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Grossherzog Friedrich II von Baden vollstandiger Name Friedrich Wilhelm Ludwig Leopold August genannt Fritz 9 Juli 1857 in Karlsruhe 9 August 1928 in Badenweiler war von 1907 bis 1918 der letzte Grossherzog von Baden Grossherzog Friedrich II von Baden Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend und Ausbildung 1 2 Mitglied der Badischen Standeversammlung 1 3 Militarische Laufbahn 1 4 Heirat 1 5 Regierungszeit 1 6 Letzte Jahre 2 Orden und Ordensherrschaft 3 Namensgebung 4 Genealogie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend und Ausbildung Bearbeiten nbsp Grossherzog Friedrich II von BadenDer Sohn von Grossherzog Friedrich I und Luise von Preussen wurde zunachst von einem Privatlehrer unterrichtet ohne dass er Kontakt mit Gleichaltrigen hatte Um ihm diesen Kontakt zu ermoglichen wurde er auf dem Grossherzoglichen Friedrichs Gymnasium Karlsruhe mit elf Mitschulern aus der gebildeten Burgerschicht unterrichtet Friedrich war jedoch scheu und kontaktarm und auch wenig interessiert am Unterrichtsstoff der ihm vermittelt werden sollte Obwohl er zeitweise versetzungsgefahrdet war schaffte er 1875 das Abitur und trat anschliessend den Militardienst als Leutnant im I Badischen Leib Grenadier Regiment Nr 109 in Karlsruhe an Da diese Einheit Teil der Preussischen Armee war kam Friedrichs Grossvater Kaiser Wilhelm I der auch preussischer Konig war nach Karlsruhe um ihn in die Armee aufzunehmen Nachdem er 1875 Reisen nach Rom und Sizilien unternommen hatte begann er das Studium der Staats und Rechtswissenschaften sowie Geschichte an der Universitat Heidelberg Danach studierte er an der Universitat Bonn wo er Kommilitone seines zwei Jahre jungeren Cousins Prinz Wilhelm war des spateren Kaisers Wilhelm II Von 1878 bis 1879 studierte Friedrich dann in Freiburg Wie in seiner schulischen Laufbahn zeigte Friedrich auch an der Universitat nur wenig Interesse Im Grunde studierte er auch nicht wie seine burgerlichen Kommilitonen sondern besuchte lediglich Vorlesungen Als Thronfolger sollte er moglichst vielerlei Erfahrungen sammeln so auch an der Universitat ohne dass dabei ein regularer Universitatsabschluss erreicht werden sollte Als Student wurde Friedrich Mitglied in den Corps Saxo Borussia Heidelberg Borussia Bonn Suevia Heidelberg und der Verbindung Rupertia zu Heidelberg Mitglied der Badischen Standeversammlung Bearbeiten Friedrich war als Prinz des Hauses Baden von 1875 bis 1906 Mitglied der Ersten Kammer der Badischen Standeversammlung nahm jedoch nur 1875 76 und 1903 bis 1906 personlich an den Sitzungen teil 1 Militarische Laufbahn Bearbeiten nbsp Erbgrossherzog Friedrich als Stabsoffizier mit Stern des Hausordens der TreueIm Oktober 1880 trat Friedrich als Soldat der preussischen Armee den Dienst beim 1 Garde Regiment zu Fuss in Potsdam an Nach seiner Heirat 1885 wurde er in das 5 Badische Infanterie Regiment Nr 113 2 nach Freiburg im Breisgau in die spater nach ihm benannte Erbgrossherzog Friedrich Kaserne versetzt diente danach von 1891 bis 1893 in Berlin um dann wieder bis 1897 in Freiburg verwendet zu werden 1897 wurde er von Kaiser Wilhelm II zum Kommandierenden General des VIII Armee Korps in Koblenz ernannt wo er bis 1901 in Garnison stand In Koblenz war unter anderem Paul von Hindenburg Generalstabschef unter dem Kommando des Erbgrossherzogs Friedrich 1902 schied er aus der Armee aus da er als Erbgrossherzog den greisen Grossherzog in Karlsruhe unterstutzen sollte und Kaiser Wilhelm II seinen Wunsch das Kommando des XIV Armee Korps zu ubernehmen das in Baden stationiert war aus dienstlichen Grunden verweigert hatte 3 Friedrich wurde nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst in der Armee noch zum Generaloberst und Generalfeldmarschall befordert Aus gesundheitlichen Grunden konnte er wahrend des Ersten Weltkriegs keinen Dienst mehr aufnehmen Friedrich hatte wahrend seiner militarischen Laufbahn folgende Range inne 1875 Sekondeleutnant 1881 Premierleutnant 1882 Hauptmann 1884 Major 1889 Oberst 1891 Generalmajor 1893 Generalleutnant 1897 General der Infanterie 1905 Generaloberst mit dem Rang eines GeneralfeldmarschallsEr stand a la suite des 1 Garde Regiments zu Fuss und des 1 Garde Ulanen Regiments in Potsdam sowie des Kaiserlichen I Seebataillons in Kiel Heirat Bearbeiten Friedrich heiratete am 20 September 1885 Prinzessin Hilda von Nassau Die Hochzeit fand auf Schloss Hohenburg bei Lenggries statt einer Besitzung des Hauses Nassau Hilda war die jungste Tochter Herzogs Adolf von Nassau dessen Herzogtum 1866 nach dem Preussisch Osterreichischen Krieg von Preussen annektiert worden war Die Heirat der Tochter von Adolf in die Verwandtschaft der Hohenzollern war auch ein Grund dafur dass aus Berlin kein Einspruch kam als dieser 1890 Grossherzog von Luxemburg wurde Die Ehe von Friedrich und Hilda blieb kinderlos und beide konnten wegen ihrer Schuchternheit auch nie die Popularitat von Grossherzog Friedrich I und der Grossherzogin Luise erreichen Am 8 August 1927 adoptierten die beiden Berthold den Sohn von Max von Baden Grund hierfur war der Umstand dass das Hausvermogen sonst nach seinem Tod gemass dem Abfindungsvertrag vom 7 Mai 1919 an die Republik Baden gefallen ware weil es nur im ehelichen Mannesstamm des grossherzoglichen Hauses vererbbar war 4 Regierungszeit Bearbeiten nbsp 20 Goldmark aus dem Jahre 1911 mit dem Konterfei Friedrichs II Friedrich hatte schon vom November 1881 bis Oktober 1882 die Regentschaft ubernommen da sein Vater schwer an Typhus erkrankt war Die Regierung ubernahm er nach dem Tod von Friedrich I am 28 September 1907 Im Wesentlichen fuhrte er dessen liberale Politik fort In seine Regierungszeit fallen die Grundung der Handelshochschule Mannheim aus der die Universitat Mannheim entstanden ist 1908 und der Anbau des Galerieflugels der Kunsthalle Karlsruhe 1909 der schon von seinem Vater geplant worden war und der dem Werk von Hans Thoma gewidmet wurde Seine Regierungen wurden von den Staatsministern Alexander von Dusch 1905 1917 sowie von Heinrich von Bodman 1917 1918 geleitet Nach Bodmans Rucktritt bildete sich am 10 November 1918 die letzte Regierung Friedrichs II unter dem Sozialdemokraten Anton Geiss ohne dass der Grossherzog an deren Ernennung beteiligt war Nachdem es in Karlsruhe vor dem Schloss zu Schiessereien gekommen war zog sich Friedrich zunachst auf Schloss Zwingenberg zuruck Am 22 November 1918 unterschrieb er auf Schloss Langenstein bei Eigeltingen im Hegau die Urkunde mit der er auf den badischen Thron verzichtete nbsp Schloss LangensteinLetzte Jahre Bearbeiten Friedrich II lebte zusammen mit Hilda nach seinem Thronverzicht zunachst auf Schloss Langenstein als Gast von Graf Robert Douglas 1880 1955 und zog 1920 nach Freiburg In den folgenden Jahren erblindete er fast und reiste allenfalls noch zu Kuren nach Baden Baden oder Badenweiler Er ist in der grossherzoglichen Grabkapelle im Fasanengarten Karlsruhe beigesetzt Orden und Ordensherrschaft BearbeitenFriedrich war Ritter des Schwarzen Adler Ordens des Andreas Ordens Annunziaten Ordens St Hubertus Ordens Elephanten Ordens und des Seraphinenordens Als Grossherzog war er Grossmeister der badischen Orden Hausorden der Treue Militar Karl Friedrich Verdienstorden Orden Berthold des Ersten und Orden vom Zahringer Lowen Namensgebung