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Die Alternative Linke franzosisch La Gauche italienisch La Sinistra ist eine politische Partei in der Schweiz Auf nationaler Ebene bestand sie von 2010 bis 2018 Die Partei beabsichtigte linksalternative Krafte ausserhalb der Sozialdemokratischen Partei und den Grunen zusammenzufassen und war der Europaischen Union gegenuber kritisch eingestellt 2011 lancierte sie die nationale Initiative zur Abschaffung der Pauschalbesteuerung Nach wie vor existiert die AL Bern die im Grossen Rat des Kantons Bern sowie im Stadtrat von Bern vertreten ist LogoLogo der Alternativen Linken in der RomandieLogo der Alternativen Linken im Tessin Inhaltsverzeichnis 1 Ehemalige AL Schweiz 1 1 Vorbereitung und Grundung 1 2 Weitere Entwicklungen Lancierung einer nationalen Volksinitiative 1 3 Krise und Auflosung 1 4 Inhaltliches Profil 2 AL Bern 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseEhemalige AL Schweiz BearbeitenVorbereitung und Grundung Bearbeiten Am 21 November 2009 fand in Schaffhausen der erste Kongress der noch zu grundenden Partei statt Dabei wurde ein 25 kopfiger Ausschuss mit Vertretern aus zwolf Kantonen gewahlt der die Grundung vorbereiten sollte nachdem eine Grundung am ersten Kongres selbst als zu uberhastet abgelehnt wurde Hauptinitiant der Partei war der Schaffhauser Florian Keller der auch schon an der Grundung der kantonalen Alternativen Liste beteiligt gewesen war Mitbeteiligt waren zudem der PdA Nationalrat Josef Zisyadis sowie der ehemalige Prasident der SP des Berner Juras Frederic Charpie Viele der Exponenten hatten 2007 auch schon beim Wahlbundnis A Gauche toute Linke Alternative mitgemacht Am 29 Mai 2010 wurde die Partei schliesslich offiziell an einem Kongress im Lausanner Volkshaus gegrundet gleichzeitig wurden das Parteiprogramm und die Statuten verabschiedet Die Herausforderungen beim Aufbau der neuen Partei unterschieden sich dabei zwischen den Sprachregionen Wahrend die Linke ausserhalb von SP und Grunen in der Romandie weit verbreitet war und das Ziel dort vor allem in der Zusammenfuhrung verschiedener teilweise zerstrittener Bewegungen bestand namentlich im Kanton Genf sollte in der Deutschschweiz die Basis der linksalternativen Bewegung vergrossert werden die damals vorwiegend durch die Alternative Liste in den Kantonen Schaffhausen und Zurich prasent war Weitere Entwicklungen Lancierung einer nationalen Volksinitiative Bearbeiten Der zweiten offiziellen Kongress der AL beschloss am 5 Marz 2011 mit einer Mehrheit von mehr als drei Vierteln eine nationale Initiative zur Abschaffung der Pauschalbesteuerung zu initiieren Eine kantonale Initiative gleichen Zwecks war zuvor im Kanton Zurich von der Alternativen Liste gewonnen worden Am 25 September 2001 sollte der AL Schaffhausen dasselben gelingen Weiter positionierte sich die Partei am zweiten Kongress klar EU kritisch Zu den Nationalratswahlen 2011 trat die Alternative Linke und ihre Bundnispartner in sieben Kantonen mit neun verschiedenen Listen an Ihr war dabei allerdings kein Erfolg beschieden Sie verlor den Sitz des zurucktretenden Nationalrates Josef Zisyadis aus dem Kanton Waadt und verpasste auch in den ubrigen Kantonen in denen sie sich Chancen ausgerechnet hatte den Einzug in den Nationalrat wenn auch zum Teil nur knapp Insgesamt konnte die Partei und ihre Verbundeten einen Wahleranteil von 1 2 verzeichnen Im Juni 2012 fand im Bieler Volkshaus der dritte Kongress statt unter anderem mit einer Podiumsdiskussion mit dem franzosischen Autor Emport Euch und uberlebenden Resistancekampfer des KZ Buchenwald Stephane Hessel Neben dem Hauptthema Pauschalsteuerinitiative wurde unter anderem eine engere Zusammenarbeit mit der franzosischen Front de gauche und eine Solidaritatserklarung mit dem griechischen Linksbundnis SYRIZA genehmigt Zudem sollte ein moglicher Beitritt zur Europaischen Linkspartei abgeklart werden Am 19 Oktober 2012 wurde die Initiative zur Abschaffung der Pauschalsteuer eingereicht Am 30 November 2014 kam sie zur Abstimmung kam Die Initiative wurde am 30 November 2014 mit 59 2 Prozent Nein Stimmen und 1 Kanton Schaffhausen zu 19 6 2 Standen vom Souveran abgelehnt 1 Krise und Auflosung Bearbeiten In den folgenden Jahren kam das politische Projekt der AL nur schleppend voran Die stark basisdemokratische Organisation sowie die skeptische Haltung gegenuber fixen Strukturen erschwerten die Zusammenarbeit ebenso wie die sprachregional unterschiedliche politische Kultur der verschiedenen Gruppierungen Der AL gelang es weder die Zersplitterung der radikalen Linken in der Westschweiz zu beenden noch