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Die Burg Hohenkrahen ist eine hochmittelalterliche Hohenburg bei Muhlhausen Ehingen in der Nahe von Singen im Landkreis Konstanz in Baden Wurttemberg Deutschland Burg HohenkrahenDer Hohenkrahen im Sommer 2004Der Hohenkrahen im Sommer 2004Staat DeutschlandOrt Hilzingen DuchtlingenEntstehungszeit 1180 bis 1190Burgentyp Hohenburg GipfellageErhaltungszustand RuineGeographische Lage 47 48 N 8 49 O 47 798888888889 8 8205555555556 644 Koordinaten 47 47 56 N 8 49 14 OHohenlage 644 m u NNBurg Hohenkrahen Baden Wurttemberg Der Hohenkrahen aus Sud OstDer Hohenkrahen um 1900Ansichtskarte von 1897 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Anlage 3 1 Jugendburg 4 Die Legende vom Poppele 5 Galerie 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie heutige Ruine der Gipfelburg befindet sich auf dem Gipfel des 644 m hohen Hohenkrahen Krayen eines Bergs vulkanischen Ursprungs nordlich von Singen im Hegau gelegen zwischen den Dorfern Duchtlingen Schlatt unter Krahen und Muhlhausen auf der Gemarkung Duchtlingen Von der Ruine aus hat man eine gute Aussicht auf die Festung Hohentwiel die Burg Magdeberg und das westliche Bodenseegebiet Der Berg ist verwildert Straucher und Baume uberziehen das Gelande Der Gipfel kann uber einen schmalen Pfad erreicht werden Die zum Teil sehr alten Lindenbestande an den Bergflanken gelten als derzeit grosster Lindenwald in Westdeutschland 1 Der grosste geschlossene Lindenwald Mitteleuropas ist der Colbitzer Lindenwald In den Waldern auf dem Berg lebt eine der grossten Siebenschlaferpopulationen in Deutschland Geschichte BearbeitenArchaologische Funde lassen eine erste Besiedlung um den Hohenkrahen schon in ur und vorgeschichtlicher Zeit dank der markanten und strategisch sicheren Lage vermuten Einige Funde dokumentieren eine Siedlungstatigkeit zur jungneolithischen und zur Bronzezeit Durch Einzelfunde lasst sich fur den Hohenkrahen eine Besiedlung seit der Jungsteinzeit belegen Romer und Alemannen nutzten den Berg als Kultstatte Spuren einer romischen Besiedlung sind auf das 2 Jahrhundert n Chr datiert Die Entstehungszeit der Burg wird auf 1180 bis 1190 datiert sie wurde von den Herren von Friedingen errichtet die ab 1191 auch de Craien genannt wurden Nach einem Erbstreit und dem Krieg der Eidgenossen warb Hans Wilhelm von Friedingen um 1446 etwa 20 ehemalige Schweizer Soldner an Vom Hohenkrahen aus wurden im folgenden halben Jahr Raubzuge auf Schweizer Gebiet unternommen die zu einem Vergleich zwischen dem Burgherrn und den Eidgenossen fuhrten In den darauf folgenden Jahren nutzten die Friedinger die Wirren zwischen Osterreich den Eidgenossen und dem Schwabischen Bund um durch Strassenraub und Plunderungen ihren Besitzstand zu erhohen Eigentliche Auslosung der Belagerung war die verschmahte Liebeswerbung eines schwabischen Adeligen Stefan Hausner zu einer Kaufbeurener schonen Burgerstochter Er uberfiel darum die Kaufleute und zog sich zu dem verbundeten Friedinger auf den Hohenkrahen zuruck Deshalb zog Kaiser Maximilian ein Heer des Schwabischen Bundes unter dem Befehl von Paul von Lichtenstein und Georg von Frundsberg 8000 Mann zusammen ausgerustet unter anderem mit 10 Stucken schwere Geschutze die von Innsbruck herbeigefuhrt wurden darunter die Scharfmetz und Singerin der Turntraxel die Herzog Sigismund und das Ketterlin Die Kugeln rollten oftmals aufgrund der steilen Hohe des Berges zuruck wurden eingesammelt und erneut verschossen Frundsberg liess von einer mittleren Anhohe auf die Pfisterei schiessen so dass Mehl und Federn oben ausstoben 9 November Am 12 November 1512 wurde der Hohenkrahen nach dreitagiger Belagerung eingenommen Die Adligen waren jedoch in der Nacht geturmt die Burg wurde niedergebrannt und geschleift sie wurde spater wieder neu aufgebaut 2 Gegen 1560 erwarb Hans Jakob Fugger den Hohenkrahen fur 20 300 Gulden von Wolf von Homburg die Burg blieb aber osterreichisches Lehen Das Gebaude wurde nach dem Kauf zum letzten Mal baulich erweitert Fugger liess den Palas an der Ostseite des Komplexes anlegen Bereits 1571 verkauften die Fugger die Burg wieder Hans Ludwig von Bodman wurde der neue Besitzer Ihm folgte wohl Graf Ernst Georg von Hohenzollern Dieser wiederum verkaufte am 3 Januar 1620 Burg und Herrschaft an seinen Schwager Caspar Ernst II von Rechberg Illereichen In den folgenden Jahren verfiel die Burg zusehends Im Dreissigjahrigen Krieg wurden die Burgen Hohenkrahen und Magdeberg 1634 vom Festungskommandanten des Hohentwiel Konrad Widerholt niedergebrannt Ab diesem Zeitpunkt war die