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Die Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt ist die romisch katholische Pfarrkirche in Baden in der Schweiz Sie gehort zur Katholischen Kirchgemeinde Baden Ennetbaden Pastoralraum Aargauer Limmattal im Bistum Basel Stadtpfarrkirche Maria HimmelfahrtDie Kirche befindet sich im Zentrum der Altstadt am Rande einer Gelandeterrasse die zur Limmat hin abfallt In ihrer heutigen Form basiert sie auf den im 15 Jahrhundert errichteten gotischen Kirchenbau die Geschichte der Pfarrei reicht jedoch bis ins fruhe Mittelalter zuruck Am sudlichen Abhang der Terrasse steht die Sebastianskapelle die fruher als Beinhaus diente Ein Teil des umgebenden Gelandes wurde bis 1820 als Friedhof genutzt 1 Die Stadtpfarrkirche ist ein Kulturgut nationalen Ranges 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur und Einrichtung 2 1 Der Kirchenbau 2 2 Der Turm und die Glocken 2 3 Das Kircheninnere 2 4 Orgel 2 5 Kirchenschatzmuseum 2 6 Sebastianskapelle 3 Literatur 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Die Kirche von vorne gesehenDer erste Vorgangerbau der heutigen Kirche entstand in der zweiten Halfte des 9 Jahrhunderts 3 Er stammt aus karolingischer Zeit und wurde bei Ausgrabungen 1967 68 untersucht Die Kirche war im Rechteck mit Massen von 26 4 auf 11 2 Metern angelegt Im 12 Jahrhundert entstand an derselben Stelle eine romanische Kirche deren Sudwand um ungefahr einen Meter versetzt war und die an der Ostseite durch eine halbkreisformige Apsis abgeschlossen war Bereits im 14 Jahrhundert ist Maria als Patronin der Kirche nachweisbar Seit 1650 als Papst Innozenz X der Kirche die Gebeine des Katakombenheiligen Damian schenkte ist dieser der zweite Kirchenpatron 4 Urkundlich wird die Existenz einer Pfarrei in Baden erstmals im Jahr 1241 nachweisbar mehr als 50 Jahre vor der formellen Stadtgrundung Herzog Friedrich von Habsburg ubertrug die Kirche 1406 dem Kloster Wettingen als Entschadigung fur die beim Guglerkrieg von 1375 und beim Sempacherkrieg von 1386 erlittenen Verluste Die Folge waren haufige Streitigkeiten zwischen der Stadt und dem neuen Kollator insbesondere bei Priestervakanzen versuchte die Stadt ihren Einfluss auszudehnen 5 Vom 19 Mai bis zum 8 Juni 1526 fand in der Stadtpfarrkirche die Badener Disputation zwischen Johannes Eck und Johannes Oekolampad statt Es handelte sich um die erste Disputation der zwinglianischen Reformation ausserhalb von Zurich Vier der Dreizehn Alten Orte entschieden sich fur den neuen Glauben was das Ende der konfessionellen Einheit der Eidgenossenschaft bedeutete Die Stadt blieb katholisch vor allem weil sie ihren Status als Tagsatzungs und Kurort nicht gefahrden wollte 6 1624 grundete die Stadt ein der Kirche angeschlossenes Chorherrenstift Nach der Aufhebung des Klosters Wettingen im Jahr 1841 siehe Aargauer Klosterstreit fiel das Kirchenvermogen zunachst an den Kanton Aargau vier Jahre spater an die Stadt Wahrend des Kulturkampfs wurde das Chorherrenstift 1875 aufgehoben 7 1967 68 wurde eine umfassende Renovierung vorgenommen Im Jahr 2021 wird von Mai bis voraussichtlich November eine umfassende Sanierung durchgefuhrt Dabei geht es um Ausbesserungen Beseitigung von Fehlerstellen und die Reinigung der Aussenhulle grundliche Reinigung Ausbesserungen und Auffrischungen im Innern Brandschutzmassnahmen und die komplette Sanierung der Elektroinstallationen Architektur und Einrichtung BearbeitenDer Kirchenbau Bearbeiten nbsp Grabplatte an der sudlichen AussenmauerDie heutige Pfarrkirche wurde als dreischiffige gotische Kirche in den Jahren 1457 1460 erbaut unter der Leitung der Werkmeister Hans Murer und Cunrat Zobrist Die fruhere Mauritiuskapelle verlor ihre eigenstandige Funktion als Sakralraum und wurde zur Sakristei umgebaut Der Bau des Kirchturms verzogerte sich um mehrere Jahrzehnte und konnte erst 1489 1493 durch Martin Grulich ausgefuhrt werden 8 Das Mittelschiff behielt die Breite der bisherigen Kirche und wurde um die beiden Seitenschiffe erweitert Die Westseite verlangerte man um viereinhalb Meter Der Chor und die untersten drei Geschosse des Turmes sind alter und gehen auf das 14 Jahrhundert zuruck Eine Gesamtrenovation erfolgte im Jahr 1884 eine umfassende Innenrenovation 1967 68 9 An der Aussenmauer der Westfassade wurde 1937 ein vom Zurcher Kunstler Paul Bodmer entworfenes Mosaik angebracht das die Himmelfahrt Mariens zeigt Ein Relief des heiligen Christophorus des Badener Kunstlers Walter Squarise schmuckt das Chorhaupt und 1951 folgte vom selben Kunstler der lehrende Jesus auf dem nordlichen Seitenschiff Seit den 1930er Jahren finden sich an der Aussenmauer des sudlichen