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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Nellenburg Begriffsklarung aufgefuhrt Die Nellenburg ist eine fruhmittelalterliche Burgruine westlich von Stockach im baden wurttembergischen Landkreis Konstanz in Deutschland NellenburgRekonstruktion in der Freiburger ZinnfigurenklauseRekonstruktion in der Freiburger ZinnfigurenklauseAlternativname n castellum NellenburcStaat DeutschlandOrt StockachEntstehungszeit um 950Burgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand RuineStandische Stellung GrafenGeographische Lage 47 51 N 8 59 O 47 848611111111 8 9847222222222 613 Koordinaten 47 50 55 N 8 59 5 OHohenlage 613 m u NHNNellenburg Baden Wurttemberg Reste des HauptturmsReste der talseitigen Frontmauer vom Burghof ausReste der talseitigen Frontmauer vom Tal ausReste der Mauer zum Vorhof vom Vorhof ausGasthaus der jungen NellenburgSie bildete das Machtzentrum der Landgrafschaft Nellenburg Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Beschreibung 3 1 Nellenburg 3 2 Junge Nellenburg 4 Sage von der schonen Nella 5 Wappen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Ruine der ehemaligen Spornburg 613 m u NHN liegt rund zwei Kilometer westlich der Altstadt von Stockach auf einem Molassesporn unweit des Nellenburger Berges 624 m u NHN Dies ist der Stockacher Hausberg der am Westende des Bodensees im Mittelalter strategisch gunstig lag und heute an ein Naturschutzgebiet grenzt Knapp 300 Meter ostlich der Burgruine liegt etwas tiefer die junge Nellenburg mit dem Hohengasthaus Nellenburg ebenfalls jedoch in exponierter Lage Das Vier Lander Panorama ergibt sich bei ganz klarer Sicht mit Blick auf Bodensee und Hegau die osterreichischen Schweizer und sogar die franzosischen Alpen Geschichte BearbeitenDie Nellenburg war seit Mitte des 10 Jahrhunderts Sitz der Grafen von Nellenburg und erstmals 1056 als castellum meum Eberhardi comitis Nellenburc erwahnt Doch ist 958 bereits ein Gottfridus de Nellenburg bezeugt das heisst die Burg bestand bereits im 10 Jahrhundert Ihre Grundungszeit ist aber bislang unbekannt ebenso ihre Baugeschichte Ihr Besitzer Eberhard Graf von Nellenburg 1010 auf Burg Nellenburg 25 Januar 1078 in Schaffhausen ein Verwandter der Kaiser Konrad II und Heinrich III grundete im Jahr 1049 das Benediktinerkloster Allerheiligen in Schaffhausen in dessen die Uberwachung der unteren Landschaft Landgrafschaft Nellenburg von den drei Burgen auf dem Hohenstoffeln der Ruine Hohenstoffeln ausging Um 1050 verlegten die Nellenburger den Herrschaftsschwerpunkt vom Zurichgau an den Hochrhein um ihre neu geschaffenen Zentren das Kloster Allerheiligen in Schaffhausen und die Burg Nellenburg zu schutzen Infolge des Investiturstreites verlor Graf Burkard 1101 der Letzte der alteren Linie von Nellenburg Grafschaft und Burg die 1105 an dessen Neffen Graf Dietrich uberging Teile des Landbesitzes gelangten an Graf Adalbert von Morsberg Die von Burgeln bilden die so genannte mittlere Linie von Nellenburg 1170 kam die Grafschaft Nellenburg uber eine Heirat an die Grafen von Veringen die nach einer Erbteilung 1216 bis 1422 die jungere Linie von Nellenburg begrundeten 1291 belagerte Herzog Albrecht von Osterreich die Nellenburg damals Sitz des Grafen Mangold II von Nellenburg Veringen der sich an dem Aufstand schwabischer Adliger gegen Habsburg beteiligt hatte Durch Unterminierung sturzte damals der runde Hauptturm ein 1422 ging die Nellenburg ebenfalls uber Hochzeit in den Besitz ihrer Erben den Herren von Tengen die fortan als Grafen von Tengen bekannt wurden Sie verkauften die Landgrafschaft Nellenburg 1465 fur 37 905 Gulden an Erzherzog Sigismund von Osterreich Habsburg Stockach war bis Mitte des 15 Jahrhunderts Hauptort der Landgrafschaft Nellenburg und ging dann in habsburgischen Besitz uber 340 Jahre von 1465 bis 1805 gehorte Stockach mit der Grafschaft Nellenburg zu Vorderosterreich Im Jahr 1499 kam es zur Belagerung Stockachs durch die Eidgenossen wobei in der Chronik erwahnt