Burg Hohenkrahen eine Ruine und wurde nicht mehr genutzt Nach vielen Besitzerwechseln pachtete die Pfadfinderschaft Grauer Reiter die Ruine 1956 von Graf Douglas Freiherr von Reischach Im Gegenzug ist sie verpflichtet die Gebaude und Anlagen in der Vorburg in Stand zu halten Im August 2007 zerstorte ein Felssturz ausgelost durch heftige Regenfalle den Aufstieg zur Ruine Seit dem 1 Mai 2010 ist die Begehung der Burg wieder moglich 3 Anlage BearbeitenJugendburg Bearbeiten Dem Hohenkrahen kam durch die Pfadfinderschaft Grauer Reiter eine neue Bedeutung als Jugendburg zu eine Begegnungs und Bildungsstatte fur Jugendliche Die Trager von Jugendburgen stammen meist aus der Wandervogel und Pfadfinderbewegung oder stehen der Jugendbewegung zumindest nahe 1956 im Jahr der Verpachtung begann der Aufbau eines der Hauser in der Vorburg Spater wurde auf den Ruinen der ehemaligen Stallungen ein weiteres Haus als Unterkunft auch fur Gastegruppen errichtet Ausserdem steht ein Zeltplatz zur Verfugung Die letzten Jahre waren von grossen Baumassnahmen gekennzeichnet so wurden u a eine Bio Klaranlage eine neue Stromversorgung und Fluchtleitern eingerichtet alles in ehrenamtlicher Arbeit der Pfadfinderschaft Grauer Reiter Seit 1956 dient die Burgruine als Bundeszentrum der Pfadfinderschaft Grauer Reiter 1957 fand am Fusse der Jugendburg und auf den umliegenden Wiesen das erste Uberbundische Treffen UT der Jugendbewegung statt zu dem Pfadfinderschaft Grauer Reiter und Nerother Wandervogel gemeinsam geladen hatten Die Legende vom Poppele BearbeitenViele lokale Uberlieferungen handeln von einem Burgvogt und Raubritter Popolius Maier der etwa Anfang des 15 Jahrhunderts auf der Burg lebte und der Legende nach zur Strafe fur begangene Bosheiten als Burggeist Poppele rastlos durch die Umgebung ziehen muss Ein Feldkreuz am Fusse des Berges soll vor dem Geist schutzen Die Figur kommt in zahlreichen Sagen vor und spielt eine wichtige Rolle in der Singener Fastnacht 4 In einem erfolgreichen Kinderbuch beschreibt Elisabeth Walter die Abenteuerliche Reise des kleinen Schmiedledick mit den Zigeunern Schmiedledick soll als Sonntagskind fur die Zigeuner den Poppelegeist vom Hohenkrahen erlosen er bleibt schliesslich freiwillig bei den Fahrenden um den Poppelegeist zu erlosen Galerie Bearbeiten nbsp Ruine Hohenkrahen nbsp Die Reste des unteren Hauptportals nbsp Die Reste des Torturms auf dem Weg nach oben nbsp Beim Aufstieg der Blick ruber zum Hohentwiel nbsp Blick durch den Zugang zur Oberburg durch den Osterreichischen Zwinger nbsp Die Reste des Zwingers von oben nbsp Zugewilderte Oberburg nbsp Typische Fischgratenbauweise nbsp Fotografie der Infotafel am Eingang Literatur BearbeitenHohenkrahen und sein Poppele In Die Gartenlaube Heft 24 1891 S 405 407 Volltext Wikisource Eberhard Dobler Burg und Herrschaft Hohenkrahen im Hegau Hegau Bibliothek Band 50 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1986 ISBN 3 7995 4095 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Hohenkrahen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Die Zerstorung von Hohenkrahen Quellen und Volltexte nbsp Wikisource Poppele von Hohenkrahen Quellen und Volltexte Hohenkrahen auf hegauritter net private Seite rund um Burg und Berg Hohenkrahen Informative Seite uber den Poppele Virtueller Hohenkrahen Rundgang 3D Modell der Burg HohenkrahenEinzelnachweise Bearbeiten Eberhard Dobler Burg und Herrschaft Hohenkrahen Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1986 S 387 nach Fugger Ehrenspiegel des Erzhauses Osterreich Ingeborg Meier Und oben wartet der Poppele In Sudkurier vom 4 Mai 2010 Aloys Schreiber Poppele von Hohenkrahen In Badisches Sagen Buch 1 Band Seite 94 96 Volltext auf Wikisource Liste der Burgen und Schlosser im Landkreis Konstanz Burgen Hohenfels Hohenfriedingen Oberstaad RiedheimRuinen und abgegangene Burgen Alter Turm Aach Burg Allensbach Ruine Altbodman Ruine Alt Dettingen Burg Altstadt Burg Anselfingen Burg Biesendorf Burg Binningen Burg Bittelbrunn Burg Bodman Karolingische Konigspfalz Burg Bodman Staufische Pfalz Burg Bohlingen Burghof Burgstall Burglen Burglischloss Burgstall Burstel Frankenburg Burg Frauenberg Burg Gebsenstein Burg Grosser Felsen Burg Hals Heidenschlossle Ruine Heilsberg Hildisburg Burg Hilzingen Hinterburg Hohenhewen Hohenkrahen Hohenstoffeln Burg Homboll Homburg Burg Honstetten Burg Kapf Kargegg Burg Kastenbuhl Burg Kirnberg Knorenschloss Burg Laubegg Burg Magdeberg Burg Mahlspuren Burg Mahlspuren Burg Mainau Moosburg Nellenburg Burg 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