVP Riggisberg Mittelland SudAndrea Rufenacht SP Burgdorf EmmentalSimon Ryser GLP Seftigen ThunKarim Said SP Biel Bienne Biel SeelandPeter Salzmann SVP Mulchi Mittelland NordHasim Sancar Grune Bern BernHans Schar FDP Schonried OberlandMarianne Schild GLP Bern BernWalter Schilt SVP Utzigen Mittelland NordMeret Schindler SP Bern BernMartin Schlup SVP Schupfen Biel SeelandSandra Schneider SVP Biel Bienne Biel SeelandHans Schori SVP Wiler bei Seedorf Biel SeelandAndreas Schupbach SVP Huttwil OberaargauJakob Schwarz EDU Adelboden OberlandEdith Siegenthaler SP Bern BernNora Soder Grune Biel Bienne Biel SeelandAnne Speiser Niess SVP Zweisimmen OberlandDavid Stampfli SP Bern BernMonika Stampfli 26 GLP Nidau Biel SeelandHanspeter Steiner EVP Boll Mittelland NordBarbara Stotzer Wyss EVP Buren an der Aare Biel SeelandKatja Streiff EVP Oberwangen bei Bern Mittelland SudBarbara Stucki GLP Stettlen Mittelland NordWalter Sutter SVP Langnau im Emmental EmmentalErnst Tanner EDU Ranfluh EmmentalMarc Tobler SVP Moutier Berner JuraBruno Vanoni Grune Zollikofen Mittelland NordMirjam Veglio SP Zollikofen Mittelland NordTobias Vogeli GLP Frauenkappelen Mittelland NordCasimir von Arx GLP Spiegel bei Bern Mittelland SudMargret von Bergen EVP Uetendorf ThunNicola von Greyerz SP Bern BernMoussia von Wattenwyl Grune Tramelan Berner JuraBelinda Nazan Walpoth SP Bern BernErnst Wandfluh SVP Kandergrund OberlandKurt Wenger SVP Meikirch Mittelland NordMarkus Wenger EVP Spiez OberlandManuel C Widmer Grune Bern BernHannes Zaugg Graf GLP Uetendorf ThunReto Zbinden SVP Mittelhausern Mittelland SudChristoph Patrick Zimmerli FDP Bern BernAndrea Zryd SP Magglingen Biel SeelandMarina Zuber PSA Moutier Berner JuraPeter Zumbrunn SVP Brienz OberlandUrsula Zybach SP Spiez OberlandSiehe auch BearbeitenListe der bis 1798 regimentsfahigen Geschlechter der Stadt Bern Kategorie mit Mitgliedern des Grossen Rats vor 1798 Liste der Mitglieder des Grossen Rats des Kantons Bern 2010 Mitgliederliste Stand 2010 Liste der Regierungsrate des Kantons BernLiteratur BearbeitenEdgar H Brunner Patriziat und Adel im alten Bern In Berner Zeitschrift fur Geschichte und Heimatkunde Jg 26 1964 S 1 13 doi 10 5169 seals 244446 Karl Geiser Die Verfassung des alten Bern In Festschrift zur VII Sakularfeier der Grundung Berns 1191 1891 Schmid Francke amp Co Bern 1891 Digitalisat Roland Gerber Gott ist Burger zu Bern Eine spatmittelalterliche Stadtgesellschaft zwischen Herrschaftsbildung und sozialem Ausgleich H Bohlaus Nachfolger Weimar 2001 Beat Junker Helvetik Mediation Restauration 1798 1830 Geschichte des Kantons Bern seit 1798 Band 1 Historischer Verein des Kantons Bern Bern 1982 Digitalisat Beat Junker Die Entstehung des demokratischen Volksstaates 1831 1880 Geschichte des Kantons Bern seit 1798 Band 1 Historischer Verein des Kantons Bern Bern 1990 Digitalisat Weblinks BearbeitenWebsite des Grossen Rates des Kantons Bern Mitglieder des Grossen Rates des Kantons Bern seit 2010Einzelnachweise Bearbeiten Erklarung zum Verhaltniswahlrecht a b Verfassung des Kantons Bern Geiser 1891 S 19 Gerber 2001 S 46 Geiser 1891 S 96 Geiser 1891 S 97 a b c d e Geiser 1891 S 98 Geiser 1891 S 99 Brunner 1964 S 4 Geiser 1891 S 100 Geiser 1891 S 102 Junker 1982 S 24 a b Junker 1982 S 131 Junker 1982 S 133 134 Staatskanzlei 50 Jahre Frauenstimm und wahlrecht im Kanton Bern In sta be ch 15 Dezember 2021 abgerufen am 20 Februar 2022 Beat Junker Geschichte des Kantons Bern seit 1798 Band II PDF Historischer Verein des Kantons Bern abgerufen am 2 Marz 2021 a b c Beat Junker Geschichte des Kantons Bern seit 1798 Band III PDF Historischer Verein des Kantons Bern abgerufen am 2 Marz 2021 Kanton Bern nationale und kantonale Wahlen seit 1919 Bundesamt fur Statistik 26 Marz 2018 abgerufen am 16 April 2020 Sitzverteilung und Parteien im Laufe der Zeit 25 Marz 2018 abgerufen am 16 April 2020 Stefan von Bergen Sitzverteilung vor und nach der Einfuhrung der Properzwahl vor 100 Jahren PDF Berner Zeitung abgerufen am 3 Marz 2021 Neue Zurcher Nachrichten 4 Mai 1914 Abgerufen am 16 Januar 2022 Gesetz uber die politischen Rechte Belex Gesetzessammlungen des Kantons Bern abgerufen am 6 Dezember 2016 Wahlkreisreform 2010 Anderung der Kantonsverfassung und des Gesetzes uber die politischen Rechte Vernehmlassungsvorlage vom 20 06 2007 Memento vom 6 Dezember 2016 im Internet Archive Kanton Bern abgerufen am 6 Dezember 2016 Portrait Bruno Martin In Grosser Rat Kanton Bern 2 Februar 2023 abgerufen am 28 Februar 2023 Portrait Maxime Ochsenbein In Grosser Rat Kanton Bern 15 April 2023 abgerufen am 20 April 2023 Portrait Monika Stampfli In Grosser Rat Kanton Bern 17 August 2023 abgerufen am 23 August 2023 Kantonsparlamente der Schweizerischen Eidgenossenschaft Aargau Appenzell Ausserrhoden Appenzell Innerrhoden Bern Basel Landschaft Basel Stadt Freiburg Genf Glarus Graubunden Jura Luzern Neuenburg Nidwalden Obwalden St Gallen Schaffhausen Schwyz Solothurn Tessin Thurgau Uri Waadt Wallis Zug Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosser Rat Bern amp oldid 236674390