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Johan Tobias Sergel 28 Augustjul 8 September 1740greg in Stockholm 26 Februar 1814 ebenda war ein schwedischer Bildhauer und Zeichner Er gilt als bedeutendster klassizistischer Kunstler und einer der grossten Bildhauer Schwedens Johan Tobias Sergel LithografieSelbstbildnis mit Anna Rella Hellstrom und dem Sohn Gustav Lavierte Federzeichnung 1793Sergels Grab auf dem Adolf Fredriks kyrkogard in Stockholm Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Galerie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSergel bis 1808 Sergell war der Sohn der Gold Silber und Perlensticker Kristofer Sergell aus Jena und dessen Ehefrau Elisabeth geborene Zwirner die in den 1730er Jahren aus Deutschland nach Schweden eingewandert waren 1 Er begann eine Lehre als Steinmetz beim Schlossbau in Stockholm und erhielt ab seinem 15 Lebensjahr Unterricht im Zeichnen und Modellieren bei Jean Eric Rehn und ab 1756 bei Pierre Hubert L Archeveque 1758 reiste er mit L Archeveque nach Paris wo er sieben Monate blieb und eine Medaille der Kunstakademie errang Nach seiner Ruckkehr wurde er von der Schlossbaudeputation fur die Arbeiten am Skulpturenschmuck des koniglichen Schlosses herangezogen 1761 wurde ihm die grosse Goldmedaille der Kunstakademie Stockholm zuerkannt 1767 erhielt er vom Schlossbaufonds und der Kunstakademie ein Stipendium mit dem er seinen lange gehegten Traum einer Italienreise verwirklichte Im August traf er in Rom ein wo ihn die Erkenntnis seiner kunstlerischen Defizite zunachst in eine tiefe Depression sturzte Dann entschloss er sich zu einem grundlichen Studium der Anatomie der antiken Skulptur und der Renaissancemalerei Zu seinen Kunstlerfreunden in Rom zahlten Jakob Philipp Hackert und Johann Heinrich Fussli 1778 wurde Sergel vom schwedischen Konig Gustav III zuruckberufen und kehrte uber Paris und London nach Stockholm zuruck wo er im Juni 1779 eintraf nachdem er in Paris Mitglied der Koniglichen Akademie fur Malerei und Bildhauerei geworden war Gustav III ernannte ihn als Nachfolger L Archeveques zum Koniglichen Bildhauer und 1780 zum Professor an der Kunstakademie In Stockholm stand er im Zentrum eines lebenslustigen Freundeskreises zu dem auch der Dichter Carl Michael Bellman gehorte 1783 reiste er als Begleiter von Konig Gustav III nochmals fur neun Monate nach Italien Bis auf zwei kurze Aufenthalte in Kopenhagen 1794 und 1796 verbrachte Sergel den Rest seines Lebens in Stockholm wo er beim Konig ebenso wie beim Publikum in hochster Gunst stand 1803 wurde er zum Hofintendanten ernannt und 1808 geadelt Dies fuhrte infolge eines Schreibfehlers im Adelsbrief zu seiner Namensanderung von Sergell zu Sergel Seit 1803 war Sergel zudem auswartiges Mitglied der Academie des Beaux Arts Sergel blieb unverheiratet hatte aber mit seiner Wirtin Anna Rella Hellstrom einen Sohn Gustav den er legitimierte und der seinen Namen fortsetzte Nach Sergels Tod wurde sein kunstlerischer Nachlass 1815 vom schwedischen Staat angekauft Werk BearbeitenSergel gilt als Begrunder der schwedischen Bildhauerei Vor ihm wurden Grossskulpturen in Schweden nur von auslandischen Kunstlern geschaffen oder importiert 2 Von entscheidender Bedeutung fur Sergels kunstlerische Entwicklung waren seine Jahre in Rom Sie pragten ihn so sehr dass er spater schrieb dass erst am Tage seines Eintreffens in Rom mein Studium wirklich begann Vorher hatte er nach Entwurfen von L Archeveque eine Statue Konig Gustavs I und eine Reiterstatue Konig Gustav Adolfs II im zeittypischen franzosischen Rokokogeschmack ausgefuhrt In Rom wo er intensiv antike Skulpturen kopierte wandelte er sich zum Klassizisten der nur die Antike und die Natur als Lehrmeister anerkannte und wurde neben Thorvaldsen zum bedeutendsten Vertreter des Klassizismus in den nordischen Landern Im Vergleich mit anderen klassizistischen Kunstlern fallen seine Arbeiten durch ihre schwungvolle Bewegtheit auf Wichtige Werke der romischen Zeit sind der Liegende oder Trunkene Faun 1770 1774 der seinen Ruhm als Bildhauer begrundete und die Gruppe Amor und Psyche die ursprunglich fur Madame Dubarry vorgesehen war Nach seiner Ruckkehr nach Stockholm schuf er