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Die Burg Bottenstein ist die Ruine einer Spornburg am westlichen Rand des Uerkentals in der Schweiz Sie liegt mehrheitlich auf dem Gebiet der Stadt Zofingen im Kanton Aargau und zum kleineren Teil auf dem Gebiet der Gemeinde Wikon im Kanton Luzern Burgruine BottensteinBurgruine Bottenstein von WestenBurgruine Bottenstein von WestenAlternativname n Botanstein Bottinstein BottensteynStaat SchweizOrt ZofingenEntstehungszeit 13 JahrhundertBurgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand RuineStandische Stellung MinisterialeGeographische Lage 47 17 N 8 0 O 47 2815921 7 9952326 603 Koordinaten 47 16 53 7 N 7 59 42 8 O CH1903 642111 236893Hohenlage 603 m u M Burgruine Bottenstein Stadt Zofingen Im 13 Jahrhundert von dem Ministerialengeschlecht der Herren von Bottenstein gegrundet war sie das Zentrum einer kleinen Rodungsherrschaft Nach dem Aussterben der Bottensteiner wurde sie ein Lehen der Aarburger dann eines der Herren von Russegg Wahrscheinlich schon im fruhen 15 Jahrhundert aufgegeben verfiel die Burg allmahlich und war um 1460 bereits eine Ruine deren Reste in den 1830er Jahren abgetragen wurden 1949 1950 wurden die im Erdreich noch vorhandenen Fundamente wieder freigelegt Sie sind seit dem 5 Mai 1950 1 als Kulturgut geschutzt und wurden in die Liste der Kulturguter in Wikon aufgenommen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Burg wurde vermutlich Mitte des 13 Jahrhunderts von einem lokalen Ministerialengeschlecht gegrundet das seinen Sitz aus dem Dorf Bottenwil auf den heutigen Burghugel verlegte 2 3 Das Geschlecht nannte sich nachfolgend nach seiner Burg fur die auch die Namensvarianten Botanstein Bottinstein und Bottensteyn uberliefert sind 4 5 Anscheinend kam der Name durch eine Teilubertragung des Siedlungsnamens Bottenwil zustande 5 Die Gemeinde fuhrt heute noch einen Teil des Wappens der Herren von Bottenstein im Gemeindewappen Erster namentlich bekannter Burgherr war Ritter Ulrich von Bottenstein der in einer Urkunde vom 28 Juni 1255 genannt wird 6 Sein Bruder Otto erschien in einer Urkunde vom 24 Marz 1257 Beide waren Dienstmanner der Kyburger Ulrichs gleichnamiger Sohn wurde noch in einer Urkunde vom 23 Mai 1289 genannt dann endeten die urkundlichen Nennungen der Bottensteiner Das Geschlecht scheint ausgestorben zu sein 6 Die Burg kam spater an die Freien von Aarburg welche sie Ende des 14 Jahrhunderts an die Herren von Buttikon verlehnten Erster Lehnsnehmer dieser Familie war Walther von Buttikon 7 Dessen Neffe Rudolf III heiratete Anfalisa von Aarburg welche die Burg wohl mit in die Ehe brachte 8 Nach Rudolfs Tod im Februar 1415 heiratete Anfalisa im Dezember desselben Jahres in zweiter Ehe den Junker Hans von Russegg und brachte die Anlage damit an dessen Familie Allerdings war die Burg wahrscheinlich schon kurz nach 1400 aufgegeben worden und um das Jahr 1460 bereits verfallen 2 1 Trotzdem gab Hans von Russeggs Sohn Jakob die Anlage am 1 April des Jahres 1460 noch als Lehen an Walte Buttikon einen Burger Zofingens und am 27 Februar 1478 wurde Hans Sigrist genannt Schwyzer von Klingnau neuer Lehnsnehmer 8 Im September 1483 8 erwarb die Stadt Zofingen die Burg um sie fortan als Lehen an ihre jeweiligen Spitalmeister zu geben Dies geschah bis zum Ende des 18 Jahrhunderts Der letzte Spitalmeister der zugleich Besitzer der Burg Bottenstein war hiess Johann Rudolf Ringier Er empfing das Lehen im Jahr 1784 9 Mit der Zugehorigkeit Zofingens zum neu geschaffenen Kanton Aargau ab 1803 endeten die Lehnsvergaben Nachdem die Burgruine lange Zeit als Steinbruch genutzt und ihre Steine fur Bauten im Umland verwendet worden waren wurden ihre Reste in den 1830er Jahren abgetragen und das Burgareal eingeebnet Auf Initiative und unter Aufsicht des aargauischen Kantonsarchaologen Reinhold Bosch wurden 1949 1950 die Grundmauern der Burg ergraben und konserviert Dabei gemachte Funde waren unter anderem Keramikscherben von Geschirr Armbrustbolzen und gotische Ofenkacheln mit Lowendekor Sie liessen sich alle in das 13 und 14 Jahrhundert datieren 2 Beschreibung BearbeitenDie Ruine der Burganlage liegt auf einem bewaldeten Molassefelsen 10 am aussersten ostlichen Zipfel des Gebiets von Zofingen und etwa 800 Meter sudwestlich der Ortskerns von Bottenwil Sie befindet sich damit