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Die Osterreichische Postgeschichte bis 1806 behandelt in Form eines Uberblicks die Bestrebungen der Habsburger ein eigenstandiges Landespostwesen in den Stammlanden aufzubauen Die Anfange reichen bis in die Zeit Maximilians I zuruck Nennung von Janetto Franz und Johann Baptista Taxis Daxen in den Innsbrucker Raitbuchern 1489 90 Inhaltsverzeichnis 1 Die Anfange 2 Hofpost unter Ferdinand I 3 Neue Postkurse unter Ferdinand als bohmischem und ungarischem Konig 4 Hofpost in der Zeit Ferdinands I als Kaiser 5 Territorialpost nach 1564 5 1 Erbteilung der Habsburger Stammlande 5 2 Hofpost unter Kaiser Maximilian II 5 3 Landespost von Innerosterreich unter Erzherzog Karl II 5 4 Landespost von Tirol und den Vorlanden unter Erzherzog Ferdinand II 5 5 Hofpost unter Kaiser Rudolf II 5 6 Landespost von Innerosterreich unter Erzherzog Ferdinand II 5 7 Landespost von Tirol und den Vorlanden unter Erzherzog Maximilian 5 8 Hofpost unter Kaiser Matthias und Kaiser Ferdinand II 5 9 Landespost von Tirol bis zur Inkammerierung Verstaatlichung im Jahre 1769 5 10 Hofpost unter Kaiser Ferdinand III und Kaiser Leopold I 5 11 Die Situation nach dem Dreissigjahrigen Krieg 6 Die Verstaatlichung der Osterreichischen Post 6 1 Postwesen unter Kaiser Joseph I und Kaiser Karl VI 6 2 Die Situation unter Kaiser Franz I und Kaiser Joseph II 6 3 Entwicklung unter Kaiser Leopold II und Kaiser Franz II 6 4 Ausblick 7 Literatur Auswahl 8 Anmerkungen und Einzelnachweise 9 Siehe auchDie Anfange Bearbeiten nbsp Huldigung Maximilians durch die weltlichen und geistlichen Stande incl des Papstes Buchmalerei von Petrus Almaire um 1515Seit dem Jahre 1490 unterhielt der deutsche Konig Maximilian I erste Nachrichtenstafetten im Heiligen Romischen Reich die er von Kurieren aus der italienischen Familie Taxis organisieren liess wobei die verschlossenen Felleisen von Postreitern bei Tag und Nacht zwischen den Poststationen befordert wurden Eine Besonderheit bestand darin dass in der Zeit von 1493 bis 1502 einheimische Tiroler Postmeister die Felleisenrouten im Reich und den Habsburger Stammlanden betreuten Der vor allem bei Reichstagen anfallende grosse Briefverkehr zwischen den Beamten aus Innsbruck und dem Tagungsort erfolgte uber Felleisenstafetten Dazu wurden zeitlich begrenzte Postkurse und zur Organisation einheimische Postmeister wie Sebastian Meurl Wendel Kay und Werndlin Gebs benotigt Auch sie mussten wie vor ihnen Janetto von Taxis die anfallenden Kosten vorfinanzieren Eine erste unabhangige Postroute die Sebastian Meurl organisierte verlief ab Mai 1493 von Innsbruck nach Ulm Neben Meurl organisierte von 1497 bis 1498 ein Wendel Wenndl Kay Felleisenrouten Nach Meurls Tod im Juni 1499 wurde Werndlin Gebs sein Nachfolger Da nach dem Augsburger Reichstag im Jahre 1500 der nachste Reichstag erst im Jahre 1505 in Koln stattfand wurden zunachst keine Felleisenstafetten mehr benotigt Die letzte Felleisenroute wurde im Jahre 1502 aufgeben und Gebs schied als Postmeister in Innsbruck aus Der nachste osterreichische Postmeister war im Jahre 1513 der Innsbrucker Kammerbote Hans Scholl da die Innsbrucker Hofkammer ein Verfahren gegen Gabriel und Johann Baptista von Taxis wegen verbotener Fremdbeforderung und Falschabrechnung eingeleitet hatte Scholl ubernahm zunachst die sudlichen Routen bis Trient Nachdem Maximilian I am 20 Dezember 1514 das Verfahren gegen Gabriel eingestellt hatte loste dieser wieder Hans Scholl als Betreiber der Route Innsbruck Trient Verona ab Scholl blieb trotzdem noch bis 1521 fur kleinere Postkurse zustandig Bei jenen Aktivitaten konnte jedoch noch nicht von einer eigenstandigen Territorialpost gesprochen werden da alle Routen der Habsburger Post in den Habsburger Stammlanden nur eine kurze Lebensdauer hatten Hofpost unter Ferdinand I BearbeitenNach Maximilians Tod am 12 Januar 1519 in Wels und der Heirat seines Enkels Ferdinand mit der ungarischen Konigstochter Anna Ende Mai 1521 kam es im Januar und Februar 1522 in Brussel zu einer Machtaufteilung zwischen den Brudern Ferdinand und Karl V Ferdinand ubernahm die Verwaltung aller Habsburger Herzogtumer mit Ausnahme der Besitztumer im Elsass Auch Wurttemberg das seit der Vertreibung Herzog Ulrichs zu Habsburg gehorte fiel darunter In diesen Gebieten liess Ferdinand unverzuglich eigene Poststafetten einrichten Schon 1522 entstanden selbststandige Hofpostamter in Augsburg unter dem Postmeister Johann Anton von Taxis und in Pressburg unter Martin von Paar Ab 1524 folgten Wien unter dem Postmeister Hans Habenschadten und ab 1525 Linz unter Moritz von Paar In Prag wirkte ab 1532 der Postmeister Ambrosius von Taxis In Trient war ab 1542 der Postmeister Lorenz I Bordogna von Taxis tatig der auch fur die Postzentrale in Mailand arbeitete In Fussen wurde 1548 der Postmeister Innozenz von Taxis eingesetzt Im Jahre 1551 ernannte Ferdinand I Ludwig von Taxis zum Postmeister in Bozen Am 23 Marz 1523 ernannte Ferdinand den bisher fur die kaiserliche