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Schenkenberg ist die Ruine einer Hohenburg oberhalb von Thalheim im Schweizer Kanton Aargau Sie wurde im 13 Jahrhundert im Auftrag der Habsburger errichtet war wahrend 260 Jahren Verwaltungssitz der Landvogtei Schenkenberg der Stadt Bern und verfiel im 18 Jahrhundert zu einer Ruine Burgruine SchenkenbergRuine SchenkenbergRuine SchenkenbergStaat SchweizOrt ThalheimEntstehungszeit 1243Burgentyp HohenburgErhaltungszustand RuineStandische Stellung MinisterialeGeographische Lage 47 27 N 8 6 O 47 441988888889 8 1007388888889 631 Koordinaten 47 26 31 2 N 8 6 2 7 O CH1903 649943 254788Hohenlage 631 m u M Burgruine Schenkenberg Kanton Aargau Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Anlage 4 Literatur 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage Bearbeiten nbsp Ruine Schenkenberg oberhalb von ThalheimDie Burg befindet sich auf dem gleichnamigen 631 Meter hohen Berg im Faltenjura rund 200 Meter uber dem funf Kilometer langen Schenkenbergertal Geschichte Bearbeiten nbsp Ruine Schenkenberg im Hintergrund am linken Bildrand auf einem Kupferstich des Schlosses Kasteln von Johann Ludwig Nothiger ca 1741Erbaut wurde die Burg wahrscheinlich zu Beginn des 13 Jahrhunderts im Auftrag der Habsburger die damit ihre Kerngebiete um ihren Stammsitz und die Stadt Brugg absichern wollten Die erste urkundliche Erwahnung der Burg erfolgte im Jahr 1243 als ein H de Schenkenberc zusammen mit den Grafen Rudolf und Hartmann von Habsburg genannt wird Schlossherren waren damals die Schenken von Schenkenberg Dienstherren der Habsburger 1282 war Albrecht von Lowenstein Schenkenberg altester Sohn Rudolfs I von Habsburg Herr auf der Burg gt Wappentafel von Meinrad Keller Der Besitz der Burg wechselte in der Folge zwischen mehreren Dienstherren der Habsburger Hinweis Die Wappentafel von Meinrad Keller weist Albrecht von Lowenstein Schenkenberg als ersten Besitzer der Burg aus das Wappen zeigt einen aufsteigenden Adler uber einem Dreiberg Nach der verlorenen Schlacht bei Sempach waren die Habsburger in Geldnote geraten und mussten die Burg verpfanden 1415 fielen die Habsburger bei Konig Sigismund in Ungnade woraufhin die Eidgenossen den Aargau eroberten Das Gebiet links der Aare darunter auch das Schenkenbergertal blieb jedoch vorerst unangetastet 1417 stellte Konig Sigismund die Burg unter seinen direkten Schutz Die damalige Schlossbesitzerin Margaretha von Fridingen verkaufte 1431 das Schloss und die damit verbundenen Rechte an Freiherr Thuring von Aarburg Die Herrschaft Schenkenberg erstreckte sich uber einen Grossteil des heutigen Bezirks Brugg 1451 geriet Thuring in finanzielle Probleme und verkaufte die Herrschaft an seinen Schwiegersohn Hans von Baldegg und dessen Bruder Markwart Die Baldegger die 1386 auf Seiten der Habsburger gekampft hatten verbundeten sich demonstrativ mit Osterreich und zogen damit den Zorn der Eidgenossen auf sich Immer haufiger kam es zu Streitigkeiten mit den Burgern der Stadt Brugg die Berner Untertanen waren 1460 hatte Bern schliesslich genug von den standigen Provokationen besetzte die Herrschaft und verjagte die Baldegger Die bei den Kampfhandlungen beschadigte Burg wurde umgehend wieder instand gesetzt Die Herrschaft Schenkenberg wurde eine Landvogtei im Berner Aargau und die Burg Sitz des bernischen Landvogts Mehrmals versuchten die Baldegger ihren