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Die Grafen von Nellenburg waren ein bedeutendes Adelsgeschlecht in Sudwestdeutschland und der Nordschweiz das um 1105 im Mannesstamm ausstarb Ursprunglich urkundlich erstmals 889 war das Geschlecht als Grafen im Zurichgau erwahnt 1 Wappen der Grafen von Nellenburg aus der Zurcher Wappenrolle ca 1340Rekonstruktion der Grablege der Nellenburger im Kloster Allerheiligen In der Mitte Graf Eberhard I rechts seine Gemahlin Grafin Ita nach 1100 Grunderin des Doppelklosters St Agnes und links ihr Sohn Burkhard um 1105 Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Geschichte 2 1 Erste Linie 2 2 Zweite und Dritte Linie 2 3 Verbleib der Landgrafschaft 3 Wappen 4 Bekannte Familienmitglieder 5 Stammliste der Grafen von Nellenburg 6 Literatur 7 Weblinks 8 Einzelnachweise 9 Siehe auchName BearbeitenDer in der Urkunde von 889 erwahnte Graf Eberhard I der nicht mit dem spateren Nellenburger gleichen Namens zu verwechseln ist wurde der Familie der Eberhardinger zugerechnet Der Nellenburger Graf Eberhard I war in der Zahlung der Eberhardinger Graf Eberhard VI In einer Urkunde von 1056 uber dessen Stiftungen an das Kloster Reichenau UR 6 BAUMANN Nr 4 ist erstmals die fur das Geschlecht fortan namensgebende Burg auf dem Nenziger Berg westlich von Stockach erwahnt offenbar wurde diese kurz vor 1050 erbaut 2 Geschichte BearbeitenGrundlegende Quelle fur die erste Linie der Nellenburger Grafen ist die als Schaffhauser Stifterbuch bezeichnete Grundergeschichte des Klosters Allerheiligen beschrieben wird die Zeitspanne von etwa 1050 bis 1105 die in drei Handschriften des 14 15 Jahrhunderts und einigen jungeren kurzeren Abschriften uberliefert ist 3 Erste Linie Bearbeiten Erstmals belegt aus dem Grafengeschlecht das sich spater als Nellenburger Geschlecht bezeichnete ist 889 ein Graf Eberhard I als Graf im Zurichgau Graf Eppo der im Stifterbuch geschilderte Vater des Klostergrunders ein Enkel des Thurgaugrafen Eberhard 957 971 wurde zwischen 980 und 990 geboren gestorben ist er fruhestens 1030 Graf Eberhard I Graf Eberhard in der alten Erbfolge Eberhard VI von Nellenburg Sohn des Grafen Eppo und im Stifterbuch nur Graf Eberhard genannt wird urkundlich 1036 37 erstmals als Graf im Zurichgau erwahnt 1045 erhielt er vom Kaiser Heinrich III das Munzrecht in Schaffhausen und Konig Heinrich IV verlieh ihm 1059 das Munzrecht zu Kirchheim im Neckargau dessen Grafschaft er ebenfalls innehatte Die wirtschaftliche Absicht den Handelsweg Neckar Schaffhausen Zurich zu kontrollieren wird daraus ersichtlich Die kulturelle Abstutzung durch die Annaherung an das Kloster Reichenau gelang nicht im gewunschten Sinne darum erfolgte die eigenstandige kulturelle Abstutzung in Schaffhausen 4 Eberhard I von Nellenburg war verheiratet mit Ita vermutlich aus dem Geschlecht der Grafen von Kirchberg 5 Die Grafen von Nellenburg waren auch die Herren der gleichnamigen Landgrafschaft und waren verwandt mit den Burchardingern Graf Eberhard I der 1059 auch Graf von Kirchberg war grundete gegen Ende des Jahres 1049 das Benediktinerklosters Allerheiligen bei Schaffhausen Sein Sohn war Graf Burkhard von Nellenburg er