mit Ausnahme von Bern deren Prasenz in der Deutschschweiz auszubauen 2 3 Infolgedessen wurde die nationale AL 2018 aufgelost Die lokalen Parteien die unter dem Dach der AL organisiert waren existieren jedoch weiterhin Inhaltliches Profil Bearbeiten Bei ihrer Grundung verabschiedete die AL Schweiz ein Programm mit neun Handlungsschwerpunkten nach denen sich die Partei richten wollte Sie wollte ein existenzsicherndes Einkommen und Altersvorsorge fur alle und schrieb als erste Schweizer Partei den Einsatz fur ein Bedingungsloses Grundeinkommen in ihr Parteiprogramm Sie setzte sich fur die absolute Gleichberechtigung von Mann und Frau die auch bei der Wirtschaft nicht halt machen durfe sowie fur ein Stimm und Wahlrecht fur Auslander und Auslanderinnen ein Zudem sollten alle ahnlich wie dies bereits in den Vereinigten Staaten praktiziert wird in der Schweiz Geborenen einen Anspruch auf das Schweizer Burgerrecht haben Jegliche Bestrebungen des Staates in Richtung Uberwachungsstaat lehnte sie ab und stutzte das Recht jedes Menschen auf seine individuelle Freiheit alle sollten so leben konnen wie sie wollen In Sachen Okologie und Umweltschutz forderte sie dass alle die Moglichkeit haben sollten sich okologisch korrekt zu verhalten und nicht nur diejenigen die das Geld dazu besitzen Sie betrachtete den Klimawandel und die Konsumgesellschaft als Produkt des Kapitalismus und forderte einen grundsatzlichen Kurs und Denkwechsel Der offentliche Haushalt sollte laut AL nach dem Grundsatz der wirtschaftlichen Leistungsfahigkeit finanziert werden Vergunstigungen wie Pauschalsteuern Flat Tax und degressive Steuersatze lehnte sie konsequent ab Des Weiteren war sie gegen Kopfsteuern wie bei den offentlichen Krankenkassen und war die Umlagerung von progressiven zu indirekten Konsumsteuern da letztere die unteren Einkommensschichten mehr belasten wurden Sie setzte sich fur eine nationale Erbschaftssteuer ein Die Alternative Linke lehnte jegliche Privatisierungen ab und wollte einen starken Service Public In der Aussenpolitik schrieb sich die AL die internationale Solidaritat auf ihre Fahnen Sie forderte einen Erlasse der Schulden von Landern der Dritten Welt die gegenuber Schweizer Firmen Banken und Korperschaften entstanden waren Sie sprach sich gegen Militarismus Krieg und fur eine Schweiz ohne Armee aus Aus der Diskussion beim Kongress von 2011 in Zurich ergaben sich klar EU kritische Positionen Die AL war gegen jegliche Diskriminierungen von Frauen und Andersdenkenden und forderte starkere Kampagnen des Bundes gegen Homophobie vor allem bei Jugendlichen Zudem war sie fur einen kostenlosen Zugang zu Kinderkrippen fur alle Sie forderte die konsequente Trennung von Staat und Religion welche sie als Voraussetzung fur eine aufgeklarte Gesellschaft sah AL Bern BearbeitenDie Alternative Linke Bern wurde 2011 als Berner Sektion der Schweizerischen AL gegrundet 4 Bereits im Folgejahre konnte sie einen Sitz im Stadtrat dem 80 kopfigen Stadtparlament von Bern gewinnen Bei den beiden folgenden Wahlen 2016 und 2020 steigerte sie ihre Sitzzahl jeweils um einen Sitz auf zwei beziehungsweise drei Mandate 5 Sie bildet eine gemeinsame Stadtratsfraktion mit der Partei der Arbeit und der Grun alternativen Partei 6 Seit 2018 ist die AL zudem mit Christa Ammann im Grossen Rat dem Kantonsparlament des Kantons Berns vertreten Die AL Bern definiert sich als ein basisdemokratischer Zusammenschluss verschiedener Menschen die auf eine selbstbestimmte und solidarische Gesellschaft hinarbeiten welche sich vom Konsumismus und Okonomismus verabschiedet Die Alternative Linke Bern versteht sich nicht als Avantgarde sondern als parlamentarischer Arm ausserparlamentarischer sozialer Bewegungen Lokalpolitisch unterscheidet sich die AL Bern von den etablierten rot grunen Parteien hauptsachlich in der Ablehnung eines weiteren Stadtwachstums 7 8 Weblinks BearbeitenWebsite der Alternativen Linken Bern Ehemalige Website der AL Schweiz auf dem Internet ArchiveEinzelnachweise Bearbeiten Vorlaufiges amtliches Abstimmungsergebnis bei der Bundeskanzlei Bern Annee politique Suisse Abgerufen am 29 Dezember 2020 Annee politique Suisse Abgerufen am 29 Dezember 2020 Annee politique Suisse Abgerufen am 29 Dezember 2020 vgl Ergebnisse der Kommunalwahlen in Bern Stadt Bern Fraktionen im Stadtrat Abgerufen am 29 Dezember 2020 Partei In Alternative Linke Bern Abgerufen am 29 Dezember 2020 deutsch Stadtrat ist nur Mittel zum Zweck Der parlamentarische Arm der Strasse In Der Bund 4 Dezember 2012 abgerufen am 29 Dezember 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alternative Linke amp oldid 219110602