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Ganymed auch Ganymedes altgriechisch Ganymhdhs Ganymḗdes deutsch der Glanzfrohe lateinisch Catamitus ist in der griechischen Mythologie ein Sohn des trojanischen Konigs Tros und der Kallirrhoe 1 Bruder des Assarakos und des Ilos und der Schonste aller Sterblichen Er wurde von Zeus geliebt Ganymed fuhrt einen Reifen und halt dabei einen jungen Hahn in die Hohe Die Ruckseite zeigt Zeus bei der Verfolgung des Junglings Rotfiguriger Glockenkrater traditionelles Paderasten Geschenk um 500 v Chr Louvre in Paris Inhaltsverzeichnis 1 Mythos 2 Deutungen 3 Darstellung in der Kunst 4 Ganymed als Namensgeber 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseMythos BearbeitenAls Hirtenknabe wurde er von Zeus auf den Olymp entfuhrt damit er dort Mundschenk fur die Gotter sei und ewig dort lebe In dieser Aufgabe loste er Hebe die Tochter des Zeus und der Hera gegen den Willen Heras ab In einer anderen Version soll Eos Ganymed entfuhrt haben Zeus nahm ihn ihr weg Die Ganymed Sage wurde in der Antike unterschiedlich dargestellt Die alteste Form war wohl der sumerische Etana Mythos Dieser Mythos wird auch auf der Tafel 7 des Gilgamesch Epos dargestellt Dies spricht fur das extrem hohe Alter des Mythos Andere Versionen lassen sich in der Ilias des Homer 2 aber auch bei Vergil 3 und Ovid 4 sowie bei Lukian 5 finden In einer Darstellungsweise wird Ganymed durch einen Sturm 6 in einer anderen Version durch Zeus selbst der sich in einen Adler verwandelt hat 7 vom Berge Ida in Phrygien auf den Olymp entfuhrt nbsp Jupiter kusst Ganymed 19 JahrhundertDie Gestalt des Adlers und auch Ganymed wurden nach einer Uberlieferung von Zeus als Sternbilder an den Himmel versetzt Ganymed dabei als Tierkreiszeichen Wassermann 8 Deutungen BearbeitenBei Platon 9 wird der Mythos um Zeus und Ganymed als eine Erfindung der Kreter dargestellt Das Vorbild des Zeus habe die bei ihnen verbreitete Liebe zwischen Mannern legitimieren sollen Die Sage gewann im antiken Griechenland und im Romischen Reich grosse Popularitat denn sie gab der leidenschaftlichen Liebe erwachsener Manner zu Knaben Ephebophilie eine religiose Berechtigung 10 Xenophon 11 sieht in ihr den Beweis dafur dass nicht die physischen sondern die geistigen Vorzuge die Liebe der Gotter gewinnen Auf romischen Sarkophagen findet man ihn als Symbol fur die Erhebung der menschlichen Seele uber das Irdische In der Ikonografie gilt Ganymed bisweilen auch als Prafiguration des Johannes Darstellung in der Kunst BearbeitenAntike Abbildungen Ganymeds findet man ab dem 5 Jahrhundert vor Christus auf Vasen und anderen Zier und Gebrauchsgegenstanden Ganymedes ist auch ein Charakter im Satyricon des romischen Autors Titus Petronius In der Neuzeit hat die homo erotische Bedeutung der Erzahlung viele Kunstler inspiriert unter anderem gibt es daruber eine Zeichnung von Michelangelo Gemalde von Rubens und Rembrandt eine Marmorplastik von Thorvaldsen ein Relief von Ferdinand Schloth 12 ein Gedicht von Goethe 13 und ein Gedicht von Holderlin 14 Goethes Gedicht wurde von Franz Schubert vertont 15 Ganymed Darstellungen in der Kunst nbsp Gruppe des Zeus mit Ganymed 5 Jh v Chr