wird dass durch die Besatzung der Nellenburg und deren Geschutze das Schweizer Lager beschossen wurde Wie Baurechnungen und Akten belegen war die Burg im 16 Jahrhundert in schlechtem Bauzustand 1565 heisst es die Burg sei schlechtlich erpawt und gar zue kainer furstlichen residenz zuegreichtet 1571 kam es zum Einsturz einer grossen Mauerstrecke es waren auch nicht mehr alle Raume des Schlosses bewohnbar Entweder 1639 oder 1642 zur Zeit des Dreissigjahrigen Kriegs 1618 1648 wurde die Nellenburg durch Truppen des wurttembergischen Kommandanten des Hohentwiels Konrad Widerholt ubl verderbt und ruinirt so dass Gebaude in morkhlichen Abgang kamen Der Brunnen wurde verschuttet um die Burg fur eine Verteidigung unbrauchbar zu machen Bis 1668 69 waren einige Gebaude der Burg wieder aufgebaut worden Ein Urbar im Stadtarchiv Stockach berichtet dass nun sieben Stuben neun Kammern zwei Kuchen mit Backofen drei Keller und ein Gewolbe vorhanden waren Zudem bestand die Burgkapelle St Gangolf und Wirtschaftsgebaude in der Vorburg Der Brunnen war inzwischen wieder geraumt 1669 wurden zum ersten Mal Wohngebaude ausserhalb der Nellenburg erwahnt es entstand die so genannte junge Nellenburg Sie diente seit Ende des 17 Jahrhunderts als Wohngebaude fur Hausverwalter und Oberjager der Nellenburg 1760 heisst es in einer Beschreibung der Landgrafschaft Nellenburg Nunmehro aber das Schloss wegen Alte und weilen keine Reparationskosten mehr aufgewendet werden wollen zimblich ruinos und in baufalligem Standt sich befindet Nach der Verfugung des zustandigen Oberamtes mit Verwaltungssitz in Stockach das baufallige Schloss samt der allda befindelichen Kapelle abzubrechen geschah dies grosstenteils 1782 83 Steine der Burg fanden beim Strassen und Bruckenbau in der Region Verwendung Die durch die Abbruche und durch einen Brand in den 1830er Jahren im Bestand stark reduzierte Burg wurde in den 1840er Jahren von blutarmen Leuten bewohnt die in den Trummern ihre Hauser hatten 1886 errichtet der Stockacher Verschonerungsverein einen holzernen Aussichtsturm in der Ruine der Hauptburg 1922 wurde dieser wegen Baufalligkeit abgetragen Von 1926 bis Ende 2010 befand sich in dem ehemaligen Gutswohnhaus eine Gaststatte Mitte des 19 Jahrhunderts kam es in den Besitz der Grafen von Langenstein dem adligen Geschlecht aus der Nahe von Orsingen Zum Jahresbeginn 2007 wurde der Langensteiner Axel Graf Douglas neuer Eigentumer Er plante den alten Schuppen neben dem Haus abreissen zulassen 1 Bald darauf erwarb jedoch Patrick Graf Douglas die Nellenburg fur seine Sohne Benedikt Graf Douglas und Christopher Graf Douglas Er beabsichtigt zwei weitere Wohnhauser auf der Kuppe der Nellenburg zu bauen 2 Es besteht auf der Nellenburg grundsatzlicher Sanierungsbedarf bei den bestehenden Gebauden 3 Beschreibung BearbeitenNellenburg Bearbeiten Von der einstigen Nellenburg erhielten sich lediglich Reste des Hauptturmes der talseitigen Frontmauer und Reste der Mauer zum Vorhof Die Ruine ist frei zuganglich Junge Nellenburg Bearbeiten Die junge Nellenburg ist ein historisch bedeutsames Hofgut Zentrum des im 19 Jahrhundert errichteten Wohnhauses ist die Gaststube die von dunklen Holzbalken an der Decke und Holzeckbanken sowie dem zentralen Kachelofen gepragt ist Kuche und Gaststube waren damals jedoch vertauscht Uber der Gaststube befinden sich die Wohnungen 4 Sage von der schonen Nella BearbeitenAls sich am See das Christentum auszubreiten begann begab es sich dass der Graf Mangold sich bei der Jagd im Dickicht des Waldes verirrte Er gewahrte nach langem Suchen einen kleinen Feuerschein und sah dort eine Schar Manner sitzen die traumerisch den Harfenklangen einer Jungfrau lauschten Es war die heidnische Opferstatte der schonen Nella Er schlug in heiligem Eifer den Opferstein in Trummer wurde jedoch gefangen genommen und in den Kerker geworfen Zum Tode verurteilt fand die schone Nella an ihm Gefallen und liess ihn begnadigen Er hielt daraufhin um Nellas Hand an und es gelang ihm sie zum christlichen Glauben