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Das Schloss Hallwyl halˈviːl ist eines der bedeutendsten Wasserschlosser der Schweiz und befindet sich auf zwei Inseln im Aabach nahe dem nordlichen Ende des Hallwilersees auf dem Gebiet der Gemeinde Seengen Seit 1925 ist es offentlich zuganglich und seit 1994 im Besitz des Kantons Aargau und ist Teil des Museums Aargau Schloss HallwylSchloss Hallwyl hinterer TeilSchloss Hallwyl hinterer TeilStaat SchweizOrt SeengenEntstehungszeit 1265Burgentyp WasserburgErhaltungszustand erhaltenGeographische Lage 47 19 N 8 12 O 47 323194444444 8 1941666666667 450 Koordinaten 47 19 23 5 N 8 11 39 O CH1903 657117 241644Hohenlage 450 m u M Schloss Hallwyl Kanton Aargau Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebaude 3 Besichtigung 4 Dohlenkolonie 5 Literatur 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm spaten 12 Jahrhundert liessen die Herren von Hallwyl am Aabach 700 Meter nordlich des Hallwilersees einen Wohnturm errichten der auf drei Seiten von einem Trockengraben umgeben war Um 1265 wurde ostlich des Wohnturms direkt am Bachufer ein Palas mit Vorratsraumen im Erdgeschoss und Wohnraumen im ersten und zweiten Obergeschoss errichtet In der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts liess Johans I von Hallwyl 1305 1348 die bescheidene Turmburg zur zweiteiligen befestigten Wasserburg ausbauen indem im Sumpfland eine Insel aufgeschuttet wurde die auf drei Seiten von einer Ringmauer und allseitig von einem Wassergraben umgeben war Aus dieser Zeit stammt ein Rundturm der heute noch erhalten ist 1380 zerstorte ein Brand einen Teil des Palas der danach wieder aufgebaut wurde Bei der Eroberung des Aargaus durch die Eidgenossen im Jahr 1415 steckten Berner Truppen die Burg in Brand Nur der Wohnturm und einige Raume im Palas der hinteren Burg blieben verschont Im Anschluss daran wurde die Burg aber wieder auf und ausgebaut so erweiterte man 1420 25 den Palas auf der hinteren Insel nach Suden Dietrich von Hallwyl 1462 1509 liess um 1500 an den Ostecken der Hinteren Insel Geschutzturme mit dicken Mauern Schiessnischen und scharten errichten Um 1520 erfolgten weitere umfangreiche Umbauten bei denen weitere Gebaude dazukamen Burkhard III von Hallwyl 1535 1598 liess zwischen 1578 und 1590 die Burg zu einem reprasentativen Schloss ausbauen Es entstanden Treppenturme Fassaden wurden neu aufgebaut und der Festsaal im Hinteren Schloss erhielt seine heutige Form Die ehemals wehrhafte Burg hatte nun die Gestalt eines reprasentativen spatgotischen Wohnschlosses Die Schlossmuhle die seit dem 14 Jahrhundert bestand wurde 1637 auf einer dritten Insel im Aabach errichtet Um 1800 musste der Bergfried bis auf das unterste Stockwerk wegen Baufalligkeit abgetragen werden Hans Theodor von Hallwyl 1835 1909 liess zwischen 1871 und 1873 einige Gebaude im Stil der Neugotik umgestalten Die Grunderkrise trieb den Bauherrn aber 1874 in den Konkurs Sein Bruder Walther 1839 1921 kaufte ihm das Schloss ab damit es weiterhin in Familienbesitz blieb Da er jedoch in Stockholm lebte blieb das Schloss drei Jahrzehnte lang ungenutzt Walthers Ehefrau Wilhelmina von Hallwyl 1844 1930 gab 1910 eine umfassende Instandstellung in Auftrag In den folgenden sechs Jahren nahm der Archaologe Nils Lithberg umfangreiche Untersuchungen vor wahrend der Architekt Anders Roland das Schloss in den mittelalterlichen Zustand zuruckversetzte und dabei die neugotischen Umbauten ruckgangig machte Nach dem Tode ihres Ehemannes rief Wilhelmina von Hallwyl 1925 die Hallwil Stiftung ins Leben und machte das Schloss der Offentlichkeit zuganglich 1994 ging das Schloss als Schenkung an den Kanton Aargau uber der zwischen 1997 und 2004 eine dringend notwendige Gesamtsanierung durchfuhrte nbsp Eingang zur Anlage nbsp Wohnhaus der Vorderen Insel nbsp Wohnhaus und Innenhof nbsp Palas mit Verliesturm hinten die Schlossmuhle nbsp Palas mit TreppenturmGebaude BearbeitenDas Wasserschloss steht auf zwei Inseln die von einem kunstlich geschaffenen und zwei naturlichen Armen des