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Das Kloster Hermetschwil ist eine dem Hl Martin geweihte Benediktinerinnen Abtei in der ehemaligen Gemeinde Hermetschwil Staffeln im Kanton Aargau die heute zu Bremgarten gehort Es befindet sich auf einer Anhohe im Ortsteil Hermetschwil uber dem westlichen Ufer der Reuss Das Kloster wurde am Ende des 12 Jahrhunderts gegrundet 1876 aufgehoben und 1985 wieder errichtet Die Abtei gehort der Schweizerischen Benediktinerinnenfoderation an Kloster Hermetschwil Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebaude 3 Literatur 4 Siehe auch 5 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Das Kloster hoch uber der ReussDas Kloster Muri erhielt 1083 im Zuge der Hirsauer Reform zusatzlich einen Frauenkonvent und wandelte sich somit zu einem Doppelkloster Gegen Ende des 12 Jahrhunderts zogen die Nonnen nach Hermetschwil Das neue Kloster erhielt von Muri Grundbesitz und diverse Herrschaftsrechte im Reusstal Die Verwaltung ging um 1300 an die Meisterin uber Die geistliche und weltliche Leitung verblieb beim Abt von Muri der das Frauenkloster Hermetschwil auch nach aussen vertrat Die Nonnen stammten vorwiegend aus den Reihen des Landadels oder aus Burgerfamilien der Stadte im Mittelland Es gab keine Klausur und die Nonnen verfugten uber Pfrunden und Privatvermogen Als von 1529 bis 1531 in den Freien Amtern kurzfristig die Reformation Einzug hielt gab es zahlreiche Austritte und die Bedeutung der Abtei ging stark zuruck Die Einfuhrung strengerer Regeln brachte eine Wende Das spate 16 und vor allem das 17 Jahrhundert waren die Blutezeit des Klosters die Anlage wurde damals in drei Etappen erweitert Als bedeutendste Abtissin dieser Epoche gilt Maria Anna Brunner 1712 flohen die Nonnen wahrend des Zweiten Villmergerkriegs vorubergehend nach Luzern Unter der Helvetischen Republik musste das Kloster auf den Bezug der Gefalle und die Ausubung der niederen Gerichtsbarkeit verzichten Als Reaktion auf bewaffnete Aufstande nach der Verhaftung des Bunzer Komitees hob der Grosse Rat das Kloster am 13 Januar 1841 auf Im Zuge des Aargauer Klosterstreits machte er diesen Schritt zwei Jahre spater nach einem Beschluss der Tagsatzung wieder ruckgangig Wahrend des Kulturkampfs wurde das Kloster im Jahr 1876 erneut aufgehoben und in ein Kinderheim umgewandelt ein Jahr spater das Klostergut versteigert 1878 kauften die Nonnen einen Teil der Anlage zuruck Da die Aufnahme neuer Novizinnen verboten war erfolgte im Jahr 1892 die Verlegung des Konvents ins Kloster Habsthal in Wurttemberg und die Zuruckstufung der Abtei Hermetschwil zum Priorat Seit 1985 leitet wieder eine Abtissin das Kloster seit 1986 sind die Abteien Hermetschwil und Habsthal rechtlich getrennt Im Jahr 2003 lebten 15 Nonnen im Kloster die hauptsachlich mit sozialen Aufgaben beschaftigt sind Heute leben noch ein paar Nonnen im Kloster und sorgen fur dessen Weiterbestand Gebaude Bearbeiten nbsp KlosterkircheEine trapezformige Ringmauer umschliesst die aus mehreren Gebauden zusammengesetzte Klosteranlage An ihrer Nordseite zur steil abfallenden Talsenke hin wird sie durch die lang gestreckte Klosterkirche begrenzt Zusammen mit dem angrenzenden Konventgebaude bildet sie die Ostflanke Auf der gegenuberliegenden Seite des verwinkelten Klosterhofes befinden sich die ehemalige Klosterscheune und die ehemalige Backerei Weitere Gebaude innerhalb des Klosterhofes sind das Pachterhaus das ehemalige Gastehaus der Archivturm und der Zehntenspeicher Von den ubrigen Gebauden etwas abgesetzt befinden sich in der Sudostecke der Anlage die Einsiedlerkapelle und zwei Okonomiegebaude Die mit dem Nordtrakt des Kreuzgangs verbundene Klosterkirche ist in einem schmucklosen spatgotischen Stil gehalten Sie wurde 1603 1605 erbaut und ersetzte den seit dem Mittelalter bestehenden Vorgangerbau An das 21 Meter lange und acht Meter breite Schiff schliesst sich ein 12 Meter langer und 6 5 Meter breiter Chor an die beide unter einem gemeinsamen Satteldach vereinigt sind Auf dem Chorfirst befindet sich ein sechseckiger Dachreiter mit Zwiebelhaube Das Konventgebaude stammt von 1624 1625 Es bildet ein schlichtes dreistockiges Gebaudegeviert mit Sparrendach das einen kreuzformig unterteilten Innenhof umschliesst Die oberen Stockwerke weisen eine Fachwerkgliederung auf An den Westtrakt wurde 1673 der Archivturm angebaut der von einem polygonalen Helm uberdacht wird Die verschiedenen Wirtschaftsbauten entstanden uber einen Zeitraum von eineinhalb Jahrhunderten 1569 Zehntenspeicher 1581 Backerei 1713 1714 nach einem Brand wieder aufgebaut Klosterscheune 1691 1692 und Pachterhaus 1727 im selben Jahr auch die Einsiedlerkapelle Literatur BearbeitenPeter Felder Die Kunstdenkmaler des Kantons Aargau Hrsg Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Band IV Bezirk Bremgarten Birkhauser Verlag Basel 1967 ISBN 3 906131 07 6 S 225 263 Siehe auch BearbeitenListe der Kulturguter in BremgartenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Hermetschwil Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website des Klosters Hermetschwil Anne Marie Dubler Hermetschwil In Historisches Lexikon der Schweiz Konventgebaude im Denkmalschutzinventar des Kantons Aargau Pfarr und Klosterkirche im Denkmalschutzinventar des Kantons AargauKloster im Kanton Aargau Existierende Kloster Fahr HermetschwilEhemalige Kloster Aarau Chorherrenstift Baden Chorherrenstift Rheinfelden Kapuzinerkloster Baden Klosterli Baden Bremgarten Gnadenthal Klingnau Propstei Klingnau Konigsfelden Laufenburg Muri Olsberg Kapuzinerkloster Rheinfelden Wettingen Wislikofen Zofingen 47 33426 8 34614 Koordinaten 47 20 3 3 N 8 20 46 1 O CH1903 668591 242996 Normdaten Korperschaft GND 4684683 9 lobid OGND AKS LCCN n84067344 VIAF 140024891 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Hermetschwil amp oldid 228484434