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Der schwedische Adel entstand im Zeitraum von der Mitte des 11 bis zur Mitte des 13 Jahrhunderts wahrend standiger Fehden zwischen verschiedenen Konigsgeschlechtern und entwickelte sich aus dem freien Bauerntum Eine Unterscheidung in hohen und niederen Adel gab es damals noch nicht Erst Erich XIV machte bei seiner Kronung im Jahre 1561 die machtigsten und begutertsten Edelleute zu Grafen und Freiherren so dass ein hoher und ein niederer Adel entstanden Seine Nachfolgerin zwei Generationen spater Christina I vermehrte den niederen Adel um etwa 400 Familien die meisten von schottischem oder deutschem Ursprung Inhaltsverzeichnis 1 Ritterhaus 2 Drei Klassen 3 Standeserhohungen 4 Adelspradikat 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseRitterhaus BearbeitenAls offentlichrechtliche Korperschaft nahm der Adel Gestalt im Jahre 1626 als Konig Gustav II Adolf durch seine Ritterhausordnung den Adel in einem Ritterhaus vereinigte Dessen Nachfolger zwei Generationen spater der Wittelsbacher Karl XI versetzte der Stellung des Hochadels einen schweren Stoss indem er die von seinen Vorgangern reichlich verliehenen Staatsguter im Jahre 1682 wieder einzog und die Einburgerung vieler eingewanderter vor allem deutscher Familien begunstigte Schon nach dem Tode seines Nachfolgers Karl XII gelang es indessen dem Adel die Krone zu entmachten und die Macht im Staate an sich zu reissen Dieses Adelsregime uberlebte bis 1772 dem Staatsstreich Gustavs III der die Macht des Adels brach Bis zur Verfassungsanderung der Jahre 1865 1866 war der Adel im Standereichstag reichlich vertreten denn jedes Oberhaupt der etwa 1 000 adligen Familien hatte das Recht nach Vollendung des 24 Lebensjahres im Reichstag zu erscheinen und abzustimmen Seit 2003 hat das Ritterhaus keinen offentlichrechtlichen Status mehr sondern einen privatrechtlichen 1 Drei Klassen BearbeitenDer Adel war damals in drei Klassen geteilt Herrenstand herrar Grafen und Freiherren Ritterstand riddare unbetitelter Adel der nachweisen konnte dass seine Vorfahren im Reichsrat sassen Kleinadel svenner nbsp Riddarhuset in Stockholm Sitz des RitterhausesDer Adel versammelte sich im Palais Riddarhuset erbaut 1641 1675 im Zentrum von Stockholm noch heute Sitz des schwedischen Adelsverbandes mit Wappenschildern samtlicher erloschener und bluhender Geschlechter verziert 1865 wurde der neue Reichstag mit zwei Kammern geschaffen und der Adel gab seine politische Stellung freiwillig auf Im Jahre 2004 gab es noch etwa 619 schwedische Adelsgeschlechter die zusammen etwa 28 000 Personen umfassten Wie fruher sind sie in Grafen Freiherren und den unbetitelten Adel unterteilt 46 Grafenhauser 124 Freiherrenhauser und 449 adlige Hauser Als Uradel im deutschen Sinne konnen aber hochstens 30 Geschlechter gelten deren Ahnen schon in der Zeit der ersten Wasa Konige gross und machtig waren im damaligen Schweden oder auch in den ehemaligen danischen und norwegischen Provinzen Skane Halland Blekinge und Bohuslan die von Karl X Gustav erobert wurden Der Rest gehort dem Briefadel an der oft auslandischer Herkunft ist Der Prinzen und Herzogstitel steht ausschliesslich den erbberechtigten Mitgliedern des Konigshauses zu Standeserhohungen BearbeitenStandeserhohungen wurden bis 1809 in unbegrenzt erblicher Form des Titelbesitzes durchgefuhrt Nach diesem Jahre hatte nur das Oberhaupt des Geschlechtes den Freiherrn oder Grafentitel oder auch die unbetitelte Adelswurde Da die Verfassungen von 1809 und 1865 mit gewissen Modifizierungen bis 1975 galten hatte der Monarch das Recht auch Erhebungen in den Adelsstand und Einburgerungen des auslandischen Adels vorzunehmen Die letzte Nobilitierung die des Forschungsreisenden Sven Hedin fand 1902 statt Seither wurden keine Nobilitierungen mehr vorgenommen Auslandische Adlige die die schwedische Staatsburgerschaft erworben haben werden nicht zum schwedischen Adel Mitgliedern im Ritterhaus gerechnet und sind in einer besonderen Korperschaft ointroducerad adel organisiert Unter ihnen gibt es auch einige Mitglieder der Familie Bernadotte vgl Schwedisches Thronfolgerecht und Graf von Wisborg Adelspradikat BearbeitenBezuglich des Adelspradikates gab es keine standige Praxis bei den Nobilitierungen Die altesten Familien des Uradels z B Baner Bildt Bjelke Bonde Natt och Dag Oxenstierna Thott tragen kein Adelspradikat In diesem Fall haben sich die Namen wie auch bei manchen deutschen Uradelsgeschlechtern von den Symbolen der Wappenschilde dieser Familien abgeleitet Unter Konigin Christina I wurde der Adel oft aber nicht immer mit dem deutschen Pradikat von verliehen bei schottischen Geschlechtern wie Hamilton Spence Douglas in der Regel ohne von Der Name des Geadelten wurde oft zur Unkenntlichkeit verandert etwa durch Ersetzung des ursprunglichen Familiennamens durch einen neuen Schildernamen Das Pradikat von war besonders beliebt wahrend der Regierung der beiden deutschstammigen Konige Friedrich I von Hessen Kassel und Adolf Friedrich von Holstein Gottorp Unter deren Nachfolgern bis 1809 verlieh man den Adel meist ohne von Nach 1809 verwendete man ausschliesslich das schwedische af Entsprechung des von oder verlieh den Adel ohne Pradikat Siehe auch BearbeitenAdel Skandinavien Literatur BearbeitenSveriges Ridderskaps och Adels Kalender Stockholm 1933 der Jahrgang 1923 ist online verfugbar im Projekt Runeberg Christopher von Warnstedt Hrsg Ointroducerad Adels Kalender Uppsala 1975Einzelnachweise Bearbeiten Riksdagsbeslut om adelns offentligrattsliga status in Riddarhuset Memento vom 21 Februar 2007 im Internet Archive PDF 9 kB abgerufen am 4 Dezember 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwedischer Adel amp oldid 233819732