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Bodman auch Bodmann ist der Name eines hochfreien schwabischen Adelsgeschlechts Die Herren von Bodman gehorten zum Uradel im Hegau und Allgau am Bodensee Hohenbodman der ursprungliche Stammsitz des Geschlechts ist heute ein Ortsteil der Gemeinde Owingen im Bodenseekreis Zweige der Familie bestehen bis heute Stammwappen derer von Bodman Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herkunft 1 2 Linien und Besitzungen 1 3 Standeserhebungen 2 Wappen 2 1 Familienwappen 2 2 Historische Wappenbilder 2 3 Gemeindewappen mit den Lindenblattern derer von Bodman 3 Namenstrager 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHerkunft Bearbeiten Erstmals urkundlich erwahnt wird das Geschlecht im Jahre 1152 mit Eberhardus de Bodemen 1 Die Familie ist stammesverwandt mit dem erloschenen Grafengeschlecht von Heiligenberg Die gesicherte Stammreihe beginnt 1217 mit Conradus de Bodemin 2 Die Herren von Bodman waren Reichsministeriale der Hohenstaufen und des Bischofs von Konstanz Der Stammsitz die Burg Hohenbodman und Herrschaft Hohenbodman fiel spater als Vogtei an die freie Reichsstadt Uberlingen Von der im Dreissigjahrigen Krieg zerstorten Burg existiert heute nur noch der Bergfried Die Ruine der Burg Alt Bodmann Schloss Espasingen vom Ende des 16 Jahrhunderts bis 1760 Stammsitz des GeschlechtsIm 13 Jahrhundert gelangte die Burg Altbodman bei Bodman in Familienbesitz Einer Sage nach brannte ihr Vorwerk die alte Burg auf dem Frauenberg am 16 September 1309 wahrend eines Familienfestes ausgelost durch einen Blitzschlag ab Bei dieser Tragodie starben fast alle Angehorige der Familie und einige Gaste anderer Adelsgeschlechter Nur das jungste mannliche Familienmitglied der Bodmans der einjahrige Johannes von Bodman uberlebte das Inferno Er wurde von seiner Amme in einen Kessel gesteckt und aus dem Fenster geworfen Der Kessel fiel hinab und blieb von Baumen und Strauchern gebremst schliesslich hangen An der Stelle wo sich der Kessel mit dem kleinen Johannes verfing erinnert heute ein Gedenkstein an das Ereignis Der Kessel ist im Schloss Bodman ausgestellt Dem Edlen Hans von Bodman Ritter des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem 3 verlieh Kaiser Karl IV im Jahre 1360 das heimgefallene Wappen der Mayr von Windeck den schwarzen Steinbock Bereits 1488 waren die Herren von Bodman Mitglied in der Rittergesellschaft Sankt Jorgenschild in Schwaben Teil Hegau und Bodensee Im 15 Jahrhundert teilte sich das Geschlecht in die Linien Bodman zu Bodman und Bodman zu Moggingen Wahrend des 17 Jahrhunderts spaltete sich von der Linie Bodman zu Bodman der Zweig Bodman zu Kargegg ab Die Linie Bodman zu Moggingen bildete Anfang des 18 Jahrhunderts die Zweige Bodman zu Guttingen und Bodman zu Wiechs Linien und Besitzungen Bearbeiten Die Kaiserpfalz Bodmann im Landkreis Stockach wurde bereits 1277 dem Johann von Bodmann von Konig Rudolf von Habsburg verpfandet Die freiherrliche Stammlinie Bodman zu Bodman besass seit dem 15 Jahrhundert die Herrschaften Espasingen Wahlwies heute Ortsteile der Stadt Stockach Bodman Kargegg und Mooshof heute Ortsteil der Gemeinde Bodman Ludwigshafen 1786 konnte durch Kauf Liggeringen heute Ortsteil der Stadt Radolfzell am Bodensee und 1790 Schlatt erworben werden Bodman