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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Unterwalden Begriffsklarung aufgefuhrt Unterwalden ist der Name des Gebietes das aus den beiden Schweizer Kantonen Nidwalden und Obwalden besteht In der Alten Eidgenossenschaft war Unterwalden neben Appenzell einer der beiden Orte mit geteilter Standesstimme Unterwalden vom Blatt der Dreizehn Alten Orte der Schweiz Unter im Namen Unterwalden ist nicht das Gegenteil von ober sondern hat die Bedeutung zwischen 1 Entsprechend lautete der Name im Spatmittelalter auf Lateinisch Inter Silvas also zwischen den Waldern 2 Unterwalden gehorte zu den Waldstatten und war neben Uri und Schwyz einer der drei Urkantone der Eidgenossenschaft Der Bundesbrief von 1291 eines der fruhen Bundnisdokumente auf dem Gebiet der Alten Eidgenossenschaft zahlt jedoch Uri Schwyz und ein unteres Tal vallis inferioris auf Damit konnte Nidwalden oder gemass Roger Sablonier auch das Urserental gemeint sein In der Beschreibung des Rutlischwurs im Weissen Buch von Sarnen tritt ein Obwaldner Bauer spater als Arnold von Melchtal benannt als dritter Schworender zu Walter Furst von Uri und Werner Stauffacher von Schwyz Die Halbkantone der modernen Eidgenossenschaft hiessen im 19 und 20 Jahrhundert offiziell Unterwalden ob dem Wald und Unterwalden nid dem Wald Mit der Bundesverfassung von 1999 wurden diese Bezeichnungen seitens des Bundes aufgegeben Die heute noch gultige Kantonsverfassung Obwaldens von 1968 wie schon die Verfassungen von 1850 1867 und 1902 trug den Namen Verfassung des Kantons Unterwalden ob dem Wald noch bis 2007 als sie in Verfassung des Kantons Obwalden umbenannt wurde Nidwalden vollzog den entsprechenden Schritt 2010 Kultur BearbeitenSiehe auch Sagen und Gebrauche aus UnterwaldenSiegel Wappen und Banner BearbeitenIn den Feldzugen der Alten Eidgenossenschaft mussten die Nidwaldner ihr Banner dem Obwaldner Banner unterschlagen und das Banner Obwaldens galt als Banner von Unterwalden innerhalb der Eidgenossenschaft Dieses Banner war einfach in rot und weiss geteilt mit dem eidgenossischen schwebenden weissen Kreuz im roten Feld 3 Belege fur das rot weisse Unterwaldner Banner die vor das 15 Jahrhundert zuruckreichen fehlen es spricht aber auch nichts dagegen dass das Banner ahnlich wie das Banner von Uri auf das 14 oder gar das spate 13 Jahrhundert zuruckgehen konnte In der Tschachtlanchronik um 1470 ist das Unterwaldner Banner im eidgenossischen Lager vor Arbedo 1422 dargestellt Wichtig fur die Fahnengeschichte beider Talschaften ist das Nidwaldner Fahnenbuch von 1741 eine Aufstellung der damals bekannten Feldzeichen zusammen mit der Uberlieferung zu ihrer Herkunft und Bedeutung 4 Dabei ist das alteste erhaltene Banner Unterwaldens heute im Besitz Nidwaldens vermutlich ursprunglich ein Obwaldner Feldzeichen aus den Burgunderkriegen das laut dem Verzeichnis von 1741 ausserdem an der Schlacht bei Kappel gefuhrt wurde Unterwalden Unterwalden ob und nid dem Kernwald erhielt 1487 von Konig Maximilian ein Bannerprivileg das ihnen erlaubte auf ihrem Banner das Bild des Gekreuzigten mit Maria und Johannes zu fuhren 5 Das Juliusbanner von 1512 ist erhalten und wird im Historischen Museum in Sarnen aufbewahrt Zusatzlich zur Abbildung des Gekreuzigten