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Notabeln frz les notables die Angesehenen waren Angehorige der sozialen Oberschicht deren Ansehen auf hohem Rang besonderen Verdiensten oder grossem Vermogen beruhte Grosser Rat Freiburg im Uechtland Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Frankreich 3 Hamburg 4 Siehe auch 5 Literatur 6 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenEntscheidend fur die Mitgliedschaft in diesem Personenkreis war die Berufung durch den franzosischen Konig Die Mitglieder waren am politischen Prozess des Staates beteiligt Im ubertragenen Sinn bezeichnete Notabeln auch die hoher gestellten Burger Im Wortsinn meint notables Personen die zu beachten sind bzw Beachtenswerte Der Begriff des Notabeln ist jedenfalls soweit er fur entsprechende Gruppen in Deutschland verwendet wird nicht deckungsgleich mit dem des Grossburgers der Personen burgerlicher Herkunft mit grossem Vermogen und entsprechendem Lebensstil erfasst wahrend Notabeln in Abgrenzung hierzu auch jene Personen erfassen die auch ohne grosses Vermogen aufgrund ihres Ansehens und Ranges eine gesellschaftlich herausgehobene Stellung innehatten Frankreich BearbeitenIn Frankreich wurden die erweiterten Ratsversammlungen des Konigs schon seit dem 15 Jahrhundert als assemblees des notables also Notabelnversammlungen bezeichnet Im Unterschied zu den Generalstanden kamen sie auf Berufung des Konigs zustande Die Notabeln entstammten allen drei Standen Da sie jedoch tatsachlich und auch rechtlich grossere Macht und Verzuge besassen als das einfache Volk waren sie der Entwicklung des Staates hin zum Absolutismus wenig hinderlich In der Notabelnversammlung von 1627 wurde daher offiziell auf weitere Einberufungen der Notablenversammulng verzichtet Erst 160 Jahre spater im Jahre 1787 als durch den Amerikanischen Unabhangigkeitskrieg und eine andauernde Missernte der franzosische Staat vor dem Bankrott stand musste der damalige Minister fur Finanzen Charles Alexandre de Calonne erneut die Notabeln nach Versailles rufen Notabelnversammlung 1787 Diese sturzten den Minister und verlangten grundsatzliche Reformen wie die Steuerreform welche aber vom Parlement abgelehnt worden war Daraufhin wurde eine Einberufung der Generalstande veranlasst was den Anstoss zur Franzosischen Revolution gab Hamburg BearbeitenIn der Stadtrepublik Hamburg erhielten die Notabeln in der Verfassung von 1859 eine eigens geschaffene Sicherung ihres Einflusses auf das Stadtregiment Hier wurde der Begriff der Notabeln fur diejenigen Wahlberechtigten ubernommen die ihre Abgeordneten zur Burgerschaft ausserhalb der allgemeinen Wahlen entsandten Die aus den Deputationen kommenden Notabelnabgeordneten sollten ein Gegengewicht gegen die Tendenz der Alleinherrschaft gewisser Volksklassen sein Der Einfluss der Kaufmannschaft in den Basisgremien war erheblich 1 Vielfach wurden die hamburgischen Notabelnabgeordneten pauschal mit den Grosshandelsinteressen identifiziert Siehe auch BearbeitenHonoratiorenLiteratur BearbeitenGeert Seelig Die geschichtliche Entwicklung der Hamburgischen Burgerschaft und die hamburgischen Notabeln L Grafe amp Sillem Hamburg 1900 Frank Michael Wiegand Die Notabeln Untersuchungen zur Geschichte des Wahlrechts und der gewahlten Burgerschaft in Hamburg 1859 1919 Verein fur Hamburger Geschichte Hamburg 1987 ISBN 3 923356 14 5 S 45ff und 91f Beitrage zur Geschichte Hamburgs 30 Zugleich Hamburg Univ Diss 1986 Einzelnachweise Bearbeiten Heinrich Erdmann Der Wahlrechtsraub von 1906 als Traditionsbruch Zum Verhaltnis von Senat und Burgerschaft nach den Verfassungen von 1860 und 1879 1906 1919 Zitat Allerdings waren keineswegs alle 192 Burgerschafts Mitglieder vom Wahlvolk zu bestellen Das Burgerschafts Wahlrecht war nicht nur ein Zensus sondern uberdies auch ein Klassen und Pluralwahlrecht Innerhalb des durch Steuerzahlung limitierten Wahlvolks waren zusatzlich zwei besonders privilegierte Wahlklassen geschaffen worden deren Mitglieder nicht nur als vermogen oder einkommensteuerzahlende Staatsburger uber das Wahlrecht verfugten die Klasse der Eigentumer von stadtischen und vorstadtischen Grundstucken also die Erbgesessenen und die neu geschaffene Klasse der Inhaber von offentlichen Ehrenamtern der so genannten Notablen Diese beiden Klassen besassen eigene Kontingente in der Burgerschaft Von allen Staatsburgern waren als Volksabgeordnete lediglich 84 Mitglieder der Burgerschaft zu wahlen Den Grundeigentumern und den Notablen unter den wahlberechtigten Staatsburgern standen zusatzlich 48 bzw 60 Mitgliedschaften zu Jeder Grundeigentumer besass also zwei und die Notablen die auch Grundeigentumer waren hatten sogar drei Stimmen Normdaten Sachbegriff GND 4172050 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Notabeln amp oldid 234227880