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Der Stadtturm ursprunglich Bruggerturm oder Baderturm genannt ist ein Torturm in der Altstadt von Baden in der Schweiz Er entstand in der Mitte des 15 Jahrhunderts und diente als nordliches Stadttor Neben dem Landvogteischloss ist er der einzige vollstandig erhalten gebliebene Bestandteil der mittelalterlichen Stadtbefestigung Mit seinem markanten Erscheinungsbild ist der 56 45 Meter hohe Turm ein Wahrzeichen der Stadt Der neu renovierte StadtturmDie Seite zur Altstadt hin mit FreskoStadtturm wahrend der Badenfahrt 2007 Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Gebaude 3 Literatur 4 Siehe auch 5 WeblinksBaugeschichte BearbeitenUm 1360 entstand am Nordrand der Altstadt ein erster Turm der jedoch rund 80 Jahre spater wieder abgetragen wurde Von 1441 bis 1448 wahrend des Alten Zurichkriegs war Baden wiederholt Angriffen von Truppen aus Zurich ausgesetzt Wahrend dieser Zeit arbeitete der einheimische Werkmeister Rudolf Murer an einem neuen Torturm mit Zwinger Am 8 November 1445 widerstand der noch im Bau befindliche Turm einen Zurcher Angriff mit einem Rammbock In den Jahren 1481 bis 1483 wurde der Turm unter der Leitung von Martin Grulich aus Brugg um zwei Stockwerke erhoht und erhielt seine endgultige Hohe Erganzend kamen damals vier Erker zwei Turmuhren und ein Dachreiter hinzu 1620 bis 1623 erhielt der Turm ein zinnenbekrontes Vorwerk mit Wehrturmchen und Fallbrucke das die Stadt 1677 1679 im Rahmen der Erweiterung der Befestigung zur Bastion ausbauen liess Nach ihrem Sieg im Zweiten Villmergerkrieg zerstorten die Zurcher 1712 die Bastion und der Turm hatte nunmehr eine reine Zierfunktion 1755 folgte eine umfassende Renovation Das unterste Stockwerk fiel 1842 bis 1846 einer Erweiterung des Tors zum Opfer zur selben Zeit richtete man in den oberen Stockwerken beheizbare Gefangniszellen ein 1873 installierte man ein neues modernes Uhrwerk 1925 wurde der Turm verbunden mit einer weiteren Verbreiterung des Torbogens erneut saniert und unter Denkmalschutz gestellt 1961 erfolgte die bisher letzte Torverbreiterung die Fussgangerwege verlegte man in Durchgange in den Nachbargebauden Bis 1984 diente der Turm als Bezirksgefangnis seither wird er sporadisch fur offentliche Anlasse genutzt Ein Sturm richtete 1990 starke Schaden am Dach und an der Turmspitze an woraufhin man die Spitze erneuerte und mit Kupfer uberzog sowie die Ziegel ersetzte Ab Marz 2008 wurde der Turm erneut renoviert Der stark zementhaltige Naturputz war erst 1925 aufgetragen worden und entsprach dem damaligen Zeitgeist Heimatstil In den Jahrhunderten zuvor hatte der Turm stets einen Anstrich 1977 wurde der Verputz impragniert allmahlich drang aber durch Risse dennoch Feuchtigkeit ein weshalb der Verputz vollstandig erneuert werden musste Zudem waren 2004 betrachtliche Bauschaden an den Fassaden festgestellt worden Die Arbeiten waren im Juni 2009 abgeschlossen seither prasentiert sich der Turm wieder im Zustand vor 1925 Gebaude BearbeitenDer Stadtturm fruher zur Unterscheidung vom 1874 abgerissenen Mellingerturm an der Sudseite der Altstadt Brugger oder Baderturm genannt bildet einen Durchgang zwischen der Weiten Gasse und dem Schlossbergplatz Bis zur Eroffnung der Umfahrungsstrasse durch den Schlossbergtunnel im Jahr 1965 war das Tor ein Nadelohr fur den Durchgangsverkehr Seither darf es nur noch von Fahrradern und Bussen der RVBW passiert werden Der annahernd quadratische Grundriss weist eine Seitenlange von 10 9 mal 10 4 Meter auf Die Hohe betragt 56 45 Meter womit der Turm die ubrigen Gebaude der Altstadt mit Ausnahme der Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt deutlich uberragt Das Mauerwerk besteht durchgangig aus verputztem Kalkstein aus der naheren Umgebung die Eckquader hingegen sind aus Sandstein gearbeitet der aus einem Steinbruch in Magenwil stammt Das steile Walmdach uber dem Turmschaft ist in den Stadtfarben Schwarz Rot und Weiss in einer Sparrenmusterung mit glasierten Ziegeln gedeckt Daruber erhebt sich ein sechskantiger Dachreiter aus Kupfer Vier polygonale stark ausladende Erker zieren die Ecken des obersten Stockwerks Das Bauwerk weist zahlreiche Verzierungen auf Uber dem nordlichen der Stadt abgewandten Torbogen befindet sich eine steinerne Reliefplatte Auf dieser sind in Farbe der Doppeladler des Heiligen Romischen Reiches abgebildet darunter zweimal das Badener Wappen und die Inschrift anno domini MCCCCXLI im Jahr des Herrn 1441 Es handelt sich hierbei um die alteste erhalten gebliebene Darstellung des Stadtwappens Die Sudfassade ist gepragt von einem im Jahr 1793 gemalten spatbarocken Fresko auf ockergelbem Grund das die Turmuhr sowie eine separate Sonnenuhr umrahmt Das Zifferblatt der Turmuhr ist hellblau Zeiger und Ziffern sind vergoldet Der Turm des 1892 1898 von Gustav Gull erbauten Schweizerischen Landesmuseums in Zurich ist eine Kopie des Badener Stadtturms aber etwas weniger detailreich gestaltet 2006 veroffentlichte die Schweizerische Post im Rahmen der nationalen Briefmarkenausstellung eine Sonderbriefmarke mit dem Stadtturm als Motiv Literatur BearbeitenPeter Hoegger Die Kunstdenkmaler des Kantons Aargau Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Band VI Bezirk Baden I Birkhauser Verlag Basel 1976 ISBN 3 7643 0782 X S 74 79 Siehe auch BearbeitenListe der Kulturguter in BadenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Stadtturm Baden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stadtturm Baden im Denkmalschutzinventar des Kantons Aargau47 47316 8 30791 Koordinaten 47 28 23 4 N 8 18 28 5 O CH1903 665531 258406 Normdaten Geografikum GND 1051768446 lobid OGND AKS VIAF 308735164 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtturm Baden amp oldid 233574912