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Gustav III 13 Januarjul 24 Januar 1746greg in Stockholm 29 Marz 1792 ebenda aus dem Herzoghaus Schleswig Holstein Gottorf war von 1771 bis 1792 Konig von Schweden Gustav III von Schweden 1777 Unterschrift Gustavs III von Schweden Inhaltsverzeichnis 1 Jugend Erziehung und Neigung 2 Politik 2 1 Putsch gegen den Adel 2 2 Neuer Glanz 2 3 Der schwedisch russische Krieg 2 4 Verfassungsreform und Friedensschluss 3 Kunst und Kultur 4 Gewaltsamer Tod 4 1 Der Maskenball 4 2 Nachleben 5 Familie 6 Vorfahren 7 Trivia 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseJugend Erziehung und Neigung BearbeitenGustav III wurde am 24 Januar 1746 als altester Sohn des spateren schwedischen Konigs Adolf Friedrich und dessen Gemahlin Luise Ulrike von Preussen einer Schwester Friedrichs II geboren Seine Ausbilder waren der Graf Carl Gustaf Tessin und der General Scheffer Er soll als Jugendlicher intelligent beredsam freundlich ehrgeizig und voller Tatendrang gewesen sein aber auch ohne Ernst Ausdauer und Massigung Er war sehr den schonen Kunsten zugetan Die bald von ihm betriebene Grundung der Koniglichen Oper Kungliga Operan bzw des sogenannten Koniglichen Theaters Kungliga Teatern d h die Grundung einer eigenen schwedischen Theatertruppe im Jahre 1773 war und blieb kulturhistorisch fur Schweden ein bedeutsamer Schritt Politik BearbeitenPutsch gegen den Adel Bearbeiten nbsp Kronung Gustavs III von Schweden in der St Nicolai Kirche zu Stockholm gemalt von Carl Gustaf PiloAls sein Vater am 12 Februar 1771 starb befand sich Gustav in Paris Dort unterschrieb er eine ihm vom Reichsrat vorgelegte Verpflichtung auf die bestehende Verfassung Zugleich sicherte er sich die Unterstutzung des franzosischen Konigs beim bevorstehenden Standereichstag Ludwig XV riet ihm allerdings zu einer Aussohnung der gegnerischen Parteien und einer kooperativen Regierung des Landes mit ihrer beider Unterstutzung Bereits als Kronprinz hatte Gustav die wachsende Polarisierung zwischen dem Adel und den Nichtadligen im Standereichstag beobachtet Zunachst versuchte er im Sinne des franzosischen Konigs die getrennten Parteien zu versohnen und unterschrieb deshalb die neue Versicherungsakte vom 5 Marz 1772 die im Wesentlichen die konigliche Gewalt einschrankte Letztlich entschloss er sich allerdings zum Sturz der Adelsoligarchie mit dem er sich paradoxerweise gerade die Unterstutzung der Adelspartei langfristig sichern wollte Grundlegend fur diese Entscheidung war die Auffassung dass die Politik der grossen Parteien der Freiheitszeit die Herrschaft des Adels und die Feudalordnung gefahrdeten Gustav betrachtete den Hass der Nichtadligen gegen den Adel letztlich als Gefahr fur den Fortbestand der Monarchie In einem Fragment gebliebenen Manuskript uber seinen Entschluss zum Staatsstreich 1772 schrieb der Konig die politische Entwicklung sei immer gefahrlicher geworden und vom Geist des Hasses der Burgerlichen gegen den Adel gepragt der im Grunde auf die vollige Zerstorung der Staatsordnung und die Liquidierung des Adels gerichtet sei 1 Spater schrieb er in einem Brief sein Staatsstreich von 1772 habe bezweckt den Adel als tragende Stutze seiner Monarchie zu erhalten 2 Ebenso wie die Gleichheitsforderungen der nichtadligen Stande bedrohte allerdings das Streben des Adels nach uneingeschrankter Herrschaft die Konigsherrschaft Gustav sah sich folglich in einem