Postzentrale in Brussel arbeitenden Gabriel von Taxis aus Innsbruck zum Koordinator seiner Hofpost Dazu erliess er eine erste Hofpostinstruktion fur die Kurse von Innsbruck nach Trient 1 von Innsbruck uber Linz nach Wien und von Innsbruck uber Augsburg nach Stuttgart Rheinhausen und Worms sowie von Fussen uber Stockach Villingen Freiburg nach Ensisheim Die Postmeister die Ferdinand I direkt unterstellt waren betreuten neben dem Postamt vor Ort auch die Posten in der Nachbarschaft In der Folge entstanden hieraus haufig Posthalterdynastien Die Bezahlung erfolgte je nach Region durch die zustandige Hofkammer Bei langfristigen Postkursen wurden einheimische Posthalter verpflichtet Bei zeitlich befristeten Felleisenlinien zu Reichstagen und Heerlagern wurden Postreiter eingesetzt die bei Bauern ubernachteten Auch unter Ferdinand erfolgte die Bezahlung der Postmeister und Posthalter haufig nur unregelmassig und schleppend Neue Postkurse unter Ferdinand als bohmischem und ungarischem Konig BearbeitenNach der Wahl zum bohmischen Konig am 22 Oktober 1526 liess Ferdinand im Januar 1527 eine Postroute Augsburg Regensburg Prag Wien eroffnen und bis Juni 1527 betreiben Dafur wurde der Postkurs Innsbruck Wien zunachst aufgegeben von Juli 1527 bis April 1528 aber wieder betrieben Wahrend dieser Zeit am 17 Dezember 1527 wurde Ferdinand zum ungarischen Konig gewahlt Am 17 Januar 1529 ernannte er Johann Anton von Taxis aus Augsburg zum Leiter seiner Hofpost Dieser erhielt im Jahre 1536 eine eigene Postinstruktion Er starb am 8 April 1542 Bislang ist ungeklart ob es einen weiteren Anton von Taxis gab der von 1521 bis 1545 eine Koordinationstatigkeit am Hof von Ferdinand ausubte Nach dem Tod des Postmeisters Gabriel von Taxis Anfang Marz 1529 in Innsbruck ubernahm Joseph von Taxis dessen Amt Die Postmeister in Innsbruck und Augsburg betreuten gleichzeitig die Posten der kaiserlichen Post in Brussel auf der Route nach Italien Nach Karls Kaiserkronung durch Papst Clemens VII in Bologna wurde sein Bruder Ferdinand am 5 Januar 1531 in Koln zum deutschen Konig gewahlt Am 12 Mai 1534 siegte Herzog Ulrich in Lauffen mithilfe Philipps von Hessen gegen Ferdinand und gewann im Juni Wurttemberg als Afterlehen zuruck Die Postroute zwischen Rheinhausen und Augsburg blieb davon unberuhrt Am 1 August 1536 wurden die Bruder Johann Philipp und Matthias von Taxis die fur Ferdinand als Kuriere arbeiteten in den einfachen erblichen Adelsstand erhoben Im Jahre 1539 begann Innozenz von Taxis der spatere Fussener Postmeister seine Tatigkeit als Kurier Spatestens ab 1540 gab es auf der Niederlandischen Postroute wieder verstarkte Aktivitaten der kaiserlich niederlandischen Post Die Posten bis Augsburg wurden von Brussel besoldet die Posten zwischen Augsburg und Trient dagegen von Innsbruck Die Kostenaufteilung war vertraglich zwischen Brussel und Ferdinands Hofpost geregelt Nach dem Tod Johann Antons von Taxis ubernahm dessen Sohn Johann von Taxis das Hofpostamt und Seraphin I von Taxis das kaiserliche Postamt in Augsburg Letzterer verpachtete das Amt am 4 Juni 1543 an Ambrosius von Taxis Am 26 August 1545 wurde Matthias von Taxis zum dritten Hofpostkoordinator durch Ferdinand ernannt und erhielt dazu eine eigene Postinstruktion Im Jahre 1546 rebellierte der protestantische Rat von Augsburg gegen den Kaiser Die stadtischen Befestigungen wurden ausgebaut und das Posthaus vor dem Stadttor abgerissen Am 15 Juli 1546 kam es zur Aufhebung der kaiserlichen Post durch den Augsburger Rat Die Bruder Johann und Ambrosius traten von ihren Amtern zuruck flohen und kehrten nicht zuruck Ambrosius starb noch im selben Jahr Johann im Jahre 1559 Ab Januar 1547 ubernahm Innozenz von Taxis das kaiserliche Postamt in Augsburg und verwaltete es bis 1550 Am 18 Marz 1548 ernannte der Brusseler Generalpostmeister Leonhard I von Taxis Innozenz von Taxis zum Postmeister in Fussen Fussen war kein selbstandiges Postamt sondern unterstand Innsbruck Innozenz loste den geflohenen Verwalter Martin Roschmann ab Ferdinand bestatigte ihn am 23 November 1548 als Hofpostmeister und Karl V am 15 Mai 1548 als kaiserlichen Postmeister Im Jahre 1550 ubernahm der minderjahrige Christoph von Taxis das Augsburger Hofpostamt Er stand zunachst noch unter der Vormundschaft des Innsbrucker Postmeisters Joseph von Taxis und des Bozener Postmeisters Ludwig von Taxis Postverwalter im Hofpostamt zu Augsburg war zunachst Rudolf Hoflich den Christoph 1552 durch Mundin von Paar ersetzte Nach dem Tod des Innsbrucker Postmeisters Joseph von Taxis im Jahre 1555 wurde dessen Sohn Gabriel II sein Nachfolger Hofpost in der Zeit Ferdinands I als Kaiser Bearbeiten nbsp Postkurse nach dem Reisebuch des Giovanni da l Herba 1563Nach dem offiziellen Rucktritt Karls V als Kaiser im Jahre 1556 uberliess er Ferdinand die Entscheidung Zeit und Ort der Nachfolge zu bestimmen Erst Anfang 1558 ernannten die Kurfursten Ferdinand den deutsch romischen Konig in Frankfurt zum erwahlten Kaiser Damit erhielt Kaiser Ferdinand I innerhalb