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Carl Joseph Millocker auch Karl Millocker 1 29 April 1842 in Wien Laimgrube 31 Dezember 1899 in Baden bei Wien 2 war ein osterreichischer Operettenkomponist Carl Millocker 1865Wohn und Sterbehaus Baden bei Wien Conrad von Hotzendorf Platz 8 fruher Bahnhofplatz 8 Anm 1 Grabstatte von Carl Millocker auf dem Wiener Zentralfriedhof Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Personliches Leben und Nachlassregelung 3 Auszeichnungen Ehrungen Preise Auswahl 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 Anmerkungen 8 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenCarl Millocker Sohn des Goldarbeiters Carl Franz Millocker und dessen Frau Maria geb Laber begann schon in fruhen Jahren mit dem Spielen der Flote Er war Schuler des Konservatoriums der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien heute Universitat fur Musik und darstellende Kunst Wien und wurde bereits mit 16 Flotist im Theater in der Josefstadt unter Franz von Suppe Auf dessen Empfehlung wurde er 1864 als Theaterkapellmeister am Thalia Theater in Graz engagiert wo er seine ersten einaktigen Operetten Der tote Gast und Die lustigen Binder zur Ausfuhrung brachte In gleicher Eigenschaft kam er 1866 an das Harmonietheater in Wien wo er die Bekanntschaft mit Ludwig Anzengruber machte In Wien hatte er u a den Einakter Diana auf die Buhne gebracht 1867 im Harmonietheater ein vollendetes gemeinsames Werk mit Anzengruber kam jedoch wegen der wirtschaftlichen Situation des Theaters nicht auf die Buhne danach war er kurze Zeit am deutschen Theater in Pest tatig Dort hatte u a seine dreiaktige Operette Die Fraueninsel Premiere Im Jahre 1869 wurde er als Zweiter Kapellmeister ans Theater an der Wien berufen Diese Stelle bekleidete er bis es ihm der Erfolg des Bettelstudenten ab dem Jahr 1883 ermoglichte als freischaffender Komponist zu leben Wahrend dieses Zeitraums schrieb er ausser einer grossen Anzahl von Possenmusiken eine Reihe von Operetten wie Der Regimentstambour 1869 Ein Abenteuer in Wien 1870 Das verwunschene Schloss mit Gesangen in oberosterreichischer Mundart 1877 Grafin Dubarry 1879 Neufassung von Theo Mackeben als Die Dubarry 1931 Apajune der Wassermann 1880 Die Jungfrau von Belleville 1881 und endlich den unzahlige Male aufgefuhrten Bettelstudenten 1882 der Millockers Ruf vorzugsweise begrundete und dem Gasparone 1884 Der Feldprediger 1885 Die Sieben Schwaben 1887 Der arme Jonathan 1890 Das Sonntagskind 1892 Der Probekuss 1894 und Nordlicht 1896 nachfolgten Unter dem Titel Musikalische Presse gab Millocker von September 1873 bis Dezember 1875 Monatshefte mit Klaviermusik heraus darunter auch eigene Klavierstucke Im 2 Jahrgang veroffentlichte er erstmals Mozarts Ballettmusik zur Pantomime Les petits riens KV 299b Millocker hatte laut Aufzeichnungen in seinem Tagebuch am 8 Janner 1892 einen leichten Schlaganfall erlitten Von 1891 bis 1899 verbrachte er mit seiner Lebensgefahrtin und spateren Ehefrau Caroline Hofschneider 7 Dezember 1901 in Liesing sowie Kochin und Stubenmadchen die Monate Mai bis spatestens Oktober in Baden bei Wien in einem ehemaligen nahe der Weilburg in der Albrechtsgasse 6 gelegenen Hauerhauschen dessen grossen Garten er mit tropischen wie mediterranen Pflanzen verschonerte 3 und wo er in den Jahren seines Aufenthalts die Musik zu seinen zwei letzten Operetten schrieb 4 Nach dem im September 1899 gefassten Beschluss nicht nach Wien zuruckzukehren bezog Millocker eine fur den Winteraufenthalt geeignetere dem Bahnhof naher gelegene Wohnung am Bahnhofplatz Nr 8 heute Conrad von Hotzendorf Platz 8 dem kommenden Trauerhaus 3 Am 29 Dezember 1899 erlitt