entscheidenden Kampf um den Fortbestand der Monarchie den er sowohl gegen seine aristokratischen Gegner als auch gegen die demokratischen Bestrebungen die alles umsturzen wollten fuhren musste 3 Deren Diskussionen kreisten dabei bereits hauptsachlich um die Einfuhrung der Demokratie 4 Am 19 August 1772 setzte Gustav die fuhrenden Mitglieder der Adelspartei fest und liess sich von den ubrigen Mitgliedern des Standereichstags eine neue Verfassung bestatigen Darin wurde der Reichsrat als nunmehr lediglich beratendes Organ definiert Gustav behielt sich selbst das alleinige Recht fur Friedensschluss und Begnadigung vor ebenso die Besetzung der hochsten Staatsamter und die Erhebung in den Adelsstand Er verpflichtete sich das Land nach den Gesetzen zu regieren ordnete an dass niemand ohne gerichtliches Urteil bestraft werden durfe und schaffte Sondergerichte ab Auch verpflichtete er sich keinen Angriffskrieg ohne Zustimmung des Reichstags zu beginnen Das Ziel dieser Verfassung war es durch Schwachung des Adels die Forderungen der nichtadligen Stande gleichsam ins Leere laufen zu lassen 5 Als ideale Zielvorstellung des Monarchen erscheint die Einheit eines popularen Konigtums mit einem konigsergebenen Volk Neuer Glanz Bearbeiten nbsp Gustav III von Schweden 1777 gemalt von Alexander RoslinGustav machte von der grossen Gewalt die ihm nun zu Gebote stand anfangs einen klugen Gebrauch Durch seine Bemuhungen erhob sich der schwedische Handel zu neuer Blute und auch der Gewerbefleiss stieg mit dem hergestellten Umlauf des baren Geldes Der Konig richtete sein Augenmerk vornehmlich auf die Verbesserung der ausseren Lage des Bauernstandes auf das Medizinalwesen auf die Errichtung von Arbeits Waisenhausern und Spitalern Er forderte das Bergbauwesen Kanal und Schleusenbauten ordnete das Finanzwesen errichtete eine Diskontkompanie Girobank und gab den Handel in Marstrand frei Auch der Ackerbau erfreute sich seiner besonderen Fursorge Er schaffte die Folter ab und fuhrte die Pressefreiheit ein Er war gegen die Todesstrafe und fuhrte 1778 ein Gesetz ein das sie dem Konig vorbehielt Er verhangte sie nie was ihm scharfe Kritik wegen ubertriebener Milde bei Sittlichkeitsdelikten einbrachte da insbesondere die Ausubung der Homosexualitat mit der Todesstrafe belegt zu werden pflegte Er wurde verdachtigt selbst homosexuell zu sein 6 was sich allerdings nicht belegen lasst 7 Im April 1786 grundete er nach franzosischem Muster die Schwedische Akademie Er forderte die Kunste und berief viele Kunstler an seinen Hof darunter den Bildhauer Johan Tobias Sergel den Dichter Sanger Carl Michael Bellman und den Komponisten Joseph Martin Kraus sowie die Literaten Johan Henrik Kellgren und Carl Gustaf af Leopold 1788 sorgte er fur die Trennung von Oper und Theater in Stockholm die bis dahin im Koniglichen Theater vereint waren indem er das Konigliche Dramatische Theater seitdem Schwedens Nationalbuhne errichten liess Im Norden der Hauptstadt am See Brunnsviken liess er einen Park im englischen Stil anlegen den Hagapark Er grundete Tammerfors das heutige Tampere in Sudwestfinnland und Ostersund in Jamtland Gustav war der erste Herrscher der die neu errichteten Vereinigten Staaten von Amerika anerkannte 8 1784 erwarb er von Ludwig XVI als Ausgleich fur ruckstandige Hilfsgelder und das Handelsrecht Frankreichs in Goteborg die Insel Barthelemy in den Kleinen Antillen auf der er einen Freihafen errichten