Besitz auf diplomatischem und juristischem Weg zuruckzugewinnen beispielsweise im Schwabenkrieg von 1499 aber stets erfolglos Hans von Baldegg der letzte seiner Linie starb um 1510 an der Pest Die Burg Schenkenberg lag in der nordostlichen Ecke des Berner Herrschaftsbereichs unweit der Grenze zu Vorderosterreich Aufgrund dieser strategisch wichtigen Lage befestigte Bern die Burg stark sparte allerdings beim Unterhalt Im fruhen 18 Jahrhundert war die Burg derart baufallig geworden dass der Landvogt und seine Familie um ihr Leben furchten mussten weil regelmassig Mauerteile abbrockelten Schliesslich beschloss der Rat der Stadt Bern die Burg aufzugeben und der Landvogt zog 1720 ins nahe gelegene Schloss Wildenstein bei Veltheim 1 Die Burg verfiel immer mehr und wurde eine Zeitlang von den Bauern der Umgebung als Steinbruch genutzt 1798 gelangte sie in den Besitz des neu geschaffenen Kantons Aargau dem Rechtsnachfolger der Stadt Bern 1837 wurde die Burg von einem dubiosen Herrn von Schenkenberg gekauft der allerdings kurz darauf spurlos verschwand Die Burg blieb mehrere Jahrzehnte praktisch herrenlos Als ein Sturm 1917 die Ostwand zum Einsturz brachte kam Bewegung in die Angelegenheit Da man sie in der Folge als herrenloses Vermogen deklarierte kam es im Mai 1918 zur Versteigerung Dabei wurde sie fur den symbolischen Betrag von 50 Franken an die Aargauische Vereinigung fur Heimatschutz versteigert 2 die in der Folge mehrmals umfangreiche Sicherungs und Konservierungsarbeiten durchfuhrte Heute steht die Ruine unter Denkmalschutz und ist als Baudenkmal von nationaler Bedeutung eingestuft Anlage BearbeitenDie Anlage entstand in mehreren Etappen Zu dieser Erkenntnis gelangte man vor allem wahrend der Sanierung im Jahr 2003 bei der auch eine archaologische Bauuntersuchung gemacht wurde Auf Ausgrabungen wurde allerdings verzichtet Aus diesem Grund handelt es sich bei den Jahresangaben um Schatzungen Viele Zeitangaben bleiben vage weil sie nicht bestatigt werden konnen Auch kann nur die Abfolge einzelner Bauetappen an einem Bauwerk klar bestimmt werden in der Regel aber nicht die zeitliche Einordnung der verschiedenen Gebaude zueinander Es wird angenommen dass zuerst der Hauptturm vermutlich ein Bergfried danach die Kernburg und zuletzt die Unterburg erbaut wurde Auf dem hochsten Punkt liegt der Hauptturm Er wird von der sogenannte Kernburg umgeben der Turm bildet deren nordostliche Ecke Westlich der Kernburg befinden sich die Unterburg mit den Okonomiegebauden sowie die Toranlage Sudwestlich der Unterburg und sudlich der Kernburg befindet sich der Burggarten mit dem Geissturm in dessen sudostlichen Ecke dieser bildet die tiefstgelegene Stelle der Burg Der westliche Abschluss der Burg ist der Pulverturm Westlich neben dem Hauptturm befindet sich die Schildmauer mit einem Halb Rundturm als Abschluss An deren Sudseite der Schildmauer war der Palas angebaut wobei dieser nicht bis zum Rundturm reichte sondern dazwischen noch ein Treppenturm an die Schildmauer angebaut war Ein Streichwehr schutzte die ostliche Seite des Palas Die Unterburg war mit der Kernburg uber eine Treppe verbunden die sudlich des westlichen Gratsporns hinauf fuhrte Ostlich des Hauptturms getrennt durch einen Halsgraben befindet sich ein Vorwerk Als altester Teil der Burg gilt der Hauptturm da alle anstossenden Gebaudeteile nachtraglich entstanden sind Der Turm wurde