Millocker einen ihn halb lahmenden Schlaganfall 5 an dessen Folgen er gegen 2 30 Uhr am 31 Dezember 1899 verstarb Millocker war Freimaurer Er wurde 1875 in die Loge Zukunft in Pressburg heute Bratislava aufgenommen Millocker der letzte Komponist aus dem Dreigestirn Suppe Strauss Millocker 2 wurde am 2 Janner 1900 nach einer Trauerfeier in der protestantischen Kirche Baden in der Kapelle des Ortsfriedhofs St Helena eingesegnet 6 und dort am 7 Janner 1900 provisorisch bestattet 7 Die Umbettung in das ihm auf dem Wiener Zentralfriedhof zugedachte Ehrengrab Gruppe 32 A Nummer 35 8 erfolgte am 27 Oktober 1900 9 das Grabdenkmal schuf der Bildhauer Josef Tuch 10 Personliches Leben und Nachlassregelung Bearbeiten nbsp Gedenktafel aus 1925 am Wohn und Sterbehaus in Baden bei WienMillocker der am 7 Juli 1865 in Graz die Koloratursangerin Karoline Kling 1844 1874 geheiratet hatte und sich von dieser nach einem Jahr trennte bestimmte als Universalerbin seine zweite Frau Caroline 11 per testamentarischer Verfugung hinterliess er samtliche seiner Originalpartituren dem Badener stadtischen Museum 12 Ein weiterer Teil seines Nachlasses gelangte nach dem Tod seiner Tochter Emma Gardtner 1956 in die Wienbibliothek im Rathaus Auszeichnungen Ehrungen Preise Auswahl Bearbeiten1900 Die Millockergasse wurde nach ihm benannt Die zuvor als Theatergasse bezeichnete Strasse verbindet rechts neben dem Theater an der Wien die Linke Wienzeile mit der Lehargasse Hier befindet sich das ehemalige Hauptportal des Theaters das Papagenotor 1913 Millockergasse Baden bei Wien 13 1925 Am 10 Mai wurde eine am Sterbehaus angebrachte von den Badener Sangern gewidmete und von Hans Mauer ausgefuhrte Gedenktafel feierlich enthullt 14 1937 Enthullung einer Gedenktafel am Haus Gumpendorfer Strasse 17 in Wien 6 Mariahilf an dessen Stelle sein Geburtshaus stand 1949 Im Gedenken an den 50 Todestag Millockers erschien eine Sonderpostmarke 15 1965 Benennung des Gasparonewegs in Wien Favoriten Rothneusiedl 1992 Aus Anlass des 150 Geburtstages der Operettenkomponisten Carl Zeller und Carl Millocker legte die osterreichische Post zum Nennwert von 6 00 OS eine Sonderpostmarke auf erster Ausgabetag war der 30 April 1992 16 In Stuttgart sind nach Millocker eine Strasse und die gleichnamige Haltestelle der Stadtbahn Stuttgart Linie U2 benannt Millockergasse in Dornbirn VorarlbergWerke BearbeitenBuhnenwerkeTitel Gattung Akte Libretto Urauffuhrung Ort TheaterDer tote Gast Operette 1 Akt Ludwig Harisch nach einer Romanze von Heinrich Zschokke 11 Februar 1865 Graz Thalia TheaterDie beiden Binder Operette 1 Akt Gustav Stoltze 21 Dezember 1865 Graz Thalia TheaterDiana Operette 1 Akt Josef Braun 2 Janner 1867 Wien HarmonietheaterDer Sackpfeifer Operette 1 Akt Ludwig Anzengruber 19 September 2015 Strasshof KUMSTDer Dieb Operette 1 Akt Alois Berla 1868 1869 Pest Stadt Deutsches Theater PestDie Fraueninsel Operette 3 Akte Cogniard nach Le royaume des femmes von Theodore und Hippolyte Cogniard 1868 1869 Pest Deutsches TheaterDer Regiments Tambour Operette 2 Akte Heinrich Bornstein 23 Oktober 1869 Wien Theater in der JosefstadtAbenteuer in Wien Singspiel 3 Akte Alois Berla 20 Janner 1873 Wien Theater an der WienDas verwunschene Schloss Operette 5 Akte Alois Berla 30 Marz 1878 Wien Theater an der WienGrafin Dubarry 1931 in Berlin umbenannt in Die Dubarry Operette 3 Akte Richard Genee und F Zell 31 Oktober 1879 Wien Theater an der WienApajune der Wassermann Operette 3 Akte Richard Genee und F Zell 18 Dezember 1880 Wien Theater an der WienDie Jungfrau von Belleville Operette 3 Akte Richard Genee und F Zell nach La pucelle de Belleville von Paul de Kock 29 Oktober 1881 Wien Theater