www.wikidata.de-de.nina.az
Dubarry und Madame Dubarry sind Weiterleitungen auf diesen Artikel Zum gleichnamigen Spielfilm siehe Jeanne du Barry Film Weitere Bedeutungen sind unter Dubarry Begriffsklarung aufgefuhrt Marie Jeanne comtesse du Barry 19 August 1743 in Vaucouleurs Lothringen 8 Dezember 1793 in Paris geburtige Marie Jeanne Becu war eine Matresse des franzosischen Konigs Ludwig XV Madame du Barry gemalt 1782 von Elisabeth Vigee LebrunMadame du Barry gemalt 1781 von Elisabeth Vigee Lebrun Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Die Comtesse du Barry in Kunst und Literatur 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMarie Jeanne Becu kam aus armlichen Verhaltnissen Sie war die uneheliche Tochter der Naherin Anne Becu und vermutlich des Franziskaners Jean Baptiste Casimir Gomard de Vaubernier Als sie nach Paris kam arbeitete sie zunachst in dem Modehaus Labille und spater als Kurtisane Unter dem Namen Mademoiselle Lange arbeitete sie im Etablissement von Madame Gourdan Sie fiel dem Grafen Jean Baptiste du Barry 1 auf der plante die 18 Jahrige dem Konig als Matresse zu vermitteln um seinen eigenen Einfluss am Hof zu vergrossern Um sie hoffahig zu machen falschte er ihre Geburtsurkunde und verheiratete sie am 1 September 1768 mit seinem Bruder Guillaume du Barry 1732 1811 um ihre Herkunft zu vertuschen Am 22 April 1769 wurde sie als nunmehr Adlige am Hof eingefuhrt 2 Bald konnte sie den alternden Konig Ludwig XV mit ihrer von zahlreichen Zeitgenossen geruhmten Schonheit ihrem Charme und ihrer Jugendlichkeit erobern Sie bekam von ihm eigene Wohnraume im Schloss Versailles sowie den fruheren Pavillon des Eaux im nahegelegenen Louveciennes 3 zur Verfugung gestellt Neben grosszugigen Subsides erhielt sie vom Konig Geschenke in Form von Juwelen In ihrem Besitz befanden sich bedeutende Gemalde wie La Marchande d Amours von Joseph Marie Vien und Charles Ier a la chasse von Anthonis van Dyck Nach der burgerlichen Matresse Pompadour war die du Barry ein neuer noch grosserer Skandal am Hof Sie wurde ihrer Herkunft wegen von vielen Hoflingen angegriffen Zu ihren grossten Gegnern zahlten der Herzog Etienne Francois de Choiseul der damalige Finanzminister und dessen Schwester die sich selbst Hoffnungen auf ein enges Verhaltnis zu Ludwig XV gemacht hatte Die Ablehnung und die Rankespiele machten der Grafin sehr zu schaffen war sie doch als ein sehr grosszugiger und warmherziger Mensch bekannt Personen die ihr mit Freundlichkeit begegneten konnten jederzeit auf ihre Freundschaft und Unterstutzung zahlen 4 nbsp Fest in Louveciennes welches am 2 September 1771 gegeben wurde Gemalde von Jean Michel Moreau Der Einfluss Madame du Barrys am Hof von Frankreich beschrankte sich im Gegensatz zu ihrer Vorgangerin Madame de Pompadour mehr oder weniger auf personliche Intrigen Sie war massgeblich am Sturz des Herzogs von Choiseul beteiligt Der sonst als geizig geltende Richelieu schenkte ihr 1773 den Sklaven Louis Benoit Zamor den sie als ihren Pagen arbeiten liess 5 Bei den Hochzeitsfeierlichkeiten von Ludwig XVI und Marie Antoinette nahm sie gegen den Widerstand des Hofes an der Seite des Konigs teil Doch auch das Thronfolgerpaar lehnte die Matresse von Anfang an ab Auf seinem Sterbebett verfugte der Konig 1774 sie in ein Kloster zu verbannen Diese Entscheidung traf er wahrscheinlich auf Druck seines Beichtvaters und aus Sorge um sein Seelenheil obwohl ihn Madame du Barry bis zuletzt aufopfernd gepflegt hatte das Risiko einer Pocken Ansteckung ignorierend Sein Nachfolger Ludwig XVI kam