des Reiches die Oberhoheit uber die Transitroute von den Spanischen Niederlanden nach Italien Auch die beiden Postamter in Rom und Venedig wurden ihm unterstellt Seine Hofpost verlor an Bedeutung Nach dem Tod Seraphins I von Taxis konnte Christoph von Taxis am 16 Juli 1557 fur sechs Jahre das spanisch niederlandische Postamt in Augsburg pachten Der polnische Konig Sigismund II August der mit Katharina einer Tochter Ferdinands I verheiratet war konnte am 25 Januar 1558 einen Stafettenkurs zwischen Krakau und Venedig einrichten lassen der uber Wien und Graz fuhrte und von Italienern betrieben wurde Der Versuch Christophs von Taxis die Fremdbeforderung von Briefen auf den Kursen der Hofpost einzufuhren scheiterte nach Beschwerden des Innsbrucker und Wiener Postmeisters Im Herbst 1558 wurde Christoph das Versenden fremder Briefe bei amtlichen Sendungen untersagt Hierzu gab es eine eigene Postinstruktion Nach dem Tod des Hofpostkoordinators Matthias von Taxis am 11 Januar 1559 wurde Christoph von Taxis im Juli 1559 beim Augsburger Reichstag zu seinem Nachfolger ernannt Im Juli 1559 richtete Christoph zusammen mit Roger von Taxis auf eigene Kosten eine wochentliche Ordinaripost von Augsburg nach Venedig ein die durch Kaiser Ferdinand genehmigt wurde Im Jahre 1562 ubernahm Christoph von Taxis fur 2 000 Gulden p a den polnischen Postkurs von Krakau nach Venedig Die Strecke verlief nun uber Innsbruck und Trient Nach Beschwerden liess Christoph den polnischen Postkurs von Krakau nach Venedig ab September 1563 wieder uber Graz verlaufen Territorialpost nach 1564 BearbeitenErbteilung der Habsburger Stammlande Bearbeiten Bereits am 25 Februar 1554 hatte Ferdinand I verfugt dass die Habsburger Stammlande nach seinem Tod wie folgt unter seinen drei Sohnen aufgeteilt werden sollten Maximilian sollte Ober und Niederosterreich Bohmen und Ungarn mit den Hauptresidenzen Wien und Prag erhalten Erzherzog Karl Innerosterreich mit Cilli Karnten Krain Gorz Triest und Istrien mit der Hauptresidenz Graz Erzherzog Ferdinand Tirol und die Vorlande mit der Hauptresidenz InnsbruckNach dem Tod Kaiser Ferdinands I am 25 Juli 1564 wurde dessen altester Sohn Maximilian sein Nachfolger Mit der von Ferdinand verfugten Aufteilung der Habsburger Stammlande in drei Erzherzogtumer entstanden auch drei eigenstandige Landespostanstalten Damit entfiel das Amt eines zentralen Hofpostkoordinators und Christoph von Taxis musste ausscheiden Hofpost unter Kaiser Maximilian II Bearbeiten nbsp Jungere Augsburger Meilenscheibe von 1629 mit den Postkursen Augsburg Brussel Antwerpen 2 Augsburg Innsbruck Trient VenedigAugsburg Prag WienDurch die Dreiteilung der Post verfugte Maximilian II nur noch uber die Postkurse Augsburg Regensburg Prag Wien Wien Pressburg Wien Innsbruck sowie Wien Graz Im Jahre 1564 ernannte Maximilian II den Wiener Postmeister Paul Wolzogen zum Leiter seiner Hofpost Wegen der verwandtschaftlichen Bindung Maximilians II an seinen spanischen Cousin Philipp II blieb die Verbindung Augsburg Brussel fur Maximilian wichtig Diese Route wurde von Brussel aus betrieben und von der Rechnungskammer in Lille bezahlt So schlossen Maximilian II und der Brusseler Generalpostmeister Leonhard I von Taxis am 24 August 1564 einen Vertrag wonach die zwei Postamter in Augsburg Hofpostamt am Fischertor und spanisch niederlandisches Postamt am Wertachbrucker Tor zusammengelegt und das Hofpostamt geschlossen wurde Damit verlor Christoph von Taxis auch sein letztes Amt Zum Postmeister des neuen niederlandischen Postamtes wurde Innozenz von Taxis aus Fussen ernannt Dagegen prozessierte der als eigentlicher Nachfolger bestimmte Seraphin II von Taxis und gewann Innozenz musste sich nach Fussen zuruckziehen Im Jahre 1572 starb der polnische Konig Sigismund II August Dies fuhrte zur Einstellung des Postkurses Krakau Wien Graz Venedig Da sich Maximilian II um das polnische Konigsamt bewarb wurde ab 1572 ein Postkurs Wien Krakau eroffnet Maximilians Interesse an seiner eigenen Landespost war gering So betrugen die Gehaltsruckstande seiner Posthalter im Dezember 1572 14 000 Gulden Was ihn mehr beunruhigte waren die Streiks der wurttembergischen Posthalter auf der Postroute von Augsburg nach Rheinhausen Nach dem Tod Maximilians II am 12 Oktober 1576 in Regensburg wurde sein altester Sohn Rudolf II Kaiser Landespost von Innerosterreich unter Erzherzog Karl II Bearbeiten Erzherzog Karl ernannte Johann Baptista von Paar in Graz zum Postmeister fur Innerosterreich Dank des polnischen Postkurses Krakau Wien Graz Venedig konnte er die Wechselstationen der polnischen Route mitnutzen Der Postkurs Graz Wien wurde bis Gloggnitz von Graz bezahlt Nach Einstellung des polnischen Postkurses im Jahre 1572 entstand im Jahre 1573 ein Postkurs Graz Venedig mit einem innerosterreichischen Postamt in Venedig unter Karl Magno Im Jahre 1583 machte Johann Baptista von Paar in Graz den Vorschlag den Kurs Wien Graz Venedig auszubauen und zu erweitern Der Transport sollte einmal wochentlich erfolgen