an der WienDer Bettelstudent Operette 3 Akte Richard Genee und F Zell nach Fernande von Victorien Sardou und Le Guitarrero von Halevy Eugene Scribe 6 Dezember 1882 Wien Theater an der WienGasparone Operette 3 Akte Richard Genee und F Zell 26 Janner 1884 Wien Theater an der WienDer Feldprediger Operette 3 Akte Hugo Wittmann und Alois Wohlmuth nach Das seltsame Brautgemach von Gustav Schilling 31 Oktober 1884 Wien Theater an der WienDer Vice Admiral Operette 1 Prolog und 3 Akte Richard Genee und F Zell 9 Oktober 1886 Wien Theater an der WienDie sieben Schwaben Volksoper 3 Akte Hugo Wittmann und Julius Bauer 29 Oktober 1887 Wien Theater an der WienDer arme Jonathan Operette 3 Akte Hugo Wittmann und Julius Bauer 4 Janner 1890 Wien Theater an der WienDas Sonntagskind Operette 3 Akte Hugo Wittmann und Julius Bauer 16 Janner 1892 Wien Theater an der WienDer Probekuss Operette 3 Akte Hugo Wittmann und Julius Bauer 22 Dezember 1894 Wien Theater an der WienDas Nordlicht Operette 3 Akte Hugo Wittmann 2 Dezember 1896 Wien Theater an der WienCousin BobbyPasticcio arrangiert von Ernst Reiterer Operette 3 Akte Benno Jacobsohn und Franz Wagner Bearbeitung von Bertram Sanger 1906 WienSonstige WerkeNeben seinen uber 100 Buhnenwerken Operetten Singspiele Musik zu Possen etc komponierte Millocker Klavierstucke etwa 90 Lieder Tanze und Marsche Chore Kammermusik und arrangierte Musik anderer Komponisten fur Orchester Klavier zwei und vierhandig bzw Kammermusikbesetzungen Literatur BearbeitenTheophil Antonicek Millocker Karl In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 6 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1975 ISBN 3 7001 0128 7 S 307 Felix Czeike Historisches Lexikon Wien Band 4 Verlag Kremayr amp Scheriau Wien 1995 ISBN 3 218 00546 9 Christa Harten Millocker Carl In Neue Deutsche Biographie NDB Band 17 Duncker amp Humblot Berlin 1994 ISBN 3 428 00198 2 S 528 f Digitalisat Eusebius Mandyczewski Millocker Karl In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 52 Duncker amp Humblot Leipzig 1906 S 409 f Norbert Rubey Millocker Carl In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 3 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2004 ISBN 3 7001 3045 7 Druckausgabe Band 3 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2004 ISBN 3 7001 3045 7 Cornelius Preiss Versuch einer Biographie Millockers In Wochenschrift fur Kunst und Musik Band III 1904 05 Nummer 1 25 Holzwarth amp Berger Wien 1905 Edmund Nick Vom Wiener Walzer zur Wiener Operette Sikorski Verlag Hamburg 1954 Anton Bauer Opern und Operetten in Wien Bohlau Wien 1955 Fritz Racek Das Tagebuch Carl Millockers Wiener Schriften Heft 30 Wien 1969 S 137 236 Alfred Willander Musikgeschichte der Stadt Baden 1 Auflage Weilburg Verlag Baden 1980 Norbert Rubey Carl Millocker und Baden Beethovenhaus Baden Ausstellung 92 Kulturamt der Stadtgemeinde Baden Baden 1992 Viktor Wallner Die leichte Muse in Baden Karl Millocker Karl Zeller Karl Komzak Neue Badener Blatter Band 3 1 Gesellschaft der Freunde Badens und Stadtische Sammlungen Archiv Rollettmuseum der Stadtgemeinde Baden Baden 1992 Alfred Willander Baden bei Wien Stadt der Musik Kral Berndorf 2007 ISBN 978 3 902447 23 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Carl Millocker Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Carl Millocker im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Carl Millocker in der Datenbank Gedachtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederosterreich Museum Niederosterreich Liste der Buhnenwerke von Carl Millocker auf Basis der MGG bei Operone Literatur von und uber Carl Millocker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Carl