liess Schon seit langerem hatte er ein schwedisches Kolonialreich im Sinn Vor allem aber nutzte er seine karibische Erwerbung fur den Sklavenhandel So erteilte er der Schwedischen Westindien Kompanie das Privileg fur den Handel zwischen Schweden und Saint Barthelemy und fur den Sklavenhandel von Afrika aus Zusammen mit schwedischen Unternehmern grundete er daneben in der Karibik eine Aktiengesellschaft fur den Sklavenhandel Er organisierte auch Sklavenexpeditionen in Afrika deren Opfer in den Freihafen auf Saint Barthelemy transportiert und unter anderem nach Havanna weiterverkauft wurden 9 Mehrere Missernten die 1780 einsetzten verdusterten die Stimmung im Lande Die Fortsetzung seiner Reformen wurde durch den Reichsrat behindert der in der Annahme dass der Konig eine absolute und uneingeschrankte Gewalt anstrebe die Ausweitung seiner Befugnisse blockierte Im Reichsrat wurde die Kritik an den Massnahmen des Konigs immer lauter Nach dem Ruckzug seines vorsichtigen Aussenministers Ulrik Schaffer 1783 ubernahm er dessen Wirkungskreis selbst Die fruheren Berater wurden gegen neue Personen ausgewechselt Der schwedisch russische Krieg Bearbeiten nbsp Konig Gustav III von Schweden um 1785 Gustav plante Norwegen zu erobern doch die erbetene Unterstutzung Russlands verweigerte ihm seine Cousine Zarin Katharina II so dass der Plan fallengelassen werden musste Seitdem sah er in Russland seinen argsten Feind und suchte nach einer Gelegenheit es anzugreifen Inzwischen wurde die Opposition im Reichsrat auch bei den nichtadligen Standen aufgrund vieler Fehlentscheidungen des Amterkaufs der Ausweitung der Staatsverschuldung ohne Zustimmung des Reichsrates der Gunstlingswirtschaft und der aggressiven Russlandpolitik immer starker An ihrer Spitze stand der Fuhrer der Adelspartei Axel von Fersen d A Auf dem Reichstag von 1786 lehnte der Reichstag nahezu alle Vorlagen des Konigs zur Behebung der Finanznot ab Gustav suchte den Ausweg in einem Krieg Ende Juni 1788 liess er ohne auslandische Machte zu informieren ohne Unterstutzung Danemarks und ohne Kriegserklarung seine Truppen unter dem Vorwand eines von ihm selbst inszenierten Grenzkonfliktes in Russland einmarschieren Sein Plan St Petersburg zu uberrumpeln scheiterte da es seiner Flotte in der Schlacht bei Hogland nicht gelang die russische Flotte zu vernichten Die Schlacht ging unentschieden aus weil der an sich uberlegenen schwedischen Flotte die Munition ausging Sie zog sich danach nach Sveaborg zuruck Die russische Flotte konnte es als Erfolg verbuchen die Landung schwedischer Truppen vereitelt zu haben Auch die Eroberung der Grenzfestung Frederikshamn missgluckte Die Obersten mehrerer schwedischer und finnischer Regimenter weigerten sich zu sturmen Offiziere und Adel erklarten sich am 12 August gegen den Krieg mit Russland und schlossen eigenmachtig einen Waffenstillstand Aufgrund eines Beistandspaktes zwischen Danemark und Russland von 1773 trat Danemark in den Krieg den sogenannten Theaterkrieg gegen Schweden ein Das gab Gustav die Moglichkeit an den Patriotismus der Bevolkerung zu appellieren So erhielt er bei den Dalekarliern und in Varmland Hilfe Die Danen drangen bis Goteborg vor wurden aber hier von Gustav zuruckgeschlagen worauf durch die Vermittlung Englands und Preussens ein Friede zustande kam Verfassungsreform und Friedensschluss Bearbeiten Die Rebellion der Offiziere vor Fredrikshamn brach mangels ausreichender