mit Maria und Johannes im Eckquartier hat dieses Banner in der Mitte des oberen roten Feldes die reich gestickte und applizierte Figur des heiligen Petrus wobei Gesicht und Hande gemalt sind Petrus steht auf blumigem Wiesengrund er tragt ein blaues Gewand mit grunlichen Armeln und hellrot gefuttertem gelben Mantel In seiner Rechten halt er einen silbernen Doppelschlussel mit goldenem Griff 6 In dieser Figur erscheint der Schlussel Petri aus dem Siegel Unterwaldens zum ersten Mal auf einem Banner und wird erstmals als Doppelschlussel dargestellt Andere Banner Obwaldens sind nicht erhalten bloss einige rot weisse Landesfahnen aus dem 16 bis 18 Jahrhundert In den Standesscheiben des 16 Jahrhunderts wird Unterwalden das rot weisse Obwaldner Banner gezeigt mit Kreuzigungsszene im Eckquartier aber ohne die Figur Petri aus dem Juliusbanner zusammen mit zwei Wappenschilden ein einfach in rot und weiss geteiltes Wappen fur Obwalden und der weisse Doppelschlussel im roten Feld fur Nidwalden Die Kombination der beiden Wappen das geteilte Feld fur Obwalden und der Doppelschlussel fur Nidwalden in verwechselten Farben taucht erstmals um 1630 auf und wird bis zur Einfuhrung des modernen Wappens 1816 gefuhrt nbsp Siegel von Unterwalden von 1240 mit der erganzten Inschrift et vallis superioris deutsch und des oberen Tals Obwalden nbsp Wappen von Unterwalden als eidgenossischer Ort identisch mit dem Solothurner Wappen vom 14 bis zum 17 Jahrhundert nbsp Das Landt Underwalden ob und nitt dem Kernwaldt Standesscheibe 1639 nbsp Wappen von Unterwalden mit Doppelschlussel in verwechselten Farben verwendet vom fruhen 17 bis ins fruhe 19 Jahrhundert nbsp Gemeinsames Wappen fur Unterwalden nach Beschluss der Tagsatzung vom 12 August 1816 7 nbsp Glasmalerei aus dem Jahre 1901 in der Kuppel des BundeshausesLiteratur BearbeitenMartin Zeiller Vnderwalden In Matthaus Merian Hrsg Topographia Helvetiae Rhaetiae et Valesiae Topographia Germaniae Band 1 2 Auflage Matthaeus Merians Erben Frankfurt am Main 1654 S 41 42 Volltext Wikisource Emil Weber Unterwalden In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten Man vergleiche etwa das Walliser Unterbach zwischen Milibach und Loubbach das Berner Unterseen zwischen Thunersee und Brienzersee das Urner Unterschachen zwischen Asch und Brunnischachen sowie das St Galler Unterwasser zwischen Wildhauser Thur und Santisthur Siehe Schweizerisches Idiotikon Band I Spalte 324 ff Artikel under I Bed Ab Digitalisat Band XVI Spalte 1479 Artikel Underwalden Digitalisat Emil Weber Unterwalden In Historisches Lexikon der Schweiz A und B Bruckner Schweizer Fahnenbuch Zollikofer St Gallen 1942 Katalog Nr 544 Tafel 20 Robert Durrer Die Einheit Unterwaldens In Jahrbuch fur schweizerische Geschichte 35 1910 das sy in ir gemeynen paner fueren mogen eyn crucifix Christy des herrn och Maria und Johannis von gemelt wisz farw In A und B Bruckner Schweizer Fahnenbuch Zollikofer St Gallen 1942 Katalog S 93 f A und B Bruckner Schweizer Fahnenbuch Zollikofer St Gallen 1942 Katalog Nr 545 Tafel 42 Der Umgang mit Fahnen Standarten und Fanions Fahnenreglement Reglement 51 340 d Schweizer Armee 2019 S 67 admin ch PDF 7 7 MB abgerufen am 20 April 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Unterwalden amp oldid 237539662