Millocker in der Deutschen Digitalen Bibliothek Werkeverzeichnis von Carl Millocker auf Klassika infoAnmerkungen Bearbeiten Das Mietwohnhaus entworfen und ausgefuhrt vom Badener Stadtbaumeister Josef Schmidt 1838 1910 war erst 1897 fertiggestellt worden und hiess bei Millockers Einzug im zweiten Obergeschoss Komarek sches Haus da der Bauherr Karl Komarek im Behordenverfahren und danach durch Vertreter des Gemeinderats offentlich kritisiert worden war Siehe Local Nachrichten Zawrzelhaus Komarekhaus In Badener Zeitung Nr 69 1898 XVIII Jahrgang 27 August 1898 S 2 f online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung bzt Als Anschnitt rechts unter selber Adresse von Carl Michael Ziehrer 1843 1922 vor dem Ersten Weltkrieg genutztes 1889 ebenfalls von Stadtbaumeister Schmidt erbautes Wohnhaus Stockl das ursprunglich zur Verbreiterung des Gassenportals hatte abgerissen werden sollen Einzelnachweise Bearbeiten Millocker Vorname hier Karl Abgerufen am 8 Juni 2011 a b Local Nachrichten Carl Millocker In Badener Zeitung 3 Janner 1900 S 04 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung bzt a b Alfred Ehrmann Millockers letzte Tage In Badener Zeitung 4 Janner 1930 S 1 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung bzt Karl Millocker In Neue Freie Presse 2 Janner 1900 S 4 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung nfp Local Nachrichten Capellmeister Carl Millocker In Badener Zeitung 30 Dezember 1899 S 3 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung bzt sowieKleine Chronik Karl Millocker In Neue Freie Presse 30 Dezember 1899 S 5 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung nfp Local Nachrichten Millocker In Badener Zeitung 6 Janner 1900 S 3 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung bzt Beisetzung der Leiche des Componisten Carl Millocker In Badener Zeitung 10 Janner 1900 S 3 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung bzt Hedwig Abraham Carl Millocker In viennatouristguide at abgerufen am 8 September 2011 Der dreissigste Todestag Carl Millockers In Badener Zeitung Nr 1 1930 1 Janner 1930 S 2 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung bzt Hedwig Abraham Carl Millocker In viennatouristguide at Karl Millocker In Neue Freie Presse 2 Janner 1900 S 5 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung nfp Local Nachrichten Eine wertvolle Bereicherung In Badener Zeitung 10 Janner 1900 S 2 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung bzt Julius Boheimer Strassen amp Gassen in Baden bei Wien Lexikon der Strassen Gassen Platze Wege Stege Brucken Grasl Baden 1997 ISBN 3 85098 236 X S 81 Lokales Besuch der Frankfurter Sanger und Enthullung der Millockergedenktafel In Badener Zeitung Nr 39 1925 16 Mai 1925 S 2 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung bzt Bildreportage zur feierlichen Enthullung der Gedenktafel mit dem Frankfurter Neebschen Mannerchor In Wiener Bilder 17 Mai 1925 S 4 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung wrb Eintrag zu 50 Todestag von Karl Millocker im Austria Forum als Briefmarkendarstellung Eintrag zu 150 Geburtstag der Operettenkomponisten Carl Zeller und Carl Millocker im Austria Forum als Briefmarkendarstellung Normdaten Person GND 119208946 lobid OGND AKS LCCN n82032747 VIAF 69733921 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Millocker CarlALTERNATIVNAMEN Millocker Karl Millocker Carl JosephKURZBESCHREIBUNG osterreichischer OperettenkomponistGEBURTSDATUM 29 April 1842GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 31 Dezember 1899STERBEORT Baden bei Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Millocker amp oldid 239251349