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Das Landvogteischloss ist ein kleines Schloss in der Stadt Baden im Schweizer Kanton Aargau Es befindet sich am rechten Ufer der Limmat gegenuber der Altstadt und bewachte einst die Engstelle zwischen dem Schlossberg im Westen mit der Burg Stein und der Lagern im Osten Bis 1798 war es die Residenz des Landvogts der Grafschaft Baden heute beherbergt es das Historische Museum Baden und das Archiv der Stadt Baden Landvogteischloss BadenLandvogteischloss und Holzbrucke dahinter der Neubau des Historischen MuseumsLandvogteischloss und Holzbrucke dahinter der Neubau des Historischen MuseumsStaat SchweizOrt BadenEntstehungszeit 1265Erhaltungszustand erhaltenGeographische Lage 47 28 N 8 19 O 47 473038888889 8 3109194444444 Koordinaten 47 28 22 9 N 8 18 39 3 O CH1903 665758 258395Landvogteischloss Baden Stadt Baden p3 Inhaltsverzeichnis 1 Gebaude 2 Geschichte 3 Literatur 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGebaude Bearbeiten nbsp Ansicht von der Limmat auf das Schloss und die BruckeDas Schloss befindet sich in einer Senke an der schmalsten Stelle der Badener Klus am rechten Ufer der Limmat unmittelbar beim Steilabbruch des Lagerngrats An dieser Stelle fuhrt die gedeckte Holzbrucke zur Altstadt auf der linken Seite des Flusses Das Landvogteischloss bildet das niedriger gelegene Gegenstuck zur Ruine des Steins auf dem Schlossberg zusammen mit dem Stadtturm und der Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt pragt es das Stadtbild wesentlich mit Kernstuck des dreigeschossigen Schlosses ist ein in der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts aus Bruch und Kieselsteinen errichteter Bergfried An diesem wurden im Laufe der Jahrhunderte in drei Etappen Anbauten errichtet was zu einem sehr unregelmassigen Grundriss fuhrte Der um den Burgturm herum errichtete in Nord Sud Richtung orientierte Haupttrakt weist die Form einer eingeknickten Ellipse auf In dessen sudlichen Teil befindet sich ein Durchgang zur Brucke an der Ostfassade ein runder Treppenturm Schneggen Ein kurzer rhomboidformiger Flugel schliesst sich im Nordosten an In den Jahren 1992 93 entstand an der Nordwestfassade ein moderner Anbau Er wurde von den Architekten Wilfrid und Katharina Steib entworfen und dient als Erweiterung des Historischen Museums Baden Aufgrund seiner leicht geschwungenen Form heisst er im Badener Volksmund auch Melonenschnitz Das Museum befasst sich mit der Stadtgeschichte von den Romern bis heute darunter die Entwicklung der Bader und der Industrie Prasentiert werden auch die archaologischen Funde der Region daneben finden Wechselausstellungen zur Kulturgeschichte statt An das Museum angeschlossen ist das Stadtarchiv in dem die Unterlagen der stadtischen Verwaltung ab 1300 verwahrt werden die Archivraume liegen unterirdisch Geschichte Bearbeiten nbsp Ansicht von der Sudostseite mit TreppenturmAls Gegenstuck zur Burg Stein dem graflichen Verwaltungssitz entstand im 12 Jahrhundert auf der gegenuberliegenden Seite des Flusses das Niderhus 1265 erstmals als Niedere Feste erwahnt Darin lebten zunachst Dienstleute der Grafen von Lenzburg Das Gebaude gelangte 1173 durch Erbschaft in den Besitz der Grafen von Kyburg 1264 ubernahmen die Habsburger die Verwaltung des Gebaudes neun Jahre spater gehorte es ihnen ganz Bei der Erweiterung der Stadtbefestigung um 1360 bezog man das Niderhus als Bruckenkopf in die Wehranlagen mit ein Der Zugang zur Brucke erfolgte jetzt durch einen Torbogen eine Mauer fuhrte vom Gebaude bis zum Lagernkopf und riegelte so den Durchgang am rechten Limmatufer vollstandig ab Als die Eidgenossen im Jahr 