Unterstutzung durch Russland zusammen Der Konig liess die Offiziere arrestieren und rief im Dezember 1788 den Reichsrat zusammen der im Februar 1789 zusammentrat Die Adelsopposition versuchte zu verhindern dass der Reichsrat dem Konig finanzielle Unterstutzung gewahrte Gustav liess die Fuhrer der Adelspartei verhaften und setzte mit Hilfe der ubrigen Stande eine neue Verfassung die Vereinigungs und Sicherheitsakte durch welche die alte Verfassung von 1772 teilweise anderte So erhielt er das Recht auch ohne Einwilligung der Stande einen Krieg zu beginnen und die unbedingte Verfugung uber die Staatseinkunfte wahrend der Burgerstand Zugang zu den meisten Amtern erhielt und den Adligen beim Grunderwerb gleichgestellt wurde Das Recht des Reichsrates Gesetze vorzuschlagen wurde beseitigt nbsp Schlacht bei Svensksund 9 Juli 1790Gustav setzte hierauf den Krieg mit Russland mit Nachdruck doch mit wenig Geschick fort Dieser verlief zuerst trotz einiger Erfolge seiner Kustenwachflotte die aus Segel und Ruderschiffen bestand unglucklich erst am 3 Juli 1790 gelang es Gustav mit der in Viborg eingeschlossenen Flotte die feindliche Blockade zu durchbrechen und sechs Tage darauf als der russische Admiral Karl Heinrich von Nassau Siegen die Scharenflotte im Svensksund bei Kotka angriff ihn vollstandig zu schlagen Der hierauf am 14 August 1790 in Varala am Kymijoki geschlossene Friede stellte den Besitzstand vor dem Krieg wieder her Gustav schloss sogar 1791 einen Freundschaftsvertrag mit Russland um zusammen mit ihm sowie mit Preussen und Osterreich die franzosische Revolution niederzuschlagen In ihr sah er die Keimzelle fur die Beseitigung der Monarchien in Europa 10 Er war uber seinen Gesandten in Paris Hans Axel von Fersen massgeblich am Fluchtversuch von Konig Ludwig XVI beteiligt Einen Reichstag zu Gavle im Januar und Februar 1792 der die schon aufgewandten und noch zu bestreitenden immensen Kriegskosten aufbringen sollte musste Gustav entlassen ohne seinen Wunsch erfullt zu sehen Gleichzeitig studierte er die englische Verfassung und dachte an eine ahnliche Verfassung fur Schweden 11 Er plante fur 1793 erneut einen Feldzug gegen Norwegen und wollte danach eine neue Verfassung mit einem Oberhaus einfuhren Es sollte aus 40 Adligen und den Bischofen bestehen das Unterhaus aber aus frei gewahlten Vertretern gleich welchen Standes 12 Der Verfassungskonflikt in Schweden war nicht ein Konflikt zwischen Adel und Burgertum sondern ein Konflikt der dem Widerstand des Adels gegen die Reformen des Konigs entsprang die dieser zur Rettung des Adelsstandes fur notwendig hielt 13 Kunst und Kultur BearbeitenKonig Gustav III war dem Theater und der Literatur sehr zugetan Als die Geburtsstunde des schwedischen Theaters schlechthin wird der Beginn der Auffuhrungen unter Gustav III im Bollhuset am 18 Januar 1773 gesehen Es wurde damals schlicht Konigliches Theater Kungliga Teatern genannt Der Konig bemuhte sich eine schwedische Kunstlertruppe zu schaffen die notigenfalls von etablierten auslandischen Kunstlern ausgebildet werden sollte Dies bezog sich zum einen auf die Oper d h das Sangerensemble und das Orchester die Konigliche Hofkapelle Kungliga Hovkapellet zum anderen auf das Ballettensemble 14 Neben den Opern und Ballettauffuhrungen wurden auch Schauspiele aufgefuhrt Die Schaffung eines schwedischen Theaterensembles bedeutete einerseits dass der Konig nicht mehr auf reisende