starb um 1101 ohne Erben Zweite und Dritte Linie Bearbeiten Herrschaft und Name kamen durch Erbschaft an die Herren von Burglen die das kurzlebige Zweite Haus der Grafen von Nellenburg begrundeten und um 1170 an die Grafen von Veringen die nach einer Erbteilung im Jahre 1216 das Dritte Haus stifteten Vor 1256 vereinigten sie das zu Nellenburg und Stockach gehorige Gebiet mit dem Hegau 1422 kamen die Landgrafschaft und die Grafschaft durch Erbschaft an die Herren von Tengen die sie im Jahre 1465 an die Habsburger verkauften Verbleib der Landgrafschaft Bearbeiten 1465 bis 1805 gehorte die Landgrafschaft Nellenburg zu Habsburg Osterreich und bildete einen Teil Vorderosterreichs 1805 kam die zum osterreichischen Reichskreis zahlende von mehreren adeligen Herrschaften und Stadten durchsetzte Landgrafschaft Nellenburg mit rund 25 000 Einwohnern an Wurttemberg 1810 an Baden und schliesslich 1951 1952 zu Baden Wurttemberg 6 Wappen BearbeitenDas Wappen der Nellenburger sind drei ubereinander liegende Hirschstangen auf goldenem Grund Mangold Graf von Veringen 1150 bis 1186 heiratete die Erbtochter der Grafen von Nellenburg und ubernahm so das Wappen der Nellenburger Und als 1195 Graf Hartmann von Wurttemberg die Erbtochter Agathe des Grafen Mangold von Veringen heiratete ubernahmen die Wurttemberger das Nellenburger Wappen das so zum Wappen Wurttembergs wurde Bekannte Familienmitglieder BearbeitenEberhard VI I von Nellenburg um 1015 26 Marz 1078 79 1 Marz 1080 im Kloster Allerheiligen Schaffhausen Schweiz Grunder des Klosters Pfaffen Schwabenheim im Jahre 1044 und des Benediktinerklosters Allerheiligen in Schaffhausen im Jahr 1049 Grunder der Gemeinde Grafenhausen im Hochschwarzwald im Jahre 1079 Udo von Nellenburg 1030 35 11 November 1078 in Tubingen Erzbischof von Trier von 1067 bis 1077 Ekkehard II von Nellenburg um 1035 40 24 November 1088 Abt des Klosters Reichenau von 1071 bis 1088 Christoph von Nellenburg Tengen vor 1495 1539 Graf und Erbe der Grafen von Nellenburg Herr zu Tengen mit der Grafschaft Tengen und Herr zu WehrsteinStammliste der Grafen von Nellenburg BearbeitenA Burkhard I im Zurichgau um 915 20 um 968 A 1 Manegold I im Zurichgau um 940 50 991 A 2 Eberhard IV im Zurichgau um 940 995 GiselaA 2 1 Gebhart von Nellenburg um 950 dd A 3 Gottfried II im Zurichgau 940 12 November 995 1 Eberhard V Eppo von Nellenburg Sohn des Manegold I im Zurichgau um 980 90 Febr ca 1030 34 Hedwig von Egisheim um 990 nach 1044 Tochter des Grafen Gerhard von Egisheim um 970 vor 1004 und der Brigida von Bayern um 975 nach 1004 Heilige Tochter von Heinrich II Bayern genannt der Zanker 1 1 Burkhard II von Nellenburg um 1009 18 Juni 1053 1 2 Manegold II von Nellenburg um 1010 17 August 1030 1 3 Eberhard VI von Nellenburg genannt der Selige um 1015 26 Marz 1078 1 Marz 1080 Ita 1015 26 Feb 1106 vermutlich aus dem Geschlecht der Grafen von Kirchberg1 3 1 Adelhaid von Nellenburg vermutlich Arnold aus dem Geschlecht der Grafen von Lauffen um 1030 1 3 2 Udo von Nellenburg 1030 35 11 November 1078 1 3 3 Eberhard VII von Nellenburg um 1035 9 Juni 1075 gefallen bei Homburg an der Unstrut1 3 3 1 Dietrich von Burglen und von Nellenburg um 1060 nach 