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Johann Heinrich Freiherr von und zu Bodman 21 Januar 1851 in Freiburg im Breisgau 26 April 1929 in Karlsruhe war ein badischer Jurist und Politiker Freiherr von und zu Bodman Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Politik 3 Familie 4 Ehrungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBodman besuchte von 1861 bis 1869 das humanistische Bertholdgymnasium in Freiburg und studierte nach dem Abitur von 1869 bis 1870 zunachst Medizin an der Universitat seiner Heimatstadt Er wurde Mitglied der Burschenschaft Teutonia Um als Freiwilliger am Krieg gegen Frankreich teilnehmen zu konnen brach er sein erstes Studium ab Von 1871 bis 1873 studierte er nun Rechtswissenschaften in Freiburg Berlin und Universitat Heidelberg In Berlin wurde er zusatzlich Mitglied in der Alten Berliner Burschenschaft 1 Bereits 1873 legte er sein erstes juristisches Staatsexamen ab und war danach als Rechtspraktikant unter anderem beim Amtsgericht in Waldshut tatig Im Jahre 1876 folgten das zweite juristische Staatsexamen und sein Eintritt in den badischen Staatsdienst als Sekretar im Innenministerium Nach Tatigkeiten in verschiedenen badischen Behorden war er von 1888 bis 1891 beim Reichsversicherungsamt in Berlin und wurde 1891 Ministerialrat im badischen Innenministerium in Karlsruhe Von 1894 bis 1899 war er Oberamtmann und Vorstand des Bezirksamts Karlsruhe und danach Landeskommissar in Konstanz Von 1904 bis 1906 sah man ihn noch einmal in Berlin als Ministerialdirektor und stellvertretenden Bevollmachtigten Badens beim Bundesrat ehe er dann Direktor des Wasser und Strassenbauamts Karlsruhe wurde Seit 22 April 1907 war Bodman badischer Innenminister und seit 22 Dezember 1917 bis zum Ende der Monarchie in Baden zusatzlich Staatsminister d h Vorsitzender der badischen Staatsregierung Ministerprasident Am 13 November 1918 beteiligte sich der seit drei Tagen im einstweiligen Ruhestand befindliche Staatsminister Bodman mit dem Prasidenten der Vorlaufigen Volksregierung Geiss an den Verhandlungen uber den Regierungsverzicht von Grossherzog Friedrich II von Baden Nachdem am 14 November die Freie Volksrepublik Baden proklamiert wurde zog sich Bodman ins Privatleben zuruck und wohnte bis zu seinem Tod in Freiburg Er war der Schwager des fruheren Staatsministers Vorsitzender der badischen Staatsregierung Ministerprasident Wilhelm Nokk der 1861 in erster Ehe mit seiner Schwester Klara von und zu Bodman 1842 62 verheiratet war 2 Politik BearbeitenAls Kandidat der Nationalliberalen Partei bewarb sich Bodman 1903 vergeblich im katholischen Wahlkreis Uberlingen Konstanz fur ein Reichstagsmandat welches der Vertreter des Zentrums errang Im badischen Parlament bildete sich der gegen das Zentrum seit 1905 starkste Partei gerichtet sogenannte Grossblock 1909 13 14 aus Nationalliberalen Freisinnigen Demokraten und gemassigter Sozialdemokratie zur Stutzung der Regierungspolitik so dass Bodman in seiner Zeit als Innenminister auch um ein gutes Verhaltnis zu den Sozialdemokraten bemuht war und wiederholt Verstandnis fur deren Belange bekundete Deshalb wurde er von konservativen Kreisen zuweilen als roter Minister beschimpft Im Jahr 1909 gab sein Ministerium eine Denkschrift uber die Arbeitslosenversicherung heraus deren fortschrittliche Gedanken an der anders gerichteten Reichspolitik scheiterten Schwerpunkte seiner Politik als Minister waren die Forderung des Ernahrungswesens der Landwirtschaft des Handels der Industrie und des Handwerks Er betrieb auch die Schiffbarmachung des Oberrheins und die Errichtung von Wasserkraftwerken zur Versorgung des entstehenden elektrischen Stromnetzes Familie BearbeitenBodman entstammte einer Seitenlinie der katholischen Grafen von Bodman am Bodensee Diese Seitenlinie hatte ihren Sitz am Lorettoberg in Freiburg Sein Vater hiess Johann Heinrich Freiherr von Bodman 24 Marz 1809 und war im militarischen Rang eines Obersts der Badischen Armee seine Mutter hiess Elisabeth geborene Shone 21 Marz 1811 aus