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Dieser Artikel erlautert die Burg in Baden Schweiz zu anderen Bauten siehe Burg Stein Die Ruine Stein ist die Ruine einer Hohenburg auf 445 m u M in Baden im Schweizer Kanton Aargau Sie uberragt die Altstadt und sicherte einst zusammen mit dem Landvogteischloss am Ufer der Limmat die enge Klus zwischen Schlossberg und Lagern Die Burg Stein entstand vor dem Jahr 1000 und diente zeitweilig als Archiv der Habsburger Die Eidgenossen zerstorten die Burg im Jahr 1415 Die Stadt Baden liess sie von 1657 bis 1670 als Festung neu errichten 1712 wurde sie jedoch nach dem Zweiten Villmergerkrieg erneut zerstort aus dem Abbruchmaterial entstand die Reformierte Kirche Vollstandig erhalten geblieben ist nur die Burgkapelle Sankt Nikolaus Ruine SteinAlternativname n Festung SteinStaat SchweizOrt BadenEntstehungszeit vor 1000 1658 1670Burgentyp Hohenburg FestungErhaltungszustand Ruine 1712 zerstort Geographische Lage 47 28 N 8 18 O 47 473161111111 8 30545 445 Koordinaten 47 28 23 4 N 8 18 19 6 O CH1903 665345 258404Hohenlage 445 m u M Ruine Stein Stadt Baden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Gebaude 3 Verkehr 4 Literatur 5 Siehe auch 6 WeblinksGeschichte BearbeitenVermutlich noch vor dem Jahr 1000 entstand auf dem Felsgrat des Schlossbergs eine Burg Auf wessen Befehl sie errichtet wurde ist unklar wahrscheinlich waren es die Grafen von Nellenburg die damaligen Herrscher des Zurichgaus Im Jahr 1077 gelangte sie im Investiturstreit in den Besitz der Lenzburger Vor 1127 kam es zu einer Teilung der Lenzburger Herrschaft Arnold II und seine Nachkommen bezeichneten sich als Grafen von Baden Nach dem Aussterben der Badener Linie der Lenzburger im Jahr 1172 traten die Grafen von Kyburg das Erbe an 1264 schliesslich die Habsburger Als Hausarchiv der Habsburger in dem die wichtigsten Dokumente aufbewahrt wurden entwickelte sich der Stein zu einem bedeutenden Verwaltungszentrum in den Vorlanden Erwahnenswert ist insbesondere das 1303 07 entstandene Habsburger Urbar Als die Eidgenossen 1415 auf Anweisung des deutschen Kaisers Sigismund den habsburgischen Aargau eroberten ergaben sich die meisten Burgen und Stadte kampflos Nur in Baden leisteten die Habsburger unter Landvogt Burkart von Mansberg erbitterten Widerstand Die Belagerung begann am 25 April Am 3 Mai gaben die Verteidiger die Stadt auf und zogen sich auf die Burg zuruck Am 11 Mai unterzeichnete von Mansberg einen Waffenstillstand weil er auf Verstarkung hoffte Doch nachdem die Berner mit schweren Geschutzen angeruckt waren ergaben sich die Verteidiger am 18 Mai Die Burg wurde wenige Tage spater trotz kaiserlichen Einspruchs geschleift Die Eidgenossen uberfuhrten das habsburgische Archiv nach Luzern und gaben es erst 1474 wieder zuruck Nach der Niederlage der reformierten Orte im Ersten Villmergerkrieg von 1655 56 plante Baden den Wiederaufbau der Burg Stein als Festung Bereits im Dezember 1655 hatte Gregor Allhelg den Auftrag erhalten entsprechende Plane zu zeichnen Ein Jahr spater entschied sich der Stadtrat fur ein Projekt des Ingenieurs Franz Martin Gump aus Braunlingen Ende 1657 begannen die aus Eigenmitteln finanzierten Bauarbeiten die eine klare Missachtung der Friedens und Neutralitatsbestimmungen darstellten Zurich protestierte gegen den Festungsbau verbot seinen Burgern fur sechs Jahre den Besuch der Bader und erliess wirtschaftliche Sanktionen Doch die ubrigen Orte wollten sich nicht in einen weiteren Konflikt hineinziehen lassen so baute Bern in Aarburg ebenfalls eine Festung Baden wiederum berief sich auf seine Stellung als Reichsstadt Der Festungsbau war 1670 abgeschlossen religionspolitisch erwies er sich fur die Baden und die katholischen Orte als Erfolg in militarischer Hinsicht jedoch als Fehlkonzeption Das Verteidigungsbauwerk war bereits bei seiner Fertigstellung technisch veraltet Insbesondere fehlten Aussenwerke so dass sich den Gegnern ein leichtes Ziel bot ausserdem war die gesteigerte Geschosskraft der modernen Artillerie nicht mitberucksichtigt worden Wahrend des Zweiten Villmergerkriegs ergab sich die Garnison am 31 Mai 1712 aufgrund der schweren Artillerieschaden