Seitenschiffs Grabplatten aus dem ehemaligen Beinhaus Der Turm und die Glocken Bearbeiten Der Turm der Stadtkirche ist 52 Meter hoch womit er nach dem rund vier Meter hoheren Stadtturm das zweithochste Gebaude der Altstadt ist Abgeschlossen wird er von einem spitzen Turmhelm der mit farbigen Ziegeln gedeckt ist Er wurde in der letzten Bauphase der Kirche 1490 errichtet Im Turm hangen sechs Glocken die im Jahr 1926 von der Firma H Ruetschi in Aarau gegossen wurden 10 Glocke Name Gewicht Schlagton1 St Damianus 5234 kg as 2 St Maria 3562 kg b 3 St Josef 2161 kg des 4 St Katharina 1104 kg f 5 St Aloisius 0 631 kg as 6 St Cordula 0 448 kg b nbsp Innenansicht der Stadtpfarrkirche nbsp OrgelDas Kircheninnere Bearbeiten Das Innere der Kirche ist im Laufe der Zeit einige Male verandert worden Zwischen 1612 und 1617 wurden barocke Hochaltarblatter und Passionsbilder und zwischen 1696 und 1698 Stuckaturen und Prophetenbilder erganzt Zu Beginn des 19 Jahrhunderts erfolgte eine klassizistische Umgestaltung der Stuckdecke von Altaren und Kanzel Heute ist der Innenraum der Kirche aufgrund der klar verglasten Fenster der Seitenschiffe und der weissen Wande hell Die Decke der Seitenschiffe ist im Vergleich zum Mittelschiff niedrig Letzteres wird von achteckigen Pfeilern getragen Auf der Westseite des Mittelschiffs findet sich eine Empore mit der Orgel Orgel Bearbeiten Die Orgel auf der Empore wurde 1968 vom Orgelbauunternehmen Metzler aus Dietikon gebaut Sie verfugt uber 41 Register auf drei Manualwerken und Pedal 11 Kirchenschatzmuseum Bearbeiten Das Kirchenschatzmuseum der romisch katholischen Pfarrei Baden beherbergt einen der bedeutendsten Kirchenschatze des Kantons Aargau In ihm werden liturgische Gerate Paramente vollstandige Ornate und liturgische Textilien sowie Zeugnisse des Gold und Silberschmiedehandwerks vom spaten Mittelalter bis in die Neuzeit aufbewahrt und gezeigt 12 Es befindet sich in zwei Raumen uber der Sakristei der katholischen Stadtkirche im Zentrum der Stadt Baden und kann nur auf Voranmeldung besucht werden 13 Sebastianskapelle Bearbeiten nbsp Sebastianskapelle nbsp Ansicht vom Schartenfels1481 liess die Stadt am Terrassenabhang unmittelbar sudlich der Kirche ein teilweise unterirdisches Beinhaus errichten Daruber entstand im ersten Jahrzehnt des 16 Jahrhunderts eine Kapelle Den 1509 abgeschlossenen Bau finanziert hatte Stadtschreiber Ulrich Dosch ausfuhrender Werkmeister war Hans Murer Die Kapellenweihe nahm Balthasar Brennwald vor Weihbischof des Bistums Konstanz 14 Beim Gebaude handelt es sich um eine schlichte gotische Kapelle mit Satteldach und Dachreiter Die massive Wand des Beinhauses weist talseitig einen Wehrgang auf der Teil der fruheren Stadtbefestigung war 15 Literatur BearbeitenPeter Hoegger Die Kunstdenkmaler des Kantons Aargau Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Band VI Bezirk Baden I Birkhauser Verlag Basel 1976 ISBN 3 7643 0782 X S 92 122 Carmela Kuonen Ackermann Die Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt und die Sebastianskapelle in Baden Schweizerischer Kunstfuhrer Nr 703 Serie 71 Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern 2002 ISBN 3 85782 703 3 Otto Mittler Geschichte der Stadt Baden Band I Von der fruhesten Zeit bis um 1650 Sauerlander Aarau 1962 Siehe auch BearbeitenListe der Kulturguter in BadenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt Baden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Romisch katholische Pfarrei Baden Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt im Denkmalschutzinventar des Kantons Aargau Sebastianskapelle im Denkmalschutzinventar des Kantons AargauEinzelnachweise Bearbeiten Hoegger S 104 https heritage toolforge org api api php action search amp format html amp srcountry ch amp srid 48 Ackermann S 5 Ackermann S 6 Hoegger S 92 Mittler S 295 310 Hoegger S 92 93 Hoegger S 97 Hoegger S 101 102 Radio SRF Musikwelle Baden Stadtkirche Maria Himmelfahrt Orgelverzeichnis Schweiz und Liechtenstein Kath Stadtkirche Maria Himmelfahrt Baden AG Ackermann S 26 27 Kirchenschatz Museum Hoegger S 150 Hoegger S 152 153Kloster im Kanton Aargau Existierende Kloster Fahr HermetschwilEhemalige Kloster Aarau Chorherrenstift Baden Chorherrenstift Rheinfelden Kapuzinerkloster Baden Klosterli Baden Bremgarten Gnadenthal Klingnau Propstei Klingnau Konigsfelden Laufenburg Muri Olsberg Kapuzinerkloster Rheinfelden Wettingen Wislikofen Zofingen 47 47258 8 30879 Koordinaten 47 28 21 3 N 8 18 31 6 O CH1903 665598 258342 Normdaten Geografikum GND 4690977 1 lobid OGND AKS LCCN no2011078840 VIAF 171022684 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt Baden amp oldid 230684123