zu bekehren Als sie nach der Taufe verlangte entsprang dem Boden ein lauteres Brunnlein dem nachfolgende Generationen den Namen Nellabach gaben Mangold aber erbaute an dieser Stelle eine Burg die zu Ehren seiner Gemahlin den Namen Nellaburg trug Wappen Bearbeiten nbsp Wappenscheibe Nellenburg Museum zu Allerheiligen im Kloster Allerheiligen einer Grundung der NellenburgerDas Wappen der alten Nellenburger ist urkundlich nicht bekannt Es bestand wahrscheinlich im Bild eines Widders und ist von ihnen auf das von Eberhard VI von Nellenburg und seiner Frau Ita 1049 gestiftete Kloster Allerheiligen Schweiz Schaffhausen und die spater dabei entstandene Stadt sowie den Kanton Schaffhausen ubergegangen 5 1216 grundete Graf Mangold von Veringen durch die Heirat mit der Nellenburger Erbtochter die 3 Linie der Nellenburger und ubernahm deren Namen Seit dieser Zeit fuhren die Nellenburger ubereinander drei blaue Hirschstangen auf goldenem Schild 6 Weiteres zu dem Wappen siehe unter Wappen der Grafen von Veringen Literatur BearbeitenArthur Hauptmann Burgen einst und jetzt Burgen und Burgruinen in Sudbaden und angrenzenden Gebieten Verlag Sudkurier Konstanz 1984 ISBN 3 87799 040 1 S 74 77 Michael Losse Hans Noll Burgen Schlosser Festungen im Hegau Wehrbauten und Adelssitze im westlichen Bodenseegebiet In Michael Greuter Hrsg Hegau Bibliothek 109 Verein fur Geschichte des Hegaus Verlag Michael Greuter Hilzingen 2006 ISBN 3 9806273 2 2 S 136 137 Kurt Wedler Die Grafen von Nellenburg In Heimatkundliche Blatter fur den Kreis Balingen 9 Jahrgang Nr 1 v 30 Januar 1962 S 1 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nellenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dokumentation der Stadt Stockach Website der Nellenburg Martin Leonhard Nellenburg von In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Moritz Oehl Matthias Biehler Nellenburg im Blick der Rate In Sudkurier Stockach 11 Juli 2007 Matthias Biehler Chance erkennen In Sudkurier Stockach 11 Juli 2007 Vgl Moritz Oehl Vergl Karl Alois Fickler Quellen und Forschungen zur Geschichte Schwabens und der Ost Schweiz Schneider Mannheim 1859 http www nellenburg de page id 4Liste der Burgen und Schlosser im Landkreis Konstanz Burgen Hohenfels Hohenfriedingen Oberstaad RiedheimRuinen und abgegangene Burgen Alter Turm Aach Burg Allensbach Ruine Altbodman Ruine Alt Dettingen Burg Altstadt Burg Anselfingen Burg Biesendorf Burg Binningen Burg Bittelbrunn Burg Bodman Karolingische Konigspfalz Burg Bodman Staufische Pfalz Burg Bohlingen Burghof Burgstall Burglen Burglischloss Burgstall Burstel Frankenburg Burg Frauenberg Burg Gebsenstein Burg Grosser Felsen Burg Hals Heidenschlossle Ruine Heilsberg Hildisburg Burg Hilzingen Hinterburg Hohenhewen Hohenkrahen Hohenstoffeln Burg Homboll Homburg Burg Honstetten Burg Kapf Kargegg Burg Kastenbuhl Burg Kirnberg Knorenschloss Burg Laubegg Burg Magdeberg Burg Mahlspuren Burg Mahlspuren Burg Mainau Moosburg Nellenburg Burg Neuhausen Burg Neuhewen Burg Pfingstbuhl Rappenburg Burg Reute Rosenegg Rothenburg Burg Rusbuhl Burg Schlossbuhl Schnabelburg Ruine Schopflen Schrotzburg Burstel Seelfingen Burg Staufen Tudoburg Burghalde Tengen Burg Volkertshausen Burg Wahlwies Wohnturm Wahlwies Wasserburg Wasserburg Weiherhof Burg Weiler Burg Welschingen Burg Winterspuren Burg Wittenspurg Burg WorblingenFestungen HohentwielHerrenhauser Blarerscher Domherrenhof Lanzenhof Schloss Muhlingen Rauschenburg Rickelshausen Ronhauser Hof Schloss SeeheimAbgegangene Pfalzen Reichenauer PfalzSchlosser Blumenfeld Bodman Espasingen Freudental Gaienhofen Hegne Hornstaad Kattenhorn Konigsegg Krenkingen Langenrain Langenstein Mainau Marbach Meldegg Moggingen Oberes Schloss Osterreichisches Schlosschen Randegg Scheffelschlosschen Schlatt unter Krahen Weiterdingen Windegg ZizenhausenAbgegangene Schlosser BodmanWehrkirchen Sankt Martin Sankt Mauritius Sankt Remigius und Cyrillus Normdaten Geografikum GND 7828486 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nellenburg amp oldid 228227087