Espasingen und Wahlwies fielen im 17 Jahrhundert an die Linie Bodman zu Kargegg Wegen des Besitzes von Bodman waren Angehorige der Linie Mitglied der Reichsritterschaft im Ritterkanton Hegau des schwabischen Ritterkreises Schloss Bodman der heutige Sitz der FamilieDie Linie Bodman zu Kargegg erhielt nach dem Verzicht der Linie Bodman zu Bodman die Herrschaften Bodman Espasingen und Wahlwies Wegen des Besitzes bzw Teilbesitzes dieser Guter waren Angehorige der Linie im 17 Jahrhundert Mitglied der Reichsritterschaft im Ritterkanton Hegau Die freiherrliche Linie Bodman zu Moggingen besass die Guter Moggingen Liggeringen Guttingen heute Ortsteile der Stadt Radolfzell am Bodensee und Wiechs heute Ortsteil der Gemeinde Steisslingen Wegen des Besitzes bzw Teilbesitzes dieser Herrschaften gehorten die Mitglieder des Zweiges ab 1752 zur Reichsritterschaft im Ritterkanton Hegau Anfang des 18 Jahrhunderts kam es zur Teilung in die Linien Bodman zu Guttingen Bodman zu Moggingen und Bodman zu Wiechs Angehorige des freiherrlichen Zweiges Bodman zu Wiechs auch Wiex begrundet zu Beginn des 18 Jahrhunderts durch Abspaltung von der Linie Bodman zu Moggingen gehorten ab 1752 ebenfalls zur Reichsritterschaft des Ritterkantons Hegau Samtliche Besitzungen fielen mit der Rheinbundakte 1806 an das Konigreich Wurttemberg und 1810 an das Grossherzogtum Baden Heute werden sie vom Graflich von Bodmanschen Rentamt verwaltet Das Schloss Bodman am Bodensee ist Sitz der Familie wie auch des Rentamts Der heutige Chef des Hauses ist Wilderich Graf von und zu Bodman Standeserhebungen Bearbeiten 1690 wurde die Linie Moggingen und 1716 die Linie Bodmann als von und zu Bodmann in den Reichsfreiherrenstand erhoben letztere kam 1902 auch in den badischen Grafenstand primogenitur Wappen BearbeitenFamilienwappen Bearbeiten Blasonierung Das Wappen ist geviert Die Felder 1 und 4 zeigen in Gold einen schwarzen steigenden Steinbock 2 und 3 in Silber drei 2 1 gesenkte grune Lindenblatter das ursprungliche Stammwappen Auf dem Helm ist ein hoher mit Hermelin bezogener Spitzhut oben besetzt mit einer goldenen Krone aus der ein Busch Pfauenfedern wachst Die Helmdecken sind rechts grun silbern und links schwarz golden Alte Wappenabbildungen zeigen statt der Lindenblatter auch drei naturliche Seeblatter im Stammschild Durch eine Wappenbesserung verliehen 1360 von Kaiser Karl IV wurde der schwarze Steinbock der Mayr von Windeck dem Stammwappen hinzugefugt Historische Wappenbilder Bearbeiten Wappen der Bodmen in der Zurcher Wappenrolle ca 1340 Gewendetes Wappen des Geschlechts Bodman aus Siebmachers Wappenbuch Blatt 111 Bodmann Wappen aus dem Scheiblerschen Wappenbuch eigentlich Mayr von Windeck Wappen am Schloss Espasingen links das aus Hoflichkeit gewendete Wappen der Herren von Bodman Wappenstein am Espasinger Schloss mit denen der Ehefrauen links Breiten Landenberg und rechts BissingGemeindewappen mit den Lindenblattern derer von Bodman Bearbeiten Bodman Ludwigshafen Bodman alt Allensbach Freudental Allensbach Langenrain Radolfzell Stahringen Stockach Espasingen Stockach WahlwiesNamenstrager BearbeitenRupert von Bodman 1646 1728 geboren als Johann Sigmund von Bodman 1678 bis 1728 Furstabt im Kloster Kempten Johannes Wolfgang von Bodman 1651 1691 1686 bis 1691 Weihbischof in Konstanz