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Die Osterreichische Post und Telegraphenverwaltung PTV auch OPT war die oberste Verwaltungsbehorde und zugleich Leitung des staatseigenen osterreichischen Post und Telekommunikationswesens Die Behorde wurde 1866 gegrundet als eine Sonderabteilung fur Post und Telegraphie im damaligen Handelsministerium eingerichtet wurde Ihr offizielles Emblem war der kaiserlich konigliche Doppeladler auf gelbem Grund und spater der Bundesadler beide mit Posthorn Die PTV wurde 1996 aufgelost und privatisiert Osterreichische Post und TelegraphenverwaltungLogoRechtsform BehordeGrundung 1866 als Behorde Auflosung 1 Mai 1996Auflosungsgrund Umwandlung in marktwirtschaftliches UnternehmenSitz Interurbane K K Telegrafen Centrale WienMitarbeiterzahl ca 57 000Branche Telekommunikation Post Das staatliche Unternehmen teilte sich in drei Sparten auf Postwesen und Postbusse Telekommunikation und Organisation amp Personal Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Postbereich 1 2 Telekommunikationsbereich 1 3 Kooperationen und Partner 2 Auflosung der PTV 3 Bildergalerie 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 Einzelnachweise 8 AnmerkungenGeschichte Bearbeiten nbsp Die Zentrale der PTV in Wien Innere Stadt Borseplatz 1 nbsp Postbriefkasten um 1900 siehe auch Osterreichische Postgeschichte bis 1806 Postbereich Bearbeiten nbsp Bundesadler mit Posthorn von einem PostbusIm Jahre 1490 errichtete Konig Maximilian I die erste dauerhaft betriebene Postverbindung Europas Der Niederlandische Postkurs verband Innsbruck mit den Niederlanden und Italien In Osterreich gab es seit 1722 ein Postsystem als Staatsmonopol gegrundet von Kaiser Karl VI Aber erst 20 Jahre spater baute sich dieses Unternehmen wirklich aus Unter Maria Theresia wurden 1749 mittels Postkutschen tagliche fahrplanmassige Verbindungen der wichtigsten Stadte Osterreichs aufgenommen ein Jahr spater wurde der Paketdienst eingefuhrt und 1787 fuhrte der Postmeister Johann Georg Khumer den Poststempel Orts und Tagesstempel auch OT Stempel genannt ein Im Jahr darauf waren erstmals Einschreiben moglich Ab Anfang des 19 Jahrhunderts betrieb die PTV auch das Liechtensteiner Postsystem doch dieser Betrieb endete 1921 als Liechtenstein in eine neue Postunion mit der Schweiz eintrat Der Verwaltungsleiter Maximilian Otto von Ottenfeld modernisierte die Post in den Jahren 1829 bis 1848 Regionale Dienste wurden gleichgeordnet und er schuf einen Aufsichtsrat Ab 1839 stellte er gedruckte Richtlinien fur Angestellte zur Verfugung und eroffnete eine Post Bibliothek die spater in die Sektion 3 der PTV Administration Information und Dokumentation eingegliedert wurde Mit der Neuordnung des Portoentrichtungssystems 1817 wurden im gleichen Jahr auch die Briefkasten eingerichtet Die erste osterreichische Briefmarke erschien aber erst 33 Jahre spater in Form der gummierten Briefmarken mit einheitlicher Gebuhr 1850 Einen weiteren Meilenstein bedeutete die Einfuhrung des Telegrafen im Jahr 1847 wurde der Telegrammdienst eingefuhrt Am 1 Mai 1850 verkehrte auf der Kaiser Ferdinands Nordbahn erstmals eine Bahnpost nbsp Brieftrager Uniform 1960er Jahre 1863 wurden auf einer Internationalen Postkonferenz in Paris erste Richtlinien fur den Abschluss internationaler Postvertrage verabschiedet elf Jahre vor der Grundung des Weltpostvereins Ab dem Jahr 1866 wurde die Post und Telekommunikationsara durch die aufkommende Elektrizitat den schnelleren Transport durch die Bahn und beginnende internationale Kooperation unterstutzt im selben Jahr die k k Post und Telegraphenverwaltung gegrundet Im Jahr 1869 konnten die ersten Postkarten sogenannte Correspondenz Karten verschickt werden seit 1888 auch als Ansichtskarten nbsp VW T1 Transporter der OPTIn den Jahren von 1875 bis 1956 bestand eine Rohrpost in Wien Im Endausbau verband diese insgesamt 53 Rohrpoststellen auf einer Gesamtlange von 82 5 Kilometern 1903 wurde die Mitteleuropaische Zeit im Postdienst eingefuhrt Im Jahr 1907 weihte der Generaldirektor Friedrich Wagner Jauregg ein Bruder des Nobelpreistragers Julius Wagner Jauregg den ersten Postautobus