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Halbkantone franzosisch demi canton italienisch semicantone ratoromanisch mez chantun ist die heute nicht mehr offizielle aber weiterhin ubliche Bezeichnung fur jene sechs Schweizer Kantone welche aus einer Kantonsteilung hervorgegangen sind und deshalb nur mit einem Sitz im Standerat vertreten sind die anderen Kantone haben je zwei Sitze und bei der Berechnung des Standemehrs nur eine halbe Standesstimme besitzen Diese sechs Kantone sind Obwalden OW und Nidwalden NW gemeinsamer Name Unterwalden Appenzell Ausserrhoden AR und Appenzell Innerrhoden AI getrennt seit 1597 Basel Stadt BS und Basel Landschaft BL getrennt seit 1833 Der Begriff Halbkanton erschien nie in der Bundesverfassung wo die drei Kantone von 1848 bis 1998 genannt wurden als Unterwalden ob und nid dem Wald Appenzell beider Rhoden und Basel Stadt und Landschaft Der Begriff Halbkanton wurde dennoch auch von offizieller Seite verwendet 1 In der Historiographie des 19 Jahrhunderts wurde fur die Zeit der Alten Eidgenossenschaft bis 1798 auch der Ausdruck Halbstand verwendet Seit der Totalrevision der Bundesverfassung von 1999 werden die ehemaligen Halbkantone als Kantone bezeichnet Von offizieller Seite wird seither der Begriff Halbkanton nicht mehr verwendet Art 142 Abs 4 der Bundesverfassung BV weist den betroffenen sechs Kantonen je eine halbe Standesstimme zu Die neue offizielle Zahlweise wie sie auch aus Art 1 BV hervorgeht betrachtet diese Kantone somit als ganz mit dem einzigen Unterschied der geteilten Standesstimme womit die Schweiz nunmehr aus 26 und nicht mehr aus 23 Kantonen besteht Am eigentlichen Status dieser Kantone hat sich aber nichts geandert Abgesehen von der kleineren Vertretung im Standerat und der halben Standesstimme besitzt jeder Halbkanton seit 1848 die gleiche Stellung wie ein Vollkanton UnterwaldenSiehe auch Unterwalden Unterwalden gilt als seit dem spaten Mittelalter in Ob und Nidwalden unterteilt Noch 1309 bestatigte Konig Heinrich VII die Reichsfreiheit Unterwaldens als eines Ganzen Im 14 und 15 Jahrhundert entstanden dann in Obwalden und Nidwalden eigenstandige Talgemeinden In den eidgenossischen Bundnissen zahlte Unterwalden jedoch weiter als Teil der Waldstatte mit nur einer Stimme 2 AppenzellSiehe auch Kanton Appenzell Im Zuge der Reformation teilte sich 1597 der Kanton Appenzell in ein katholisches Innerrhoden und ein reformiertes Ausserrhoden Landteilung BaselSiehe auch Kanton Basel Im Kanton Basel fuhrte 1833 ein Konflikt zwischen der politisch dominanten Stadt und der bevormundeten Landschaft zur Aufspaltung Basler Kantonstrennung Kantonswappen von Unterwalden ob und nid dem Wald bis 1998 Altes Wappen von Unterwalden gelegentliche Verwendung im 17 und 18 Jahrhundert Wappen des historischen Kantons Appenzell und auch des heutigen Kantons Appenzell Innerrhoden Wappen des Kantons Appenzell beider Rhoden so verwendet im offiziellen Siegel der Eidgenossenschaft von 1948 fand aber ausserhalb desselben kaum Verwendung Kantonswappen des Kantons Basel Stadt und Landschaft bis 1998Andere Kantonsteilungen BearbeitenIn Glarus und Schwyz kam es historisch auch zu Kantonsteilungen die jedoch nie auf Bundesebene anerkannt wurden Die Abspaltung des Kantons Jura 1979 dagegen wurde auf Bundesebene gutgeheissen und der neue Kanton wurde zu einem separaten Kanton mit voller Standesstimme erhoben Der Kanton Glarus hatte sich im Laufe der Reformation zu einem Kanton mit katholischer Minderheit entwickelt Seit 1623 hielten beide Konfessionen ihre je eigene Landsgemeinde ab zusatzlich zur allgemeinen Landsgemeinde Diese konfessionellen Landsgemeinden Protestantisch Glarus und Katholisch Glarus ubernahmen zwar viele der offentlichen Aufgaben bis hin zur Bestellung von Landvogten gemeiner Herrschaften zur Ausbildung eines eigenen eidgenossischen Standes oder Halbstandes kam es im Gegensatz zu Appenzell jedoch nicht Glarus wurde nicht in zwei Halbkantone geteilt und wahrte seine Einheit als eidgenossischer Stand und Kanton 3 In den 1830er Jahren war der Kanton Schwyz vorubergehend in zwei Halbkantone unterteilt namlich in Inner und Ausserschwyz Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Halbkanton Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten z B Bundesblatt 1874 S 482 Emil Weber Unterwalden Entstehung im Spatmittelalter In Historisches Lexikon der Schweiz Abgerufen am 21 Mai 2014 Karin Marti Weissenbach Glarus Kanton Herrschaft Politik und Verfassung vom Hochmittelalter bis zum Ende des 18 Jahrhunderts Staatsbildung Regieren und Verwalten im Ancien Regime In Historisches Lexikon der Schweiz Abgerufen am 8 Mai 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Halbkanton amp oldid 234567468