und die langere Route von Wien uber Innsbruck nach Venedig ersetzen Nach dem Tod des kaiserlichen Postmeisters Roger von Taxis in Venedig im Jahre 1584 forderte Erzherzog Karl vom Kaiser eine Zusammenlegung der beiden Postamter in Venedig entweder unter Johann Baptista von Paar oder unter Hans Wolzogen Kaiser Rudolf II lehnte ab weil David der Sohn Rogers von Taxis einen rechtlichen Anspruch auf das kaiserliche Postmeisteramt in Venedig besass Neuer innerosterreichischer Postmeister in Venedig und Nachfolger von Hans Magno wurde im Jahre 1584 der italienische Kaufmann Bartholomaus Castell Mit ihm und Hans Wolzogen wollte Johann Baptista von Paar die Wirtschaftlichkeit des Kurses sicherstellen aber erst nach dem erzwungenen Ausscheiden von Castell konnte im Jahre 1588 ein wochentlicher Ordinari Postkurs Venedig Graz Wien eroffnet werden Postmeister in Venedig wurde Paul von Paar Nach dem Tod Erzherzog Karls im Jahre 1590 wurde sein noch minderjahriger Sohn Ferdinand dessen Nachfolger Aus diesem Grund kam es ab Januar 1591 fur einige Jahre zu einer Einstellung der Route Graz Venedig Landespost von Tirol und den Vorlanden unter Erzherzog Ferdinand II Bearbeiten Erzherzog Ferdinand bestatigte den Innsbrucker Postmeister Gabriel II von Taxis im Jahre 1564 in seinem Amt Gabriel hatte als Landespostmeister gegenuber Paul Wolzogen und Johann Baptista von Paar eine wesentlich bessere Position da er zusatzlich fur die spanisch niederlandische Transitroute zwischen Augsburg und Innsbruck sowie zusammen mit dem Postmeister von Trient fur die Strecke Innsbruck Rovereto Venedig zustandig war Gabriel betreute die Landesrouten Innsbruck Wien Innsbruck Augsburg Innsbruck Fussen Freiburg und Innsbruck Trient Wichtige Postmeister mit Doppelfunktionen waren Innozenz von Taxis in Fussen bis 1592 Ludwig von Taxis bis 1569 und Wilhelm von Taxis bis 1575 in Bozen sowie Johann Baptista Bordogna von Taxis in Trient Am 24 Marz 1582 schlug Erzherzog Ferdinand dem Kaiser vor seinen Postmeister in Kollmann zwischen Bozen und Brixen Kaspar Moller von Mollenbruck zum Generalpostmeister im Reich zu machen Beim Reichstag in Augsburg vom 27 Juni bis 20 September 1582 musste das Augsburger Reichspfennigsamt 1 300 Gulden an die Posthalter zwischen Augsburg und Trient zahlen Aus diesem Grund kam es dort zu keinen Streiks Nach dem Tod des Innsbrucker Postmeisters Gabriel II von Taxis im Jahre 1583 wurde sein Sohn Paul dessen Nachfolger Die Brusseler Zahlungsschwierigkeiten fuhrten am 24 Juni 1583 zu einem Vergleich zwischen Jacob Henot und Paul von Taxis als Sprecher der Posthalter zwischen Innsbruck und Augsburg uber die Zahlung der Ruckstande Im September 1586 reiste Jacob Henot von Prag nach Innsbruck mit einer neuen Postordnung Erweiterung der Postordnung von 1583 fur Tirol Am 27 Marz 1589 wurde in Innsbruck erneut ein Vertrag zwischen Paul von Taxis Erzherzog Ferdinand und Jacob Henot geschlossen aber erst Ende 1595 kam es zu einem endgultigen Vergleich mit den Tiroler Posthaltern Sie verzichteten auf einen Teil der Forderungen und erhielten eine jahrliche Besoldung von 100 Gulden durch die Brusseler Postzentrale Erzherzog Ferdinand II starb im Jahre 1595 Da er keinen mannlichen Erben hatte gab es zunachst keinen Nachfolger Hofpost unter Kaiser Rudolf II Bearbeiten Kaiser Rudolf II der nach seinem Regierungsantritt 1576 zunachst in Wien residierte aber im Jahre 1585 seine Residenz nach Prag verlegte war an Postangelegenheiten mehr interessiert als sein Vater Maximilian II Als auf Initiative von Konrad Rott 1578 aus der Augsburger Kaufmannschaft der Vorschlag kam eine Kaiserliche Reichspost durch Kaufleute mit Sitz Augsburg zu organisieren reagierte Rudolf II sofort Er machte seinen Augsburger Reichspfennigmeister Georg von Ilsung zum Schlichter Kommissar in Postsachen Als Stellvertreter fungierte Ilsungs Sohn Maximilian Der Vorschlag der Augsburger Kaufmannschaft wurde abgelehnt nicht aber der Gedanke eine Kaiserliche Reichspost zu grunden Als Konrad Rott dann mit Hilfe des sachsischen Kurfursten versuchte von Sachsen aus eine Reichspostgrundung zu erreichen war der kaiserliche Hof alarmiert Zwischen Juli und September 1579 erstellten die Erzherzoge Ernst ein Bruder Kaiser Rudolfs in Wien 10 und 28 Juli Ferdinand in Innsbruck 17 September sowie Herzog Albrecht von Bayern 29 Juli Gutachten Sie billigten dem sachsischen Kurfursten zwar eine Territorialpost zu nicht aber das Recht eine Reichspost auf fremden Territorien zu betreiben Anschliessend ernannte der Kaiser am 13 November 1579 eine gemischte Kommission zur Reformation des Postwesens mit Hans Fugger Georg Ilsung und Anton Christoph Rellinger Letzterer wurde am 29 September 1582 durch Marx Fugger ersetzt Rudolf II wollte auch fur die eigene Hofpost eine Postreform Der Grundgedanke bestand darin die Postkurse weiter fur die Fremdbeforderung zu offnen und mit den Portoeinnahmen die Kosten zu senken Am 4 Juni 1583 gab es einen ersten Vorschlag der Wiener Hofkammer zur Reorganisation der