ein im Jahr 1913 wurden erstmals Elektrofahrzeuge im Postdienst Verteildienst eingesetzt Mitten im Ersten Weltkrieg entstanden im Jahre 1916 die ersten Hausbriefkasten in Osterreich und zwei Jahre spater der weltweit erste zivile Luftpostdienst 1928 gab es erstmals Flugpost nach Ubersee Seit dem 19 Marz 1938 unterstand die OPT sowie die Postsparkasse der Reichsverwaltung Deutsche Reichspost und damit dem Reichspostminister Die Einfuhrung neuer Postgebuhren fur Briefe und Postkarten im Lande Osterreich erfolgte am 4 April 1938 Am 1 August 1938 erfolgte die endgultige Einfuhrung neuer Postgebuhren und die Angleichung des Postdienstes im Lande Osterreich RGBl Nr 110 1945 wurde die PTV wieder osterreichisch In den 1950er Jahren kam mit dem Elektro Niederflur Omnibus ENO eine neue Generation von elektrisch betriebenen Post Transportern zum Einsatz Im Jahre 1966 wurde das osterreichische Postleitzahlensystem eingefuhrt Acht Jahre spater folgte bereits das erste Mobiltelefonnetz in Osterreich Mitte der 1990er Jahre fuhrte die Osterreichische Post den sogenannten EMS Express Mail Service also die vorrangig behandelte Versendung von Briefen und Paketen ein Bereich Einnahmen Ausgaben MitarbeiterPost 28 6 41 9 55 4 Postbus 3 5 9 7 9 nbsp Centrale I des Staatstelephons Grafik des Architekten Eugen Fassbender 1897Telekommunikationsbereich Bearbeiten Die Telekommunikationssparte der OPT teilte sich in 6 Bereiche Text und Datenkommunikation Betrieb Verkabelung Schaltsysteme Radio und Satellitentechnologie Ausstrahlung und Netzanschlusse GeschaftsleitungIm Jahr 1881 kam das Telefon nach Wien In den ersten 14 Jahren wurde das Telefonnetz mit 154 Anschlussen von einer kleinen privaten Firma betrieben doch dieses Telefonnetz war unzuverlassig teuer und schlecht ausgebaut 1895 wurden die elf privat betriebenen Telefonnetze verstaatlicht und von der PTV ubernommen Der Name des Unternehmens sollte ursprunglich geandert werden aber letztendlich konnte der Name beibehalten werden da die PTV sich entschloss das Telefon als Telegraphie einzustufen da es auch ein akustisches Gerat war nbsp Telegraph von Czeija amp Nissl 1896 Nach erfolgter Verstaatlichung war das Bestreben der Staats Telegraphenverwaltung zunachst dahin gerichtet die Anlage den aktuellen Bedurfnissen des lokalen sowie interurbanen Verkehrs entsprechend zu gestalten und auszubauen Da die mit ubernommene Centrale Friedrichstrasse 6 Wien Innere Stadt sowie die interurbane Centrale im Telegraphengebaude Borseplatz 1 unzulangliche jede Erweiterung ausschliessende Raume aufwiesen entschloss man sich die Centrale Friedrichstrasse ganzlich aufzulassen und an deren statt zwei neue Zentralen zu errichten 1 Mit Rucksicht auf die Ergebnisse eines geladenen Architektenwettbewerbs wurden zwischen 1897 und 1899 die Centrale I Dreihufeisengasse 7 bzw ab 1948 Lehargasse 7 Wien Mariahilf sowie die Centrale II Hahngasse 4 Berggasse 35 Wien Alsergrund 2 erbaut 1 In der Nacht vom 18 auf den 19 Februar 1899 wurde der Betrieb von der Centrale Friedrichstrasse in die Centrale I verlegt und von dort Verbindungen zu einer zwischenzeitlich eingerichteten Zentrale Ortsgesprache in der Kolingasse Wien Alsergrund sowie zur Ferncentrale am Borseplatz geschaltet Nachdem vom 21 Pfingstsonntag auf den 22 Mai 3 selben Jahres die Centrale II und damit die im Hause eingerichtete neue Ferncentrale 4 aktiviert worden war hatten die Amter in der Kolingasse sowie am Borseplatz ihre Funktion als Zentralen verloren 5 1903 wurden die ersten Munztelefone vorgestellt und 1910 begann die Automatisierung der Vermittlung Anfang Janner 1970 wurden die entsprechenden Arbeiten in den Bereichen von Durnkrut und Neusiedl an der Zaya abgeschlossen womit der Bezirk Ganserndorf als letzter Verwaltungsbezirk in Osterreich vollautomatisiert war Rund 60 Jahre nach Beginn der Automatisierung hatte damit in Osterreich das Fraulein vom Amt ausgedient 6 Ab 1978 wurde das Telefonnetz digitalisiert dabei wurde auch der Nummernkreis der Wiener Festnetznummern von 6 auf 7 stellig umgestellt Im Jahr 1988 konnte der Bundesminister Rudolf Streicher den dreimillionsten Telefonanschluss