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Dieser Artikel handelt von der Grafschaft in der Schweiz Zum historischen Territorium in Baden Wurttemberg siehe Markgrafschaft Baden Die Grafschaft Baden war von 1415 bis 1798 eine gemeine Herrschaft der Eidgenossen also ein Untertanengebiet das von mehreren eidgenossischen Orten gemeinsam verwaltet wurde Mit der Eidgenossenschaft schied es 1648 aus dem Reichsverband aus Es umfasste den nordostlichen Teil des heutigen Kantons Aargau in der Schweiz Karte der Grafschaft BadenDas Landvogteischloss in BadenGeschichte BearbeitenDas ursprungliche Amt Baden war zuerst im Besitz der Grafen von Lenzburg ab 1173 der Grafen von Kyburg ab 1264 der Grafen von Habsburg Es umfasste das Dreieck zwischen Rhein und Reuss und wurde von einem habsburgischen Landvogt von der Burg Stein in Baden aus verwaltet Die Grafschaft als Bezirk der Hohen Gerichtsbarkeit gehorte in Pertinenz zur Herrschaft Baden und umfasste auch Gebiete in denen die Habsburger die niedere Gerichtsbarkeit nicht ausubten Nach der Eroberung durch die Eidgenossen im Jahr 1415 erhielt das Gebiet den Namen Grafschaft Baden und wurde zuerst von den Acht Alten Orten ausser Uri verwaltet bis letzter Kanton 1443 auch in die Herrschaft aufgenommen wurde Zur Grafschaft gehorten die fruheren habsburgischen Amter Baden und Siggenthal die Vogteien Klingnau Zurzach und Kaiserstuhl die dem Furstbistum Konstanz gehorten sowie das Kirchspiel Leuggern das zum grossten Teil im Besitz der Johanniterkommende Leuggern war Diese trat 1460 67 unter die Schirmhoheit der VIII Orte Bis 1531 32 wurden auch die Stadte Baden Mellingen und Bremgarten zur Grafschaft Baden gerechnet obwohl die Stadte die Hohe Gerichtsbarkeit selbst ausubten Danach waren Mellingen und Bremgarten der Aufsicht des Landvogts der Freien Amter unterstellt Die Grafschaft Baden war in acht innere und drei aussere Amter gegliedert Die inneren Amter waren Birmenstorf Dietikon Ehrendingen Gebenstorf Leuggern Rohrdorf Siggenamt und Wettingen Die ausseren Amter waren Kaiserstuhl Klingnau und Zurzach zu denen auch die rechtsrheinischen Kirchspiele Kadelburg Lienheim und Hohentengen gehorten Das Rechtssystem in der Grafschaft war sehr uneinheitlich was zu zahlreichen Konflikten um die Hoheitsrechte fuhrte Es gab uber 30 verschiedene Gerichtsherren Dazu zahlten das Kloster Wettingen die Johanniterkommende Leuggern das Kloster Sankt Blasien und der Furstbischof von Konstanz Die Stadte Baden Bremgarten und Mellingen besassen eigene Gerichte und Selbstverwaltung und herrschten auch uber einige Nachbardorfer Die acht alten Orte der Eidgenossenschaft stellten im Turnus von zwei Jahren den Landvogt Ab 1712 nach der Niederlage der katholischen Orte im Zweiten Villmergerkrieg regierten nur noch die drei reformierten Orte Zurich Bern und Glarus im Verhaltnis 7 7 2 Die Landvogte residierten in Baden im Niderhus dem spateren Landvogteischloss Dort fanden ab 1712 oft Tagsatzungen der Eidgenossenschaft statt Die Untervogte stammten meist aus der lokalen Oberschicht In den Dorfern der Grafschaft wurde fast ausschliesslich Landwirtschaft betrieben Markte fanden in Bremgarten Mellingen Kaiserstuhl und Klingnau statt Zurzach war ein bedeutender Messeort Auf dem Land war das Handwerk zuerst geduldet ab 1666 sogar ausdrucklich erlaubt Aufgrund der uneinheitlichen Rechtsstruktur und der Realteilung im Erbrecht wurde das Land immer mehr zerstuckelt Ende des 18 Jahrhunderts gab es in der gesamten Grafschaft Baden keine einzige Manufaktur oder Fabrik 1528 wechselten die meisten Gemeinden zum reformierten Glauben wurden aber 1531 nach dem Zweiten Kappeler Landfrieden wieder rekatholisiert Da sich protestantische und katholische Landvogte rasch wechselten konnten sich in Zurzach und Tegerfelden reformierte Mehrheiten halten Die unter dem Einfluss der Stadt Zurich stehenden Gemeinden im ostlichen Limmattal blieben stets reformiert Birmenstorf Gebenstorf und Wurenlos waren konfessionell gemischt Die Grafschaft Baden war das einzige Gebiet im Hoheitsbereich der Alten Eidgenossenschaft in dem ab dem 17 Jahrhundert Juden geduldet wurden Ab 1776 wurde ihr Wohnrecht auf Endingen und Lengnau beschrankt Die Juden waren direkt dem Landvogt unterstellt durften kein Land besitzen und kein Handwerk ausuben Ausserdem mussten sie sich ab 1696 alle 16 Jahre einen Schutz und Schirmbrief erkaufen Im 18 Jahrhundert wurden in den beiden Dorfern grosse reprasentative Synagogen gebaut die Synagoge Endingen und Synagoge Lengnau Am 19 Marz 1798 marschierten franzosische Truppen ein Aus der Grafschaft Baden dem Kelleramt bei Bremgarten und den Freien Amtern wurde am 11 April der Kanton Baden der Helvetischen Republik gebildet die rechtsrheinischen Gebiete hingegen abgespalten Funf Jahre spater ging der Kanton Baden im Kanton Aargau auf Literatur BearbeitenWappenbuch der Stadt Baden u Burgerbuch Sauerlander Aarau 1920 DigitalisatWeblinks BearbeitenAndreas Steigmeier Baden AG Grafschaft In Historisches Lexikon der Schweiz Territorien der Stadt und Republik Bern bis 1798 Vier Kirchspiele Bolligen Vechigen Stettlen MuriLandgerichte Seftigen Sternenberg Konolfingen ZollikofenAmter Thun Zofingen Aarau Lenzburg Brugg Burgdorf Buren Unterseen Wiedlisbach Obersimmental Niedersimmental Frutigen Oberhofen Aigle Hasli Trachselwald Bipp Aarwangen Wangen Landshut Lenzburg Amt Schenkenberg Aarberg Nidau Erlach Laupen Oltigen Signau Biberstein Aarburg Saanen Brandis Interlaken Konigsfelden Thorberg Fraubrunnen Zofingen Stift Frienisberg St Johannsen Gottstatt Buchsee Sumiswald Roche Saline Koniz Kasteln HettiswilAmter im Waadtland Avenches Moudon Yverdon Lausanne Morges Nyon Vevey Romainmotier Oron Payerne Bonmont Aubonne Villeneuve Spital Gemeine Herrschaften mit Freiburg Schwarzenburg Murten Grandson EchallensGemeineidgenossische Herrschaften Baden Thurgau Freie Amter Rheintal Sargans Locarno Lugano Mendrisio Valle MaggiaAmter und Dienste in der Stadt Bern Bauamt Salzdirektion Mushafen Stift Kornamt Grosses Spital Inselspital Abgerufen von 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