kaiserlichen Hofpost Am 7 Januar erhielt der Hofpostmeister Hans Wolzogen den Auftrag ein Gutachten uber ein festes Briefporto zu erstellen lehnte es aber am 15 Januar 1585 ab Nach Wolzogens Tod Anfang April 1588 erteilte die Hofkammer am 24 April 1588 Jacob Henot in Prag den Auftrag einen Entwurf zur Neuordnung der Hofpost zu liefern und schlug ihn als Hofpostmeister vor Die Antwort kam am 5 Mai 1588 Henot forderte die Grundung einer Reichspost unter Einbeziehung der kaiserlichen Hofpost die Abschaffung des Kurses Wien Graz Venedig und die Auflosung der stadtischen Botendienste im Reich Bis Ende 1588 wartete Henot vergeblich in Prag auf seine Ernennung Neuer Hofpostmeister wurde provisorisch Georg Habenschadten der aber bereits im April 1592 starb Daraufhin wurde Georg Pichl von Pichlberg am 17 Dezember 1592 in Prag zum kaiserlichen Hofpostmeister ernannt Von einer Reform wurde nicht mehr gesprochen Am 16 Juni 1595 erhielt der Brusseler Generalpostmeister Leonhard I von Taxis von Rudolf II einen kaiserlichen Bestallungsbrief fur alle Posten im Deutschen Reich soweit sie vom spanischen Konig Philipp II unterhalten wurden Damit verbunden war der Titel eines Generaloberstenpostmeisters Die Kaiserliche Reichspost begann ab 1597 ihre Tatigkeit zwischen Brussel Augsburg Innsbruck und Venedig und zwischen Koln und Augsburg Wahrend bei der Kaiserlichen Reichspost fur den Kaiser keine Kosten mehr anfielen musste Rudolf II auch weiterhin fur die Kosten der Hofpost aufkommen Zwischen 1600 und 1612 kam es in den Habsburger Stammlanden zu einem Streit zwischen Kaiser Rudolf II Erzherzog Matthias aus Niederosterreich Erzherzog Maximilian der ab 1602 Erzherzog von Tirol war sowie Erzherzog Ferdinand von Innerosterreich Die drei Erzherzoge verbundeten sich im Vertrag von Schottwien gegen den Kaiser In diesem Machtkampf verlor Rudolf II an Einfluss ohne dass sein Gegenspieler Erzherzog Matthias grosse Vorteile aus dieser Auseinandersetzung gewann Fur die Entwicklung der Hofpost bedeutete dies einen Stillstand Nachfolger Hans Christoph Wolzogens als Niederosterreichischem Postmeister in Wien wurde Karl Magno In Prag erhielt Hans Straub am 23 April 1601 das Postmeisteramt Ihm folgte am 19 November 1610 der Postmeister Ferdinand Prugger der bis 1643 in diesem Amt blieb Nach dem Tod des kaiserlichen Hofpostmeisters Pichl von Pichlberg im Dezember 1610 folgte ihm am 26 Mai 1611 fur ein Jahr Lamoral von Taxis der Sohn des Brusseler Generalpostmeisters Leonhard I von Taxis Der Tod Kaiser Rudolfs II am 20 Januar 1612 beendete den Niedergang der Hofpost Inzwischen war der Schuldenberg gewachsen So schuldete man im Mai 1610 den Postboten des Kurses Wien Prag uber 10 000 Gulden Ebenso verhielt es sich auf der Strecke Augsburg Prag Landespost von Innerosterreich unter Erzherzog Ferdinand II Bearbeiten Erzherzog Ferdinand II ubernahm 1590 als Zwolfjahriger die Herrschaft in Innerosterreich ohne selbst zu regieren Nach dem Tod seines Postmeisters Johann Baptista von Paar im Jahre 1599 folgte ihm Hans Friedrich von Paar der bereits 1600 starb Danach ubernahm Johann Christoph von Paar das Amt Erzherzog Ferdinand fuhrte in seiner Landespost keine Anderungen ein Die wichtigste Verbindung blieb die Route Wien Graz Venedig Landespost von Tirol und den Vorlanden unter Erzherzog Maximilian Bearbeiten Nachfolger von Erzherzog Karl in Tirol wurde ab 1602 Erzherzog Maximilian der dritte Sohn Kaiser Maximilians II Im Jahre 1607 stellte Lamoral von Taxis den Antrag das Postamt in Innsbruck und die dazugehorenden Postkurse kostenfrei fur die Kaiserliche Reichspost zu ubernehmen Der Erzherzog lehnte ab Es war der erste Versuch in einer Landespostanstalt das kaiserliche Postregal durchzusetzen Die Reichspost scheiterte damit ebenso wie bei spateren Versuchen nach dem Dreissigjahrigen Krieg Der Landespostmeister Paul von Taxis blieb in seinem Amt Nach seinem Tod im Jahre 1613 wurde Andreas von Taxis sein Nachfolger Der Erzherzog selbst starb im Jahre 1618 Hofpost unter Kaiser Matthias und Kaiser Ferdinand II Bearbeiten Erzherzog Matthias ein Bruder Kaiser Rudolfs II wurde in Frankfurt am 13 Juli 1612 zu dessen Nachfolger gewahlt Nach dem Tod des Brusseler Generaloberstpostmeister Leonhard I von Taxis im Mai 1612 schied sein Sohn Lamoral am 19 September 1612 aus dem Wiener Hofpostmeisteramt aus um die Brusseler Zentrale zu ubernehmen Lamorals Nachfolger als Hofpostmeister wurde Karl Magno der bis dahin Postmeister von Niederosterreich war Auch er konnte die zunehmende Verschuldung der Hofpost nicht aufhalten Am 20 Juli 1615 wurde Lamoral von Taxis durch Kaiser Matthias beauftragt eine Stafettenpostroute von Koln uber Frankfurt Aschaffenburg und Nurnberg nach Rotz einzurichten wo die Hofpost die Briefe nach Prag ubernehmen sollte Man brauchte einen Ersatz fur den nur schleppend funktionierenden Postkurs Augsburg Prag Lamoral wurde gleichzeitig verpflichtet der osterreichischen Hofpost in Bohmen Niederosterreich und Innerosterreich keine Konkurrenz mit der Kaiserlichen