6 Juni 1108 1 3 3 1 1 Eberhard VIII von Burglen dd 1 3 3 2 Adalbert II Graf von Morsberg und Dill um 1070 30 August 1125 Tochter von Dietrich von Mousson aus dem Haus Scarponnois 1 3 3 2 1 Mechthild Meginhard von Sponheim dd dd 1 3 4 Ekkehard II von Nellenburg um 1035 40 24 November 1088 1 3 5 Heinrich von Nellenburg um 1040 9 Juni 1075 gefallen bei Homburg an der Unstrut 1 3 6 Burkhard III von Nellenburg um 1050 21 Januar 1101 oder 1102 bzw um 1105 7 Hedwig Hadewich nach 26 Februar 1105 Tochter eines Grafen aus Sachsen 1 3 7 Adalbert von Nellenburg um 1040 50 bald nach 1050 1 3 8 Irmengard von Nellenburg Diethelm II Graf von Toggenburg dd 2 Irmgard von Nellenburg um 990 1000 Werner von WinterthurN 1 Eberhard von Nellenburg 1243 1253 1 1 Manegold von Nellenburg Agnes Tochter des Grafen Walter von Eschenbach und der Kunigunde von Schwarzenberg 1 1 Agnes von Nellenburg 1325 Friedrich II von Zollern Schalksburg vor April 1318 dd Literatur BearbeitenMartin Leonhard Nellenburg von In Historisches Lexikon der Schweiz Karl Heinz Burmeister Nellenburg Grafen von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 58 Digitalisat C B A Fickler Quellen und Forschungen zur Geschichte Schwabens und der Ost Schweiz J Schneider Mannheim 1859 Heinz Gallmann Das Schaffhauser Stifterbuch Legende um Stifter und Stiftung des Klosters Allerheiligen Universitatsverlag Konstanz UVK 1995 ISBN 3 87940 520 4 Kurt Hils Die Grafen von Nellenburg im 11 Jahrhundert Ihre Stellung zum Adel zum Reich und zur Kirche Freiburg im Breisgau 1966 Gerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 vollstandig uberarbeitete Auflage C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 54986 1 Franz Joseph Mone Leben des Grafen Eberhard III von Nellenburg In Quellensammlung der badischen Landesgeschichte Bd 1 Karlsruhe 1848 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nellenburg Adelsgeschlecht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Charles Cawley Medieval Lands Grafen von Nellenburg fmg ac englisch Einzelnachweise Bearbeiten Urkundenbuch der Stadt und Landschaft Zurich UBZ Zurich 1888 I 153 In H Gallmann Stifterbuch S 186 Anm 114 nach S 102 Anm 112 S 186 in Heinz Gallmann Das Schaffhauser Stifterbuch Legende um Stifter und Stiftung des Klosters Allerheiligen UVK Universitatsverlag Konstanz Konstanz 1995 S 101 und 186 Heinz Gallmann Das Schaffhauser Stifterbuch UVK Universitatsverlag Konstanz Konstanz 1995 S 9 Vorangegangene Zitate H Gallmann Das Schaffhauser Stifterbuch 1995 S 100 f Gallmann Stifterbuch S 104 in der zugehorigen Anm 124 S 188 Sammlung von Belegen bei LIEB Das Stifterdenkmal im Munster zu Schaffhausen 125 Anm 37 ZAK 17 1957 Gerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 vollstandig uberarbeitete Auflage C H Beck Munchen 2007 Hans Lieb Das Todesjahr Burkhards von Nellenburg und die Meraldusurkunden In Schaffhauser Beitrage zur Geschichte Bd 50 1973 S 39 47 Siehe auch BearbeitenEberhardinger Nellenburg Landgrafschaft Nellenburg Veringen Adelsgeschlecht Normdaten Person GND 122316150 lobid OGND AKS VIAF 892261 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grafen von Nellenburg amp oldid 231683561