Kunstlergruppen angewiesen war zum anderen hatte dies mittel und langfristig zur Folge dass in Schweden eine eigene selbstandige Theaterkultur heranreifte die bis heute in Musiktheater Schauspiel und Film wirksam ist Das im Auftrag seiner Mutter errichtete Schlosstheater Drottningholm liess auch Gustav III regelmassig bespielen nbsp Das erste von Gustav III erbaute Konigliche Opernhaus Aufnahme um 1880 Gustav forderte besonders die Oper und liess erstmals 1775 ein Opernhaus am Stockholmer Gustav Adolf Platz Gustav Adolfs Torg nach Planen des Architekten Carl Fredrik Adelcrantz errichten Gustavs Opernhaus befand sich bis zum Ende des 19 Jahrhunderts in unmittelbarer Nahe des Koniglichen Schlosses Stockholm die Brucke Norrbro verband sie uber den Fluss Norrstrom miteinander Bei der Einweihung am 30 September 1782 wurde die schwedische Oper Cora och Alonzo von Johann Gottlieb Naumann aufgefuhrt Die Ara unter Gustav III wird in der Geschichte der schwedischen Oper heute gemeinhin als gustavianische Oper bezeichnet 15 16 Nach 15 Jahren grundete Gustav 1788 zusatzlich das Konigliche Dramatische Theater als eine Abspaltung vom bereits bestehenden Koniglichen Theater Kungliga Teatern an einem hinter dem Opernhaus am Kungstradgarden gelegenen eigenen Spielort um Musik und Sprechtheater raumlich zu trennen Seitdem wurden Schauspiele nur noch im Koniglichen Dramatischen Theater aufgefuhrt wahrend das Konigliche Theater ein reines Ballett und Opernhaus wurde es heisst seit 1997 Konigliche Oper Kungliga Operan Gustav III war nicht nur ein Freund der Wissenschaft und des Theaters sondern auch selbst ein begabter Schriftsteller Er schrieb in schwedischer Sprache mehrere Elegien und Schauspiele deutsch von Eichel Leipzig 1843 Seine Gedachtnisrede auf Lennart Torstensson die er anonym der schwedischen Akademie uberreichte wurde mit dem ersten Preis gekront Im Jahre 1780 wurde Gustav III Freimaurer in der Grossen Loge von Schweden Er war als Vicarius Salomonis Oberhaupt dieses Ordens 17 Gewaltsamer Tod BearbeitenDer Maskenball Bearbeiten nbsp Totenmaske Gustavs III Indessen hatte sich unter dem Adel eine Verschworung gegen das Leben des Konigs gebildet deren Hauptanstifter der General Karl Fredrik Pechlin war Die Grafen Adolph Ribbing und Clas Fredrik Horn sowie Jacob Johan Anckarstrom schlossen sich der Verschworung an entwickelten den Mordplan und entschieden durch das Los wer den Konig ermorden sollte Ausserdem waren beteiligt die Adligen Jacob und Johan von Engestrom Carl Pontus Lillehorn und Ture Johan Bielke Das Los fiel auf Anckarstrom Ein Maskenball in der Koniglichen Oper in der Nacht vom 16 zum 17 Marz 1792 wurde fur den Mord ausersehen Carl Pontus Lillehorn der von dem Mordplan erfahren hatte war ein alter Freund Gustavs III Er schickte dem Konig eine Warnung und riet ihm vom Besuch des Maskenballs ab Gustav III schlug die Warnung jedoch in den Wind und erschien in Begleitung seines Adjutanten Hans Henrik Graf von Essen Als er den Saal betrat wurde er von einer Menge maskierter Personen umringt Anckarstrom fand dann die Gelegenheit auf den Konig zu schiessen Der Schuss bestand aus Schrot und traf links vom dritten Lendenwirbel Gustav starb an den Folgen der Schusswunde fast zwei Wochen spater am 29 Marz 1792 Vorher setzte er noch fur seinen unmundigen Sohn Gustav IV Adolf eine Regentschaft ein Konig Gustav III liegt in der Stockholmer Riddarholmskyrkan begraben Nach dem