zweimal erhoht und zusatzlich zweimal im oberen Abschluss abgeandert indem man einen Zinnenabschluss und spater eine Artillerieplattform einbaute Einzelne Balken aus der zweiten Aufhohung konnten mit einem Falldatum zwischen 1226 und 1233 datiert werden Damit kann allerdings nicht die Erhohung datiert werden da durchaus alte Balken verwendet worden sein konnten Dadurch wird jedoch die erste schriftliche Uberlieferung von 1243 bestatigt Sollten hier frische Balken eingesetzt worden sein was wegen der fehlenden Grabungsergebnisse nicht bestatigt werden kann musste die Erbauung schon im 12 Jahrhundert erfolgt sein Der Geissturm wurde erst um 1500 erbaut und nachtraglich einmal erhoht Bei der Aufhohung der ostlichen Umfassungsmauer 1622 23 erhielt er im obersten Stockwerk einen Hocheingang auf den Wehrgang dieser Mauer Literatur BearbeitenGeorg Boner Die Burgruine Schenkenberg Aus der Geschichte der Burg In Brugger Neujahrsblatter 89 1979 G Grossen Bericht uber die Sicherung der Ruine Schenkenberg durch den aargauischen Heimatschutz im Herbst 1931 In Argovia Jahresschrift der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau Band 45 1933 Johann Rudolf von Luternau Nothwendiger und unvorgreifflicher Bericht uber die waltende Frag Ob Dem Hohen Stand nutzlicher und vortraglicher seye das Baufallige Schloss auf Schenckenberg wieder aufzubauen Oder aber das Schloss Wildenstein an sich zu ziehen 1720 Walter Merz Die mittelalterlichen Wehranlagen und Wehrbauten des Kantons Aargau Band 2 Aarau 1906 Walther Merz Ruine Schenkenberg im Aargau In Basler Zeitschrift fur Geschichte und Altertumskunde Bd 3 1904 S 242 283 Digitalisat Christoph Reding Die Burgruine Schenkenberg bei Thalheim In Argovia 2005 Jahresschrift der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau Band 117 Baden 2005 ISBN 3 03919 013 X Christoph Reding Die Burgruine Schenkenberg bei Thalheim In Mittelalter Zeitschrift des Schweizerischen Burgenvereins 4 9 2004 PDF Siehe auch BearbeitenListe der Kulturguter in Thalheim AGWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Burgruine Schenkenberg Aargau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Felix Muller Schenkenberg In Historisches Lexikon der Schweiz Burgenwelt Burg Schenkenberg Burgruine Schenkenberg Aargau im Denkmalschutzinventar des Kantons AargauEinzelnachweise Bearbeiten Bericht uber den Zustand des Schlosses Schenkenberg Erwerb von Schloss und Herrschaft Wildenstein 1720 in Burgerbibliothek Bern Signatur Mb 85 im Onlinekatalog Aargauische Vereinigung fur Heimatschutz Vereinbarung mit Staat Aargau betreffend Erhaltung der Ruine Schenkenberg bei Thalheim vom 27 Jan 1919 Staatsarchiv Aargau Signatur R05 33 2 34 im OnlinekatalogBurgen und Schlosser im Kanton Aargau Aarau Aarburg Altenburg Alt Wartburg Auenstein Baldingen Bellikon Bernau Besserstein Biberstein Bobikon Burgruine Bottenstein Bottstein Bremgarten Brestenberg Brunegg Freudenau Habsburg Hallwyl Hasenburg Hilfikon Horben Horen Iberg Kasteln Kindhausen Klingnau Konigstein Landvogteischloss Laufenburg Lenzburg Liebegg Mandach Rued Schafisheim Schenkenberg Scherenberg Schoftland Schwarzer Turm Schwarzwasserstelz Stein Baden Stein Rheinfelden Tegerfelden Trostburg Urgiz Waldhausen Wessenberg Wildenstein Wildegg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burgruine Schenkenberg 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