BearbeitenNach Friedrich II wurde die ehemalige Erbgrossherzog Friedrich Kaserne in Koblenz benannt Genealogie BearbeitenFamilienstammbaum Ahnentafel Grossherzog Friedrich II von BadenUrurgrosseltern ErbprinzFriedrich von Baden Durlach 1703 1732 1727Anna Charlotte Amalie von Nassau Dietz Oranien 1710 1777 FreiherrLudwig Heinrich Philipp Geyer von Geyersberg 1727 1780 1756 GrafinMaximiliane Christiane von Sponeck 1730 1804 KonigGustav III von Schweden 1746 1792 1766Sophie von Danemark 1746 1813 Karl Ludwig von Baden 1755 1801 1774Amalie von Hessen Darmstadt 1754 1832 GrossherzogKarl II von Mecklenburg Strelitz 1741 1816 1768Friederike Caroline Luise von Hessen Darmstadt 1752 1782 KonigFriedrich Wilhelm II von Preussen 1744 1797 1769Friederike von Hessen Darmstadt 1751 1805 GrossherzogCarl August von Sachsen Weimar Eisenach 1757 1828 1775Luise von Hessen Darmstadt 1757 1830 ZarPaul I von Russland 1754 1801 1776Sophie Dorothee von Wurttemberg 1759 1828 Urgrosseltern GrossherzogKarl Friedrich von Baden 1728 1811 1787Luise Karoline von Hochberg 1768 1820 KonigGustav IV Adolf von Schweden 1778 1837 1797Frederike Dorothea von Baden 1781 1826 KonigFriedrich Wilhelm III von Preussen 1770 1840 1793Luise von Mecklenburg Strelitz 1776 1810 GrossherzogKarl Friedrich von Sachsen Weimar Eisenach 1783 1853 1804 Grossfurstin Maria Pawlowna Romanowa 1786 1859 Grosseltern Grossherzog Leopold von Baden 1790 1852 1819Sophie Wilhelmine von Holstein Gottorp 1801 1865 Kaiser Wilhelm I 1797 1888 1829Augusta von Sachsen Weimar Eisenach 1811 1890 Eltern Grossherzog Friedrich I von Baden 1826 1907 1856Luise von Preussen 1838 1923 Grossherzog Friedrich II von Baden 1857 1928 Siehe auch Stammliste des Hauses BadenLiteratur BearbeitenWilhelm Ilgenstein Anna Ilgenstein Katterfeld Friedrich I und Friedrich II die letzten Grossherzoge von Baden ein Gedenkbuch zum 25 Todestag Friedrich II Muller Karlsruhe 1954 Lothar Machtan Prinz Max von Baden Der letzte Kanzler des Kaisers Suhrkamp Berlin 2013 ISBN 978 3 518 42407 0 Leonhard Muller Friedrich II als Erbgrossherzog von Baden 1857 1907 Neue Quellen im Generallandesarchiv Karlsruhe In ZGORh 145 1997 S 323 Leonhard Muller Friedrich II Grossherzog von Baden 1857 1928 In Gerhard Thaddey Joachim Fischer Hrsg Lebensbilder aus Baden Wurttemberg 20 2001 S 341 366 Uwe A Oster Die Grossherzoge von Baden 1806 1918 Friedrich Pustet Regensburg 2007 ISBN 978 3 7917 2084 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedrich II Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Grossherzog Friedrich II von Baden im Stadtwiki Karlsruhe museum digital Weltkriegsmedaille mit Brustbild des Grossherzogs Friedrich II von Baden 1915 Redebeitrage von Friedrich II im Badischen Landtag in den Digitalen Sammlungen der Badischen LandesbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Ludwig Bauer Bernhard Gissler Die Mitglieder der Ersten Kammer der Badischen Standeversammlung von 1819 1912 5 Auflage Fidelitas Karlsruhe 1913 S 44 62 wiki de genealogy net Lothar Machtan Prinz Max von Baden Der letzte Kanzler des Kaisers Suhrkamp Verlag Berlin 2013 ISBN 978 3 518 42407 0 S 167 Lothar Machtan op cit S 513 514 VorgangerAmtNachfolgerFriedrich I Grossherzog von Baden 1907 1918 Friedrich I Chef des Hauses Baden 1907 1928BertholdNormdaten Person GND 119241544 lobid OGND AKS VIAF 15575757 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Friedrich II ALTERNATIVNAMEN Friedrich II von BadenKURZBESCHREIBUNG Grossherzog von Baden 1907 1918 GEBURTSDATUM 9 Juli 1857GEBURTSORT KarlsruheSTERBEDATUM 9 August 1928STERBEORT Badenweiler Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich II Baden Grossherzog amp oldid 235671290