Archaologischer Park Olympia nbsp Die Entfuhrung des Ganymed Correggio um 1530 Kunsthistorisches Museum Wien nbsp Der Raub des Ganymedes Rubens portratiert Ganymed als schonen Jungling 1636 1638 Museo del Prado Madrid nbsp Ganymed in den Fangen des Adlers Rembrandt dagegen auf Auftrag eines niederlandischen calvinistischen Mazens als verangstigtes heulendes und urinierendes Kleinkind 1635 Gemaldegalerie Alte Meister Dresden nbsp Ganymed den Adler des Zeus trankend Marmorgruppe von Bertel Thorvaldsen 1817 Thorvaldsen Museum Kopenhagen nbsp Ganymed Statue von Hermann Hubacher 1952 am Zurichsee in ZurichGanymed als Namensgeber BearbeitenWegen Ganymeds Funktion auf dem Olymp wurden in der Neuzeit manchmal auch vergleichbare Bedienstete wie Sklaven Diener oder Kellner als Ganymed bezeichnet Nach Ganymed ist ein Jupitermond der von Galileo Galilei entdeckt wurde benannt Ganymed Mond Ebenso ein erdnaher Asteroid vom Amor Typ 1036 Ganymed Literatur BearbeitenWilhelm Drexler Ganymedes In Wilhelm Heinrich Roscher Hrsg Ausfuhrliches Lexikon der griechischen und romischen Mythologie Band 1 2 Leipzig 1890 Sp 1595 1603 Digitalisat Anette Kruszinsky Der Ganymed Mythos in Emblematik und mythographischer Literatur des 16 Jahrhunderts Manuskripte fur Kunstwissenschaft in der Wernerschen Verlagsgesellschaft 3 Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 1985 ISBN 978 3 88462 902 4 Brigitte Solch Ganymedes In Maria Moog Grunewald Hrsg Mythenrezeption Die antike Mythologie in Literatur Musik und Kunst von den Anfangen bis zur Gegenwart Der Neue Pauly Supplemente Band 5 Metzler Stuttgart Weimar 2008 ISBN 978 3 476 02032 1 S 292 296 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ganymed Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Ganymed Goethe Quellen und Volltexte ca 200 Photos von Darstellungen des Ganymed in der Kunst in der Warburg Institute Iconographic DatabaseEinzelnachweise Bearbeiten Bibliotheke des Apollodor 3 12 2 Homer Ilias 5 265 267 und 20 215 235 Vergil Aeneis 5 252 260 Ovid Metamorphosen 10 155 161 Lukian von Samosata Gottergesprache 4 Zeus und Ganymed 5 Hera und Zeus Homerischer Hymnos 5 An Aphrodite 202 208 Ovid Metamorphosen 10 155 161 Lukian von Samosata Gottergesprache 4 und 5 Nonnos Dionysiaka 281 282 Hyginus Fabulae 224 Platon Nomoi 636 c e Robert von Ranke Graves Griechische Mythologie Rowohlt Verlag Reinbek bei Hamburg 2007 Kapitel 29 Xenophon Symposion 8 30 Ganymed mit Adler Marmorrelief 1873 Skulpturhalle Basel Depositium Gottfried Keller Stiftung vgl Stefan Hess Tomas Lochman Hrsg Klassische Schonheit und vaterlandisches Heldentum Der Basler Bildhauer Ferdinand Schloth 1818 1891 Katalog zur gleichnamigen Ausstellung in der Skulpturhalle Basel Basel 2004 ISBN 3 905057 20 4 S 62 Nr 68 Johann Wolfgang von Goethe Ganymed In Goethes Schriften Achter Band G J Goschen Leipzig 1774 Friedrich Holderlin Ganymed In Friedrich Holderlin Kritische Textausgabe Bande 2 6 9 15 Luchterhand Darmstadt 1979 1988 Franz Schubert Ganymed D 544 Op 19 No 3 1817 Normdaten Person GND 118537520 lobid OGND AKS LCCN sh85053046 VIAF 3262256 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ganymed Mythologie amp oldid 237429965