Reichspost zu machen Als Gegenleistung wurde das Generalpostmeisteramt am 27 Juli 1615 zum Erbmannslehen erhoben Der Aufstand in Prag der am 23 Mai 1618 mit dem Prager Fenstersturz endete loste den Dreissigjahrigen Krieg aus Im Sommer 1618 hatte der bohmisch pfalzische Krieg mit dem Abfall der Lausitz Schlesiens und Bohmens von den Habsburgern begonnen Am 22 August 1619 wahlten die bohmischen Stande den Grazer Erzherzog Ferdinand als bohmischen Konig ab und ersetzten ihn durch den Winterkonig Friedrich den Kurfursten von der Pfalz Nach dem Tod von Kaiser Matthias am 20 Marz 1619 wahlten die Kurfursten am 28 August 1619 Erzherzog Ferdinand aus Innerosterreich zum Konig und Kaiser Durch die Zusammenlegung von Niederosterreich und Innerosterreich anderte sich an der Fuhrung der Landespostanstalten in Wien und Graz zunachst nichts Nach dem Rucktritt des Hofpostmeisters Karl Magno im Jahr 1620 ubernahm dessen Sohn Hans Jacob Magno die Nachfolge in Wien Die Fursten der Katholischen Liga verbundeten sich Ende 1619 mit Spanien gegen die Pfalz Am 18 November 1620 besiegten die Habsburger am Weissen Berg vor Prag die Bohmen Der pfalzische Kurfurst und bohmische Winterkonig wurde geachtet und floh nach Holland Am 13 Februar 1621 erliess Kaiser Ferdinand II eine neue Postinstruktion fur die Hofpost Trotzdem kam es im Jahre 1622 zu einem Streit zwischen der Hofpost und der Hofkammer Seit 1616 hatte die Hofpost keine Abrechnungen mehr gemacht Die strittige Summe betrug 67 000 Gulden Ein Entwurf zu einer Postreform der eine Verpachtung der Postkurse unter Ausschluss von Konkurrenz vorsah blieb Mitte 1622 ohne Resonanz Auch eine weitere Kommission scheiterte Der Bohmische Furst Liechtenstein forderte am 14 November 1622 eine Neuordnung der Hofpost Der Prager Postmeister Prugger erklarte sich bereit die Kosten des Postkurses von Prag bis Wien zu ubernehmen was der Wiener Hofpostmeister Hans Jacob Magno verhinderte Am 1 Mai 1623 ubernahm dann der Grazer Postmeister Johann Christoph von Paar fur 15 000 Gulden das Hofpostamt in Wien Hans Jacob Magno schied aus Am 4 September 1624 erfolgte dann Paars Belehnung als Erblandpostleiter Bis zum Jahre 1627 verweigerte die Hofpost gegenuber der Hofkammer die Abrechnung Umstritten waren nun 102 000 Gulden Nach einer kaiserlichen Anfrage vom 6 November 1629 gliederte die Generalpostmeisterin Alexandrine von Taxis am 26 Oktober 1630 die zehn desolaten Posten der Hofpostroute von Augsburg uber Regensburg nach Waldmunchen an der bohmischen Grenze in die Kaiserliche Reichspost ein Auch bis zum Jahre 1630 kam es zu keiner Abrechnung Die strittige Summe betrug inzwischen 103 000 Gulden Auf der Kollegialtagung der Kurfursten in Regensburg im letzten Quartal 1636 kam es zum Streit zwischen Alexandrine von Taxis und Johann Christoph von Paar wer die kaiserliche Post von Regensburg zu dieser Zeit befordern durfte Am 15 Februar 1637 starb Kaiser Ferdinand II Sein Nachfolger war Ferdinand III Er war bereits 1625 zum bohmischen Konig und 1627 zum ungarischen Konig gewahlt worden Seine Wahl zum deutsch romischen Konig scheiterte im Jahr 1630 und war erst im Jahre 1636 erfolgreich Landespost von Tirol bis zur Inkammerierung Verstaatlichung im Jahre 1769 Bearbeiten Nach dem Tod des Tiroler Erzherzogs Maximilian aus Niederosterreich im Jahre 1618 wurde Leopold aus Innerosterreich Erzherzog in Tirol Nach seinem Tod im Jahre 1632 verwaltete seine Witwe Claudia de Medici als Regentin bis 1646 das Erzherzogtum Ihr folgten die Sohne Ferdinand Karl von 1646 bis 1662 und Sigismund Franz von 1662 bis 1665 Da es keine Nachkommen gab erlosch die Tiroler Linie der Habsburger und alle drei Erzherzogtumer waren wieder in der Hand des Kaisers vereint Nach dem Tod des Andreas von Taxis im Jahre 1620 ubernahmen die Bruder Wolf Dietrich und Paul II von Taxis das Landespostmeisteramt in Innsbruck Wolf Dietrich schied nach kurzer Zeit aus und Paul II verwaltete das Amt bis 1661 Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges war Innsbruck ein wichtiger Knotenpunkt fur die Postkurse nach Wien Brussel und Italien Dies galt besonders fur die Zeit nach den Siegen der Schweden zwischen 1630 und 1635Kaiser Ferdinand III erhob die Innsbrucker Taxis Familie am 20 Oktober 1642 in den erblichen Reichsfreiherrenstand Am 3 August 1646 wurde das Hofpostmeisteramt mit allen Postkursen als erbliches Lehen bestatigt Die von Lamoral Claudius Franz von Taxis in Brussel beantragte und 1650 genehmigte Namenserweiterung auf von Thurn Valsassina und Taxis durfte auch von der Innsbrucker Taxis Familie ubernommen werden Sie behielten aber den Namen von Taxis bei Nach dem Tod Pauls II von Taxis folgte 1661 Franz Werner Freiherr von Taxis als Postmeister Der Antrag des Grafen Karl von Paar im Jahre 1665 auf die Ubernahme des Tiroler Postwesens durch die kaiserliche Hofpost scheiterte da der Kaiser Rucksicht auf den besonderen Status der spanischen Transitroute nehmen musste Daher blieb Innsbruck als letzte der drei Habsburger Postanstalten