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Das Schloss Freudental liegt auf der Bodenseehalbinsel Bodanruck zwischen dem Uberlinger See und dem Gnadensee Auf einer Anhohe erbaut uberragt es das Dorf Freudental heute zusammen mit Langenrain ein Ortsteil von Allensbach und ist weit in der umgebenden Landschaft zu sehen Baumeister war der aus Neresheim stammende Michael Wiedemann 1661 1703 der am Bau der Abtei Neresheim mitwirkte Schloss Freudental West NordwestseiteBlick auf Schloss Freudental von Langenrain aus Inhaltsverzeichnis 1 Bauwerk 2 Innenraume und Ausstattung 3 Geschichte 4 Heutige Nutzung 5 Literatur 6 Quellen 7 Einzelnachweise 8 WeblinksBauwerk Bearbeiten nbsp Die Ansicht von Nordosten zeigt den Mittelrisaliten nbsp Der Volutengiebel mit den aufgesetzten Kugeln und ObeliskenDas in seiner Grundform einfache zweistockige Bauwerk wurde in der Barockzeit von 1698 bis 1700 erbaut Es hat traufseitig funf und giebelseitig drei Fensterachsen Der Baukorper ist durch weiss abgesetzte Ecklisenen und profilierte Geschossgesimse gegliedert Die Fenster sind wechselweise mit Dreiecksgiebel oder Segmentgiebel versehen Ein ziegelgedecktes spitzes Satteldach schliesst den Bau nach oben ab Das Eingangsportal liegt in der mittleren Achse der sudwestlichen Traufseite Es ist durch zwei Pilaster eingefasst und uber eine Freitreppe erreichbar Daruber befindet sich eine Dachgaube die den Eingangsbereich zusatzlich betont Auf der gegenuber liegenden nordostlichen Traufseite weist das Schloss einen Mittelrisaliten auf ausserdem zwei kleine Dachgauben in der zweiten und vierten Fensterachse Die beiden Volutengiebel sind stockwerkartig untergliedert durch Gesimse waagerecht strukturiert und mit Giebelfenstern versehen Das obere Stockwerk zeigt je ein Rundfenster und tragt auf der Sudostseite ein Glockenhauschen auf der Nordwestseite eine Wetterfahne Auf die ausseren sockelartigen Bereiche neben den Voluten sind Kugeln und Obelisken aufgesetzt Nach Jahren der Stagnation wurde das Schloss 1988 1990 aufwendig saniert Weitere Renovationsarbeiten wurden von November 2011 bis April 2012 durchgefuhrt Innenraume und Ausstattung BearbeitenIm Erdgeschoss befinden sich sechs Raume die zum Teil mit reichen Stuckaturen geschmuckt sind Bemerkenswert sind vier Deckengemalde einmal aus der christlichen Mythologie die Geburt und die Auferstehung Christi und aus der griechischen Mythologie Venus und Adonis Das Deckengemalde im Eingangsbereich zeigt das Wappen des Erbauers Freiherr Franz Dominik von Prassberg und seiner Frau Maria Clara von Hallweil Zwei weitere Deckengemalde befinden sich an den Decken im Treppenaufgang schreitender Jungling mit der Inschrift Festina Lente Eile mit Weile sowie Amor und Psyche Das Obergeschoss enthalt ein grosszugiges Vestibul den Empfangssaal den Festsaal und zwei weitere Sale mit aufwandigsten Stuckaturen In die Stuckaturen eingebettet sind elf Deckengemalde Sie zeigen allesamt Szenen aus der griechischen Sage und Mythologie Bemerkenswert ist der restaurierte Kachelofen im Festsaal der dem Hafner Ofenbauer Christoph Hirtenstein aus Steckborn zugeschrieben wird Die Deckengemalde zeigen im Vestibul Poseidon in den Salen findet man Artemis Daphne und Apollon Akrisios und Danae Perseus und Andromeda sowie Aktaon und Artemis Im Festsaal werden Chronos und die vier Jahreszeiten Ganymed Leda neun Putten sowie die Gottin Hebe gezeigt Bemerkenswert ist die prachtig stuckierte Festsaal Decke von Michael Wiedemann mit ihrem aufwandigen Blattwerk den Ranken und Verzierungen Eindrucksvoll ist der aufwandige hervorragend erhaltene Dachstuhl aus dem 17 Jahrhundert Geschichte BearbeitenDer Bauherr Freiherr Franz Dominik von Prassberg 1696 1709 war Geheimrat und Oberhofmeister Dompropst in der Regierung des Bischofs von Konstanz An ihn fiel der Hof Freudental uber das Erbe seiner Gattin Maria Clara von Hallweil zu Blidegg Die Vorbereitungen fur die Baustelle begannen im Jahr 1697 der Rohbau wurde im Jahr 1698 erstellt Fur den Bau waren rund 400 000 Ziegelsteine notwendig die