Anschlag floh Lillehorn nach Bonn wo er unter dem Namen Berg von Bergheim bis zu seinem Tod lebte und auf dem Alten Friedhof begraben liegt Der Hofkomponist Joseph Martin Kraus schrieb auf Gustavs Tod seine Sinfonie c Moll Symphonie funebre sie wurde am Tage der Aufbahrung in der Riddarsholmkirche dem 13 April 1792 aufgefuhrt Nachleben Bearbeiten Nach Konig Gustav wurde durch Carl von Linne 1775 die Pflanzengattung Gustavia aus der Familie der Topffruchtbaumgewachse Lecythidaceae benannt 18 Gustavs samtliche Papiere wurden auf seinen Befehl hin in Kisten verschlossen die in der Universitatsbibliothek zu Uppsala aufbewahrt und erst nach 50 Jahren durch einen Konig seines Geschlechts geoffnet werden sollten Diese Eroffnung fand am 29 Marz 1842 statt Erik Gustaf Geijer veroffentlichte diese Papiere 19 Eine Sammlung seiner Œuvres politiques litteraires et dramatiques gab Dechaux heraus 20 Das tragische Ende des Konigs lieferte Eugene Scribe den Stoff zu einem Opernlibretto das von Auber im Jahr 1833 in der Oper Gustave III ou Le bal masque dt Gustav oder der Maskenball vertont wurde und auch Verdis Un ballo in maschera 1859 dt Ein Maskenball zugrunde liegt Verdis Oper wurde am 17 Februar 1859 am Teatro Apollo in Rom uraufgefuhrt Die Namen der Handelnden und der Ort der Handlung mussten aber verfremdet werden da nach den Forderungen der Zensur in den damaligen italienischen Staaten die im Land vorhandene Freiheitsbewegung nicht mit dem Handlungsstoff der Oper in Verbindung gebracht werden durfte Daher musste die Handlung nach Boston verlegt werden und die politischen Hintergrunde wurden ebenfalls getilgt 21 Das Attentat auf Gustav III ist auch Gegenstand des 1834 erschienenen Werkes Drottningens juvelsmycke dt Das Geschmeide der Konigin des schwedischen Schriftstellers Carl Jonas Love Almqvist Familie BearbeitenGustav III heiratete 1766 Sophie von Danemark mit der er zwei Sohne hatte Gustav IV Adolf 1778 1837 Konig von Schweden und Karl Gustav 25 August 1782 23 Marz 1783 Herzog von Smaland Vorfahren Bearbeiten Christian Albrecht von Schleswig Holstein Gottorf 1641 1695 Christian August von Schleswig Holstein Gottorf 1673 1726 Friederike Amalie von Danemark 1649 1704 Adolf Friedrich Konig von Schweden 1710 1771 Friedrich VII Magnus von Baden Durlach 1647 1709 Albertina Friederike von Baden Durlach 1682 1755 Augusta Marie von Schleswig Holstein Gottorf 1649 1728 Gustav III Konig von Schweden Friedrich I Konig in Preussen 1657 1713 Friedrich Wilhelm I Konig in Preussen 1688 1740 Sophie Charlotte von Hannover 1668 1705 Luise Ulrike von Preussen 1720 1782 Georg I Konig von Grossbritannien 1660 1727 Sophie Dorothea von Hannover 1687 1757 Sophie Dorothea von Braunschweig Luneburg 1666 1726 Trivia BearbeitenGustav III verurteilte einen Morder dazu taglich eine Tasse Kaffee zu trinken Man war damals der Ansicht dass Kaffee giftig sei Siehe auch Kaffeeexperiment Gustavs III Literatur BearbeitenIngrid Czaika Gustav III und Verdis Maskenball Lit Wien Berlin Munster 2008 ISBN 978 3 8258 1655 1 Musikwissenschaften Band 13 Jorg Peter Findeisen Der aufgeklarte Absolutismus Gustavs III Antrittsvorlesung Friedrich Schiller Universitat Jena 1989 Ausgewahlte Vortrage der Friedrich Schiller Universitat Jena Veroffentlichung der Friedrich Schiller Universitat Jena Eric Gustav Geijer Des Konigs Gustav III nachgelassene und funfzig Jahre nach seinem Todes geoffnete Papiere Vier Bande