direkt an der Grenze des Kantons Aargau zum Kanton Luzern die mitten durch das Burgareal verlauft und ist frei zuganglich Wo sich das Burgtor und der Zugang zur kleinen rechteckigen Anlage befanden ist heute nicht mehr erkennbar Die Burg bestand aus einem quadratischen Wehrturm mit einer Kantenlange von 12 5 Metern und einem sich an der Westseite anschliessenden Wohnbau bisweilen Palas genannt mit einem 8 5 12 5 Meter messenden Grundriss 11 An ihrer Sudwest Seite war sie durch einen Halsgraben zur Bergseite hin geschutzt Dort besass sie mit 2 2 Metern auch die dicksten Mauern 2 In der Nordost Ecke des Wohnbaus war ein kleiner Bereich mit einer 80 cm 12 breiten Mauer vom ubrigen Wohnraum abgetrennt Dabei handelte es sich aber vermutlich nicht um einen Raum sondern vielleicht um das Fundament eines Ofens oder einer Herdstelle 2 Die Mauern des Palas sind noch bis zu einer Hohe von knapp einem Meter erhalten 13 Der sudwestlich neben der Burgruine liegende landwirtschaftliche Betrieb geht auf einen wohl um das Jahr 1500 14 gegrundeten Bauernhof zuruck Literatur BearbeitenThomas Bitterli Waldvogel Schweizer Burgenfuhrer mit Einschluss des Furstentums Liechtenstein Reinhardt Basel Berlin 1995 ISBN 3 7245 0865 4 Nr 45 Reinhold Bosch Die Burg Bottenstein und ihre Bewohner In Freunde der Heimat Hrsg Zofinger Neujahrsblatt Jahrgang 37 Zofingen 1952 S 95 99 Reinhold Bosch Erforschung der Ruine Bottenstein In Nachrichten der Schweizerischen Vereinigung zur Erhaltung der Burgen und Ruinen Burgenverein Jahrgang 23 Nr 1 1950 ISSN 1420 9608 S 145 146 doi 10 5169 seals 158940 Fritz Hauswirth Burgen und Schlosser der Schweiz Band 3 Aargau Neptun Kreuzlingen 1967 S 44 45 Fritz Schoder Die Burgruine Bottenstein in der Gemeinde Zofingen In Heimatvereinigung Wiggertal Hrsg Heimatkunde Wiggertal Heft 12 Verlag der Heimatvereinigung des Wiggertales Buchs 1951 S 13 17 doi 10 5169 seals 718620 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burgruine Bottenstein Sammlung von Bildern Burg Bottenstein auf burgenwelt org Burgruine Bottenstein im Denkmalschutzinventar des Kantons Aargau Video zur BurgruineEinzelnachweise Bearbeiten a b Burgruine Bottenstein im Denkmalschutzinventar des Kantons Aargau Zugriff am 22 Oktober 2020 a b c d e Burgruine Bottenstein auf burgenwelt org Zugriff 22 Oktober 2020 Jean Jacques Siegrist Zur Fruhzeit der Pfarrei Schoftland In Argovia Jahresschrift der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau Band 93 Sauerlander Aarau 1981 S 27 doi 10 5169 seals 74405 Walther Merz Die mittelalterlichen Burganlagen und Wehrbauten des Kantons Aargau Band 1 Sauerlander Aarau 1905 S 131 133 a b Beat Zehnder Die Gemeindenamen des Kantons Aargau Historische Quellen und sprachwissenschaftliche Deutungen In Argovia Jahresschrift der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau Band 100 Teil 2 Sauerlander Aarau 1991 S 101 doi 10 5169 seals 6593 a b Fritz Schoder Die Burgruine Bottenstein in der Gemeinde Zofingen 1951 S 14 Walther Merz Die mittelalterlichen Burganlagen und Wehrbauten des Kantons Aargau Band 1 Sauerlander Aarau 1905 S 132 a b c Fritz Schoder Die Burgruine Bottenstein in der Gemeinde Zofingen 1951 S 15 Walther Merz Die mittelalterlichen Burganlagen und Wehrbauten des Kantons Aargau Band 1 Sauerlander Aarau 1905 S 133 Reinhold Bosch Erforschung der Ruine Bottenstein 1950 S 145 Reinhold Bosch Erforschung der Ruine Bottenstein 1950 S 145 146 Fritz Schoder Die Burgruine Bottenstein in der Gemeinde Zofingen 1951 S 13 Franz Maier Sichere Platze Sichere Objekte In AS Jahrgang 29 Nr 2 2006 ISSN 0255 9005 S 70 doi 10 5169 seals 58 Fritz Schoder Die Burgruine Bottenstein in der Gemeinde Zofingen 1951 S 16 Burgen und Schlosser im Kanton Aargau Aarau Aarburg Altenburg Alt Wartburg Auenstein Baldingen Bellikon Bernau Besserstein Biberstein Bobikon Burgruine Bottenstein Bottstein Bremgarten Brestenberg Brunegg Freudenau Habsburg Hallwyl Hasenburg Hilfikon Horben Horen Iberg Kasteln Kindhausen Klingnau Konigstein Landvogteischloss Laufenburg Lenzburg Liebegg Mandach Rued Schafisheim Schenkenberg Scherenberg Schoftland Schwarzer Turm Schwarzwasserstelz Stein Baden Stein Rheinfelden Tegerfelden Trostburg Urgiz Waldhausen Wessenberg Wildenstein Wildegg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burgruine Bottenstein amp oldid 236101096