1415 den Aargau eroberten nahm das Niderhus erheblichen Schaden wurde danach aber wieder instand gesetzt Es diente als Sitz des Landvogts der Grafschaft Baden der im jahrlichen Turnus von jenen Orten der Eidgenossenschaft entsandt wurde die an der Eroberung des Aargaus beteiligt gewesen waren 1484 gab es Plane das baufallige Niderhus aufzugeben und stattdessen die zerstorte Burg Stein wieder aufzubauen Doch schliesslich entschied man sich zwei Jahre spater fur die weitaus kostengunstigere Variante den Neubau und die Erweiterung des Gebaudes an der Limmat zum Landvogteischloss 1490 war der Ausbau abgeschlossen In den Jahren 1533 bis 1535 und 1549 bis 1551 amtierte als Obervogt der auch als Chronist beruhmt gewordene Aegidius Tschudi 1579 80 wurde auf der Ostseite ein runder Treppenturm angebaut Unter heftigen Protesten Zurichs aber mit Billigung der katholischen Orte entstanden 1690 1692 im Zuge des Ausbaus der stadtischen Befestigungsanlagen unmittelbar beim Schloss an den Zufahrtsstrassen nach Ehrendingen und Wettingen Bastionen mit Fallbrucken Nach dem Zweiten Villmergerkrieg von 1712 teilten sich nur noch Zurich Bern und Glarus die Herrschaft Der Landvogt und sein Personal waren damals die einzigen reformierten Einwohner Badens Die Bastionen wurden wieder abgerissen 1733 34 entstand auf der Nordostseite ein weiterer Flugeltrakt Nachdem 1798 die Franzosen die Helvetische Republik ausgerufen hatten verlor das Schloss seine Zweckbestimmung 1804 gelangte es in den Besitz des Kantons Aargau Drei Jahre spater wurde es von der Stadt Baden gekauft und als Schulhaus verwendet Nach 1857 diente es wieder zeitweilig als Gefangnis Mehrmals scheiterten Versuche das zunehmend baufallige Gebaude gewinnbringend zu versteigern Schliesslich erfolgte 1909 1912 eine umfassende Restaurierung durch den Architekten Otto Dorer um das Schloss auf seine zukunftige Funktion als Museum vorzubereiten 1 2 Literatur BearbeitenPeter Hoegger Die Kunstdenkmaler des Kantons Aargau Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Band VI Bezirk Baden I Birkhauser Verlag Basel 1976 ISBN 3 7643 0782 X S 59 71 Hugo W Doppler Das historische Museum im Landvogteischloss Baden Schweizerische Kunstfuhrer Nr 131 Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Bern 1973 ISBN 978 3 85782 131 8 Siehe auch BearbeitenListe der Kulturguter in BadenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Landvogteischloss Baden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Historisches Museum Baden Burgenwelt Burg Niderhus Landvogteischloss Landvogteischloss Baden im Denkmalschutzinventar des Kantons AargauEinzelnachweise Bearbeiten Hugo W Doppler Das historische Museum im Landvogteischloss Baden Schweizerische Kunstfuhrer Nr 131 Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Bern 1973 Otto Mittler und Georg Boner Redaktion Biographisches Lexikon des Aargaus 1803 1957 H R Sauerlander Verlag Aarau 1958 S 62Burgen und Schlosser im Kanton Aargau Aarau Aarburg Altenburg Alt Wartburg Auenstein Baldingen Bellikon Bernau Besserstein Biberstein Bobikon Burgruine Bottenstein Bottstein Bremgarten Brestenberg Brunegg Freudenau Habsburg Hallwyl Hasenburg Hilfikon Horben Horen Iberg Kasteln Kindhausen Klingnau Konigstein Landvogteischloss Laufenburg Lenzburg Liebegg Mandach Rued Schafisheim Schenkenberg Scherenberg Schoftland Schwarzer Turm Schwarzwasserstelz Stein Baden Stein Rheinfelden Tegerfelden Trostburg Urgiz Waldhausen Wessenberg Wildenstein Wildegg Normdaten Geografikum GND 1051767954 lobid OGND AKS VIAF 308735141 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landvogteischloss Baden amp oldid 234697671