in der Stadt Die siegreichen Zurcher zerstorten bis zum 18 Juni den grossten Teil der Festungsanlagen endgultig obwohl die Berner sie lieber weiterverwendet hatten Die Badener wurden im Friedensvertrag dazu verpflichtet nordlich der Altstadt aus dem Abbruchmaterial die reformierte Kirche zu bauen In spateren Jahrzehnten diente die Festung als Steinbruch Seit 1837 besteht jedoch ein offentlicher Aussichtspunkt der sich zu einer beliebten Touristenattraktion entwickelt hat Mit der Zeit baufallig geworden musste der Wachtturm 1947 in den oberen Teilen erneuert und durch den Anbau einer Wendeltreppe erschlossen werden 1998 wurde die Ruine in grosserem Umfang saniert und gesichert Gebaude Bearbeiten nbsp Die nachtliche Beleuchtung der RuineDie Anlage befindet sich auf dem Felsgrat des Schlossbergs einem Auslaufer des Faltenjuras der auf drei Seiten jeweils rund 60 Hohenmeter steil abfallt Im Norden zum Haselfeld im Suden zum Stadtbachtal mit dem Meierhof Quartier und im Osten zur Badener Altstadt die auf einer kleinen Gelandestufe an der engsten Stelle der Klus liegt Nur vom Westen her ist ein ungehinderter Zugang moglich Anhand eines Planes von Hans Conrad Gyger aus dem Jahr 1658 eines anonymen Olgemaldes zwei Radierungen von Johann Melchior Fussli um 1700 und der Ruinen ist das Aussehen der Festungsanlage der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts nachvollziehbar Der einzige vollstandig erhalten gebliebene Festungsteil die Sankt Nikolaus Kapelle bildete den vorderen Fixpunkt der rund 120 Meter langen Anlage Reste der alten Stadtmauer fuhren ostwarts zum Stadtturm hinunter In Richtung Westen erstreckten sich die nordliche und die sudliche Wehrmauer die beide mit Bastionen befestigt waren Neben dem rekonstruierten Wachtturm erhob sich ein Wohngebaude Dem westlichen Felskopf mit polygonaler Plattform und Wehrgang war ein Halsgraben vorgelagert Zwischen dem Felskopf und einer Batterie fur die Festungsartillerie im Sudwesten befand sich das Haupttor Der untere sudliche Abschnitt der Festung war hofartig angelegt dort standen Kaserne und Zeughaus Die sudostliche Schulterbastion hinter der Kapelle weist eine unterirdische Kasematte auf durch diese fuhrt die Nikolaustreppe von der Altstadt hinauf zum Festungshof Die im Jahr 1415 zerstorte mittelalterliche Burganlage lasst sich anhand von Abbildungen in der Chronik von Johannes Stumpf 1548 und eines Stichs von Matthaus Merian 1625 vage rekonstruieren Sie war niedriger und weniger gedrungen gebaut als die spatere Festung Von der damals schon bestehenden Kapelle fuhrte eine Staffelmauer auf dem Felskamm bis zum Beobachterturm Dieser war durch eine weitere Mauer mit dem Palas auf der Kuppe verbunden Der Palas verfugte uber einen in den Fels gehauenen Keller Verkehr BearbeitenEinige Dutzend Meter unter der Ruine Stein verlaufen der Schlossbergtunnel und der Kreuzlibergtunnel durch den Schlossberg Literatur BearbeitenPeter Hoegger Die Kunstdenkmaler des Kantons Aargau Band VI Bezirk Baden I Birkhauser Verlag Basel 1976 ISBN 3 7643 0782 X S 52 58 Peter Frey Die baugeschichtliche Untersuchung und Konservierung der Ruine Stein in Baden doi 10 5169 seals 324760 139Siehe auch BearbeitenListe der Kulturguter in BadenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Ruine Stein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Luftaufnahmen und Fotos mit franzosischem Text Burgenwelt Burg Stein Ruine Stein im Denkmalschutzinventar des Kantons AargauBurgen und Schlosser im Kanton Aargau Aarau Aarburg Altenburg Alt Wartburg Auenstein Baldingen Bellikon Bernau Besserstein Biberstein Bobikon Burgruine Bottenstein Bottstein Bremgarten Brestenberg Brunegg Freudenau Habsburg Hallwyl Hasenburg Hilfikon Horben Horen Iberg Kasteln Kindhausen Klingnau Konigstein Landvogteischloss Laufenburg Lenzburg Liebegg Mandach Rued Schafisheim Schenkenberg Scherenberg Schoftland Schwarzer Turm Schwarzwasserstelz Stein Baden Stein Rheinfelden Tegerfelden Trostburg Urgiz Waldhausen Wessenberg Wildenstein Wildegg Normdaten Geografikum GND 1051610249 lobid OGND AKS VIAF 308728086 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ruine Stein amp oldid 233547140