Grundmauern hatten eine Starke von einem Meter Die Handwerker meldeten dass die Lebenshaltungskosten in Freudental sehr hoch seien weil anstelle des Biers nur Wein erhaltlich sei So verdiente ein Tagelohner pro Tag 15 Kreuzer 8 dl Wein kosteten aber bereits 12 bis 13 Kreuzer ein Abendessen mit Bier dagegen nur 2 Kreuzer So musste sich der Bauherr verpflichten auch fur den Wein aufzukommen Baumeister war der aus Neresheim stammende Michael Wiedenmann der wie spater in Neresheim die Fassade durch Fenstergiebel und horizontale Gesimse gliederte Der Schlossbau wurde im Jahre 1700 beendet nbsp Die Kreidezeichnung von Sophie Ley zeigt das Schloss im 19 Jahrhundert Die ursprungliche Giebelform war nicht mehr erhalten Nach dem Tod der Maria Clara von Prassberg verkauften ihre drei Enkel Sohne des Barons von Knoringen 1746 Freudental fur 11000 Gulden an die fruheren Grundbesitzer Johann Josef von Bodman zu Moggingen 1779 kaufte Maria Alexander Leopold Franz Freiherr von Reichlin Meldegg die Herrschaft Freudental fur 34 000 Gulden Nach einer Zwangsversteigerung im Jahr 1793 erwarben fur 25000 Gulden drei Kaufer gemeinsam das Anwesen der Ravensburger Burgermeister von Beck von Enrodt aus Uberlingen und Regierungsrat von Schach Edler von Konigsfelden Von Schach ubernahm 1796 den ganzen Besitz Nach seinem Tod verkaufte der Sohn die Herrschaft fur 50000 Gulden im Jahr 1806 an Johann Franz Freiherr von Bodman zu Bodman Im 19 Jahrhundert war Schloss Freudental im Wesentlichen unbewohnt 1865 wurde das Schloss renoviert was die Jahreszahl auf der Sonnenuhr an der Giebelwand zeigt Seit 1870 wohnte ein Bodman scher Guteraufseher auf Schloss Freudental zuletzt Karl Glenkler der von 1920 bis 1938 letzter Burgermeister von Freudental war Die folgende Ubersicht zeigt die wechselnden Nutzungen im 20 Jahrhundert 1914 1918 Internierung russischer Kriegsgefangener1919 1940 Kinderheim danach wechselnde kurze Nutzungen1942 1945 Forschungslaboratorium unter dem Oberkommando der Marinenach 1945 Fluchtlingslager1963 1967 Wohnung eines Architekten und einer Topfermeisterin1974 wurde Freudental in heruntergekommenen Zustand an den Konstanzer Immobilienmakler und Hotelier Franz Josef Schmidt verkauft Er verwaltete zuvor bereits das nahegelegene Schloss Langenrain 1988 baute er die heute noch bestehende Einfriedung Er renovierte das Schloss von 1988 bis 1989 aufwendig Zunachst wurde ein Nebengebaude aus dem 19 Jahrhundert abgebrochen das zuletzt noch dem Kunstler Freimut Meinhardt als Atelier gedient hatte 1990 wurden die beiden Nebengebaude neu erstellt In beiden befinden sich Gastezimmer Von 1990 bis Herbst 2011 mietete das Humboldt Institut Schloss Freudental Es fuhrte dort Sprachkurse durch und nutzte es als Hotel Heutige Nutzung BearbeitenIm Juni 2011 erwarb der Schweizer Weinhandler Philipp Schwander das Schloss Freudental Von November 2011 bis April 2012 wurden Erneuerungsarbeiten durchgefuhrt Seit der Wiedereroffnung im Mai 2012 kann das Schloss wie bisher fur Veranstaltungen und Tagungen gemietet werden 1 Literatur BearbeitenHeinz Finke Wolfram Vogel Dem See nah sein Schlosser Burgen und Herrensitze rund um den Bodensee 1991 ISBN 3 87685 129 7 Peter Hirscher Karl Christian Sachs Richard Welschinger Beitrage zur Geschichte der Bodanruckdorfer Langenrain und Freudental Hegau Bibliothek Band 44 1986 ISBN 3 921413 35 4 Quellen BearbeitenInformationstafel der Gemeinde Allensbach in Langenrain FreudentalEinzelnachweise Bearbeiten Webseite der Schloss Freudental GmbHWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Freudental Allensbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite der Schloss Freudental GmbH Ulrike Seeger Allensbach Schloss Freudental in Corpus der barocken Deckenmalerei in DeutschlandListe der Burgen und Schlosser im Landkreis Konstanz Burgen Hohenfels Hohenfriedingen Oberstaad RiedheimRuinen und abgegangene Burgen Alter Turm Aach Burg Allensbach Ruine Altbodman Ruine Alt Dettingen Burg Altstadt Burg Anselfingen Burg Biesendorf 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