London Bodman hatte einen Bruder und drei Schwestern Ferdinand Johann 1839 1920 badischer Diplomat Mathilde 1834 1871 Bernhard von Beck 1821 1894 Emma 1836 1901 Heinrich von Treitschke 15 September 1834 28 April 1896 Historiker Clara 1842 1862 Wilhelm Nokk 30 November 1832 12 Februar 1903 badischer StaatsmannBodmans heiratet 1884 Anna auch Annie 21 Juli 1863 1906 eine Enkelin des Klavierfabrikanten Heinrich Steinweg Steinway amp Sons aus New York Die Ehe blieb kinderlos Ehrungen Bearbeiten1870 Silberne Karl Friedrich Militarverdienstmedaille 1907 Kommandeurkreuz I Klasse des Ordens Bertholds des Ersten 1910 Grosskreuz des Ordens vom Zahringer Lowen Roter Adlerorden II Klasse Preussischer Kronenorden I Klasse Bayerischer Orden des Heiligen Michael I Klasse Grosskreuz des Friedrichs Ordens Komtur des osterreichischen Franz Joseph Ordens 1911 Ehrendoktor der Medizinischen Fakultat der Universitat FreiburgLiteratur BearbeitenPaul Strack Bodman Johann Heinrich Freiherr von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 360 Digitalisat Gerhard Kaller Johann Heinrich von und zu Bodman in Bernd Ottnad Hrsg Badische Biographien Neue Folge Band I W Kohlhammer Verlag Stuttgart 1982 S 68 70 Helge Dvorak Biografisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 1 A E Heidelberg 1996 S 109 Wolfram Angerbauer Red Die Amtsvorsteher der Oberamter Bezirksamter und Landratsamter in Baden Wurttemberg 1810 bis 1972 Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim Landkreistag Baden Wurttemberg Theiss Stuttgart 1996 ISBN 3 8062 1213 9 S 191 Bernd Breitkopf Die alten Landkreise und ihre Amtsvorsteher Die Entstehung der Landkreise und Amter im heutigen Landkreis Karlsruhe Biographien der Oberamtmanner und Landrate von 1803 bis 1997 Verlag Regionalkultur Ubstadt Weiher 1997 ISBN 3 929366 48 7 S 102 104 Martin Furtwangler Heinrich von Bodman und Karl von Weizsacker Regierungspolitik und Handlungsstrategien im letzten Kriegsjahr 1918 In Zeitschrift fur wurttembergische Landesgeschichte Bd 79 2020 S 315 330 Weblinks BearbeitenOnline Findbuch Landesarchiv Baden Wurttemberg Generallandesarchiv Karlsruhe 52 von BodmanEinzelnachweise Bearbeiten Horst Grimm Leo Besser Walzel Die Corporationen Frankfurt am Main 1986 https www deutsche biographie de sfz72302 htmlPrasidenten des Staatsministeriums im Grossherzogtum Baden Sigismund von Reitzenstein Conrad Karl Friedrich von Andlau Birseck Christian Heinrich Gayling von Altheim Karl Christian von Berckheim Sigismund von Reitzenstein Wilhelm Ludwig von Berstett Sigismund von Reitzenstein Ludwig Georg Winter Karl Friedrich Nebenius Friedrich von Blittersdorf Christian Friedrich von Boeckh Karl Friedrich Nebenius Johann Baptist Bekk Karl Georg Hoffmann Friedrich Adolf Kluber Ludwig Rudt von Collenberg Bodigheim Franz von Stengel Jurist Anton von Stabel Karl Mathy Julius Jolly Ludwig Turban der Altere Wilhelm Nokk Arthur von Brauer Alexander von Dusch Heinrich von und zu BodmanOberamtmanner und Landrate des Landkreises Karlsruhe Christoph Eisenlohr 1810 1822 Carl Friedrich von Fischer 1822 1844 Wilhelm von Bausch 1844 1864 Carl von Neubronn 1864 1874 Friedrich von Preen 1874 1894 Heinrich von und zu Bodman 1894 1899 Adolf Fohrenbach 1899 1906 Hans von Krafft Ebing 1906 1912 Otto Seidenadel 1912 1918 Heinrich Hebting 1919 1920 Alexander Schaible 1920 1926 Karl Baur 1926 1932 Theodor Wintermantel 1932 1945 Anton Kaufmann 1945 provisorisch Fritz Strauss 1945 kommissarisch Alfred Neff 1945 1946 kommissarisch Joseph Gross 1946 1971 Bernhard Ditteney 1971 1997 Claus Kretz 1997 2007 Christoph Schnaudigel seit 2007 Normdaten Person GND 127588590 lobid OGND AKS VIAF 30563649 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bodman Heinrich von und zuALTERNATIVNAMEN Bodman Heinrich Freiherr von und zuKURZBESCHREIBUNG Jurist und Politiker in BadenGEBURTSDATUM 21 Januar 1851GEBURTSORT Freiburg im BreisgauSTERBEDATUM 26 April 1929STERBEORT Karlsruhe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich von und zu Bodman amp oldid 229485444