eigenstandig Dank der Zuschusse der Brusseler Zentrale war es fur Wien finanziell gunstiger es beim Status quo zu belassen Am 19 September 1680 erhob Kaiser Leopold I die Innsbrucker Taxis in den Reichsgrafenstand Bis 1769 versahen folgende Postmeister das Innsbrucker Amt Franz Werner Graf von Taxis bis 1685 Franz Nikolaus Graf von Taxis bis 1726 und Leopold Graf von Taxis bis 1769 Auch nach der Verstaatlichung blieben die Taxis im Postdienst tatig Joseph Graf von Taxis bis 1791 und danach Alexander Graf von Taxis Hofpost unter Kaiser Ferdinand III und Kaiser Leopold I Bearbeiten Unter Kaiser Ferdinand III kam es in der Fuhrung der Hofpost zu weiteren Wechseln Nach dem Tod Johann Christophs Freiherr von Paar im Dezember 1637 folgte fur ein Jahr Rudolf Freiherr von Paar Die nachsten Hofpostmeister waren Ferdinand Freiherr von Paar bis 1645 und dann Karl Freiherr von Paar Im Jahre 1640 verweigerte die Hofpost trotz Aufforderung des Hofrates erneut eine Rechnungslegung Die strittige Summe betrug 69 000 Gulden Ein Zwangsverwalter wurde eingesetzt und bis 1646 wurden 29 000 Gulden einbehalten Damit geriet die Paar Familie finanziell unter Druck Erst am 30 April 1646 wurde die Zwangsverwaltung wieder aufgehoben Vom September 1640 bis Juli 1641 tagte erstmals wieder unter Teilnahme der Opponenten von der Kurpfalz Braunschweig Luneburg und Hessen Kassel ein Reichstag in Regensburg Ferdinand von Paar richtete fur die Zeit der Anwesenheit des Kaisers ein Hofpostamt in Regensburg ein Die Brusseler Generalpostmeisterin Alexandrine von Taxis protestierte dagegen und verlangte vergeblich die Nutzung des eigenen Regensburger Postamtes Wahrend der Friedensverhandlungen zum Dreissigjahrigen Krieg zwischen 1644 und 1648 nutzte der Kaiser jedoch nur die Einrichtungen der Kaiserlichen Reichspost und nicht die eigene Hofpost Die Situation nach dem Dreissigjahrigen Krieg Bearbeiten Nach dem Dreissigjahrigen Krieg entstanden im Heiligen Romischen Reich trotz Verstosses gegen das Reichspostregal und des Protestes der Kaiserlichen Reichspost in einigen evangelischen Territorien eigene Landespostanstalten Die Reichsstande begrundeten die Rechtmassigkeit damit dass die Habsburger Stammlander bereits 1523 eine eigene Territorialpost besassen und 1564 gleich drei Osterreichische Landespostanstalten einrichteten Auch die Familie Paar als Betreiber der Hofpost profitierte von der zunehmenden Zahl von privaten Briefen in der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts Sie richtete aber keine Postkutschenrouten ein Im Jahre 1652 wurde auch Karl Freiherr von Paar in den Grafenstand erhoben Seine Post umfasste Niederosterreich Innerosterreich und Bohmen Die Ubernahme des Postamtes in Breslau aber scheiterte Fur das Reichshofpostmeisteramt erhielt er am 4 November 1656 einen Lehnsbrief Nach dem Tod Kaiser Ferdinands III am 2 April 1657 wurde Leopold I als romisch deutscher Konig und Kaiser am 18 Juli 1658 gewahlt Im Jahr 1674 starb Karl von Paar Sein noch minderjahriger Sohn Karl Josef Graf von Paar ubernahm das Amt erst 1678 Im Jahre 1690 konnte dann die Paar Familie auch die Post im Konigreich Ungarn ubernehmen Im Jahre 1701 fuhrte der Streit um die Nachfolge des spanischen Konigs zum Spanischen Erbfolgekrieg mit Kampfen in Bayern Italien und den Niederlanden Es kam zur Bildung der Haager Grossen Allianz mit England den Habsburgern und den Generalstaaten gegen Frankreich und Bayern Es begann mit dem Einfall franzosischer Truppen in die Spanischen Niederlande und der Ausrufung von Philipp V einem Bourbonen zum spanischen Konig Die Verstaatlichung der Osterreichischen Post BearbeitenPostwesen unter Kaiser Joseph I und Kaiser Karl VI Bearbeiten nbsp Gesamtubersicht der Postkurse des Heiligen Romischen Reiches im Jahre 1711Nach dem Tod Kaiser Leopolds I am 5 Mai 1705 folge ihm sein Sohn Joseph I auf dem Thron Unter Joseph I wurden von der Hofkammer Uberlegungen angestellt das Postwesen in den Habsburger Landern wegen der wachsenden Gewinne der Lehnstrager zu verstaatlichen Eine eingeschrankte Verstaatlichung des Postwesens wurde erstmals im Jahre 1705 in einem Gutachten zur Postfrage gefordert Nach dem Tod Kaiser Josephs I am 20 Oktober 1711 wurde Karl VI der bis zu diesem Zeitpunkt nach osterreichischen Vorstellungen Konig von Spanien werden sollte dessen Nachfolger Nachdem der spanische Konig Philipp V auf die franzosische Krone verzichtet hatte kam es am 11 April 1713 zum Frieden von Utrecht Karl VI und die Reichsstande traten aber erst am 6 Marz 1714 und am 7 September 1714 dem Frieden bei Eine Entscheidung fur die Verstaatlichung Reinkammerierung des osterreichischen Postwesens wurde Anfang 1716 durch den Kaiser getroffen Das Verfahren wurde zuerst in Schlesien erprobt Am 1 Juli 1722 musste dann die Paar Familie das Postlehen gegen eine jahrliche Pacht von 66 000 Gulden an den Habsburger Staat abtreten Die Einnahmen und Ausgaben wurden nun staatlich verwaltet Nur die Organisation der Post blieb in den Handen der Paar Familie Die