dem Befehl nach Die Grafin wurde in die Abtei Pont aux Dames in Couilly gebracht wo sie mehr als ein Jahr lebte bevor sie im Oktober 1775 in ihr Haus in Saint Vrain Essonne umziehen durfte 1776 kehrte sie auf koniglichen Befehl wieder in ihr Schloss in Louveciennes bei Versailles zuruck nbsp Chateau de Madame du Barry LouveciennesNach dem Ausbruch der Franzosischen Revolution wurde im Januar 1791 ihr Schloss ausgeraubt Da die Juwelen des Konigs ihren grossten Besitz darstellten liess sie in ganz Europa danach suchen Auf einer Reise nach England wahrend der sie sich auch fur viele franzosische Emigranten einsetzte erfuhr sie von der Hinrichtung Ludwigs XVI Obwohl kurz zuvor auch ihr neuer Geliebter Louis Hercule Timoleon de Cosse Herzog von Brissac ermordet worden war dachte sie die Situation in Frankreich sei fur sie personlich ungefahrlich und kehrte im Marz 1793 nach Paris zuruck Im September 1793 wurde sie verhaftet als Informant galt unter anderen ihr ehemaliger Page Zamor Sie wurde vor ein Revolutionstribunal gestellt und wegen Unterstutzung der Konterrevolution Kontakten zu Emigrierten und Verschwendung offentlichen Eigentums angeklagt Offentlicher Anklager war Antoine Quentin Fouquier Tinville Sein Pladoyer fur die Todesstrafe begrundete Fouquier Tinville damit dass nach der Frau des letzten franzosischen Tyrannen nun auch das Urteil uber die Geliebte seines schandlichen Vorgangers gesprochen werden musse Sowohl die Konigin als auch die du Barry seien schandliche Verschworerinnen fur die die Freiheit des Volkes ein Verbrechen gewesen sei Diesen Ausfuhrungen schlossen sich die Geschworenen an und verurteilten sie zum Tod durch die Guillotine 6 Um ihr Leben zu retten verriet die Grafin wo sie zu Beginn der Revolution Wertgegenstande verstecken liess und nannte die Namen von weiteren Personen die spater ebenfalls verhaftet und zum Tode verurteilt wurden nbsp Der Pavillon de Musique beim Chateau de Madame du BarryMarie Jeanne du Barry wurde am 8 Dezember 1793 im Alter von 50 Jahren auf der Place de la Revolution durch die Guillotine hingerichtet Im Gegensatz zu der Ludwigs XVI und Marie Antoinettes verlief ihre Hinrichtung ungewohnlich demutigend Da sich die Grafin bis zuletzt mit allen Mitteln gegen dieses Schicksal wehrte kam es unmittelbar vor der Vollstreckung des Todesurteils mehrfach zu Gewaltanwendung durch den Henker Charles Henri Sanson und dessen Knechte 7 Die Comtesse du Barry in Kunst und Literatur Bearbeiten nbsp Madame du Barry mit ihrem Sklaven Zamor gemalt von Auguste de CreuseZahlreiche Kunstler fuhlten sich vom Leben der Madame du Barry inspiriert und verewigten sie in ihren Romanen Gemalden Filmen und Musiken Der marchenhafte Aufstieg des Madchens vom Lande diente 1879 Karl Millocker als Vorlage fur die Operette Grafin Dubarry Auf dieser Operette und ihrer musikalischen Bearbeitung durch Theo Mackeben beruht auch der Film Die Dubarry aus dem Jahr 1951 Ihr Leben wurde 1919 von Ernst Lubitsch in einer Stummfilmproduktion unter dem Titel Madame Dubarry mit Pola Negri und Emil Jannings in den Hauptrollen aufgearbeitet 1930 entstand der Spielfilm Du Barry Woman of Passion unter der Regie von Sam Taylor mit Norma Talmadge in der Titelrolle Aus dem Jahr 1934 stammt ein Schwarzweiss Film mit dem Titel Madame du Barry unter der Regie von William Dieterle mit Dolores del Rio in der Hauptrolle Sie war Titelgeberin des Musicals Du Barry Was a Lady von Cole Porter aus dem Jahr 1939 mit Ethel Merman in einer Doppelrolle als Sangerin Mai Daley und Madame Dubarry Die Verfilmung von 