Aabachs umflossen werden Die Wassergraben sind gemauert Der altere Teil der Anlage liegt auf der westlichen Insel der so genannten Hinteren Insel Vom Bergfried der aus unbehauenen Findlingen besteht ist nur das unterste Stockwerk erhalten geblieben Der Palas wird von drei Turmen flankiert Der Treppenturm steht zwischen Bergfried und Palas der Archivturm und der Verliesturm stehen am Wassergraben zwischen den beiden Inseln Die Hintere Insel ist nur uber eine Brucke von der Vorderen Insel aus erreichbar dem jungeren Teil der Anlage Um einen grossen Innenhof gruppieren sich vier Gebaude An der Nordseite steht der ehemalige Stall in dem heute ein Cafe untergebracht ist Anschliessend an Efeuturm an der Nordostecke folgt auf der Ostseite das ehemalige Kornhaus Es entstand 1520 21 als Ersatz fur das abgebrannte Sesshaus und beinhaltet heute die Kasse den Shop und eine Ausstellung Das Wohnhaus an der Sudostecke mit angebautem Treppenturm bildet den reprasentativsten Teil des Schlosses nbsp Winter 1905 vor der Restaurierung Modell von Ingenieur F Becker erstellt im Auftrag von Frau Grafin Wilhelmina von Hallwyl nbsp Sommer 1916 nach der Restaurierung nbsp Schlossanlage 2014Besichtigung BearbeitenFur Besucher geoffnet ist das Schloss jeweils Dienstag bis Sonntag und an allgemeinen Feiertagen vom 1 April bis 31 Oktober Das Museum zeigt in elf Themenbereichen die Geschichte der Herren von Hallwyl und die Lebensweise der Schlossherren und der lokalen Bevolkerung in vergangenen Jahrhunderten Das Schloss liegt an der Hauptstrasse zwischen Seengen und Boniswil An dieser befindet sich die Haltestelle Schloss Hallwyl des Regionalbus Lenzburg Die Busse der Linie 395 verkehren nach Lenzburg und Teufenthal Die Haltestelle Boniswil der Seetalbahn zwischen Luzern bis Lenzburg ist 15 Gehminuten entfernt Je nach Jahreszeit bietet sich die Moglichkeit einer Schiffsrundfahrt auf dem Hallwilersee mit Kursen der Schifffahrtsgesellschaft Hallwilersee deren Anlegestelle Seengen in 10 Gehminuten erreichbar ist Dohlenkolonie BearbeitenNach Angaben der Schweizerischen Vogelwarte Sempach lebt im Schloss Hallwyl die grosste Dohlen Kolonie der Schweiz Im Jahr 2015 zahlte sie uber 80 Brutpaare Im Sommer 2006 hatte sich der Bestand nach einem Anschlag mit vergifteten Kornern um zwei Drittel reduziert die Tat konnte nie aufgeklart werden Seither konnte sich der Bestand wieder erholen 1 Literatur BearbeitenAugust Bickel Die Herren von Hallwyl im Mittelalter Beitrag zur schwabisch schweizerischen Adelsgeschichte Sauerlander Aarau 1978 ISBN 3794117735 Ric Berger Piero Bianconi Castelli svizzeri 2 Band Neuchatel 1996 Castor Huser Carlo Tognola Schloss Hallwyl Bauliche Sanierung und Restaurierung 1998 2004 Hier Jetzt Verlag fur Kultur und Geschichte Baden 2005 ISBN 3 906419 99 1 Stephan M Leuthard Heinrich Gabriel Schlosser und Burgen des Aargaus Editions Ovaphil Lausanne 1976 Siehe auch BearbeitenListe der Kulturguter in SeengenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Hallwyl Sammlung von Bildern Schloss Hallwyl Burgenwelt Burg Hallwyl Werner Meyer Hallwyl In Historisches Lexikon der Schweiz Schloss Hallwyl im Denkmalschutzinventar des Kantons AargauEinzelnachweise Bearbeiten Fritz Thut Acht Jahre nach Vergiftung wieder grosste Dohlen Kolonie der Schweiz Aargauer Zeitung 27 Januar 2015 abgerufen am 10 Juli 2021 Burgen und Schlosser im Kanton Aargau Aarau Aarburg Altenburg Alt Wartburg Auenstein Baldingen Bellikon Bernau Besserstein Biberstein Bobikon Burgruine Bottenstein Bottstein Bremgarten Brestenberg Brunegg Freudenau Habsburg Hallwyl Hasenburg Hilfikon Horben Horen Iberg Kasteln Kindhausen Klingnau Konigstein Landvogteischloss Laufenburg Lenzburg Liebegg Mandach Rued Schafisheim Schenkenberg Scherenberg Schoftland Schwarzer Turm Schwarzwasserstelz Stein Baden Stein Rheinfelden Tegerfelden Trostburg Urgiz Waldhausen Wessenberg Wildenstein Wildegg Normdaten Geografikum GND 4668983 7 lobid OGND AKS VIAF 241222582 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Hallwyl amp oldid 233333817