Hamburg 1843 1846 Ronald D Gerste Der Zauberkonig Gustav III und Schwedens Goldene Zeit Steidl 1996 ISBN 3 88243 418 X S Hallesvik Axel von Fersen och gustaviansk politik 1771 1779 Goteborg 1977 Georg Mondwurf Giuseppe Verdi und die Asthetik der Befreiung Lang Frankfurt am Main u a 2002 ISBN 3 631 38400 9 B Hennings Ogonvittnen om Gustav III Augenzeugen um Gustav III Stockholm 1960 E Lonnroth Den stora rollen Kung Gustav III spelad an honom sjalv Stockholm 1986 Carl Pontus Lillehorn In Josef Niesen Bonner Personenlexikon 3 verbesserte und erweiterte Auflage Bouvier Bonn 2011 ISBN 978 3 416 03352 7 Johan Rosell Gustav III In Robert Aldrich Garry Wotherspoon Hrsg Who s Who in Gay amp Lesbian History from Antiquity to World War II London New York 2001 ISBN 0 415 15982 2 Gustaf III In Theodor Westrin Hrsg Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi 2 Auflage Band 10 Gossler Harris Nordisk familjeboks forlag Stockholm 1909 Sp 671 679 schwedisch runeberg org Hogsta Domstolen Protocoller hallne uti kongl Maj ts hogste domstol eller justitie revision med dertil horande handlingar rorande det a hogstsalig hans May t Konung Gustaf den III dje glorwyrdigst i aminnelse forofwade mord Anders Zetterberg 1792 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gustav III Schweden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Gustav III im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Michael Struck Schloen 24 01 1746 Geburtstag des schwedischen Konigs Gustav III WDR ZeitZeichen vom 24 Januar 2021 Podcast Einzelnachweise Bearbeiten Zitiert nach Findeisen S 15 Geijer Teil I S 119 und Teil II S 70 Gejer Teil I S 202 Hallesvik S 31 34 Findeisen S 16 Goran Soderstrom Eva Borgstrom Hrsg Sympatiens Hemlighetsfulla Makt Stockholms Homosexuella 1860 1960 Stockholm 1999 ISBN 91 7031 095 5 Erik Lonnroth Den stora rollen Kung Gustaf III spelad av honom sjalv Bokforlaget Atlantis 2008 Anna Klerkang Roy T Haverkamp Sweden America s First Friend Orebro Stockholm 1958 Vgl die Parlamentsantrage 2001 02 U220 Sverige och slavhandeln over Atlanten sowie 2006 07 U213 Sverige och slavhandeln Texte auf Schwedisch Lonnroth S 259 Lonnroth S 267 ff Hennings S 354 Findeisen S 25 Leif Landen Gustaf III Stockholm 2004 ISBN 91 46 21000 8 Richard Englander Joseph Martin Kraus und die Gustavianische Oper Uppsala 1943 Anna Amalie Abert Geschichte der Oper ISBN 3 476 01261 1 S 417 Wm R Denslow 10 000 Famous Freemasons Missouri Lodge of Research St Louis MO 1958 Lotte Burkhardt Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen Erweiterte Edition Teil I und II Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Freie Universitat Berlin Berlin 2018 ISBN 978 3 946292 26 5 doi 10 3372 epolist2018 Uppsala 1843 45 deutsch von Crepplin drei Bande Hamburg 1843 46 Funf Bande Paris 1805 deutsch im Auszug von Ruhs drei Bande Berlin 1805 1808 schwedisch sechs Bande Stockholm 1806 1812 Johannes Jansen Giuseppe Verdi dtv portrait ISBN 3 423 31042 1VorgangerAmtNachfolgerAdolf FriedrichKonig von Schweden 1771 1792Gustav IV Normdaten Person GND 118543725 lobid OGND AKS LCCN n80056900 VIAF 54138074 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gustav III ALTERNATIVNAMEN Gustaf III KURZBESCHREIBUNG Konig von Schweden 1771 1792 GEBURTSDATUM 24 Januar 1746GEBURTSORT StockholmSTERBEDATUM 29 Marz 1792STERBEORT Stockholm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav III amp oldid 236358641