Ferdinand von Bodmann 1839 1920 Mitglied der Badischen Standeversammlung Franz von und zu Bodman 1835 1906 Grundherr und Mitglied des deutschen Reichstags Heinrich von und zu Bodman 1851 1929 badischer Jurist und Politiker Maximilian von Bodman 1873 1953 bayerischer Kammerjunker und Offizier Emanuel von Bodman 1874 1946 deutscher Schriftsteller Nikolaus von Bodman 1903 1988 deutscher Naturschutzer Franz von Bodmann 1908 1945 deutscher SS Obersturmfuhrer Wilderich Graf von und zu Bodman 1936 siehe oben Siehe auch BearbeitenListe schwabischer Adelsgeschlechter B Liste deutscher Adelsgeschlechter B Liste der Territorien in VorderosterreichLiteratur BearbeitenGustav Adolf Poinsignon Bodman sche Regesten In Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 839 1271 10 Jg 1880 Anhang S 1 20 Digitalisat 1272 1374 11 Jg 1882 Anhang S 21 44 Digitalisat 1375 1419 und Nachtrage 12 Jg 1883 Anhang S 45 66 Digitalisat Theodor von Tafel Alteste Geschichte des freiherrlichen Geschlechts von Bodman In Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 20 Jg 1891 S 44 51 Digitalisat Johann Leopold Freiherr von und zu Bodman Geschichte der Freiherren von Bodman 2 Bande 1894 Digitalisat Bd 1 Digitalisat Bd 2 Otto Hupp Munchener Kalender 1915 Verlagsanstalt Munchen Regensburg 1915 Gunther Flohrschutz Zur altesten Geschichte der Herren von Bodman Diss Munchen 1951 Adalbert Elschenbroich Bodman In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 359 Digitalisat Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band I Band 53 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1972 ISSN 0435 2408 Herbert Berner Hrsg Bodman Dorf Kaiserpfalz Adel Bodensee Bibliothek Band 13 2 Bde Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1977 ISBN 3 7995 5113 1 Kurt Andermann Die altesten Bodmaner Guterverzeichnisse 1367 In Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 111 Jg 1993 S 1 16 Digitalisat Harald Derschka Die Ministerialen des Hochstiftes Konstanz Konstanzer Arbeitskreis fur Mittelalterliche Geschichte Vortrage und Forschungen Sonderband 45 Thorbecke Stuttgart 1999 ISBN 3 7995 6755 0 S 65 73 Joachim J Halbekann Bearb Graflich von Bodmansches Archiv Urkundenregesten 1277 1902 Inventare der nichtstaatlichen Archive Baden Wurttemberg Band 30 Kohlhammer Stuttgart 2001 ISBN 3 17 016831 2 Gerhard Kobler Historisches Lexikon der deutschen Lander Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart 7 vollstandig uberarbeitete Auflage C H Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 54986 1 Weblinks Bearbeiten Commons Bodman Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien www bodman de Ludwig Uhland Bodman zur schwabischen Sagenkunde in Germania Vierteljahrsschrift fur deutsche Altertumskunde Mair Paul Hektor Geschlechterbuch der Stadt Augsburg 73 Bl Augsburg 1548 1550 und Wappen deutscher Geschlechter Augsburg 4 Viertel 15 Jh Wappen der Grafen von Bodman in Bodman am Bodensee in www welt der wappen deEinzelnachweise Bearbeiten Meisters Geschichte von Zurich Seite 64 Codex Sal I 253 Ottmar F H Schonhuth Die Sage vom Nunny Glockly oder das Deutschordens Gelubde Edm Stoll 1857 Seite 115Normdaten Person GND 122973151 lobid OGND AKS VIAF 15666720 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bodman Adelsgeschlecht amp oldid 226555759