ubergeben im selben Jahr wurde die Erdfunkstelle Aflenz eingeweiht und 1992 startete in Wien ISDN als Pilotversuch Die ersten Mobiltelefone wurden 1974 als Autotelefon vorgestellt und im darauf folgenden Jahr der Funkruf Bereich Einnahmen Ausgaben MitarbeiterTelekom 68 4 52 2 32 1 Kooperationen und Partner Bearbeiten 1883 begann die Kooperation zwischen der PTV und der PSK und Geldbriefe waren somit in den meisten Postfilialen erhaltlich Ab 1923 besass die PTV 30 der Aktien der Radio Austria AG wodurch diese die Kabel und spater Satelliteninstallationen der PTV fur internationale offentliche Telekommunikationsdienste nutzen Die PTV hielt immer eine enge Beziehung zur Deutschen Bundespost Telekom besonders in technischen Angelegenheiten Auflosung der PTV BearbeitenAm 1 Mai 1996 wurde die Behorde in die Post und Telekom Austria AG umgewandelt Zu diesem Zeitpunkt umfasste die Infrastruktur der Post insgesamt 2334 Postamter 13 000 Fahrzeuge davon 1 629 Postbusse 3 9 Millionen Telefonleitungen rund 2 4 Mrd jahrlich versendeter Briefe 500 000 Mobilkom Kunden und 45 000 Datakom Kunden Die heutigen Nachfolgeunternehmen der PTV sind die Osterreichische Post AG die A1 Telekom Austria AG und die Osterreichische Postbus AG Bildergalerie Bearbeiten nbsp Postkutsche von 1894 im TMW nbsp Historisches landliches Postamt Dorfmuseum Monchhof nbsp Centrale I des Staatstelephons Wien Mariahilf Lehargasse 7 bis 1948 Dreihufeisengasse 7 erbaut 1897 99 von Eugen Fassbender Fassade k k Baurat Julius Koch nbsp Centrale II des Staatstelephons Wien Alsergrund Hahngasse 4 links bzw Berggasse 35 erbaut 1897 99 von Franz von Neumann Bild 1898 Anm 1 nbsp Post Verteilzentrum im Jahre 1905 nbsp Post LKW um 1910 nbsp Postbus Einheitstype ET 13 nbsp Historisches PostamtSiehe auch BearbeitenMitteleuropaisches Post und Telegrafenmuseum Triest Mobilkom Austria Osterreichische Post AG Telekom Austria Post und Telekom Austria Radio Austria AG Bahnpost Osterreich Alma Theaterstuck Literatur BearbeitenOsterreichische Post und Telegraphenverwaltung Hrsg Aus Osterreichs Postgeschichte Herausgegeben von der Osterreichischen Post Wien 1990 Josef Langer Das Staats Telephon in Osterreich Vortrag Statthalterei Druckerei Wien 1889 Karl Barth von Wehrenalp Die neue Telephonanlage in Wien In Zeitschrift des Oesterreichischen Ingenieur und Architekten Vereines Hefte 49 51 1899 LI Jahrgang ZDB ID 2534647 7 S 681 688 S 697 703 S 726 729 Volltext PDF 35 5 MB Zur Lage der Telephonistinnen In Dokumente der Frauen Band I Nr 7 1899 15 Juni 1899 S 184 188 Online bei ALO Christine Kainz Eva Leberl Ref 100 Jahre Telephonie in Osterreich Generaldirektion fur die Post und Telegraphenverwaltung Wien 1981 Weblinks BearbeitenGerhard Furnweger 125 Jahre Telefon in Osterreich Zahlen Fakten Geschichte und Geschichten zur Ausstellung PDF 213 kB November 2006 Abgerufen am 16 September 2011 Geschichte und Fotos des Telegrafenamtes auf der Website alma mahler com Website der Osterreichische Post AG Unternehmensgeschichte auf der Website der Telekom Austria Einzelnachweise Bearbeiten a b Barth von Wehrenalp Die neue Telephonanlage S 681 f Das neue Gebaude der Telephon Centrale in Wien Mit Illustration In Wiener Bilder Nr 40 1898 III Jahrgang 2 Oktober 1898 S 3 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung wrb Localbericht Die neue Telephon Centrale In Neue Freie Presse Morgenblatt Nr 12479 1899 21 Mai 1899 S 9 Mitte online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung nfp Barth von Wehrenalp Die neue Telephonanlage S 726 Barth von Wehrenalp Die neue Telephonanlage S 729 sowieKleine Chronik Die neue Telephon Centrale In Neue Freie Presse Morgenblatt Nr 12381 1899 19 Februar 1899 S 6 unten Mitte online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung nfp Kurzmeldung Bezirk Ganserndorf ohne Fraulein vom Amt In Arbeiter Zeitung Wien 4 Janner 1970 S 2 Spalte 5 Anmerkungen Bearbeiten Der Turm an dem ursprunglich 448 Leitungsdrahte abgespannt waren wurde 1945 abgetragen Siehe Franz Neumann In architektenlexikon at Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Post und Telegraphenverwaltung amp oldid 237544066