unter anderem das Descartes Denkmal 1781 und das Auferstehungsrelief 1785 in der Adolf Friedrich Kirche Als sein Hauptwerk gilt die Bronzestatue Gustavs III die 1796 von der Stadt Stockholm angekauft und vor dem Koniglichen Schloss aufgestellt wurde In bemerkenswertem Kontrast zu Sergels bildhauerischer Arbeit stehen seine Zeichnungen die oft skizzenhaft teils karikaturistisch und von einem expressiven Realismus sind der stilistisch an Fussli erinnert Anders als dessen schauerromantische Sujets zeigen sie aber neben mythologischen Themen bevorzugt Szenen aus dem Alltagsleben und sind deshalb auch als kulturhistorische Quelle bedeutsam Nach Sergel wurde der Sergels Torg ein Platz im Zentrum Stockholms benannt Dort befindet sich heute an der Stelle seines fruheren Ateliers ein Standbild Sergels Galerie Bearbeiten nbsp Carl Michael Bellman Federzeichnung von Johan Tobias Sergel ca 1790 nbsp Baron Clemens August von Haxthausen in Stockholm Zeichnung von Johan Tobias Sergel 1782 nbsp Augustin Ehrensvards Grab auf Suomenlinna Johan Tobias Sergel ca 1772 nbsp Dom zu Karlstad der alte Altar mit Engeln von Johan Tobias Sergel nbsp Klarakirche in Stockholm der Altar wird von zwei knienden Engeln umrahmt die 1904 nach Gipsoriginalen von Johan Tobias Sergel angefertigt wurden nbsp Gustav III Statue von Johan Tobias Sergel in Stockholm Gemalde von Fritz von Dardel 1860Literatur BearbeitenJohan Tobias Sergel In Svenska familj journalen Band 6 Jahrgang 1867 Heft 1 C E Gernandts forlag Halmstad 1867 S 23 24 runeberg org Mit einer Abbildung von Sergels liegendem Faun Sergel Johan Tobias In Herman Hofberg Frithiof Heurlin Viktor Millqvist Olof Rubenson Hrsg Svenskt biografiskt handlexikon 2 Auflage Band 2 L Z samt Supplement Albert Bonniers Verlag Stockholm 1906 S 452 453 schwedisch runeberg org Georg Nordensvan Sergel Sergell Johan Tobias In Theodor Westrin Ruben Gustafsson Berg Eugen Fahlstedt Hrsg Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi 2 Auflage Band 25 Sekt Slojskifling Nordisk familjeboks forlag Stockholm 1917 Sp 167 173 schwedisch runeberg org Mit einigen Abbildungen Carl Grimberg Johan Tobias Sergel In Svenska folkets underbara oden Band 7 Gustaf III s och Gustav IV Adolfs tid 1772 1809 P A Norstedt amp Soners Forlag Stockholm 1921 S 237 250 schwedisch runeberg org Mit mehreren Abbildungen Oscar Antonsson Sergel Johan Tobias In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 30 Scheffel Siemerding E A Seemann Leipzig 1936 S 509 Magnus Jacob Crusenstolpe 1814 Johan Tobias Sergel dod In Erik Lindorm Hrsg Carl XIV Johan Carl XV och deras tid 1810 1872 en bokfilm Wahlstrom amp Widstrand Stockholm 1942 S 44 schwedisch runeberg org Nachruf mit Abbildungen Oscar Antonsson Sergels ungdom och Romtid Norstedt Stockholm 1942 Werner Hofmann Hrsg Johan Tobias Sergel Katalog zur Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle vom 22 Mai bis 21 September 1975 Textbeitrage von Per Bjurstrom Werner Hofmann Hanna Hohl Sven Ulric Palme Prestel Munchen 1975 ISBN 3 7913 0355 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johan Tobias Sergel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke Sergels im Louvre Paris Sergels Faun im Sinebrychoff Kunstmuseum Helsinki Sergels Amor und Psyche im Nationalmuseum StockholmEinzelnachweise Bearbeiten Georg Nordensvan Sergel Sergell Johan Tobias In Theodor Westrin Ruben Gustafsson Berg Eugen Fahlstedt Hrsg Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi 2 Auflage Band 25 Sekt Slojskifling Nordisk familjeboks forlag Stockholm 1917 Sp 167 schwedisch runeberg org Beide ubten dieses Handwerk aus Skulptur Nationalmuseum Stockholm Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 10 Dezember 2012 abgerufen am 19 Mai 2019 schwedisch Normdaten Person GND 118764713 lobid OGND AKS LCCN n50009882 VIAF 39538278 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sergel Johan TobiasALTERNATIVNAMEN Sergell Johan TobiasKURZBESCHREIBUNG schwedischer Bildhauer und ZeichnerGEBURTSDATUM 8 September 1740GEBURTSORT Stockholm SchwedenSTERBEDATUM 26 Februar 1814STERBEORT Stockholm Schweden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johan Tobias Sergel amp oldid 200347643