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Ofenkacheln sind die namensgebenden Bestandteile des Kachelofens Sie bestehen ebenso wie andere Keramikprodukte aus gebranntem Ton Aufgrund ihrer Masse und ihrer Warmekapazitat speichern Ofenkacheln die Warmeenergie und warmen noch nach dem Erloschen des Ofenfeuers Glasierte Ofenkacheln sind einfach zu reinigen und dienten haufig auch einer dekorativen Funktion Typische Ofenkachel Format ca 190 215 mm 50 mm dick unten Ruckansicht mit eingemorteltem SchamottesteinSeitenansicht zu Bild obenRunde Ofenkachel Durchmesser 400 mm Inhaltsverzeichnis 1 Typen von Ofenkacheln 2 Herstellung und Verarbeitung von Ofenkacheln im 19 20 Jahrhundert 3 Verwendung 4 Literatur 5 WeblinksTypen von Ofenkacheln BearbeitenGrundsatzlich ist zu unterscheiden zwischen einfachen Kacheln oder Gefasskacheln und zusammengesetzten Kacheln Zu den einfachen Kacheln Gefasskacheln gehoren Becherkacheln Rohrenkacheln Topfkacheln Schusselkacheln NapfkachelnZu den zusammengesetzten Kacheln die aus einer separat gefertigten gemodelten Schauseite und einem angesetzten Teil bestehen gehoren Pilzkacheln Tellerkacheln Nischenkacheln Halbzylinderkacheln Blattkacheln Blattnapfkacheln Eckkacheln Gesimskacheln Kranzkacheln BekronungskachelnDaneben gibt es auch noch weitere keramische Bauteile z B Ofenaufsatze Gesimskacheln Leistenkacheln Ofenfusse OfensaulenHerstellung und Verarbeitung von Ofenkacheln im 19 20 Jahrhundert BearbeitenOfenkacheln werden seit dem spaten 19 Jahrhundert oft aus mit Schamott gemagertem Ton Schlicker gegossen getrocknet und geschruht vorgebrannt Sie werden anschliessend auf der Aussenseite mit Glasurfarben begossen oder bemalt und glattgebrannt Steg oder Rumpfkacheln besitzen zum Ofeninnenraum Feuerung hin einen Rumpf auch Tubus oder Zarge der mit Ofenlehm Stopfsteinen und in jungerer Zeit mit Schamotte Steinen ausgefullt wurde Zwischen die Tubi konnten Dachziegelfragmente oder Steine zur Ausrichtung und als Abstandhalter eingeschoben werden Oft wurden die Kacheln untereinander auch noch mit Draht verklammert bzw verdrahtet um eine bessere Standfestigkeit der Ofen zu gewahrleisten Diese Vorgange nennen sich Ausschiefern und Verzwickeln Zum Verzwickeln besassen die Kacheln oben und unten in der Zarge je ein Loch Neben der gegossenen Steg oder Rumpfkachel gibt es auch die sogenannte Vollkachel Diese ist eine rund funf Zentimeter starke Kachel die meist mit der Hand geformt wird und aufgrund ihrer Form eine hohere Stabilitat aufweist Beim Versetzen erspart sich der Ofenbauer bei diesen Kacheln das Ausschiefern und Verzwickeln da sie aufgrund der Dicke eine entsprechend hohere bautechnische Stabilitat aufweisen Verwendung BearbeitenKacheln bilden einen grossen Masse Anteil von Kachelofen und tragen daher wesentlich zur Warmespeicherung bei Sie besitzen unabhangig von Farbe und Form einen hohen Absorptionsgrad im mittleren Infrarot wodurch bereits bei den relativ niedrigen Temperaturen eines Kachelofens eine ausreichende Warmeabstrahlung eintritt Aufgrund der abgegebenen Strahlungswarme kann die Raumtemperatur in einem mit Kachelofen beheizten Raum bei gleicher Behaglichkeit niedriger gehalten werden als etwa bei Beheizung mit Konvektoren Kacheln ahnlich den zum Ofenbau verwendeten Formen werden vereinzelt auch als dekorative Wandverkleidung eingesetzt Aufgrund der offenen Porositat des Scherbens und teilweise rissiger Glasur sind Ofenkacheln in der Regel nicht frostfest Fur dekorative Aussenanwendungen werden daher Fliesen verwendet Literatur BearbeitenEva Roth Heege Ofenkeramik und Kachelofen Typologie Terminologie und Rekonstruktion im deutschsprachigen Raum CH D A FL mit einem Glossar in siebzehn Sprachen Mit Beitragen von Monika Dittmar Julia Hallenkamp Lumpe Andreas Heege Matthias Henkel Klaus Hufnagel Uwe Lamke Katja Lesny Margret Ribbert Harald Rosmanitz und Gunther Unteidig Schweizer Beitrage zur Kulturgeschichte und Archaologie des Mittelalters Bd 39 Verlag Schweizerischer Burgenverein Basel ISBN 978 3 908182 23 8 Kolner Ofenkacheln Die Bestande des Museums fur Angewandte Kunst und des Kolnischen Stadtmuseums bearbeitet von Ingeborg Unger mit einem Beitrag von David Gaimster Locher GmbH Koln 1988 ISBN 3 927396 01 X wichtige Materialvorlage Weblinks BearbeitenOnline Magazin zur historischen Ofenkeramik Universitat Gottingen Dissertation uber die Geschichte der Ofenkacheln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ofenkachel amp oldid 231065630