Verhandlungen mit dem Lehnstrager in Tirol scheiterten weil sich die Kaiserliche Reichspost wehrte In Italien aber wurde die Verstaatlichung des Postwesens von Mailand Mantua Neapel und Sizilien 1522 erfolgreich durchgezogen Eine Besonderheit bildeten die Osterreichischen Niederlande Dort hatte im Jahre 1706 ein Francois Jaupain das Postwesen in den Niederlanden gepachtet Sein Pachtvertrag wurde bestatigt aber dann im Jahre 1725 durch einen Pachtvertrag mit dem Fursten von Thurn und Taxis ersetzt Nach Abschluss der Reform gab es im osterreichischen Staatsgebiet drei Postorganisationen das Postlehen von Tirol die verpachtete Post in den Niederlanden und eine verstaatlichte Hofpost in den Restgebieten Nach dem Tod des Habsburger Kaisers Karl VI am 20 Oktober 1740 kam es zum Osterreichischen Erbfolgekrieg der bis 1748 dauerte Schwerpunkte waren die zwei schlesischen Kriege zwischen Osterreich und Preussen 1741 42 und 1744 45 sowie die Habsburger Besetzung Bayerns bis zum Jahre 1744 Die Reichsstande wahlten am 14 Januar 1742 nicht Maria Theresias Gemahl sondern Karl Albrecht von Bayern zum deutschen Konig und Kaiser Am 12 Dezember 1743 wurden die Befugnisse der Paar Familie weiter eingeschrankt und es kam am 16 Januar 1744 zur Grundung eines Postdirektoriums in Wien Die Situation unter Kaiser Franz I und Kaiser Joseph II Bearbeiten nbsp Wappen Maria Theresias 1765Nach dem Tod des bayrischen Kaisers Karl VII am 20 Januar 1745 in Munchen wurde am 13 September 1745 Franz I der Gemahl Maria Theresias zu dessen Nachfolger gewahlt Im Jahre 1750 ubernahm Freiherr Michael Florenz von Lilien fur funf Jahre die Leitung des Osterreich Habsburgischen Postwesens unter Beibehaltung seiner Stellung in der Kaiserlichen Reichspost Er fuhrte in Wien eine Postverwaltungsreform durch und begrundete in Osterreich eine staatseigene Wagenpost mit Kursen von Wien nach Linz Prag und Breslau Nach dem Tod von Franz I am 18 August 1765 wurde dessen Sohn Joseph II Kaiser Unter seiner Regierung wurde am 7 November 1766 eine Wiener Hofverordnung zur Ablosung des Innsbrucker Postlehens erlassen So bildete sich am 11 November 1769 eine Innsbrucker Postkommission die die Verstaatlichung Inkammerierung des Postwesens in Tirol und den Vorlanden im Brief und im Paket Verkehr durchfuhrte Danach ubernahm die Wiener Hofpostkommission die Leitung scheiterte aber und musste schliesslich das Postwesen in Tirol und den Vorlanden am 1 April 1777 an die Kaiserliche Reichspost verpachten Da die Arbeit der Wiener Hofpostkommission nicht den Erwartungen des Kaisers entsprach erfolgte am 30 April 1783 ihre Auflosung und die Verteilung der Aufgaben auf die Lander Entwicklung unter Kaiser Leopold II und Kaiser Franz II Bearbeiten Nach dem Tod Kaiser Josephs II am 20 Februar 1790 wurde dessen Bruder Leopold am 30 September 1790 sein Nachfolger starb aber bereits am 1 Marz 1792 Der letzte deutsch romische Kaiser war Franz II Seine Wahl erfolgte am 5 Juli 1792 Unter dem Druck von Napoleon legte er am 6 August 1806 das Amt des Kaisers im Deutschen Reich nieder Bis zu diesem Zeitpunkt hatte es einen beispiellosen Niedergang der kaiserlichen Hofpost gegeben Zwischen 1792 und 1794 verlor Osterreich die Niederlande Bis zum 26 Dezember 1805 fielen alle italienischen Besitzungen an Frankreich Zwischen 1805 und 1809 kam es auch noch zum Verlust von Tirol und der deutschen Vorlande an Bayern Ausblick Bearbeiten Erst nach den Siegen uber Napoleon brachte der in Paris am 30 Mai 1814 abgeschlossene Friedensvertrag eine Wende Mit der Ruckgewinnung der verlorenen Gebiete in Bayern und der Ubernahme der Lombardei Veneziens und der illyrischen Provinzen konnte in Osterreich ein neues Postwesen aufgebaut werden Auf dem Boden des ehemaligen Heiligen Romischen Reiches standen sich von nun ab neben kleineren Landespostunternehmen und privaten Betreibern wie der Thurn und Taxis Post nur noch Preussen und Osterreich als Postgrossmachte gegenuber Literatur Auswahl BearbeitenEduard Effenberger Geschichte der osterreichischen Post Wien 1913 Eduard Effenberger Aus alten Postakten Wien 1918 Christine Kainz In Archiv fur deutsche Postgeschichte 1 79 S 111 134 Ludwig Kalmus Weltgeschichte der Post Wien 1937 Otto Lankes Die Post in Augsburg Dissertation Munchen 1914 Eduard Leitner In Archiv fur deutsche Postgeschichte 2 80 S 32 53Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Rubsam in L Union Postale UP 12 Dezember 1891 S 199 Abgekurzt als O P N A Ordinari Post nach Antwerpen bzw O P N V Ordinari Post nach Venedig oder O P N P V W Ordinaripost nach Prag und Wien Die Vorlage ist alter da dort noch die Poststation Diedelsheim Tiffelsheim genannt wird die 1563 nach Knittlingen verlagert wurde Siehe auch Bearbeiten nbsp Portal Post Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Post Habsburger Post 1490 1556 Habsburger Post 1557 1597 Kaiserliche Reichspost Niederlandischer Postkurs Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Osterreichische Postgeschichte bis 1806 amp oldid 226162848