1943 unter dem Titel Du Barry Was a Lady von Roy Del Ruth u a mit Gene Kelly basiert auf diesem Musical 1954 entstand ein franzosisch italienischer Farbfilm namens Die Dubarry unter der Regie von Christian Jaque mit Martine Carol als Hauptdarstellerin Madame Dubarry erscheint in dem Manga 1972 1973 und Anime Klassiker 1979 1980 Rose von Versailles von Riyoko Ikeda Der Abenteuerdreiteiler Cagliostro aus dem Jahr 1973 beschreibt fiktionell das Leben du Barrys in Versailles Im Film Marie Antoinette von Sofia Coppola wird sie von Asia Argento gespielt und als boshafte Intrigantin dargestellt Im Spielfilm Jeanne du Barry 2023 ubernahm die Regisseurin Maiwenn auch die Hauptrolle an der Seite von Johnny Depp als Ludwig XV Madame Dubarry war Namensgeberin der Bezeichnung a la Dubarry einer Zubereitungsart der klassischen Kuche Das Leben der Dubarry war Vorlage fur viele romantische und erotische teilweise pornographische Bucher Literatur BearbeitenGrafin Du Barry Originalbriefe der Frau Grafin du Barry Jacques Hegner 1905 Walter Heichen Grafin Dubarry Aufstieg Macht und Ende nach ihren Briefen an Marquis von B Berlin o J E und J de Goncourt Madam Dubarry ein Lebensbild Paul Franke Berlin o J Stanley Loomis Die Dubarry Munchen 1960 Gaby von Schonthan Die Geliebte des Konigs Der Lebensroman der Grafin Dubarry Mosaik Hamburg 1963 DNB 454451121 Rene Duc de Castries Madame du Barry Paris 1967 Walther Skaupy Grosse Prozesse der Weltgeschichte Die Dubarry und Antoine Laurent Lavoisier vor dem franzosischen Revolutionstribunal Magnus Verlag Essen S 63 ff Joan Haslip Madame Dubarry Kiepenheuer amp Witsch Koln 1994 ISBN 3 462 02336 5 Helga Thomas Madame meine teure Geliebte Die Matressen der franzosischen Konige Piper 1998 Thomas Kuster Jeanne Becu Comtesse Dubarry In Aufstieg und Fall der Matresse im Europa des 18 Jahrhunderts Eine Darstellung anhand ausgewahlter Personlichkeiten Phil Dipl Innsbruck 2001 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Madame du Barry Sammlung von Bildern Memoirs of the Comtesse Du Barry aus Project Gutenberg Christoph Vormweg 19 08 1743 Der Geburtstag der Grafin du Barry WDR ZeitZeichen vom 19 August 2013 Podcast Sabine Mann 08 12 1793 Todestag der Grafin Dubarry WDR ZeitZeichen vom 8 Dezember 2018 Podcast Einzelnachweise Bearbeiten Genealogie des Jean Baptiste du Barry Helga Thoma Madame meine teure Geliebte Munchen 1998 S 189 Der Pavillon des Eaux chemin de la Machine Louveciennes wurde ursprunglich auf Anordnung von Konig Ludwig XIV fur Arnold de Ville erbaut den Chefingenieur der Maschine von Marly und spater von Madame du Barry zu einem kleinen Schloss ausgebaut Das heute als Chateau de Madame du Barry bezeichnete Anwesen steht in Privatbesitz Helga Thoma Madame meine teure Geliebte Munchen 1998 198 Baron Etienne Leon Lamothe Langon Memoirs of the Comtesse Du Barry with minute Details of her entire Career as Favorite of Louis XV written by herself Kapitel 23 https www gutenberg org files 2563 2563 h 2563 h htm link2HCH0023 Helga Thoma Madame meine teure Geliebte Munchen 1998 216 Helga Thoma Madame meine teure Geliebte Munchen 1998 217f Normdaten Person GND 118527614 lobid OGND AKS LCCN n80040159 VIAF 36927917 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Becu Marie Jeanne comtesse du BarryALTERNATIVNAMEN Madame du Barry Madame DubarryKURZBESCHREIBUNG Matresse Ludwigs XV GEBURTSDATUM 19 August 1743GEBURTSORT LothringenSTERBEDATUM 8 Dezember 1793STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Marie Jeanne Becu comtesse du Barry amp oldid 239442315